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Fußballtraining


Gründer: vanGaalsNase | Mitglieder: 27 | Beiträge: 1
04.09.2012 um 22:06 Uhr
Geschrieben von vanGaalsNase
Futsal I (Defensive)
Als Alternative zum Fußball, wird auch der Hallenfußball gerne gespielt. Wegen des kleineren Feldes, der geringeren Mannschaftsgröße, sowie des veränderten Untergrunds sind die technischen Anforderungen noch höher als auf Großfeld mit Rasen, während die Taktik völlig neu betrachtet werden muss. Aufgrund dieser veränderten Anforderungen an die Spielfähigkeiten und das Spielverständnis kann der Hallenfußball als zusätzliches Mittel angesehen werden, um spezielle Aspekte des Fußballs zu trainieren. Anstatt Hallenfußball also nur im Winter zu spielen, wenn die Rasenplätze verschneit und/oder zugefroren sind, kann er auch bei sommerlichen Temperaturen in den Trainingsalltag mit einfließen.

Grundsätzlich muss beim Hallenfußball zwischen dem deutschen Hallenfußball und dem von Seiten der FIFA offiziellen Futsal unterschieden werden. Denn während der deutsche Hallenfußball uneinheitliche Regeln hat (Bsp.: Rückpassregel, Torgröße, Bande), ist Futsal klar reglementiert und hat aufgrund dessen eigene Spieleigenschaften.

Futsal ist vor allem in Südamerika, Süd- und Osteuropa verbreitet. Der Name Futsal leitet sich vom spanischen fútbol sala oder dem portugiesischen futebol de salão ab und bedeutet schlicht "Hallenfußball".

1. Regeln
Es wird mit jeweils vier Feldspielern und einem Torwart gespielt. Die Spiele im Futsal werden auf einer glatten, ebenen Unterlage (Holz, Kunststoff) ohne Bande ausgetragen. Nur in Ausnahmefällen wird bei nationalen Wettbewerben Kunstrasen genutzt. Es wird auf Handballtore (3m breit, 2m hoch) gespielt. Der Spielball hat einen Umfang von 62-64cm, wiegt 400-440g, hat einen Druck von 600-900g/cm² (0,4-0,6 bar Überdruck) und darf bei einer Fallhöhe von 2m nach dem ersten Aufprall nicht weniger als 50cm und nicht mehr als 65cm aufspringen. Zum Vergleich: Ein Fußball der Größe 5 hat einen Umfang zwischen 68cm und 70 cm, ein Gewicht von 410-450g und einen Überdruck von etwa 0,8 bar. Bei einer Fallhöhe von 2m darf der Ball nach dem ersten Aufprall nicht weniger als 125cm und nicht mehr als 155cm aufspringen. Der Futsalball ist demnach kleiner, unwesentlich leichter, hat weniger Druck und ist deutlich sprungreduzierter.

Ein Spiel besteht aus zwei Hälften von je 20 Minuten Dauer. Bei Spielunter-brechungen wird die Zeit gestoppt. Den Teams steht in jeder Halbzeit eine Auszeit von einer Minute zu, wobei nur das ballbesitzende Team eine Auszeit nehmen darf. Das Grätschen am Mann wird grundsätzlich als Foul gewertet. Dennoch ist der Körperkontakt in den Zweikämpfen dem Fußball sehr ähnlich. Ähnlich wie beim Basketball werden Mannschaftsfouls gezählt, wobei es ab dem fünften Mannschaftsfoul (je Halbzeit) für jedes weitere Foul einen direkten Freistoß ohne Mauer gibt. Der Torwart darf den Ball nur einmal berühren und dabei höchstens vier Sekunden kontrollieren. Auch der Abwurf/-stoß zählt als Berührung. Danach darf er den Ball erst wieder berühren, wenn zwischenzeitlich ein Gegner den Ball berührt hat oder er sich in der gegnerischen Hälfte befindet. Auch für ruhende Bälle, etwa beim Einkick nach Seitenaus, gilt die Vier-Sekunden-Regel.

