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EFFZEH


Gründer: midget | Mitglieder: 216 | Beiträge: 208
Von: Megaleague
24.03.2014 | 808 Aufrufe | 0 Kommentare | 0 Bewertungen Ø 0.0
1.FC Köln VfR Aalen (0-0)
Dreimol Null es Null es Null
1.FC Köln VfR Aalen (0-0)

Joh un mer han off hin un her üvverlaat,

un han för dä Trainer jesaat:
Nä, nä, dat wesse mer nit mih, janz bestemp nit mih,
Un dat hammer nit studiert.

So oder so ähnlich werden sich Halfar, Helmes und Co. nach dem Spiel wohl gegenüber ihrem Trainer geäußert haben, sie wissen einfach nicht mehr wie das geht, mit dem Fußball spielen und gewinnen und so.
Nach dem als Sieg empfundenen 0-0 in der Pfalz, ließ der Spitzenreiter der ausgeglichensten Liga der Welt gestern zwei ganz fette Big Points liegen und mischt weiter munter mit im Schneckenrennen in Richtung Oberhaus.

Wir haben es an dieser Stelle wohl schon öfter mal notiert: der Esprit und die Selbstsicherheit der Stöger-Truppe aus dem goldenen Herbst 2013 ist irgendwie flöten gegangen. Die junge Elf scheint den Erwartungsdruck immer stärker zu spüren, wirklich mitreißende Auftritte haben sie im Kalenderjahr 2014 noch nicht aufs Parkett gelegt.
Mal scheitern sie an ihrer schlechten Chancenverwertung (z.B. Fürth), mal an ihrer Lässigkeit (z.B. Paderborn oder Aue), und oft genug an der taktischen und kämpferischen Qualität des Gegners (wie z.B. Aalen), der sie mit dem alten System nichts Entscheidendes entgegenzusetzen haben.

Sicherlich kann man kritisieren, dass die Rasenspieler von der Ostalb phasenweise mit 10 Mann rund um den Strafraum standen, aber das ist wohl das gute Recht des Unterprivilegierten. Fairerweise muss man auch anerkennen, dass die Kanarienvögel von Coach Stefan Ruthenbeck gestern so gut wie keine Fehler produzierten, sehr gut organsiert waren und in der Summe kaum eine echte Torchance zugelassen haben.
Das torlose Remis hatte anscheinend exakt so auf ihrem Matchplan gestanden, Erfolg verbucht, ganz so wie der 1.FC Köln am Montag auf dem Betzenberg.

Der Matchplan von Peter Stöger sah offenbar einen sehr forschen Beginn seiner Mannschaft vor und wurde in den ersten drei Minuten auch konsequent umgesetzt. Wiederum mit der Doppelspitze Helmes/Ujah, und dem offensiven Peszko für den eher defensiveren Matuschyk. In der Folge allerdings verlor der FC zusehends die Kontrolle über das Geschehen, wirkte oft etwas ideenlos und konnte den Gast nicht wirklich unter Druck setzen.


In der 23. Minute brauchte es dann wieder einen Spritzer Glück vor dem eigenen Kasten, Horn und der Pfosten retteten so eben das 0-0. Die beste eigene Szene resultierte aus einem Doppelpass von Halfar und dem häufig gescholtenen Peszko, aber eine richtige 100%-ige kam auch da nicht bei raus.
Peszkos Schuss kurz vor der Pause sah zwar in der Abwehr des Torhüters recht spektakulär aus, ist aber in der Kategorie Torwartball abzulegen. Wenn Aalens Keeper Fejzic den nicht hat, dann hat er im Tor auch nichts verloren.

10 Minuten nach Wiederanpfiff hatte dann auch Stöger endlich genug von diesem behäbigen Gekicke und sorgte mit der Einwechslung von Finne und Nagasawa für ein neues, und insgesamt deutlich besseres Fußballspiel.
Ujah und Gerhardt mussten runter und der 1.FC Köln belagerte fortan den hermetisch abgesicherten Handballkreis des VfR Aalen.
Insbesondere Nagasawa konnte sich mehrfach gut in Szene setzen, vielleicht noch etwas zu verspielt und umständlich, aber ballsicher und kreativ genug, um die Aalener Defensive zumindest hier und da in Unordnung zu bringen.


