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WWE @ Spox


Gründer: Biedel | Mitglieder: 355 | Beiträge: 118
Von: AbraKagawa
08.02.2022 | 361 Aufrufe | 0 Kommentare | 1 Bewertungen Ø 10.0
It's all about the Pounce!
Die Monty Brown Story
AbraKagawa über den besten Wrestler, von dem ihr noch nie gehört habt:

In der Nacht vom Sonntag auf Montag ist es mal wieder so weit. Das Highlight der NFL-Saison, der Super Bowl steht an. Ich persönlich habe absolut keine Ahnung von American Football und auch kein Interesse, mehr darüber zu lernen. Umso überraschter war ich, als in meinen YouTube-Vorschlägen plötzlich ein Video dazu auftauchte. Bis ich sah, mit wem die blonde Dame da gerade ein Interview führt: es war the Alpha Male Monty Brown! Ich denke wir alle haben Wrestler, von denen wir gerne mehr gesehen hätten. Die offensichtlichsten Antworten sind da natürlich Owen Hart oder Eddie Guerrero, doch wenn man TNA-Fans aus einer ganz bestimmten Zeit diese Frage stellen wird, dann werden sie alle wie im Chor antworten: Monty Brown! Aber was macht Brown so besonders? Wieso reden noch viele Jahre nach seinem Karriereende Wrestling-Fans darüber was gewesen hätte sein können? Meine Damen und Herren, das ist die Monty Brown Story!

Monty Brown wurde am 13. April 1970 in Michigan geboren und erreichte schon im jugendlichen Alter größere Bekanntheit, als er am heimischen Ferris State University College zahlreiche Rekorde als Linebacker aufstellte. Nach seinem Abschluss wurde er von Scouts der Buffalo Bills entdeckt und erreichte mit diesen 1994 den Super Bowl, bevor er sich 1996 den New England Patriots anschloss und auch dort sofort Stammspieler wurde. Doch Brown hatte die New England Patriots nicht zufällig ausgesucht. Er wollte näher an Stamford, Connecticut sein und wir alle wissen, wer da sein Superschurken-Hauptquartier hat. Evil Vince McMahon Laughter intensifies. Nach einer Verletzung hing er seinen Football-Helm an den Nagel und entschloss sich seinem Kindheitstraum zu folgen und begann für sein Pro-Wrestling Debüt zu trainieren. Dan Severn und Sabu wurden zum Trainer des Mannes, der sein ganzes Kinderzimmer mit Postern von Ric Flair plakatiert hatte. Nach nur zwei Jahren in der Independent Szene, die er größtenteils mit Trainer Sabu oder Tag Team Partner Chris Sabin verbrachte, folgte der große Schritt.

In 2002 wurde Monty Brown dann erstmals einem größeren Publikum bekannt, als er für TNA Wrestling debütierte, als diese noch ihre wöchentlichen PPV Events abhielten. Monty wurde als Face-Powerhouse gepusht, wirkte aber verständlicherweise noch vollkommen grün hinter den Ohren. TNA nutzte einfach die vorhandene Bekanntheit von Monty und den Fakt, dass er kein Ex-WWE Star ist, doch ihre Fans wollten nichts vom Alpha Male wissen. So verließ er nach einigen Matches, unter Anderem einem NWA World Title Match mit Ron the Truth Killings die Company wieder, um sich seine Sporen in der Independent Szene zu verdienen. Zwei Jahre später kehrte Brown zu TNA zurück und schien in zwei Jahren einen Sprung in seiner Entwicklung gemacht zu haben, wie ihn andere Wrestler in Jahrzehnten nicht schaffen. Viel reifer im Ring und mit einem vollkommen ausgereiften Gimmick war Monty Brown, nun als Heel unterwegs, nicht wiederzuerkennen. Ganz besonders waren die Promos des Alpha Male. Im Narrativ der Wildnis der Serengeti unterwegs, von wo er mittlerweile auch angekündigt wurde, kündigte er Mal um Mal an seine Gegner wie Beutetiere zu zerpflücken. Montys Promos waren intensiv, unberechenbar, teils sogar witzig und wirkten einfach ziemlich echt. Nicht wenige Leute verglichen seine Promos damals mit denen des Peoples Champion himself, Dwayne Johnson! Noch heute in YouTube Compilations verewigt ist auch die Art und Weise, wie er seinen Finisher, den Pounce in ungewollt oder vielleicht auch gewollt urkomischen Art ankündigte.

