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Gründer: xxlhonk | Mitglieder: 180 | Beiträge: 80
06.02.2013 um 07:12 Uhr
Geschrieben von gartenzwerg
Einwurf Öztunali


Seit ich hier über den HSV schreibe, beklage ich immer wieder eine mangelhafte
Außendarstellung des Vereins und immer, wenn das Umfeld ruhig zu sein scheint, wird irgendein Fass aufgemacht und als Sau durchs Dorf getrieben.
So jetzt im Falle Öztunali.
Natürlich ist es ärgerlich, dass gerade Uwes Enkel sich für Leverkusen und damit gegen den HSV entschieden hat, doch sollte dies kein Grund sein sich fahrlässig in eine Schlammschlacht treiben zu lassen.
Doch genau diese ist es jetzt geworden.

Was ist passiert?
Der 16 jährige Levin Öztunali, Jugendnationalspieler, Hoffnungsträger und Enkel
von "Uns" Uwe Seeler soll seinen ersten Vertrag als Fußballprofi bekommen.
Von seinem Vater Mete vertreten, verhandelt Öztunali mit dem HSV, der nach
Aussagen von Frank Arnesen dem Nachwuchsspieler ein Angebot gemacht hat,
das noch kein Jugendlicher vor ihm bekommen hat.
Nicht nur eine finanzielle, sondern auch eine sportliche Perspektive wurde dem
Objekt der Begierde angeboten. Doch der entschied sich für Leverkusen, das
deutlich mehr Geld geboten hat.
Auch wird unter dem Bayerkreuz die Erwartungshaltung gegenüber Levin
wesentlich geringer sein, was seine Entwicklung erleichtern sollte.
Ich kann diese Entscheidung absolut nachvollziehen und sehe darin auch keinen Weltuntergang.

Pikant wird der Wechsel dadurch, dass Mete Öztunali, der bisher beim HSV als
Jugendscout tätig war, in der Gleichen Funktion bei Bayer arbeiten soll.
Seine Suspendierung ist eine logische Folge.
Levin soll ab sofort nicht mehr bei der U19 zum Einsatz kommen sondern wieder
mit der U17 des HSV trainieren. Offiziell ist das eine gängige Verhaltensweise
des Vereins, um die Spieler zu fördern, die auch weiterhin im Verein bleiben.

Armselig und lächerlich findet nun Uwe Seeler dieses Verhalten und beklagt natürlich öffentlich: "Der Verein hat seine Seele und Tradition verloren".
Nun wird von Teilen der Hamburger Presse seit langem beklagt, dass die Granden der erfolgreichen Zeiten zu wenig im HSV eingebunden seien und daher rennt Uns Uwe mit seinen Äußerungen offene Türen ein.
Nachgelegt wird von Seiten der Presse mit Aussagen von Manni Kaltz, der
Verständnis hat, dass sich Seller über die Sperre Öztunalis aufregt, ohne dabei
zu berücksichtigen, dass der HSV objektiv betrachtet nur die Sonderförderungen für Levin einstellt.
Das auch Sergej Barbarez in das selbe Horn stößt verwundert niemanden, der sich mit dem HSV befasst.

Die mittlerer Weile gestreuten Gerüchte, dass die Handgeldforderungen von
Mete Öztunali (die Rede ist von einem hohen sechsstelligen Betrag) der Knackpunkt der Verhandlungen gewesen sein sollen, macht die ganze Geschichte so richtig schön unappetitlich.

Die Versäumnisliste in diesem Fall ist lang und so frage ich mich:
Warum bindet der HSV Uwe Seeler nicht in die Verhandlungen mit seinem
Enkel (und Schwiegersohn) ein?
Warum sucht Uwe Seeler nicht das Gespräch um seine Kritik zu äußern, sondern geht gleich an die Presse?
Warum bemühen sich die Verhandlungspartner nicht eine Darstellung zu finden,
in der niemand Schaden nimmt?

Die Lust Uwe Seeler einzubinden, der während der Verhandlungen gesagt hat
er wolle sich da raushalten, ist seitens des HSV doch sehr begrenzt. Seit Jahr und Tag bekommt das Vereinsidol (und nicht nur er) bei jeder Krise ein Mikrofon
unter die Nase gehalten und prophezeit den Untergang "seines" HSV. Dabei
kommen die Entscheidungsträger des Vereins natürlich nicht so gut weg.
Dieses Nichteinbinden hat dann wiederum Uwes Gang zur Presse zur Folge.
Mit der Kommunikation von negativen Ereignissen im Verein tut sich unser
Vorstand schwer und lässt dadurch viel Platz für Spekulationen, was in der
Medienstadt Hamburg immer gern genommen wird.
Erst als Reaktion auf Negativschlagzeilen wird zu manchen Problemen Stellung
genommen. Häufig ist es dann schon zu spät.

