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EFFZEH


Gründer: midget | Mitglieder: 216 | Beiträge: 208
Von: Megaleague
21.09.2013 | 722 Aufrufe | 0 Kommentare | 0 Bewertungen Ø 0.0
1.FC Köln - 1.FC Kaiserlautern (0-0)
Dreckslautern eben
Dreckslautern eben. Effzeh - FCK (0-0)

Freitagabend in Köln und natürlich wird in der Straßenbahn über die Höhe des Spielergebnisses spekuliert. Werden es wieder 4, belassen wir es bei einem 3-1, oder müssen wir uns gar mit einem hart umkämpften 1-0 begnügen?
Gastgeber des Abends ist immerhin der 1.FC Köln, "red hot", wie man in den USA sagen würde, aktuell vielleicht die stärkste Mannschaft der Liga, mit dem besten Torverhältnis, umrankt von guten Nachrichten und zwei Top-Kanonen in vorderster Sturmreihe.

Das Stadion ist genauso ausverkauft wie die Revolverblätter und der heutige Gast reist nicht eben mit stolz geschwellter Brust an. Es ist also alles angerichtet für den Sprung an die Spitze und eine neue, noch höhere Welle der Euphorie rund um Köln und seinen FC.
"Und, was hältst Du denn von diesem FC?", werde ich auf der U-Bahn-Rolltreppe am Rudolfplatz gefragt.
Schwierig zu sagen, ist das wirklich der FC, von dem wir hier sprechen? Mit einem Sportdirektor, der wirklich was reißt, mit Neuverpflichtungen, die alle voll einschlagen, mit Fußball der noch aus ein wenig mehr besteht als nur langen Bällen?
So recht mag man dieser ganzen Geschichte noch nicht vertrauen, zu viele Jahre haben wir nur einstecken müssen, als Lachnummer mit Fax-Pannen, Nulpen und Rumpelfußball.
Und außerdem ist es immer noch der FCK, der heute in Müngersdorf antritt, da schwingt ganz prinzipiell ein ungemütliches Gefühl mit.

Wie es sich für ein echtes Top-Spiel gehört, wird der Kick mit 10-minütiger Verspätung angepfiffen, wegen "technischer Probleme", sagt der Stadionsprecher. Schiedsrichter der Partie ist Dr. Felix Brych, der vor drei Jahren den Bundesligaauftakt gegen den FCK gepfiffen und damals schon in der 2. Minute in die Gesäßtasche gegriffen hatte. Rekord-Rot gegen Mohamad, also wohl nicht das beste Omen.
"Der Teufel holt Nada", war vor dem Spiel zu lesen, die Gäste traten von Beginn an jedoch ziemlich resolut und forsch auf. Es gibt auf jeden Fall bessere Zeitpunkte, gegen einen mäßig gestarteten Aufstiegsfavoriten zu spielen, als ausgerechnet im ersten Spiel eines neu installierten Trainers.
Kosta Runjaic, der neue Mann auf der Pfälzer Bank, hatte irgendwann im Sommer wohl auch mal am Geißbockheim vorgesprochen und uns im April noch mit dem MSV Duisburg zwei wichtige Punkte im Rennen um Platz 3 geklaut. Für Lautern scheint er ein guter Griff zu sein, denn die Truppe wirkte plötzlich wieder ballsicher und selbstbewusst und ließ das Kölner Angriffsspiel kaum zur Entfaltung kommen. Natürlich, kaum geht es gegen Lautern, sind die wieder gut drauf und bei uns spürt man 25 Jahre Angstgegner, in Mannschaft und Publikum.

