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Handball@SPOX


Gründer: Donald | Mitglieder: 51 | Beiträge: 11
21.01.2011 um 17:48 Uhr
Geschrieben von Donald
Ein Stirnband und ein Oldie
Zwar zählten die Dänen bereits vor Start des Turniers zum erweiterten Favoritenkreis, doch dass die dermaßen auftrumpfen würden, hatten wohl einzig die kühnsten Optimisten erwartet. Mit 5 Siegen und 10:0-Punkten marschierte das von Ulrik Wilbek betreute Team ohne jegliche Probleme in die Zwischenrunde. Das große Highlight des Teams steht mit der EM 2014 im eigenen Land noch bevor, doch schon bei dieser WM scheint das Team gut gerüstet. Was die Dänen bei diesem Wettbewerb bisher auszeichnete, war die beeindruckende Konstanz in ihren Leistungen. In allen 5 Partien erlaubte man sich kaum Schwächephasen, kam bis auf wenige Ausnahmen kaum in die Bredouille.

Im Auftaktmatch gegen die Australier setzte man mit einem auch für Handball-Verhältnisse deutlichem 47-12 Sieg ein erstes Ausrufezeichen. Auch wenn die Aussies nicht gerade als Schwergewicht bezeichnet werden können, muss man solch eine Leistung im ersten Spiel erst einmal abrufen. Nachdem der Start ins Turnier gelungen war, stand mit den Rumänen ein deutlich unangenehmerer Gegner vor der Brust. Am Ende statt ein klarer und souveräner 39:30-Sieg, der vor allem dank einer konzentrierten zweiten Hälfte so klar ausfiel. Der 8-Tore-Erfolg im dritten Spiel gegen die Serbien gewann erst an Bedeutung, als sich die hoch eingeschätzten Kroatien zwei Tage später zu einem Unentschieden gegen die Serben mühten. Die Partie am Mittwochabend war für die Dänen nichts als eine Pflichtaufgabe, die schlussendlich ohne große Mühen erfüllt wurde. Am letzten Spieltag ging es dann um den Gruppensieg. Der Gegner dabei war kein geringerer als die kroatische Mannschaft, die trotz des Unentschieden gegen die Serben mit einem Erfolg über die Dänen die Zwischenrunde als Gruppenerster hätte erreichen können.

Während sich in der ersten Hälfte ein ausgeglichenes Spiel entwickelte, erhöhten die Dänen in Abschnitt zwei die Schlagzahl. Hinten stand die Defensive gegen Balic&Co. sicher, vorne verwandelte man beinahe jeden Ball. So ergab sich nach 60 Minuten mit einem Ergebnis von 34-29 ein hoch verdienter Endstand. Mit dieser Leistung setzten die Dänen ein deutliches Zeichen in Richtung Konkurrenz, denn die Kroaten waren in der zweiten Halbzeit quasi ohne Chance. Mit einer weißen Weste von 4:0-Punkten hat das dänische Team beste Chancen auf einen Einzug ins Halbfinale. Obwohl man mit den Schweden, Polen und der Überraschungsmannschaft Argentinien keine leichten Gegner hat, gehe ich fest davon aus, dass sie die Vorschlussrunde erreichen werden. Ab dem Halbfinale halte ich für alles möglich, auch der ganz große Triumph der Dänen scheint nicht gänzlich ausgeschlossen zu sein.

Der tolle Auftritt der Schweden ist nicht nur im geschlossenen Auftritt der Mannschaft zu suchen, auch konnten sich einige Einzelspieler im bisherigen Turnierverlauf besonders hervor tun. Da sei vor allem an erster Stelle Mikkel Hansen genannt. Der 23-jährige Halblinke spielt bisher ein bärenstarkes Turnier, zeichnet sich sowohl durch seinen unbändigen Torhunger aus als auch durch seine Übersicht aus. Der ehemalige Akteur des FC Barcelona, der aktuell in Kopenhagen unter Vertrag steht, schoss die Serben mit 11 Toren fast im Alleingang ab. Gegen die Kroaten zeigte er sich mit 10 Toren ebenfalls äußerst treffsicher. Der auf dem Spielfeld durch sein Stirnband auffallende Rückraumshooter steht in der Torschützenliste auf Rang zwei, knapp hinter Havard Tvedten (Norwegen).

Machte man sich vor dem Turnier nach dem Rücktritt von Keeper Kasper Hvidt auf der Torhüter-Position Sorgen, nach den bisherigen Eindrücken scheint sich in diese Besorgnis in Wohlgefallen aufzulösen. Neben dem Flensburger Keeper Sören Rasmussen, der durch eine gute Quote auffällt, spielte sich mit Niklas Landin ein junger, erst 22-jähriger, Keeper ins Rampenlicht. Mit einer Unbekümmertheit eines Youngsters und einer Abgeklärtheit eines Routiniers dient er als Rückhalt einer sowieso stabilen Abwehr. Dass die Abwehr der Dänen so gut funktioniert, liegt vor allem an einem Mann: Kasper Nielsen. Er ist der Chef im Defensivblock, hält seine Abwehr lautstark zusammen. Sein großes Plus ist es, dass er meist versucht die Situationen fair zu lösen, sodass er in der Regel die Spiele ohne große Verweildauer auf der Strafbank absolviert.

Wie schon in den vergangenen Jahren haben die Dänen auf den Außen ein Luxusproblem. Auch dieses Jahr hat Trainer Wilbek die Qual der Wahl, denn er hat auf beiden Seiten je zwei Spieler, auf die er sich jederzeit verlassen kann. Während sich links Oldie Lars Christiansen (Kolding) und Christian Eggert (Flensburg) die Einsatzminuten teilen, stehen auf RA mit Hans Lindberg (Hamburg) und Lasse Svan Hansen (Flensburg) zwei konstante Linkshänder zur Verfügung. Alle vier Akteure kamen in der Vorrunde auf ihre Minuten und konnten dabei ihre Klasse etliche Male zeigen. Die Außenpositionen war noch nie eine Problemzone Dänemarks, so wird das auch im weiteren Turnierverlauf bleiben.