Festzuhalten bleibt, dass es im Falle Öztunali nur Verlierer gibt.
Der HSV steht als beratungsresistent und intolerant da, Mete Öztunali wird
Geldgier unterstellt, Levins erste Schlagzeilen im Profifußball sind negativ und
das wird Uwe Seeler, den ich als Menschen sehr schätze, mehr wehtun als
alles andere.
Nur die Presse bedankt sich für eine Woche Schlagzeilen.
Immerhin.

Nur der HSV!

EDIT
heute stand in der MOPO:

„Kommunikativ hätte man einiges besser machen könen", sagt Carl Jarchow selbstkritisch und gesteht Fehler ein. Einen bleibenden Imageschaden befürchtet der HSV-Boss trotz aller Querelen allerdings nicht.

Das wäre doch schon ein gutes Schlusswort!

Den Blog der Woche gibt es natürlich trotzdem.
Diesmal von Plag!
Aufrufe: 12475 | Kommentare: 49 | Bewertungen: 15 | Erstellt:06.02.2013
ø 8.7
KOMMENTARE
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Holsti
07.02.2013 | 14:40 Uhr
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Holsti : 
07.02.2013 | 14:40 Uhr
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Holsti : 
Die Zahlen sind hanebüchen und von Niemanden bestätigt worden. Sowohl beim HSV als auch bei Bayer erachte ich die genannten Summen als viel zu hoch, als dass sie stimmen könnten.

Was nix daran ändert, dass Bayer sicherlich mit mehr Geld gelockt hat.
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zigeuninho
07.02.2013 | 13:20 Uhr
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zigeuninho : 
07.02.2013 | 13:20 Uhr
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zigeuninho : 
im gegensatz zum kaiser in muenchen, werfen uns uwe's kommentare in hamburg immer noch sehr hohe wellen.
finde das mehr als unproduktiv und die meisten seiner aussagen machen keinen sinn, oder widersprechen dem, was er vor einer stunde gesagt hat.

zum glueck haben wir effenberg ruhig bekommen...
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gartenzwerg
07.02.2013 | 12:54 Uhr
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07.02.2013 | 12:54 Uhr
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Da gebe ich Dir recht.
Das Nachwuchsgeschäft ist zu einer Pokerrunde verkommen in der vor dem Flop geboten wird. Und zwar regelmäßig.

Das habe ich übrigens bewusst nicht erwähnt, weil für mich der Umgang mit den Legenden und umgekehrt im Mittelpunkt dieser Geschichte steht.
Das ist in Hamburg eine "Neverending Story".
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zigeuninho
07.02.2013 | 12:46 Uhr
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zigeuninho : 
07.02.2013 | 12:46 Uhr
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zigeuninho : 
@ gartenzwerg:
klar sind das keine peanuts. das gesamtpaket von leverkusen haette ich so nicht erwartet.
aber weiterhin bleibt fuer mich, hamburg hat alles richitg gemacht. die entwicklung von dem jungen ist nicht abzusehen. ob messi oder nsrenko, es ist noch alles drin. und dafuer den jungen 5 jahre zu binden mit einem gehalt von 300k per anno und noch einen job an den vater vergeben...grenzt fuer mich wahnsinn!
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gartenzwerg
07.02.2013 | 12:27 Uhr
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07.02.2013 | 12:27 Uhr
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@Zgeuninho
Hamburg soll ca 200K/Jahr und einen 3 Jahresvertrag geboten haben
Leverkusen 1,7 Mio für fünf Jahre
Dazu kommt noch das, was der Papa als Jugenscout bekommt.

