04.11.2010 um 00:17 Uhr
Geschrieben von hirngabel
Gefühlskälte
Nach dem Auswärtsspiel in äh auf Schalke vor zwei Wochen stand auch am vergangenen Samstag wieder der Besuch eines VfB-Spiels an, diesmal auf äh in Wolfsburg. Während das Spiel in der Gelsenkirchener Turnhalle damals schon, zumindest für mich, ein vorwiegend ernüchterndes Erlebnis war, so war dieser Ausflug in die niedersächsische Provinz mit ICE-Anschluss eine nahezu komplett deprimierende Erfahrung – zumindest, wenn man es aus rein schwäbischer Sicht betrachtet. Dementsprechend brauchte ich nun erst einmal ein paar Tage um meine Eindrücke zu ordnen und zu verarbeiten.
Ich muss, wenn ich ganz ehrlich bin, zugeben, dass ich jüngst durchaus ein bisschen Hoffnungen gehegt habe, dass es für den VfB im Anschluss an den Trainerwechsel wieder einmal so läuft wie wir es in den letzten Jahren so oft sahen und wir das Feld nun allmählich von hinten aufrollen.
Diese Hoffnung wurde allerdings von den Spielern mit dem Brustring am Samstag innerhalb der 90 Spielminuten mit herausragender Gründlichkeit und imponierender Konsequenz zerlegt, atomisiert und fein säuberlich in den Mittellandkanal vor dem VW-Werk versenkt.
Die Mannschaft wird höchstwahrscheinlich am Ende der Saison nicht absteigen, dazu besitzt sie einfach ausreichend individuelle Qualität – zudem ist die Konkurrenz mit Gladbach, Kaiserslautern, Köln und Co, so denke ich, schwach genug, um sie letzten Endes hinter uns zu lassen.
Das Problem ist, dass das Team derzeit einfach keinerlei Esprit ausstrahlt, so dass man als Fan die Hoffnung haben könnte, dass nach dem 34. Spieltag entscheidend mehr herausspringen könnte als eine Platzierung zwischen 10-14.
In offensiver Hinsicht war es dabei gegen die Automobilbauertruppe leidlich akzeptabel – zumindest wenn man ausblendet, dass die Quote der tatsächlich beim Mitspieler angekommenen Bälle, die von VfB-Spielern in den Strafraum gespielt wurden, irgendwo im einstelligen Prozentbereich lagen. Es war wirklich faszinierend (oder besser gesagt: frustrierend) zu sehen, dass es immer mal wieder durchaus gefällig über die Aussen lief und man rechts wie links regelmäßig einigermaßen zügig nach vorne in Strafraumnähe kam – aber dann ein ums andere Mal die Bälle vollkommen leichtfertig dem Gegner in den Fuß oder an den Kopf spielte.
Ohne die Verteidiger von Wolfsburg abqualifizieren zu wollen, denn vor allem die oft gescholtenen Kjaer und Barzagli haben schon ziemlich gut gespielt – aber die VfB-"Offensive" hat es ihnen oftmals auch mehr als einfach gemacht.
Noch erschreckender als die Offensivnichtleistung war allerdings das eineinhalbstündige Dilettieren der Abwehr, die vor allem bei Standardsituationen durch den eigenen Strafraum herum irrten, wie der sprichwörtliche Hühnerhaufen und am Ende dann sogar den zuletzt meist zuverlässigen Ulreich so verunsicherten, dass er sich in die 90minütige Fehlerkette mit einreihte und am zweiten Gegentreffer mit Schuld trug. Das war aber letztlich wurscht, denn mit der Offensive hätte man ja noch nicht mal ein Tor geschafft, so dass das 1:0 schon gereicht hätte.
Im Detail weiter auf das Spiel einzugehen, habe ich wirklich gar keine Lust mehr, dazu schmerzt es einfach zu sehr. Zumal: War das Spiel an sich schon schlimm, so war die unfassbare Schönrednerei der Verantwortlichen, vor allem von dem neuen Chefübergangsübungsleiter, ein Schlag ins Gesicht jedes Menschen mit einem Funken Fußballverstand. Am Samstag in Wolfsburg ernsthaft eine gut stehende Mannschaft (die nicht grün-weiße Trikots trug!) gesehen zu haben, das zeugt schon von erheblicher Selbsttäuschung.
Ich will nicht schon den Stab über Keller brechen, aber sonderlich viele Argumente hat er für sich bislang noch nicht sammeln können. Und ich befürchte auch nicht, dass sich dies im Laufe der Saison noch großartig ändern wird. Wie schon oben erwähnt, wird es in dieser Spielzeit zu nicht mehr als einem Mittelfeldplatz reichen, wenn sich nichts grundlegendes ändert oder sonstige Wunderdinge mit der Mannschaft geschehen. Mit etwas Glück können wir darüber hinaus vielleicht noch ein, zwei Glanzlichter in der Europa League setzen (das Thema DFB-Pokal dürfte sich ja dann zu Weihnachten auch erledigt haben, sollten sich die Bajuwaren bis dahin nicht selbst zerfleischt haben), aber für mich ist diese Spielzeit bis auf Weiteres gegessen – zumindest was die emotionale Bindung angeht.