30 Minuten lang rannten die Kölner nun in dieser Art auf ihre eigene Kurve an, heraus sprangen drei Fernschüsse gleicher Machart, zwei mal Helmes, ein mal Finne, allesamt knapp an Fejzics linken Pfosten vorbei. Kurz vor Schluss kam der Finne, der Norweger ist, dann noch mal frei vor dem Aalener Gehäuse an den Ball, allerdings nicht gar so frei wie gegen Paderborn oder in Aue, nicht die Sorte muss er machen.
Also rannte die Uhr weiter fleißig in Richtung 90:00, drei Minuten gab es obendrauf, dann stand die Null auf beiden Seiten, wie übrigens auch in St. Pauli und am Bornheimer Hang.
Entsprechend lange Gesichter konnte man auf dem Feld und den gut gefüllten Rängen (45.700!!!!) beobachten. Nach den Freitags-Unentschieden von Fürth, Union und Paderborn wäre das heute DIE Gelegenheit gewesen, sich ein gutes Stück weiter aus dem Aufstiegskampf zu entfernen.

Natürlich sind es auch so immer noch 6 Punkte plus Tordifferenz auf Platz 3, ziemlich komfortabel möchte man glauben. Doch die Spielweise des 1.FC Köln im Jahr 2014 kommt nicht wirklich überzeugend rüber.
Die alles entscheidenden Wochen stehen erst noch bevor, die Spiele bis zum Saisonfinale in Frankfurt werden nicht eben leichter, sondern allesamt bedeutsamer, und zwar ganz egal wie die Gegner noch heißen mögen.
Man mag das als alte Binsenweisheit abtun, und das Phrasenschwein wird dankbar für die Spenden sein, aber aufgestiegen wird im April und Mai, nicht im Oktober oder November. Ab jetzt gibt es nur noch Endspiele!

Den letzten Bundesligaaufstieg machte der FC innerhalb von drei Spielen klar, mit Siegen gegen Hoffenheim, in Augsburg und final gegen Jürgen Klopp und seinen FSV Mainz 05.
Momentan wird man den Eindruck nicht los, dass die äußerst sympathische Truppe um Kapitän Miso Brecko den Vorsprung einfach nur ins Ziel retten will, die Angst spielt schon irgendwie mit.


Vorne fehlen die Überraschungsmomente, hinten schleichen sich ein paar Wackler ein. Mit Risse fehlt einer, der ab und zu mal einen Kracher abrotzt, mit dem manchmal etwas klobigen Bröker das aggressive Element.

Christoph Daum war ganz sicher eine der schlimmsten Sachen, die dem 1.FC Köln innerhalb des letzten Jahrzehnts passiert sind, finanziell wie fußballerisch. Doch irgendwie muss ich angesichts der vor uns liegenden Zielgerade an ihn denken. In seinen guten Momenten war er der Typ, der in solchen Zeiten die richtigen Worte gefunden und die richtigen Typen auf den Platz gestellt hat.Clutch nennt man sowas im amerikanisch geprägten Profisport, am Schleifpunkt der Kupplung, die Fähigkeit eines Spielers oder einer Mannschaft, unter Drucksituationen zu performen.

Auf dieses eher dreckige Element wird es in den nächsten Wochen verstärkt ankommen, die Zeit der Schönspielerei ist vorerst vorbei (gleich noch mal drei Euro). Denn allen anderslautenden Beteuerungen zum Trotze: der 1.FC Köln braucht diesen Aufstieg ziemlich dringend.
Das macht auch die intime Ansprache von Präsident Spinner an die Ultras der Südtribüne deutlich. Ohne Bundesligamillionen wird es nicht gelingen, den Club zu sanieren und Talente wie Hector, Gerhardt oder Horn langfristig zu binden oder zu versilbern. Es geht in diesem Spiel weiterhin um sehr viel Geld und sollte der FC auf der Zielgerade tatsächlich noch ins Straucheln kommen, so gäbe das schon einen ziemlichen Knacks in Mannschaft und Verein. Wollen wir hoffen, dass diese Information den Spielern nicht gar so bewusst ist.


Peter Stöger, der den FC auf so erfrischende Weise wiederbelebt hat, steht also vor seiner nächsten Meisterprüfung. Die könnte sich noch als ein ganzes Stück schwieriger erweisen, als den FK Austria zur Meisterschaft über Red Bull Salzburg zu führen.

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