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Formel 1


Gründer: santiagodiaz | Mitglieder: 116 | Beiträge: 60
Von: Turbulence
01.02.2014 | 956 Aufrufe | 2 Kommentare | 1 Bewertungen Ø 10.0
Überraschungen, Newcomer und Altbewährtes
Die Fahrerpaarungen 2014
Auch im Winter 2013/14 hat sich das Fahrerkarussell der Formel 1 wieder ordentlich gedreht...

Schon Mitte der Saison, als Mark Webber seinen Wechsel in den Langstreckenrennsport zu Porsche verkündete, flammte die Gerüchteküche gewaltig auf. Es gab kaum bekannte Namen, die nicht mit dem Cockpit des RB10 in Verbindung gebracht wurden. Kimi Räikkönen wurde genauso wie Fernando Alonso gehandelt, bei beiden gab es sogar Gespräche zwischen Beratern von Red Bull und den Managern. Doch letztendlich wechselte Räikkönen zu Ferrari, wo er 2014 an der Seite von Fernando Alonso auf Titeljagd gehen wird. Im Red Bull wird in diesem Jahr der aus dem Junior-Team Toro Rosso beförderte Daniel Ricciardo an den Start gehen, nachdem er sich gegen seinen Teamkollegen Jean-Eric Vergne durchgesetzt hatte. Der allgemein als Crashkid bekannte Pastor Maldonado wird ab dieser Saison nicht mehr im Williams, sondern im Lotus an der Seite von Romain Grosjean sitzen. Dies hat er vor allem seinen großzügigen Sponsoren zu verdanken, denn auch wenn der Williams 2013 bei weitem nicht das Potenzial für konstante Punkteresultate hatte, konnte Maldonado mit einem mickrigen Punkt nicht wirklich überzeugen. Geärgert haben könnte sich darüber Nico Hülkenberg, denn wie schon vor der Saison 2011 schnappte ihm der Venezolaner das Cockpit, damals noch bei Williams, vor der Nase weg, auch wenn der Emmericher sich durch seine überragenden Leistungen im unterlegenen Sauber ebenfalls ein Top-Cockpit verdient hätte. So wechselt er jedoch vom finanziell stark angeschlagenen Sauber-Team nach nur einem Jahr zurück zu Force India, wo er an der Seite des Mexikaners Sergio Perez an den Start gehen wird. Perez war wegen fehlender Resultate und Streitigkeiten bei Mclaren vor die Tür gesetzt worden, seinen Platz wird der junge Däne Kevin Magnussen einnehmen. Felipe Massa verlässt Ferrari, wenn auch nicht ganz freiwillig, in Richtung Williams. Bei Sauber, die entgegen einer Abmachung mit russischen Sponsoren Sergej Sirotkin kein Stammcockpit, sondern nur den Job als Testfahrer gaben, versuchen Adrian Sutil und Esteban Gutierrez ihr Glück. Für den beförderten Daniel Ricciardo stößt der 19-jährige Daniil Kwjat ins Toro Rosso Team. Im Gegensatz zu Marussia, die ihre alte Fahrerbesetzung mit Jules Bianchi und Max Chilton beibehielten, tauschte Caterham gleich beide Fahrer aus. In der nächsten Saison werden in Kamui Kobayashi und Marcus Ericsson ein mit 60 Starts schon etwas erfahrener Formel 1-Pilot und ein absoluter Neuling im CT05 Platz nehmen. Im folgenden werden die Fahrer etwas genauer unter die Lupe genommen und analysiert, wer im teaminternen Duell die Nase vorn haben könnte. Den Anfang macht das Weltmeisterteam des letzten Jahres:

Infiniti Red Bull Racing:

In Daniel Ricciardo hat man bei Red Bull einen jungen und überaus talentierten Rennfahrer an die Seite von vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel gesetzt. Schon im letzten Jahr im nicht besonders überragenden Toro Rosso konnte Ricciardo mit kleinen Highlights aufwarten. Sebastian Vettel deklassierte seinen Teamkollegen nach Strich und Faden, sodass er am Ende 198 Punkte Vorsprung auf Mark Webber hatte. Sebastian Vettel wird meistens die Nase vorn haben, doch Daniel Ricciardo wird ihn in manchen Rennen ärgern können.

Vorteil: Sebastian Vettel

Scuderia Ferrari:

Mit der Entscheidung Kimi Räikkönen ins Team zu holen, widersprach Ferrari der eigenen Tradition. Statt wie bisher einen schlechteren Fahrer als Helfer an die Seite der Nummer eins zu stellen, setzte man Fernando Alonso den letzten Ferrari-Weltmeister vor die Nase. Es wird spannend zu beobachten sein, wie die beiden miteinander umgehen. Räikkönen, der stillere Typ, und Alonso, der Twitter-König. Die finnische Mentalität gegen das spanische Temperament. Eine der explosivsten Fahrerpaarungen aller Zeiten. Um es präziser auszudrücken: Wenn es gut geht und das Auto läuft, fahren die beiden alles in Grund und Boden. Aber wenn es internen Streit gibt, dann richtig. Deswegen ist es im Moment auch schwer zu sagen wer die Nase vorn haben wird. Zu Beginn der Saison dürfte Räikkönen einen kleinen Vorteil haben, da er etwas besser mit den Pirelli-Reifen zurechtkommen wird als Alonso.

