Nicola Leali





Mit Leali schließt sich nun der Kreis der Toptalente aus der ersten Reihe. Er ist ein 1993er Jahrgang, also ein Jahr jünger als die beiden zuvor.
Ausgebildet wurde er in der berühmten Fussballschule von Brescia Calcio, die schon Spieler wie Roberto Baggio und Andrea Pirlo hervorgebracht hat. Auch Weltstars wie Luca Toni und Pep Guardiola wurden hier groß.
Beinahe zeitgleich mit Perin debütierte auch Leali im Mai 2011 in der Serie A, nur kurz nach seinem 18. Geburtstag. Auch er gegen den AC Cesena, im Gegensatz zu Perin verlor er zwar, kassierte jedoch nur ein Gegentor.
In der Folgesaison stieg Brescia ab und Leali bekam seine Chance in der Serie B, ohne Ausleihgeschäft, bei seinem Heimatverein. Dort schaffte er es immerhin zu 16 Einsätzen in der Liga, in denen er nur vier Mal zwei oder mehr Gegentreffer kassierte. Nie jedoch mehr als drei.
Auch in der ital. U19 Auswahl wusste er zu überzeugen und so entstand großes Interesse der Serie A-Giganten. AC Mailand hatte bereits 2010 2.000.000€ für die Hälfte seiner Rechte geboten, für einen damals noch 17jährigen. Letztendlich konnte der Meister Juventus Turin das Rennen für sich entscheiden, überwies Brescia sofort 3.800.000€ und versicherte Leali, dass er in Zukunft fest in die Pläne der Turiner integriert werden solle.
Die Weichen waren gestellt, der Verein des großen Gianluigi Buffon hatte womöglich den direkten Nachfolger verpflichtet. Noch war allerdings klar, dass Leali nicht über den Status der Nummer drei hinter Buffon und dem wohl stärksten Ersatzmann der Liga - Marco Storari - hinauskommen würde. Es folgte eine Leihe in die Serie B zu SS Virtus Lanciano. Dort ist Leali in diesem Jahr gesetzt und überzeugt, beflügelt von seinem Wechsel zum Rekordmeister Juventus, als bester Spieler seines Teams.
Ganz spannend ist jedoch der Platz im Tor der italienischen U20 Auswahl. Wie Perin und Bardi hat auch Leali einen direkten Konkurrenten in seiner eigenen Altersklasse. Das ist der nächste Knabe.


Mirko Pigliacelli





Der Junge ist, wenn es nach mir geht, ein echter Geheimtipp.
Pigliacelli, oder der Einfachheit wegen Mirko, ist ebenfalls ein 1993er Jahrgang und darf sich daher direkt mit Leali messen. Mirko ist ausgebildet worden beim AS Rom, dem Verein mit dessen Jugend er in den vergangenen zwei Jahren das wohl erfolgreichste ital. Jugendteam auf nationaler Ebene stellte. Jugendmeisterschaft und -pokal schien abonniert.
Dann die Überraschung: Rom wollte Mirko nicht länger im Kader haben, denn mit Tomas Svedkauskas (18, Litauen) wurde der wohl einzige Jugendkeeper verpflichtet, der es italienweit mit Mirko aufnehmen konnte. Tomas spielte im Jahr zuvor beim AC Florenz und wurde unter anderem zum besten Torhüter des prestigereichen Torneo di Viareggio (Viareggio Cup) 2012 ausgezeichnet. Die größte Showbühne für italienische Talente.
Für Mirko, dessen Zukunft bei der Roma eigentlich gesichert schien, brach eine Welt zusammen. Wohin nun, wenn er nicht mal mehr in der Primavera gesetzt sein würde? Der FC Parma (Serie A) liess sich nicht zwei mal bitten und verpflichtete Mirko für eine unbekannte Ablöse. Dort absolvierte er die Vorbereitung mit dem ersten Team, wurde dann an US Sassuolo in die Serie B verliehen und kam leider noch nicht zum Einsatz.
Bei ihm scheiden sich wohl die Geister. Ganz klar gegen ihn spricht, dass er als einziger der vier erstgenannten Talente noch kein einziges Spiel in der Serie A oder B bestritten hat. Ob er auf diesem Niveau mithalten kann, ist noch nicht bewiesen.
Ganz klar gegen ihn spricht auch seine aktuelle sportliche Lage, die wohl wichtiger als Talent oder Erfahrung ist. Mirko ist 19, wird bald 20 Jahre alt und muss spielen! Nur so wird er verhindern können, dass seine Konkurrenten an ihm endgültig vorbeiziehen. Doch sollte der 31jährige Alberto Pomini weiterhin seinen Kasten so astrein sauber halten können, wird es schwierig für Mirko.
Für ihn spricht jedoch, dass er von all den hier genannten Talenten die mit Abstand besten Primavera Saisons bestritten hat. Seine Leistungen im A-Jugend Bereich Italiens sind sensationell gut gewesen, auch deswegen genießt er beim U20 Trainer ein hohes Ansehen und wurde lange Zeit einem Leali vorgezogen, trotz der mangelnden Spielpraxis.
Für ihn spricht das Talent, welches ohne Frage massig vorhanden ist. Gegen ihn die Erfahrung. Selbst unser nächster Kandidat steht zur Überholung bereit.


Alessio Cragno


Cragno ist geboren im Jahre 1994 und derzeit 18 Jahre alt, damit also der jüngste unserer bisherigen Vorstellungen.
Schon in diesem noch jungen Alter ist er auf dem Weg der Nachfolger von jemandem zu werden. Während alle um die Gunst des großen Buffons buhlen, kämpft er derzeit darum Nicola Leali bei Brescia Calcio vergessen zu machen.
Auch Cragno spielt dort und wurde dort ausgebildet.
Schon als 16jähriger machte er im Schatten Lealis seine ersten Minuten für die Primavera, deren Tor er dann mit 17 Jahren endgültig hütete. Mit 18 folgte in dieser Saison dann das Debüt in der Serie B beim 2:1 Gewinn gegen Modena.
Er scheint also einer von der ganz ungeduldigen Sorte zu sein.
Auf dem Primavera-Level gilt er in Italien als einer der besten, für die Serie B reicht es noch nicht ganz. Ihm könnte eventuell der große Qualitätsunterschied zwischen dem Jugendbereich und den Profis in Italien zum Verhängnis werden, doch steht ihm die Zukunft noch offen. Eine Leihe in die dritte Liga oder nächste Saison in die Serie B, zu einem Aufsteiger, und er würde schon seine ersten Erfahrungen sammeln. Ein Vorteil für ihn ist, dass sein Heimatverein auf ihn zu bauen scheint. Das Gefühl des Vertrauens ist für einen so jungen Spieler schon einiges wert.



Teil 3