Peanuts sind das nicht gerade...
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zigeuninho
07.02.2013 | 11:49 Uhr
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zigeuninho : 
07.02.2013 | 11:49 Uhr
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zigeuninho : 
ich weiss nicht was diese ganze schlammschlacht soll! kann mir ehrlich nciht vorstellen, dass es im falle levent um 6-stellige betraege ging. weder hamburg noch leverkusen sind willig und oder faehig, das fuer einen 16-jaehrigen (!) zu bezahlen.
hamburg hat alles richtig gemacht, kein zu hohes risiko und erwartungen in den jungen zu setzen.
ein gutes beispiel aus naher vergangenheit ist knasmueller. grosser skandal als er von bayern zu inter wechselte. das geht doch gar nicht und man verliert ein grosses talent zu einem konkurrrenten...bla bla bla. und kein jahr spaeter sitzt dieser knasmueller bei ingolstadt auf der bank!

reine stimmungsmache der bild und gut gemacht hsv.

ach ja und vielleicht sollte man uns uwe mal nach einem kaffe und wasser interviewen und nicht nach einem fass bier/wein. waere bestimmt schlauer, auch wenn nur halb so lustig und skandaloes!
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gartenzwerg
07.02.2013 | 10:54 Uhr
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07.02.2013 | 10:54 Uhr
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@Kater
Du erwartest jetzt aber nicht, dass ich meinen Fehler such, oder?
Dafür bist Du ja da

@Reset
Wenn Du Uwe mit Uli vergleichst tust Du beiden Unrecht.
Uwe war eine Legende auf dem Platz, sogar DIE Legende.
Uli lief doch meist neben Franz, Gerd, Paule und Sepp her.
Dafür führt Uli seit über dreißig Jahren seinen Verein und hat dabei Maßstäbe gesetzt.
Uwe wurde seiner Zeit ins Amt gedrängt, dort teilweise schlecht beraten und ist deshalb letztlich gescheitert.
Allerdings hat er damals die Türen für den Stadionumbau geöffnet und das wäre einer Person von geringerer Reputation wohl nicht gelungen.

Uwe ist natürlich kein Rhetoriker, das hat zwar einen gewissen Charme, wird aber von manchen Presseleuten auch ausgenutzt, da er sich leicht in eine gewünschte Richtung lenken lässt.
Vor der Person Uwe Seeler, den ich auch mal kennenlernen durfte, habe ich höchsten Respekt und kann ihm so manchen unglücklichen Auftritt verzeihen.
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Werderkater
07.02.2013 | 09:50 Uhr
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07.02.2013 | 09:50 Uhr
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Dem GZ für sein "könen" mal ein n schenkt.
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Resettozero
07.02.2013 | 07:10 Uhr
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07.02.2013 | 07:10 Uhr
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Tja... nun ist es passiert, und die Kommunikation war wieder mal so, wie man sie bei uns erwarten darf. Uwe Seeler hat sich entsprechend geäussert, und in China ist ein Sack Reis umgefallen.

Was mich dabei am meisten stört ist nicht, dass Öztunali jetzt nach Leverkusen geht, auch nicht, dass der Papa ihn dahin begleitet, obwohl das schon ein "Gschmäckle" hat; es mag für den Spieler am Ende sogar die bessere Wahl sein, weil er in Leverkusen nicht "Uwes Enkel" ist.
Nun kann man der Ansicht sein, dass Uwe Seeler in diese Verhandlungen hätte eingebunden werden sollen, und dafür mag einiges sprechen - abgesehen von der Tatsache, dass er sich nicht äussern wollte. Und damit wäre der Fall auch für mich erledigt gewesen. Dann eben nicht.
Und dann eben auch nicht hinterher, Herr Seeler. Das macht man nicht.
Denn es bleibt nun einmal festzuhalten, dass Uwe Seeler bei uns keine offizielle Funktion hat, und anstatt bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit in ein Mikrofon zu plärren, dass man es selbst besser gemacht hätte, sollte sich Herr Seeler gelegentlich an die Zeit seiner Präsidentschaft erinnern. Denn die war nun nicht besonders glanzvoll, und deswegen auch eher kurz. Von wegen "besser gemacht"...
Ich mag ja den Uli Hoeness nicht besonders, aber eines muss man ihm lassen - hinter seinen Lästereien steckt ein Mensch, der auf allen Ebenen Erfolge vorweisen kann. Hoeness' Rhetorik mag oft fragwürdig sein, aber den Beweis dass er's kann hat er immerhin stets erbracht. In dieser Hinsicht ist Uwe Seeler leider kein Hoeness.
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gartenzwerg
06.02.2013 | 22:41 Uhr
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06.02.2013 | 22:41 Uhr
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@Schnacky
Ich glaube Du spielst darauf an, dass Uwe Seeler gute Beziehungen nach Lev. hat, diese rühren aber von seiner Tätigkeit als Adidas-Vertreter her.

@HiP
Im Prinzip sehe ich das auch so wie Du, nur bin ich der Meinung, dass man Uwe und Konsorten lange genug kennt um zu wissen wie sie reagieren und da hätte man mit etwas mehr Kommunikation einige negative Schlagzeilen verhindern können.
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