Als Fußball noch ein Männersport war?!

Was waren das noch für Zeiten, meine lieben Freunde?

- Als sich Patrick Viera im Championsleague Spiel der Bayern gegen Arsenal zum ersten Mal anschickte die Mittellinie zu überqueren, und postwendend einen stechenden Schmerz im linken Bein verspürte.
Ein Krampf? – Nein!!
Der Grund war eine bluttiefe Grätsche seines Gegenübers- Jens Jeremies, der ihm noch vor Erhalt der gelben Karte mit garstigem Blick signalisierte: Da!!! (zeigt auf die Hälfte der Gunners)- gut!!! Kommst Du hier rüber (zeigt auf die Hälfte des FCB)- tuts weh!!!

- Als Torhüter wie Kahn nicht „Leo" riefen, um die Vorderleute höflich zu bitten Rücksicht zu nehmen, da es ansonsten möglicherweise zu einem Ballverlust im Strafraum kommt,
sondern sinngemäß eher: „Stehen bleiben, oder ich Schiesse" schrien. Bei den Bayern damals ausschließlich aus Überlastungsgründen der Liegen in Müller-Wohlfahrts Praxis eingeführt.

- Als Brusthaare aus Leibchen-V-Ausschnitten sprossen, nicht Sternzeichen- Tattoos unter hautengen Trikots hervorblitzen.

- Als ein Spiel in Deutschlands zweithöchster Spielklasse nicht stattfinden konnte, weil der navigationssystemlose Busfahrer Aalen und Ahlen verwechselte.

- Als sich Fußballdeutschland Sorgen machte, ob Super Mario am Vorabend eines Länderspiels mehr als die obligatorische Schachtel Ernte 23 geraucht hatte, nicht wer mit welchem Promiluder oder IT- Girl einen Club Mate im Hotelzimmer getrunken hat.

- Als die Nationalmannschaft zwar nicht schön spielte, aber am Ende schön den Pokal in den Himmel heben konnte.

- Als seriöse Sportjournalisten mit bunten Pullovern längst vergessene „sachliche Berichterstattungen" ablieferten, nicht im Sky- Einheitslook über die zweifelhafte Notwendigkeit der Strafraumrichter philosophieren.

Heute müssen sich die Spieler Gedanken machen, ob die neuen pinken Schuhe auch wirklich zum neuen orangefarbenen Ausweichtrikot passen und wo Roel Brouwers und Daniel van Buyten dieses tolle Wetgel kaufen.

Wie befinden uns im Jahre 2012 n. Chr. Die ganze Bundesliga ist von Weicheiern besetzt…..die ganze Bundesliga?? Nein, eine mit unbeugsamen Spielern besetzte Gruppe hört nicht auf, dem Weiberkram Widerstand zu leisten. Dank eines geheimen Trainingslagers mit Felix Magath, sind die Spieler praktisch unkaputtbar und finden immer wieder ihren Platz
in Bundesliga Startaufstellungen. Ihre Rüstung beschränkt sich auf schwarze Sandalen mit 3 weißen Riemen, ihre Spielweise zeichnet eher der Kampf, als die hohe Spielkunst aus.
Sie sind respektiert in den eigenen- und gefürchtet in den Reihen des Gegners. Nicht unselten wird ihnen mit bunten Karten auf dem Spielfeld signalisiert, mutiger in der Wahl ihrer Kleidung und Haarpracht zu werden.

Ich selber musste meine Fußballschuhe nach einer weniger erfolgreichen Laufbahn schon vor Jahren an den Nagel hängen. Wenn ich aber auf dem Platz stand, dann wollte ich nicht sein wie Ronaldo, Balotelli, Marin oder Arnautovic- sondern wie Gattuso, van Bommel, Busquets oder Stranzl.

Auch wenn die Zeiten sich ändern und der Fußball im stetigen Wandel steht;
Echte Typen und Kerle werden niemals aussterben. Es liegt einfach in der Natur vieler Fußballer und kann weder durch Buddhas auf Leistungszentren, Fotoshootings für Nutella oder den Videobeweis ausgetrieben werden.


-Gewidmet an die vielen Altin Lalas, Tomas Galaseks und Marcel Witeczeks zwischen Kreisliga D und Bezirksliga-