Apropos the Pounce, im Wesentlichen ein Tackle aus dem Football, der bei Monty Brown allerdings so eindrucksvoll aussah, dass es bis heute keinem gelungen ist, diesen angemessen zu kopieren. All das zusammen ließ viele Augen auf den Alpha Male wandern, der nach nur zwei Jahren TNA-Auszeit so komplett daherkam, wie kaum jemand zuvor. Monty Brown bewies sich daraufhin eindrucksvoll und gewann neben zahlreichen Squash Matches auch wieder gegen Trainer Sabu und Ex-Rivale Killings, während er die Card unaufhörlich aufstieg. Ende des Jahres turnte Monty Brown erneut Face und die Fans standen dieses Mal geschlossen hinter ihm. Ein viel gelobter Auftritt in einer Talkshow resultierte in einem Match an der Seite eines weiteren Ex-Footballers mit Brian Cox und Monty Brown sah Tag für Tag mehr wie ein Star aus. Ein Sieg im Monsters Ball gegen Abyss und Raven zeigte nun allen, dass TNA bereit war All In zu gehen und Monty Brown zum neuen Star aufzubauen. Bei Final Resolution im Januar 2005 sollte NWA World Champion Jeff Jarrett eigentlich auf niemand geringeren als den Macho Man Randy Savage treffen, doch dieser verließ TNA, nachdem er Backstage auf Hulk Hogan traf und davon nicht sehr angetan war. Daraufhin gab es beim PPV ein Triple Threat Match zwischen Kevin Nash, DDP und Monty Brown, was der Alpha Male erneut für sich entscheiden konnte und ins Main Event einzog.

Es hätte die Krönung des Alpha Male sein sollen, doch aus bis heute unverständlichen Gründen weigerte sich TNA diese stattfinden zu lassen. Monty Brown unterlag nach einem overbookten Finish dem TNA Gründervater. Angeblich wollte man die laufende Storyline und den langsamen Aufbau von AJ Styles, der Jarrett im Mai dieses Jahrs den Titel abnehmen sollte, nicht stoppen. Danach versank Monty Brown in der Midcard und turnte erneut Heel, um sich Planet Jarrett anzuschließen und endgültig die zweite Geige hinter den Main Eventern zu spielen. Hier und da folgten noch Siege, wie z.B. über Jeff Hardy, doch scheinbar alles nur um die Niederlage gegen den neuen großen Star von TNA, Christian Cage, noch mehr Bedeutung zu verleihen. Im Sommer 2006 verließ Monty Brown das spätere Impact Wrestling erneut und bleibt bis heute eines der größten what ifs in der Geschichte der Company. Mit Monty Brown hatte man eigentlich all das, was man sich immer gewünscht hatte. Einen Star, der nicht von der WWE ausgebildet wurde, noch dazu mit einem so einzigartigen Promo Stil und Charakter, der als Face und Heel wunderbar funktionierte. Man stelle sich nur mal ein Programm zwischen dem Alpha Male und dem Phenomenal One AJ Styles vor. Doch Monty Browns Geschichte ist hier noch nicht zu Ende

Anfang des Jahres 2007 tauchte Monty Brown als Marcus Cor Von bei ECW auf und schloss sich nach einigen Squash Siegen dem New Breed Stable an. Quizfrage: bekommt ihr noch alle Mitglieder dieses Stable zusammen, ohne zu googlen? Bei mir ist es an Matt Striker gescheitert. Dass wir uns nicht mehr an dieses Stable erinnern, hat gute Gründe, denn die WWE machte einen ihrer Lieblingsfehler, und zwar denselben wie WCW Jahre vor Ihnen. Wie schon WCW mit seinem New Blood Stable pushte man die jungen, unbekannten Stars als Heels und die Legenden der Brand als Faces. Damit war es praktisch unmöglich für die Youngsters sich in die Herzen der Fans zu wrestlen, denn diese hatten ja bereits ihre geliebten Altstars, denen sie die Daumen drückten. So überrascht es auch nicht, dass the New Breed bei WrestleMania den ECW Originals unterlag und wie schon eben prognostiziert, konnte keiner der jungen Stars wirklich Fahrt aufnehmen. CM Punk unterwanderte die Gruppe und diese löste sich kurz danach auf und Monty versuchte als Singles Wrestler durchzustarten. Nachdem Bobby Lashley seinen ECW Titel für vakant erklärte, wurden Cor Von, Punk, Elijah Burke und Chris Benoit Teil eines Mini-Turniers, um einen neuen ECW Champion zu krönen. Die ECW-Ausgabe vom 19. Juni 2007, bei der Punk auf Cor Von und Burke auf Benoit traf, hat bis heute traurige Bekanntheit als die Episode, bei der Chris Benoit sein letztes Match bestritt. Doch nicht nur Chris Benoit hatte an diesem Abend sein letztes Match, sondern auch Marcus Cor Von. Er begann eine Verletzungspause und bat während dieser Pause um seine Entlassung aus familiären Gründen. Später wurde bekannt, dass Monty Browns Schwester verstorben war und er sich um deren Kinder kümmerte.

Und so endete die Wrestling-Karriere von Monty Brown und außer in meinem GM-Mode von SmackDown vs. RAW 2008 konnte er keine großen Titel sein Eigen nennen. Dennoch bleibt er den Fans, die ihn zu seiner aktiven Zeit erleben konnten in guter Erinnerung. So auch seinen Kollegen. Noch heute ist Monty Brown regelmäßig bei Shows von Impact zu Gast und stattet seinen Freunden einen Besuch ab. Während der Fehde zwischen Lance Archer und Jon Moxley schlug sich Monty Brown sogar auf die Seite seines Freundes Archer und eine Online-Promo gegen Moxley zeigte, dass Monty nichts verlernt hatte. Doch mit 51 Jahren dürfte die Chance auf das große Comeback vorbei sein und so bleibt Monty Brown eine der ganz großen Ungewissheiten der Wrestling-Geschichte, insbesondere der Geschichte von TNA Wrestling.

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