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Jahresrückblick 2014


Gründer: Voegi | Mitglieder: 22 | Beiträge: 3
Von: rudeloy
04.01.2015 | 3365 Aufrufe | 2 Kommentare | 5 Bewertungen Ø 10.0
Teil I
Jahresrückblick Werder Bremen
Rückrunde 2013/14

Das Werder Jahr 2014 ist keines, was zukünftigen Generationen ein Lachen ins Gesicht zaubern wird. Nichts, was man seinen Enkeln bei Kerzenschein und heißer Milch voller Ehrfurcht und Freude erzählt. So süß die vergangenem Erfolge entlang der Weser, warum sollte man sich die Lippen an dieser so tristen Zeit vertrocknen. Doch dieses Glück, Kinderherzen mit Happy End gefüllten Geschichten zu erwärmen, scheint auch auf lange Sicht aus unserer Agenda des Werder-Fans verschwunden zu sein. Zumindest könnte man es so meinen.

Aber wird eine gute Geschichte nur durch ihr glückliches Ende zu einem Erfolg? Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass die wirklich aufregenden und nachhaltig begeisternden Geschichten nicht immer nur aus der Feder des offensichtlich Erfolgreichen stammten. Der Weg, das Ziel einer langen Reise, birgt oft mehr Weisheit und Erkenntnis in sich, als der Erfolg, das Erreichen des Erhofften an sich. Im letztjährigen Jahresrückblick schrieb ein sehr weiser Mann, dass bei all der Niedergeschlagenheit und dem Frust auch etwas Gutes, etwas sehr Wertvolles um den Verein entstanden ist:

"2013 war für Werder ein tolles Jahr, weil sich hier endlich eine richtige enthusiastische, mitreißende und vor allem die Mannschaft tragende Fankultur entwickelt hat! In all den Champions League Jahren hab ich nicht so eine bedingungslose Unterstützung erlebt!"

-Fürst Kimosch zur windigen Burg

Was soll man dazu sagen? 2014 hat wenig Konstanz gebracht, aber umso deutlicher aufgezeigt, dass genau diese Leidenschaft und Fürsorge für den Verein bei den Fans immer noch brennt. ALLEz Grün ist nicht aus dem Stadion verschwunden, sondern gehört mittlerweile genau so in unser Herz wie Micoud, Diego oder Mertesacker. Ein eben vollkommen notwendiger Schritt, für den es nicht nur Mut und Ausdauer bedurfte, sondern auch bedingungslose, fast schon blinde Unterstützung. Alles, um am Ende der Mannschaft nahe zu sein. Der zwölfte Mann zum Anfassen.

"In unserem Herzen sind wir immer die eins, immer an vorderster Front. Egal wie gut ihr spielt, wir spielen schlechter. Sind mehr als nur elf Mann und ein Halbinder. Wir sind eine Idee, eine Bewegung. Wir sind Werder Bremen. Der Meister von der Weser."

-Sir Rudeloy Waterhead-Applebutter

Der Rückrundenstart 2013/2014 war immer noch überschattet von dem überraschenden Heimsieg gegen Leverkusen am letzten Spieltag vor der Winterpause. So überraschend wie wohltuend zugleich, haben diese Punkte Hoffnung genährt, in der Rückrunde den Tabellenkeller vollends verlassen zu können. Das, gepaart mit Robin Dutts Ansprache seine Mannschaften in der Winterpause immer besonders gut einstellen zu können, sorgte für Aufbruchsstimmung. Doch nach den ersten neunzig Minuten bei gefühlten -20°C im Rund des Weserstadions und einem eher abschreckendem 0:0 gegen Aufsteiger Brauchschweig, wurde wieder allzu deutlich: Kämpfen bis zum Schluss bleibt weiter alternativlos.

