1. FC Nürnberg | Clubfans@Spox
25.10.2010 um 13:11 Uhr
Geschrieben von Zielpublikum
FCN: Auf Augenhöhe mit dem FCB
Zahlen und Fakten sprechen nach 9 Spieltagen eine klare Sprache: Der "große" FC Bayern und die designierte Fahrstuhlmannschaft (und laut Mario Basler ja eindeutiger Abstiegskandidat No. 1) FCN zeigen in dieser Saison eine bis dato identische Saisonbilanz des totalen Mittelmaßes: 3 Siege, 3 Unentschieden, 3 Niederlagen - lediglich 1 Törchen schlechter ist der Club aus Nürnberg noch in der Differenz. Und doch könnten die Fazits zum 10. Spieltag, den viele Trainer als die erste legitime Etappe zu einer Zwischenbilanz erachten, nicht ausfallen.
Da die Münchner, die mit dem Schicksal (Verletzungen und Holland allgemein) hadern, dort der FCN, der mit diesem Tabellenstand im totalen Niemandsland der Tabelle kaum glücklicher sein könnte. Schon wird der Vergleich zum Trainer-Idol Hans Meyer (Klick) gezogen, wobei zu dessen Erfolg (Platz 6 am Saisonende und Pokalsieg) doch noch ein weiter Weg wäre.
So sehr die Parallele den Clubberern das Schmunzeln ins Gesicht zaubert und den Bayern-Fans die Mine verziehen lässt, so sehr weiß man, dass diese Momentaufnahme nicht mehr als eine solche ist. Der FCN ist in der aktuellen Verfassung nahe am Optimum, oder - wie Dieter Hecking in der Pressekonferenz vor dem Wolfsburg-Spiel schon formulierte - absolut im grünen Bereich. Die Bayern dagegen werden sicher diesen Status nicht hinnehmen und dort auch kaum lange verweilen, ob es dann noch zu den Saison- oder wenigstens Minimalzielen reichen wird, ist eine andere Frage, die den Clubberer auch nur am Rande interessiert.
Der FCN hat bis dato aber eines erreicht, was die Bayern sich noch wünschen: Im Rahmen ihrer Möglichkeiten sich das erarbeitet, was man sich vorgenommen hatte. Im Gegensatz zu manch anderen (zum Teil übertrieben hofierten) Überraschungsteams, wie bspw. Freiburg oder mit Abstrichen auch Hannover, ist das so zufriedenstellende Zwischenergebnis das Resultat harter Arbeit, ohne Geschenke und anderer Zufälligkeiten. Dies belegt auch die mittlerweile zur Pflichtlektüre gehörende Wahre Tabelle, die den Club in der Punktewertung genau dort wähnt, wo er sich auch befindet - und das sogar (als kleine Anekdote erwähnenswert) noch 2 Punkte vor dem FCB.
Was den Clubberer zuversichtlich stimmt ist die Art und Weise: Man hat Dank Hecking und Bader einen Kader, der zum Club und seinen Saisonzielen passt: Eine Mischung aus soliden Arbeitern und Talenten, die sich beweisen wollen - dazu Backups, die einerseits immer auf einen Einsatz brennen, aber sich auch mit der Rolle als Ersatzspieler in den Dienst der Mannschaft stellen, wie das ein Mintal mustergültig vorlebt. Die Abgänge von unzufriedenen Ex-Nationalspielern hat die Chemie da nachhaltig verbessert.
Was den FCB und FCN dann doch aber trennen wird, wird die Zukunft sein. Während die Bayern wohl ihren Kader über kurz oder lang verändern werden (oder dies zumindest könnten), und dabei auch wieder zur üblichen "Was unseren Gegner schwächt und uns stärkt, ist doppelt gut"-Strategie greifen kann, wird der FCN seine in Form gebrachten Leihspieler wieder abgeben und seine "Juwelen" wie einen Gündogan meistbietend veräußern müssen.
Der Clubberer wird den Status Quo dennoch mit Genugtuung sehen und dabei nicht nur auf die Bayern schielen. Die aktuelle Saison hat nahezu wohltuend bisher gezeigt, dass man auch in der Bundesliga keine Automatismen hat und Erfolg doch nur bedingt kaufbar ist. Auch, weil eben alles seine zwei Seiten hat: Erfolg führt zu Leistungsdruck und hoher Spielbelastung der Top-Spieler, was für kleine, kompakte und einsatzfreudige Teams einen Vorteil bedeutet. Mag dies die Bayern-Führungsriege beklagen und am liebsten abschaffen, ist dies doch vice versa genau das, was im Fußball den letzten Rest Chancengleichheit ausmacht - selbst wenn es nur für einen Momentaufnahme reicht.
Verbuchen wir es also allerseits als einen Zwischenstand "für den Fußball" und als Clubberer lehnen wir uns einfach zurück und genießen den Augenblick: Mittelmaß kann nämlich auch sooo schön sein.
Da die Münchner, die mit dem Schicksal (Verletzungen und Holland allgemein) hadern, dort der FCN, der mit diesem Tabellenstand im totalen Niemandsland der Tabelle kaum glücklicher sein könnte. Schon wird der Vergleich zum Trainer-Idol Hans Meyer (Klick) gezogen, wobei zu dessen Erfolg (Platz 6 am Saisonende und Pokalsieg) doch noch ein weiter Weg wäre.
