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MySpox NBA Line der Woche


Gründer: MGoedderz | Mitglieder: 753 | Beiträge: 184
11.12.2012 um 19:27 Uhr
Geschrieben von milan07
Gregg Popovich im Portät (2)
Coach Pop - Der Beste aller Zeiten?

Auch wenn es Trainer in der Geschichte der NBA gab, die wesentlich mehr gewonnen haben als Gregg Popovich, wie Phil Jackson oder Pat Riley, gibt es Experten, die ihn heute als den besten Trainer aller Zeiten bezeichnen. Die Gründe dafür sind die Umstände, sowie Art und Weise, wie er seine Erfolge erreicht hat. Popovich ist kein Trainer wie die meisten seiner Kollegen. Mit taktischer Brillianz und einem guten Umgang mit den Spielern hält er mit den Spurs ein Small-Market-Team seit nun über einem Jahrzehnt an der Spitze der besten Basketballliga der Welt. In dieser Zeit gingen und kamen zahlreiche Spieler, doch die Spielweise und Philosophie seiner Mannschaften war immer die selbe. Eine solide Defense, eine ausgeglichene Offense, eine starke Bank, eine unvergleichliche Harmonie im Team und ein exzellentes taktisches Konzept waren schon immer Kennzeichen der Teams von Gregg Popovich.
Wofür er allerdings immer wieder insbesondere gelobt wird ist das Verhältnis zu seinen Spielern. Keinem Trainer der Liga wird so ein guter Umgang mit dem Team nachgesagt wie dem 63-Järigen. Auch wenn ihm schon immer eine besondere Beziehung zu Spielern wie Tim Duncan, Tony Parker oder David Robinson nachgesagt wurde, gibt es in seinem Team keine Superstars, niemand bekommt eine Sonderbehandlung oder hat Rechte auf dem Court, die andere Spieler nicht haben. Selbst der letzte Spieler in der Rotation genießt vollstes Vertrauen und bildet einen wichtigen Teil des Teams. So sind die Teams von Coach Pop keine Mannschaften, sondern fast schon eine Familie. Zu dieser Familie gehören jedoch nicht nur die Spieler, sondern auch der gesamte Trainerstab und die Führungsetage in San Antonio. Zusammen mit General Manager R.C. Buford, mit dem Popovich damals unter anderem gemeinsam entlassen wurde und ihn später zu seinem Nachfolger als GM gemacht hat, bildet er ein echtes Dream Team, das ligaweit in Bezug auf Scouting nicht zu schlagen ist. Immer wieder gelingt es den beiden mit niedrigen Picks beim Draft Spieler zu ziehen, die alle überraschen und zu echten Stars reifen. So zog man beispielsweise Manu Ginobili, der später unter anderem Sixth Man of the Year wurde, beim Draft 1999 an 57. Position und Tony Parker, späterer MVP, an letzter Position der ersten Runde beim Draft 2001. Als möglicher zuküntiger Geniestreich wird ein Trade der Beiden im Zuge des Drafts 2011 betrachtet. Damals tradete man George Hill gegen Kawhi Leonard, der an 17. Stelle von den Indiana Pacers gezogen wurde. Der Forward ist mitlerweile Starter, ein Schlüsselspieler und wird von Experten als zukünftiger Franchise Player gesehen.


Ein Trainer zwischen Genie und Wahnsinn

Doch wie es im Sport so oft der Fall ist, liegen auch bei Gregg Popovich Genie und Wahnsinn nah beieinander. Die sogenannte „Resting-Affäre" oder seine Selbsternennung zum Trainer waren nur zwei von zahlreichen skurrilen Geschichten in der Karriere des Trainers. Immer wieder sorgt er für Schlagzeilen mit seinen Handlungen und Aussagen. Interviews mit ihm während einem Spiel sind an Unterhaltungswert kaum zu überbieten. Der Interviewer ist dabei nicht gerade zu beneiden, denn bei einer falschen Frage vertauscht Popovich gerne mal die Rollen und stellt dem Mann mit dem Mikro die Fragen. Eine Phrase, die er in Interviews fast regelmäßig verwendet, ist die vom „perfekten Spiel", doch damit bezeichnet er nicht das Spiel seiner Mannschaft. Im Gegenteil, denn auf die Worte „perfektes Spiel" folgt immer prompt ein Satz wie „das habe ich heute nicht gesehen" oder „davon waren wir heute weit entfernt".
Eine Aussage die ihn passend beschreibt. Coach Pop ist ein absoluter Perfektionist. Turnovers, verworfene Rebounds oder Lücken in der Defensive bringen ihn Woche für Woche zum verzweifeln und führen so oft zu Auszeiten, wie bei vielleicht keinem anderen Team der Liga. Und selbst bei einer überzeugenden Performance seines Teams, findet er anschließend immer noch etwas, das er kritisieren kann. Diese Kritik bekommen in der Regel seine Spieler in den Auszeiten zu spüren und auch hier ist Unterhaltungswert geboten. So werden die Auszeiten gerne mal zu einer kleinen Geschichtsstunde, in der er seinen Spielern aus seinem Leben und seiner Karriere erzählt, aber auch laute Töne gibt es regelmäßig zu hören. Legendär ist sein Satz „I want some Nasty", den er seinen Spielern während einer Auszeit an den Kopf warf.
Seine Kritik bekommen meistens die Spieler zu spüren, doch auch die Schiedsrichter bleiben oft nicht davon verschont und geraten regelmäßig in Wortgefechte mit dem 63-Jährigen. Ist das Spiel dann vorbei und es geht zurück in den Trainingsalltag erlebt man plötzlich einen völlig anderen Gregg Popovich, der mit Journalisten scherzt und sich nicht davor scheut Kontakt mit den Fans aufzunehmen.


