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F1 2009


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30.04.2009 um 20:57 Uhr
Geschrieben von Daniel491
Ein Tag im April (Teil 1)



Samstag, 30.April 1994 13.18Uhr:
"Der Österreicher Roland Ratzenberger war in seiner zweiten Runde im Abschlusstraining. Laut TV - Aufzeichnung reißt hinter der Tamburello - Kurve der obere Teil des linken Frontflügels ab. Der Pilot kann aufgrund des verlorenen Anpressdrucks den Simtek - Ford nicht in die Villeneuve - Rechtsbiegung einlenken. Der Wagen schlägt mit ca. 300 km/h links gegen die Betonmauer, schlittert bis zur Tosa - Kurve. Roland Ratzenberger wird im Medical - Centre im Fahrerlager wiederbelebt. Bei seiner Einlieferung in das Maggiore - Hospital ist er tot. Todesursache: Schwerste Kopf- und Rückgratverletzungen."



"Roland war ein großartiger Freund. Meine Formel 1 Karriere hätte mir viel mehr Spaß gemacht, wenn er noch dabei gewesen wäre. Er war immer ehrlich und versuchte nie jemand zu sein, außer der Mann der er war." Das sagte Mika Salo in seinem Nachruf für Roland Ratzenberger. Ratzenberger und Salo lernten sich in Japan kennen, als beide dort Rennen fuhren. Dort freundeten sich beide an und sie verbrachten sehr viel Zeit miteinander. Nach heute ist Mika Salo mit der Familie Ratzenberger eng befreundet.

Roland Ratzenberger wurde am 4. Juli 1960 in Salzburg geboren.
Schon als Kind war Ratzenberger vom Motosport begeistert und fuhr Seifenkistenrennen. Als der Salzburgring 1969 eröffnete wurde Ratzenberger regelmäßiger Besucher. Die Besuche am Ring schienen seinen Drang danach Rennen zu fahren ins scheinbar unermessliche steigen. Als Ratzenberger 16 war, wurde er Mitglied im Salzburger Kart- Rennclub. Sein Hobby finanzierte er sich mit Nebenjobs.



Mit 17 kaufte er sich mit seinem Freund einen VW Käfer. Von nun an machte er die Strassen im Umland von Salzburg unsicher. Nach seinem vorzeitigen Austritt aus der "Höheren Technischen Lehranstalt – Maschinenbau" und nach Beendigung seines Wehrdienstes wurde es für Roland Ernst. Dass seine Eltern über die Abgebrochene Ausbildung nicht erfreut waren wusste Ratzenberger. Er sagte in einem Interview: "Weil meine Eltern gegen den Rennsport waren und der Lauda-Weg mit großzügiger Kreditaufnahme auch nicht in Frage kam, blieb mir nur eine einzige Möglichkeit ins Geschäft zu kommen - nämlich über das Schrauben" Seine Kontakte zu Walter Lechner halfen ihm zu dieser Zeit zu Geld.

Seine ersten Rennerfahrungen sammelte er mit 19 in einem Formel Ford 1600, welchen er sich beim Atlas Racing Team mietete. Nach fünf Monaten in der Racing School von Walter Lechner wechselte er zu der damals in Italien angesiedelte Jim Russel Int. Racing School als Instruktor. Zeitgleich konnte Roland die von Jim Russel ausgeschriebene "Jim Russel Trophy " 1980 gewinnen. In dieser Zeit kam Roland zu seinem Spitznamen "ROLANDO TOPO DI MONTAGNA". Was zu Deutsch "Roland – Maus der Berge" bedeutet.
Nach nur einem Jahr bei Russel ging er wieder nach Österreich und dort gründete er mit Martin Urbanek das "Junior Team Austria". Das Projekt scheiterte allerdings wegen Geldmangel nach nicht mal einem Jahr.



Die früher 80er Jahren waren durch die Formel Ford geprägt. Nachdem sein Team 1981 scheiterte fuhr er 1983 für Lechner. 1984 wechselte er wieder ins Team Gätmo wo er als Fahrer und als Mechaniker arbeitete. Am 11.Juni 1984 verunglückte Ratzenberger in Zandvoort, wo er sich das Khanbein des linken Handgelenkes brach. Ratzenberger musste den Rest der Saison pausieren.

1985 bekam er ein Angebot von Alois Roppes, wo er ein Formel Ford Team organisieren sollte. Zusätzlich sollte er den Wagen vorbereiten und als Fahrlehrer fungieren. Zudem konnte Roland so eine komplette Saison in der Europäischen, Österreichischen und Deutschen Formel Ford fahren.
1985 holte Ratzenberger seinen ersten Titel. Er wurde österreichischer und zentraleuropäischer Meister.

1986 verließ er das Team wieder und wechselte nach England in die britische Formel Ford ins Team "Space Racing". Auch dort änderte sich am Einsatz von Ratzenberger nichts. Er arbeitete bis spät in die Nacht am Auto und bereitete dieses für die Rennen vor. Obwohl die Saison die bis dahin erfolgreichste Saison in der Karriere von Ratzenberger war, ging auch dem Space Racing Team das Geld aus. Aber trotz der finanziellen Probleme war das Jahr 1986 ein sehr erfolgreiches Jahr. Er feierte beim Race of Champions der Formel Ford und Formel Ford Festival in Brands Hatch wichtige Siege. Durch den Sieg in Brands Hatch wurde er inoffizieller Formel Ford Weltmeister.

1987 wechselte er in den Tourenwagensport und heuerte bei BMW Motorsport als Werksfahrer an. " Zum ersten mal in meinem Leben verdiene ich mit dem Rennfahren Geld" sagte Ratzenberger. Die Tourenwagen-WM wurde nach der Saison 1987 wieder eingestellt, da die Kosten ins unermessliche stiegen. Dass Roland auch in "normalen" Autos gut klar kam, bewies er parallel zur Tourenwagen-WM in der britischen Tourenwagen Meisterschaft. Bei den elf ausgetragenen Tourenwagen Rennen an denen Roland 1987 teilnahm, landete Roland sechs Mal unter den besten vier. Sein Formel 3 Debut feierte Ratzenberger auch im Jahr 1987. Im Team von Chris Weller fuhr er auf Anhieb die bis dahin beste Formel 3 Zeit, die je ein Fahrer in Silverstone gefahren hatte. Folglich startete er für das West Surrey Team von Teamchef Dick Benett in einem Formel 3 in der britischen Meisterschaft. Er holte trotz hochkarätiger Konkurrenz einen Sieg im vierten Lauf, einen zweiten Platz und zwei dritte Plätze.

Teil 2
Aufrufe: 6641 | Kommentare: 0 | Bewertungen: 2 | Erstellt:30.04.2009
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