Am Sonntag geht es für den VfB zum HSV - in der letzten Saison konnte man dort recht souverän mit 4:0 gewinnen.

In Erinnerung von diesem Spiel ist jedem aber auch das danach viel diskutierte Foul von Paolo Guerrero an Sven Ulreich. So gesehen ist Ulle sicherlich nicht traurig, daß Guerrero seit dem Sommer in Brasilien spielt. Entgegen Guerreros "Ruf" in den Medien als Skandalprofi war das übrigens sein einziger Platzverweis in über 300 Ligaspielen bisher.

Dieses Spiel war eines von 7 Heimspielen, das der HSV in der vergangenen Saison verloren hat, lediglich 3 (!!!) konnten siegreich gestaltet werden. Nachdem der HSV in dieser Saison bereits 2 seiner drei Heimspiele gewonnen hat, muß das dritte nicht unbedingt an diesem Wochenende schon dazukommen

Vorzeichen sprechen für HSV

Wenn man das Hamburger Abendblatt liest, geht es für Labbadia am Sonntag nur drum, möglichst glimpflich davonzukommen um dann die Woche drauf noch gegen Eintracht Frankfurt auf der Bank sitzen zu dürfen. In verschiedenen HSV-Foren wird auch nur über die Höhe des Sieges spekuliert - eine Punkteteilung oder gar ein VfB-Sieg scheint völlig aus der Luft gegriffen zu sein.

Sicherlich sprechen die Vorzeichen und die Ergebnisse der letzten Spiele eher für den HSV als für den VfB - in der letzten Saison standen die Vorzeichen vor dem Heimspiel des VfB gegen den HSV genau umgekehrt, der VfB ging auch als Favorit ins Spiel - und verlor.

Blick in die Krankenakten

Der Aufschwung beim HSV wurde vor allem einer Person zugeschrieben: Sylvie Rafael van der Vaart. Dieser kam jedoch mit einer Oberschenkelblessur von der Elftal zurück, so daß sein Einsatz am Sonntag noch fraglich ist. Der Kroate Badelj - auch einer der besseren beim HSV in den letzten Wochen - kam ebenfalls angeschlagen von den Länderspielen wieder, auch er ist fraglich für Sonntag.

Parallel dazu hat sich Dennis Aogo nach längerem Ausfall (Burn-Out?) wieder fit gemeldet, auch der Österreicher Paul Scharner, in letzter Zeit in erster Linie durch seinen Rauswurf in der österreichischen Nationalelf aufgefallen, ist wieder an Bord.

Beim VfB gab es verletzungstechnisch Zu- und Abgänge, während Cacau sich für längere Zeit in die VfB-Reha-Abteilung abgemeldet hat, hat Serdar Tasci seine Beschwerden überwunden und sich wieder fit gemeldet. Nach den wackeligen Leistungen Mazas in den letzten Spielen wird er wohl wieder in die Startelf zurückkehren.

Auch andere kommen langsam in die richtige Spur: Daniel Didavi wurde das erste Mal wieder in Fußballschuhen auf dem Trainingsplatz gesichtet, Johan Audel ist so lange wie nie unverletzt und arbeitet daran, seine Trainingsrückstände aufzuholen. Auch Tim Hoogland befindet sich im Aufbautraining und könnte in den nächsten zwei Wochen wieder in Kader rücken.

Ansonsten gibt es aktuell (Freitag, 13.30 Uhr) keine weiteren Ausfälle zu vermelden.

Wieder ein Spiel gegen einen Ex-Club Labbadias

Nach dem Heimspiel gegen Leverkusen geht es nun wieder gegen ein Club, bei dem Bruno Labbadia vor seiner Zeit beim VfB trainiert hat. Während sich ehemalige Spieler von Labbadia zum Teil sehr positiv äußern, liegen seine Beliebtheitswerte bei den HSV.Fans in etwa zwischen den Umfragewerten der FDP und der NPD. Auch Gerüchte aus der damaligen Zeit halten sich hartnäckig, ich wurde schon von mehreren HSV-Fans gefragt, wieviele Spielerfrauen der schöne Bruno schon ge§!(&% hat.