Gregg Popovich ist eine Persönlichkeit, an der sich die Geister scheiden. In San Antonio wird er verehrt und von Experten für seine exzellente Arbeit in den Himmel gehoben, viele Fans der NBA kritisieren ihn dagegen für seine angeblich nicht unterhaltsame Spieltaktik und brummige Umgangsweise mit Journalisten und Schiedsrichtern. Man muss ihn nicht mögen, doch seine Erfolge lassen sich nicht leugnen. Mit seiner Arbeit in San Antonio in den vergangenen 17 Jahren wurde er zu einer Lichtgestalt der NBA und wird als einer der besten Trainer in die Geschichte des Basketballs eingehen. Fest steht jedenfalls, dass Gregg Popovich ewig ein Teil der NBA bleiben wird und mit seiner Loyalität, Professionalität und Fairnes ein Vorbild für jeden Trainer im Basketball sein sollte.




Das wars mit meinem kleinen Portät über Gregg Popovich. Ich hoffe, mein erster Blog seit einer längeren Blogger-Pause hat euch gefallen. Kommentare und Bewertungen sind natürlich erwünscht und gerne gesehen.
milan07
Aufrufe: 2372 | Kommentare: 8 | Bewertungen: 12 | Erstellt:11.12.2012
ø 8.2
Gregg  |Popovich  |im  |Portät  |(2)  |
KOMMENTARE
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Peros69
16.12.2012 | 15:18 Uhr
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Peros69 : 
16.12.2012 | 15:18 Uhr
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Peros69 : 
Starkes Ding. Pop ist genial. Vor allem seine Ansagen für last second plays sind immer wieder grandios, kreativ und von nicht vielen anderen Trainern auf solch einem Level praktiziert.
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milan07
12.12.2012 | 19:32 Uhr
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milan07 : 
12.12.2012 | 19:32 Uhr
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milan07 : 
Dino:
Stimmt sind vier Titel als Trainer, hatte irgendwie in Erinnerung dass er bei dem ersten Titel noch GM war ...
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Dino_Thunder
MODERATOR
12.12.2012 | 19:17 Uhr
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12.12.2012 | 19:17 Uhr
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Oha, da kam der Blog schneller als gedacht

Gibts nichts dran auszusetzen (auch wenn viele Infos dem einen oder anderen bekannt waren, der Blog ist ja für alle da), informativ und gut geschrieben, nur ein kleiner sachlicher Fehler (Kleinkram): Es waren vier Meisterschaften.

"Er ist zwar nicht der beste Coach aller Zeiten (hust*Phil*hust), "

Ich könnte jetzt Red Auerbach dagegen setzen, aber gerade bei Trainern finde ich eine All-Time-Bestenliste ziemlich fragwürdig - es gibt kaum Kriterien die da wirklich objektiv bewertbar sind (Einfluss, Vorraussetzungen, System, Nachhaltigkeit usw.), das einzige Was wirklich objektiv messbar ist sind die Titel - da ist Phil Jackson der erfolgreichste, aber ist er dadurch der beste Coach aller Zeiten?

Ein Gegenbeispiel beim Fußball: Frag mal 100 Menschen wer der beste Spieler je in der Bundesliga war, da bekommst du wohl mindestens 50-60mal die Antwort Beckenbauer zu hören. Und frage dann wer der beste Trainer war, da wirst du vermutlich Lattek, Hitzfeld, Happel, Zebec, Rehagel, Weisweiler usw. hören, eine viel größere Streung und davon wird keiner deutlich vorne liegen
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duderino11
12.12.2012 | 09:42 Uhr
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duderino11 : 
12.12.2012 | 09:42 Uhr
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duderino11 : 
toller zweiteiler und wer pop nicht mag, der hat echt ein problem. klasse mann und d.stern soll sein mondgesicht endlich ins altersheim schleifen.
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JonSmoke
11.12.2012 | 20:44 Uhr
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JonSmoke : 
11.12.2012 | 20:44 Uhr
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JonSmoke : 
doch, ich finde,man muss ihn mögen

http://www.youtube.com/watch?v=Yty97KQXNpw
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milan07
11.12.2012 | 20:26 Uhr
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milan07 : 
11.12.2012 | 20:26 Uhr
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milan07 : 
Dollar natürlich, danke
Ich hab den Blog nur gelöscht weil ich den zweiten aus Versehen nicht als Gruppenblog rausgebracht habe ...
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diddoff
11.12.2012 | 20:09 Uhr
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diddoff : 
11.12.2012 | 20:09 Uhr
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diddoff : 
Gut geschriebener Blog, auch wenn das Thema nicht ganz neu für mich ist. (Den Artikel im Stern oder Spiegel hab ich gelesen.)

Zwei Anmerkungen:
1. Niemals einen Blog löschen, den du dann doch veröffentlichen willst!
2. Die Spurs mussten die Strafe in Dollar bezahen.

Dritte Anmerkung:
Mehr Blogs, Leute!
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