So sehr die Parallele den Clubberern das Schmunzeln ins Gesicht zaubert und den Bayern-Fans die Mine verziehen lässt, so sehr weiß man, dass diese Momentaufnahme nicht mehr als eine solche ist. Der FCN ist in der aktuellen Verfassung nahe am Optimum, oder - wie Dieter Hecking in der Pressekonferenz vor dem Wolfsburg-Spiel schon formulierte - absolut im grünen Bereich. Die Bayern dagegen werden sicher diesen Status nicht hinnehmen und dort auch kaum lange verweilen, ob es dann noch zu den Saison- oder wenigstens Minimalzielen reichen wird, ist eine andere Frage, die den Clubberer auch nur am Rande interessiert.
Der FCN hat bis dato aber eines erreicht, was die Bayern sich noch wünschen: Im Rahmen ihrer Möglichkeiten sich das erarbeitet, was man sich vorgenommen hatte. Im Gegensatz zu manch anderen (zum Teil übertrieben hofierten) Überraschungsteams, wie bspw. Freiburg oder mit Abstrichen auch Hannover, ist das so zufriedenstellende Zwischenergebnis das Resultat harter Arbeit, ohne Geschenke und anderer Zufälligkeiten. Dies belegt auch die mittlerweile zur Pflichtlektüre gehörende Wahre Tabelle, die den Club in der Punktewertung genau dort wähnt, wo er sich auch befindet - und das sogar (als kleine Anekdote erwähnenswert) noch 2 Punkte vor dem FCB.
Was den Clubberer zuversichtlich stimmt ist die Art und Weise: Man hat Dank Hecking und Bader einen Kader, der zum Club und seinen Saisonzielen passt: Eine Mischung aus soliden Arbeitern und Talenten, die sich beweisen wollen - dazu Backups, die einerseits immer auf einen Einsatz brennen, aber sich auch mit der Rolle als Ersatzspieler in den Dienst der Mannschaft stellen, wie das ein Mintal mustergültig vorlebt. Die Abgänge von unzufriedenen Ex-Nationalspielern hat die Chemie da nachhaltig verbessert.
Was den FCB und FCN dann doch aber trennen wird, wird die Zukunft sein. Während die Bayern wohl ihren Kader über kurz oder lang verändern werden (oder dies zumindest könnten), und dabei auch wieder zur üblichen "Was unseren Gegner schwächt und uns stärkt, ist doppelt gut"-Strategie greifen kann, wird der FCN seine in Form gebrachten Leihspieler wieder abgeben und seine "Juwelen" wie einen Gündogan meistbietend veräußern müssen.
Der Clubberer wird den Status Quo dennoch mit Genugtuung sehen und dabei nicht nur auf die Bayern schielen. Die aktuelle Saison hat nahezu wohltuend bisher gezeigt, dass man auch in der Bundesliga keine Automatismen hat und Erfolg doch nur bedingt kaufbar ist. Auch, weil eben alles seine zwei Seiten hat: Erfolg führt zu Leistungsdruck und hoher Spielbelastung der Top-Spieler, was für kleine, kompakte und einsatzfreudige Teams einen Vorteil bedeutet. Mag dies die Bayern-Führungsriege beklagen und am liebsten abschaffen, ist dies doch vice versa genau das, was im Fußball den letzten Rest Chancengleichheit ausmacht - selbst wenn es nur für einen Momentaufnahme reicht.
Verbuchen wir es also allerseits als einen Zwischenstand "für den Fußball" und als Clubberer lehnen wir uns einfach zurück und genießen den Augenblick: Mittelmaß kann nämlich auch sooo schön sein.
Aufrufe: 4121 | Kommentare: 28 | Bewertungen: 8 | Erstellt:25.10.2010
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KOMMENTARE
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25.10.2010 | 14:26 Uhr
-1
Famos :
guter blog gefällt mir. 8 points.
aber das versteh ich nicht so ganz bzw. sehe ich anders.
"Im Gegensatz zu manch anderen (zum Teil übertrieben hofierten) überraschungsteams, wie bspw. Freiburg oder mit Abstrichen auch Hannover, ist das so zufriedenstellende Zwischenergebnis das Resultat harter Arbeit, ohne Geschenke und anderer Zufälligkeiten."
welche geschenke / zufälligkeiten meinst du? hört sich für mich eher nach neid an.
2
25.10.2010 | 14:21 Uhr
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mamö99 :
Schöner Blog, wirklich. Freut mich sehr dass der FCN dieser Jahr so "annehmbar" auftritt. Gefällt mir. Anscheinend klappt es ja auch ganz gut ohne Bunjaku in der Offensive.
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25.10.2010 | 13:24 Uhr
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Zielpublikum : Schieber
Ne, keine Kaufoption, soweit ich weiß, wäre auch gar nicht finanzierbar - war ja schon ne "teure" Leihe... Aber wir hoffen da, dass ein anderer noch viel stärkerer nachkommt: Okotie
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Das ist alles insoweit auch "typisch Fußball" und im Geiste Blatters ja der Reiz der Tatsachenentscheidung, aber daraus dann ein erfolgreiches "Konzept" zu stricken, ist mir bisschen zu viel verlangt. Mainz nehme ich da mal raus, die haben einfach nen Lauf, das ist vollkommen ok. Umgekehrt fand ich die Entlassung von Gross einen Quatsch: Der Mann hatte Konzept und wurde beim geringsten Gegenwind gefeuert.
Mit Neid hat das alles wenig zu tun, eher mit Unverständnis über die Beurteilung von Leistungen.