Das Spiel in dieser ersten Hälfte ist vielleicht nicht hochklassig, hat aber allemal Rasse und Torchancen auf beiden Seiten. Die dickste des FC vergibt Ujah nach einer genialen Flanke von Helmes, Kategorie "den muss er einfach machen".
Helmes wird bei seinem ersten Heimspiel selbstverständlich mit einer langen Atempause des Stadionsprechers begrüßt und von einem frenetischen Jubel der 50.000 empfangen, nur hier und da sind noch ein paar überalterte Pfiffe herauszuhören.
Wenn der Spieler mit der Rückennummer 16 dann in der 25. Minute den Freistoß aus 25 Metern in die Maschen knallt, dann wäre es wohl endgültig vorbei mit der Euphoriebremse für die ausgehungerte Stadt. Macht er aber leider nicht, wenn auch nur knapp, und kaum 60 Sekunden später ist das Leder auf der Gegenseite eigentlich schon drin, prallt aber glücklicherweise an die Unterlatte und von dort wieder in die verschreckte Kölner Hintermannschaft.
Der seltener als sonst in Erscheinung tretende Shootingstar Marcel Risse verpasst dann noch mal nur um Haaresbreite, bevor Daniel Halfar die Eckfahne in zwei Hälften säbelt und damit den Schlusspunkt unter die unterhaltsame erste Hälfte setzt.

Ob der FC nun zu viel Respekt vor dem angeschlagenen Konkurrenten zeigt, etwas unter der Erwartungshaltung des zum Durchdrehen bereiten Publikums leidet, oder der Pfälzer Gast einfach gut organisiert auftritt, wahrscheinlich ist es eine Mischung aus alledem. Fest steht jedoch, dass sich das Kölner Mittelfeld um Gerhardt und Lehmann schwertut, Halfar nicht seinen besten Tag erwischt hat und die drei Offensivkräfte etwas in der Luft hängen.

Dieser Eindruck verstärkt sich in der zweiten Hälfte, die insgesamt deutlich schwächer daherkommt und ehrlicherweise eher dem FCK gehört. Irgendwie sind die Lauterer immer einen Schritt schneller, die Ballkontrolle beim FC lässt zu wünschen übrig und schnell sind 15 Minuten vergangen.
Bei der Bewertung des Schiedsrichters muss man ja regelmäßig sehr aufpassen, aber auch ohne rot-weiß gefärbte Brille wirken die Entscheidungen von Dr. Brych langsam ziemlich tendenziös zu Gunsten der Gäste und irgendwann hat er dann auch das ganze Stadion gegen sich aufgebracht. Spätestens jetzt ist allen klar, dass es die zu erwartend zähe Kiste geworden ist und wahrscheinlich nur noch ein Lucky Punch für den heiß ersehnten Dreier sorgen kann. Das wütende Pfeifkonzert der aufgebrachten Masse ist trotz allem ein echter Hochgenuß, wenn schon keine Tore, dann wenigstens Adrenalin durch Wut (AdW).

Das Tor fällt dann sogar fast noch auf der falschen Seite, das hätte noch gefehlt, doch selbst wenn der Defensivverbund des FC ein paar Wackler offenbarte kippte die Null am Ende nicht. So kann man sich dann schlussendlich irgendwie mit dieser Nullnummer arrangieren, die für den FCK ganz sicher mehr zählt als für uns.
Kaiserslautern schießt der FC eben nicht mal so aus dem Stadion, so sehr man sich das auch endlich mal herbeiwünscht. Dafür steht auch am 20. September bei Niederlagen immer noch eine Null, keine Ahnung wann es das zum letzten mal so gab.

Die gute Stimmung rund um den FC lässt sich auch durch solche Dämpfer nicht wirklich vertreiben, die Massen strömen frohen Mutes in die Kölner Nacht und geben sich verschiedensten Aftershow-Kicks hin, Karten und Zeitungen verkaufen sich weiter aus. Den FCK unter Kost Runjaic wird man mit ziemlicher Sicherheit bald wieder im Aufstiegskampf erblicken und für Herrn Stögers alltägliche Aufgaben ist eine kleine Spaßbremse wahrscheinlich sogar hilfreich.
Das "Modell Köln" ist nicht nur die neueste Errungenschaft in der Möblierung der städtischen Parks (lässt sich nicht bekleben, wird nicht nass, man kann gut trotzdem gut drauf liegen), sondern ausnahmsweise auch mal ein Erfolgsmodell in Sachen Fußball. Gefährlich wird es sowieso erst, wenn der wirkliche Erfolg kommt und die Egos zu sprießen beginnen.

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Mein Tagtraum der Woche: Der FC steigt als Meister auf, Union Berlin wird Zweiter, Pauli spielt Relegation.

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