Ganz im Gegenteil gilt der rechte Rückraum als die Schwachstelle in den letzten Jahren. Doch bei dieser WM kann davon nicht die Rede sein, denn Kasper Söndergaard zeigt sich bisher äußerst gut in Form. Konnte man ihn in der Vergangenheit nicht unbedingt als den torgefährlichsten Rückraumspieler bezeichnen, schöpfte er in der vergangenen Woche sein volles Potenzial aus. Deutete er in den ersten Partien der Vorrunde bereits seine neu gewonnene Torgefährlichkeit an, avancierte er im Match gegen Kroatien zusammen mit Mikkel Hansen zum Matchwinner. Von 11 Versuchen landeten beeindruckende 10 im Tor vom Gespann Alilovic/Sego. Das bedeutete eine Quote von 91 % und den Bestwert des gestrigen Abends.

Mit dem 19-jährigen Rasmus Lauge befindet sich zudem ein hoch talentierter linker Rückraumspieler im WM-Kader. Trotz seines jungen Alters bekam er von Wilbek schon einige Einsätze, in denen er seine Fähigkeiten demonstrieren könnte. Die Nachnominierung von Lauge war für viele eine Überraschung, auch wenn nicht wenige Experten in ihm die Zukunft im linken Rückraum sehen. Doch nicht nur positive Aspekte lassen sich über das dänische Team berichten. Mit Mittelmann Thomas Mogensen, der in den ersten beiden Partien wunderbar Regie führte, fällt eine wichtige Stütze im Team aus. Er verletzte sich an einer Sehe am hinteren Kreuzband und wird wohl eine sechswöchige Pause einlegen müssen. Erst durch diese Blessur rutschte der oben erwähnte Rasmus Lauge nachträglich in die Mannschaft. Die Erfahrung und Klasse eines Mogensen wird vor allem in engen Spielen nur im Verbund auffangen zu sein. Gegen die Kroaten klappte das bereits eindrucksvoll, mal sehen ob das auch im fortgeschrittenen Turnierverlauf so sein wird.
Aufrufe: 2782 | Kommentare: 7 | Bewertungen: 5 | Erstellt:21.01.2011
ø 10.0
ein  |und  |Stirnband  |ein  |Oldie  |
KOMMENTARE
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HardVanHintje
24.01.2011 | 21:37 Uhr
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24.01.2011 | 21:37 Uhr
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Güd öne !!!!
Da versteht einer was von Handball. War auch mein WM Favo.
Finale Dänemark - Frankreich. Seh ich 50 - 50 mit hoffentlich Dänemark als Sieger
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jSk13
24.01.2011 | 14:37 Uhr
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jSk13 : 
24.01.2011 | 14:37 Uhr
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jSk13 : 
Sehr starker Blog !
Finde es sehr schön mal etwas ausführlicheres über ein anderes Team als die deutsche Nationalmannschaft zu lesen. Die Dänen sind wirklich noch ein bisschen stärker als man es vorhererwartet hätte. Könnten die Franzosen meinetwegen gerne als Weltmeister ablösen, wir werden es ja leider nicht so weit bringen können. Halbfinaleinzug ist nur durch ein WUNDER möglich.
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Donald
24.01.2011 | 13:51 Uhr
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Donald : Aktualisierung
24.01.2011 | 13:51 Uhr
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Donald : Aktualisierung
Mit dem erwartungsgemäßen Erfolg gegen Argentinien (31:24) konnten sich die Dänen am gestrigen Abend den Einzug ins Halbfinale sichern.

Wieder einmal bester Werfer war Mikkel Hansen mit 7 Treffern, der seine Top-Form auch gegen die Argentinier konservieren konnte.

Ergebnis: Dänemark - Argentinien 31:24
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NicoMadi
23.01.2011 | 19:38 Uhr
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NicoMadi : 
23.01.2011 | 19:38 Uhr
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NicoMadi : 
Ich denke auch, da wird nichtm ehr viel schief gehen, nach den jetzigen Spielen wäre mein Traumfinale Frankreich Dänemark mit den Dänen als Sieger, schon allein wegen Christiansen.
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Donald
22.01.2011 | 22:02 Uhr
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Donald : Aktualisierung
22.01.2011 | 22:02 Uhr
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Donald : Aktualisierung
Nachdem die Dänen mit 4:0 P in die Zwischenrunde gestartet sind, konnte man am heutigen Abend den nächsten Sieg einfahren. Gegen Polen baute man zwar nach einer starken erste Hälfte in Durchgang zwei ab, die Dänen nahmen mit einem Tor Vorsprung aber trotzdem die volle Punktzahl mit. Damit stehen die Dänen mit 6:0 P kurz vor dem Halbfinaleinzug.

Ergebnis: Dänemark-Polen 28:27
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NicoMadi
21.01.2011 | 18:07 Uhr
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NicoMadi : 
21.01.2011 | 18:07 Uhr
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NicoMadi : 
Echt super Blog Donald wie immer, war auch überrascht über die tollen Spiele der Dänen und das beeindruckende Abschlussspiel gegen die Kroaten, war echt erschreckend, dass die Kroaten keine Mittel fanden. 2 Siege aus den restlichen beiden Spiele sind auf jeden Fall machbar und die Dänen sind dann weiter. Danach kann alles geschehen, kommt auf den Gegner drauf an.
Für mich sind sie neben den Franzosen bisher das Beste Team der WM muss aber nichts heissen.
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