2. technisch-taktische Besonderheiten
Im Futsal gibt es zwei vorherrschende Grundformationen: die Raute (1-2-1) und das 2-2, welches bei eigenem Ballbesitz zu einem 4-0 wird.


Manche Teams agieren beim 4-0 mit einem mitspielenden Torwart (TW) in der gegnerischen Hälfte. Eine solche Ausrichtung ist jedoch riskant, weil das Tor bei einem schnellen Umschalten nach Ballgewinn des Gegners frei ist.

Prinzipiell werden im Futsal also mindestens zwei Linien in der Vertikalen und der Horizontalen erzeugt; im 1-2-1 sogar jeweils drei Linien. Diese Linienbildung erleichtert in der Offensive ein Passspiel und in der Defensive kann so eine gegenseitige Absicherung nach hinten stattfinden, was ein Pressing gegen den Ball(führer) erlaubt. Alles Elemente, die auch beim ballorientierten Spiel im Fußball notwendig sind.

a) Defensive
Durch das Fehlen der Abseitsregel ist das Defensivverhalten gegenüber dem Fußball anders gelagert. Mann- und Raumdeckung müssen miteinander verschmelzen, damit das Verteidigen kein bloßes Toreverhindern ist, sondern auch eine Möglichkeit zur Balleroberung wird. Dabei ist es unerlässlich, dass sich auch der TW aktiv mit ins Abwehrspiel integriert. Er muss Pässe in die freien Räume hinter seinen Vorderleuten antizipieren können, damit er die Verteidiger im Pressing als eine Art Libero absichern kann. Ein Pressing ist im Futsal vor allem deshalb sinnvoll, weil die Feldspieler ihren Torhüter nicht als Entlastung in der eigenen Hälfte anspielen dürfen.

Bei gegnerischem Ballbesitz gilt es grundsätz-lich, dass das Zentrum zugestellt wird. Denn gerade in der Halle haben Angriffe über außen nur selten Aussicht auf Erfolg, weil der TW den Winkel in dem sehr schmalen Tor derart ver-engen kann, dass etwaige Schüsse leicht abzu-wehren sind. Ein Verdichten der Feldmitte kann auf zwei Wegen geschehen. Zum einen gibt es den sogenannten "Panzer" im 2-2 gegen ein 4-0( TW) des Gegners. Hierbei besetzen die Feld-spieler das Zentrum in einem engen Quadrat mit dem dahinter absichernden TW. In der Folge kann der Gegner im Pressing attackiert werden:

Der Ballführer (TW) wird dazu vom ballnahen Verteidiger (III) diagonal von innen Richtung ballnahe Außenseite angelaufen. Damit wird der Passweg zur ballfernen Seite zugestellt und nur derjenige zur ballnahen Seite eröffnet. Vertei-diger IV lässt sich währenddessen als Neben-mann des attackierenden III leicht nach hinten fallen, um sofort den ihm nahen Gegenspieler auf der Außenseite zusammen mit Spieler I angreifen zu können, sollte dieser den Ball erhalten. Der Gegner wird hier also seitlich abgedrängt, sodass für die Verteidiger eine Überzahlsituation auf der Ballseite entsteht.

Der ballferne Verteidiger II muss indes auf den Gegenspieler an der rechten Seitenlinie antizi-pieren und ihn stellen, wenn dieser den Ball bekommt. Der hinter Spieler II befindliche An-greifer des Gegners wird von den Feldspielern nur bedingt beachtet. Hier obliegt es insbeson-dere dem TW, diesen durch Antizipation zu decken. Erhält trotz des geplanten Abdrängens nach links der gegnerische Angreifer auf rechts den Ball, wird er von Spieler II unter Druck gesetzt. Seine Position hinten rechts, nimmt nun Spieler I ein, dessen Position wiederum Spieler IV bekleidet. Spieler III hingegen verbleibt im vorderen Halbfeld und übernimmt die vorherige Position von Spieler IV.


weiter zu Teil 2
Aufrufe: 14188 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 4 | Erstellt:04.09.2012
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Steets
09.09.2012 | 23:09 Uhr
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09.09.2012 | 23:09 Uhr
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Steets : 
Stark.

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