Eine weitere Alternative für das kreativschwache Team brachte Thomas Eichin dann kurz vor Ladenschluss mit Ludovic Obraniak ins Gefecht. Ein erfahrener und bereits erfolgreicher Spieler aus der Ligue 1, der besonders mit Standartsituation und klugen Pässen bei Youtube auf sich aufmerksam machte. Sein Debüt am 20. Spieltag, ein 1:5 gegen die Borussia aus Dortmund: schwierig. Werder musste sich auch schon eine Woche zuvor mit 1:3 in Augsburg geschlagen geben und war nach nur einem Punkt aus drei Spielen wieder sicherer Abstiegskandidat. Doch wieder schaffte Werder in einem schwierigen Heimspiel eine Art Wende. Gegen Gladbach gab es ein enges Spiel, nur leider mit dem leichten Vorteil einer 1:0 Führung für die Gäste. Diese sollte das Spiel aber nicht überleben. Freistoß, Obraniak, Winkel, Tor, Ekstase. Aus den folgenden drei Spielen gegen Frankfurt, Hamburg und Nürnberg erspielten sich Il Duttore und sein Team sieben Punkte und Tabellenplatz 11. Durchaus akzeptabel.

Nach einem Unentschieden gegen Stuttgart folgte ein 1:3 gegen den, der Niederlage geschuldeten, direkten Tabellennachbarn aus Freiburg. Für viele mehr als nur ein Rückschlag gegen den Ex-Lieblingsgegner. Dutt hatte trotz eklatanter Formschwäche seinen Wunschspieler Makiadi gegen den ehemaligen Arbeitgeber aufs Feld geschickt. Nicht wenige sahen darin verlorene Punkte, verursacht durch die Eitelkeit des Trainers. Diesem Umstand geschuldet, musste Dutt einen massiven Verlust an Vertrauen in ihn und sein Team in Kauf nehmen. Es gibt durchaus herzlichere Momente im malerischen Breisgau.

In den folgenden Wochen ging es immer wieder auf und ab, jedoch nie so tief, dass man tatsächlich in unmittelbarer Abstiegsgefahr leben musste. Obraniak leistete bei der 1:3 Niederlage gegen Wolfsburg seine zweite und für die Saison auch letzte Torbeteiligung. Gegen Hannover drehte man ein 0:1 zur Halbzeit noch in einen 2:1 Auswärtssieg. Und das ist auch ein Teil von Dutts Ära in Bremen: kein verlorenes Nordderby. Den Rest in aller Kürze: 1:1 Unentschieden zu Hause gegen Schalke, ein 0:3 in Mainz, ein Heimfestspielsieg mit 3:1 gegen Hoffenheim, ein 2:5 nach 2:1 Führung in München, ein 2:0 Abschiedssieg bei Aaron Hunts letztem Heimspiel und zu guter Letzt ein enges 1:2 in Leverkusen.

Und mit Aaron Hunt, um die Saison 2013/2014 zum Abschluss zu bringen, verließ einer der letzten Championsleaguehelden die Weser, um in Wolfsburg wieder an alte Zeiten anknüpfen zu können. Doch war Hunt mehr als nur ein erfolgreicher Spieler in Bremen. Er war Fußabtreter und personifizierter Sündenbock, aber eben auch der einzige Nachwuchsspieler Bremens (neben Borowski), der sich im letzten Jahrzehnt dauerhaft durchsetzen konnte. Sein Verlust ließ noch einmal wieder ein Bewusstsein dafür einstehen, was man in Bremen jahrelang zu sehr vernachlässigt hatte. Auch Dutt konnte oder traute sich nicht, diesen Stein mit der nötigen Konsequenz schwungvoll ins Rollen zu bekommen.

So ging eine Saison zu Ende, die nicht wirklich gut war, aber immerhin etwas besser als die davor. Und klar geworden war auch: wir brauchen unseren Nachwuchs. Vielleicht mehr als jemals zuvor. Die Kassen leer, die Anforderung Bundesliga aber wächst. Das Ziel: der nächste Schritt. Mehr Stabilität, mehr Jugend, mehr Werder, weniger Etat. Eine große Aufgabe.

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Hier geht es zum mehr als nur lesenswerten Teil II, die Hinrunde 2014/15

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KOMMENTARE
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Herr0in
10.01.2015 | 09:13 Uhr
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Herr0in : 
10.01.2015 | 09:13 Uhr
0
Herr0in : 
Schöner Blog auch wenn das Jahr aus Sicht des ruhmreichen SVW doch sehr anstrengend war. Werder wir komm wieder!
0
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