Da ist es jetzt an der Mannschaft, dieses Feuer wieder zu entflammen...
Ich muss, wenn ich ganz ehrlich bin, zugeben, dass ich jüngst durchaus ein bisschen Hoffnungen gehegt habe, dass es für den VfB im Anschluss an den Trainerwechsel wieder einmal so läuft wie wir es in den letzten Jahren so oft sahen und wir das Feld nun allmählich von hinten aufrollen.
Diese Hoffnung wurde allerdings von den Spielern mit dem Brustring am Samstag innerhalb der 90 Spielminuten mit herausragender Gründlichkeit und imponierender Konsequenz zerlegt, atomisiert und fein säuberlich in den Mittellandkanal vor dem VW-Werk versenkt.
Die Mannschaft wird höchstwahrscheinlich am Ende der Saison nicht absteigen, dazu besitzt sie einfach ausreichend individuelle Qualität – zudem ist die Konkurrenz mit Gladbach, Kaiserslautern, Köln und Co, so denke ich, schwach genug, um sie letzten Endes hinter uns zu lassen.
Das Problem ist, dass das Team derzeit einfach keinerlei Esprit ausstrahlt, so dass man als Fan die Hoffnung haben könnte, dass nach dem 34. Spieltag entscheidend mehr herausspringen könnte als eine Platzierung zwischen 10-14.
In offensiver Hinsicht war es dabei gegen die Automobilbauertruppe leidlich akzeptabel – zumindest wenn man ausblendet, dass die Quote der tatsächlich beim Mitspieler angekommenen Bälle, die von VfB-Spielern in den Strafraum gespielt wurden, irgendwo im einstelligen Prozentbereich lagen. Es war wirklich faszinierend (oder besser gesagt: frustrierend) zu sehen, dass es immer mal wieder durchaus gefällig über die Aussen lief und man rechts wie links regelmäßig einigermaßen zügig nach vorne in Strafraumnähe kam – aber dann ein ums andere Mal die Bälle vollkommen leichtfertig dem Gegner in den Fuß oder an den Kopf spielte.
Ohne die Verteidiger von Wolfsburg abqualifizieren zu wollen, denn vor allem die oft gescholtenen Kjaer und Barzagli haben schon ziemlich gut gespielt – aber die VfB-"Offensive" hat es ihnen oftmals auch mehr als einfach gemacht.
Noch erschreckender als die Offensivnichtleistung war allerdings das eineinhalbstündige Dilettieren der Abwehr, die vor allem bei Standardsituationen durch den eigenen Strafraum herum irrten, wie der sprichwörtliche Hühnerhaufen und am Ende dann sogar den zuletzt meist zuverlässigen Ulreich so verunsicherten, dass er sich in die 90minütige Fehlerkette mit einreihte und am zweiten Gegentreffer mit Schuld trug. Das war aber letztlich wurscht, denn mit der Offensive hätte man ja noch nicht mal ein Tor geschafft, so dass das 1:0 schon gereicht hätte.
Im Detail weiter auf das Spiel einzugehen, habe ich wirklich gar keine Lust mehr, dazu schmerzt es einfach zu sehr. Zumal: War das Spiel an sich schon schlimm, so war die unfassbare Schönrednerei der Verantwortlichen, vor allem von dem neuen Chefübergangsübungsleiter, ein Schlag ins Gesicht jedes Menschen mit einem Funken Fußballverstand. Am Samstag in Wolfsburg ernsthaft eine gut stehende Mannschaft (die nicht grün-weiße Trikots trug!) gesehen zu haben, das zeugt schon von erheblicher Selbsttäuschung.
Ich will nicht schon den Stab über Keller brechen, aber sonderlich viele Argumente hat er für sich bislang noch nicht sammeln können. Und ich befürchte auch nicht, dass sich dies im Laufe der Saison noch großartig ändern wird. Wie schon oben erwähnt, wird es in dieser Spielzeit zu nicht mehr als einem Mittelfeldplatz reichen, wenn sich nichts grundlegendes ändert oder sonstige Wunderdinge mit der Mannschaft geschehen. Mit etwas Glück können wir darüber hinaus vielleicht noch ein, zwei Glanzlichter in der Europa League setzen (das Thema DFB-Pokal dürfte sich ja dann zu Weihnachten auch erledigt haben, sollten sich die Bajuwaren bis dahin nicht selbst zerfleischt haben), aber für mich ist diese Spielzeit bis auf Weiteres gegessen – zumindest was die emotionale Bindung angeht.
Da ist es jetzt an der Mannschaft, dieses Feuer wieder zu entflammen...
Aufrufe: 4690 | Kommentare: 11 | Bewertungen: 12 | Erstellt:04.11.2010
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