Gegen entsprechende Gerüchte wurde damals juristisch vorgegangen und entsprechende Thereads mußten aus allen HSV-Foren gelöscht werden.

Ganz so weit sind wir in der aktuellen Berichterstattung über Bruno Labbadia nicht, einige Äußerungen in den Medien in den letzten Wochen wurden jedoch von Seiten des Vereins schon als "Rufmord" tituliert. Vor dem Hintergrund immer wieder negativer Presse gegenüber Labbadia kann ich seine Äußerungen auf der letzten Pressekonferenz nach dem Leverkusen-Spiel mehr als nachvollziehen, irgendwann ist für jeden das Faß voll...

Die Wogen nach der Pressekonferenz sind geglättet, Bruno Labbadia hat auf jeden Fall seinen Platz in den Saisonrückblicken sicher, die Rückendeckung des Vereins wurde ihm bescheinigt, also kann er erstmal weitermachen.

Zeigt die Mannschaft eine Reaktion oder geht die Achterbahnfahrt weiter?

Ein Punktgewinn (egal ob einfach oder dreifach) in Hamburg würde hier natürlich Labbadia in seiner täglichen Arbeit helfen, das hängt aber in erster Linie davon ab, wie die Mannschaft jetzt im Spiel 1 nach Labbadias Wutausbruch reagiert.

Blicken wir zurück: nach einer ansprechenden Leistung in Bremen kam das Desaster gegen Hoffenheim, nach dem Sieg in Nürnberg die Blamage von Molde, zuletzt das 2:2 gegen Leverkusen, in dem die Mannschaft erstmals einen Rückstand drehte, aber durch defensive Schwächen den Sieg nicht über die Zeit bringen sollte.

Jeder Fortschritt wurde im darauffolgenden Spiel durch einen Rückschritt wieder zunichte gemacht. Nach dem Gesetz der Serie wäre jetzt also eigentlich wieder eine desolate Leistung dran, damit würde aber die Mannschaft weder sich noch dem Trainerteam helfen und den öffentlichen Druck noch mehr aufbauen.

Angesichts der ganzen Diskussionen in den letzten Wochen hat alleine die Mannschaft es in der Hand, jetzt für etwas mehr Ruhe zu sorgen. Egal wie das Spiel in Hamburg ausgeht, von Seiten der Fans ist man die doch recht lustlosen Auftritte der letzten Wochen satt, hier wünschen sich alle, daß einmal der Knoten platzt.

Welche Elf soll die Punkte holen?

Bei der Mannschaftsaufstellung sehe ich eine Veränderung (wie oben erwähnt) als sicher an: für Maza wird wohl Serdar Tasci wieder von Beginn an auf dem Platz stehen, ansonsten wird wohl die Startelf vom Leverkusen-Spiel auf dem Platz stehen.

Somit wird der VfB voraussichtlich mit folgender Elf auflaufen:

Ulreich - Boka, Tasci, Niedermeier, Sakai - Kvist, Gentner - Traore, Holzhauser, Harnik - Ibisevic

Beim HSV hofft man darauf, daß Badelj und von allem van der Vaart wieder fit werden, um mit der gleichen Aufstellung wie gegen Fürth ins Spiel zu gehen. Bei Badelj sind die Prognosen jedoch weniger günstig als bei van der Vaart, so daß Jiracek auf die Doppelsechs geht und Dennis Aogo wieder in die Startelf rutschen könnte.

So könnte die Startelf aussehen:

Adler - Diekmeier, Mancienne, Westermann, Jansen - Badelj (Jiracek), Arslan - Son, van der Vaart (Illicevic), Jiracek (Aogo) - Rudnevs

Auch wenn es schwer wird, hoffe ich auf einen (vielleicht sogar dreifachen) Punktgewinn des VfB - Auf geht's Stuttgart - kämpfen und siegen!