Ausgeglichen/Vorteil: Räikkönen

Mercedes AMG F1 Team:

Bei den Stuttgartern bleibt alles beim alten. Wie schon im Vorjahr wird nicht mit Krach zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton zu rechnen sein, zumal beide auch sehr gut befreundet sind. Natürlich könnte das aber auch recht schnell kippen, wie man zwischen Sutil und Hamilton gesehen hat. Doch selbst falls das passieren sollte, zwischen den beiden wird es keinen Krieg der Sterne geben, wie einst zwischen Hamilton und Alonso. Wenn Lewis Hamilton nicht wieder vor Liebeskummer alles abräumt was ihm in den Weg kommt, könnte das ein erfolgreiches Jahr für Mercedes, Rosberg und Hamilton werden. Hamilton und Rosberg haben schon in der Vergangenheit gezeigt, dass sie sehr eng beieinander liegen, 2014 wird jedoch Rosberg einen kleinen Vorteil haben, da er sich von technischer Seite her schneller an das Auto gewöhnen wird.

Ausgeglichen/Vorteil: Rosberg

Lotus F1 Team:

Die Verkündung der diesjährigen Fahrer ließ nicht nur bei den meisten Reportern die Kinnlade runterklappen. Pastor Maldonado, das Crashkid der Formel 1, bekommt den Vorzug vor Hülkenberg und anderen klasse Fahrern. Auch wenn Maldonado knapp 30 Millionen Euro an Sponsorengeldern mitbringt, wäre man mit einem Fahrer a la Hülkenberg um Längen besser bedient, zumal Maldonado eher für den Kleinschrott den er verursacht bezahlt. Romain Grosjean hat eine 180 Grad Wende hinter sich. Nach der Sperre für ein Rennen 2012, fuhr der Franzose 2013 eine lupenreine Saison und landete auf dem 7. Platz des Klassements. Maldonado hingegen landete mit einem Punkt auf dem 18. Gesamtrang, sogar noch hinter Teamkollege Bottas, der 2013 debütierte. Dass Maldonado den Speed besitzt, auch mal eine schnelle Runde in den Asphalt zu brennen hat er in den diversen Nachwuchsklassen bewiesen. Jedoch gilt: Legt Maldonado nicht so eine Wende hin wie Grosjean, wird der Sieger des teaminternen Duells schnell feststehen.

Vorteil: Grosjean



Mclaren Mercedes:



Eine der wahrscheinlich am spannendsten anzusehenden Paarungen, denn mit Kevin Magnussen holte Mclaren einen Neuling aus dem Förderprogramm und setzte ihn neben Jenson Button, einen der erfahrensten Piloten im ganzen Feld. Es wird spannend sein zu sehen, ob Magnussen sich etwas beim Weltmeister von 2009 abgucken kann. Doch was ist jetzt eigentlich schwerer? Der Einstieg in etwas völlig Neues oder der Umstieg vom Alten auf das Neue? Bisher ist das schwer zu sagen, daher ist der Tipp...

Ausgeglichen



Sahara Force India:



Nico Hülkenberg ist für Vijay Mallya ein wahrer Glücksgriff. Zusammen mit Sergio Checo Perez hat Force India eine ausgeglichene Fahrerpaarung. Hülkenberg ist eher derjenige, der die Punkte durch intelligentes Fahren sicher mitnimmt, Perez hingegen ist der aggressive, risikobereite Fahrer, der aber leider manchmal dann doch etwas zu sehr pusht und über die Grenzen des Möglichen geht (übrigens auch der Grund für den Rauswurf bei Mclaren). Wenn Checo das ein bisschen kontrollieren kann und trotzdem so risikoreich fährt, kann man sich auf schöne Überholmanöver und einige Überraschungen freuen. Insgesamt hat Hülkenberg die Nase vorne. Perez hat zwar den nötigen Speed, fährt aber trotzdem noch zu unüberlegt.

Vorteil: Hülkenberg



Sauber F1-Team:



Esteban Gutierrez: Zu Beginn der letzten Saison noch als Maldonado 2 umschrieben, machte er von Rennen zu Rennen Fortschritte, konnte jedoch nie richtig mit Hülkenberg mithalten. Nun bekommt er Adrian Sutil an seine Seite. Sutil ist sehr erfahren und wird Sauber mit Sicherheit weiterhelfen können. Gutierrez wird zwar eine gute Saison fahren, jedoch im Schatten seines Teamkollegen stehen.

Vorteil: Sutil



Scuderia Toro Rosso:



Toro Rosso möchte nun endgültig von dem Image der Nachwuchsschmiede wegkommen. Das ist auch der Grund warum Jean-Eric Vergne noch nicht rausgeworfen wurde, sondern seine dritte Saison für die Truppe aus Faenza bestreiten darf. Bei der Besetzung des zweiten Cockpits entschied man sich für einen jungen und talentierten Fahrer, den sie in Form von Daniil Kwjat aus dem Red Bull-Nachwuchsprogramm fanden. Schon bei den ersten Testfahrten im alten Auto hinterließ der 19-jährige Russe einen bleibenden Eindruck. Es wird spannend zu sehen sein, wie sich Kwjat in seiner Rookie-Saison schlägt. Von Vergne wird erwartet, dass er dem Team genaues Feedback zu etwaigen Änderungen am Auto geben kann, damit sich die Italiener durch gezielte Weiterentwicklung etwas aus dem Mittelfeld absetzen können.

Vorteil: Vergne



Williams F1 Team:



Seit dem Sensationssieg von Maldonado 2012 in Barcelona kämpft das Team von Frank Williams um jeden einzelnen Punkt. Das Ziel ist nicht weniger als dem Team zum Ruhm vergangener Jahre zurückzuverhelfen. Also wechselte man von Renault-Motoren zu Mercedes Aggregaten und holte den erfahrenen Felipe Massa an Bord. Valtteri Bottas durfte trotz mangelnder Punkteausbeute, die aufgrund des Autos so mager ausfiel, bleiben. In den letzten Rennen für Ferrari kam so langsam wieder der Vize-Weltmeister von 2008 durch. Zwischenzeitlich war Massa sogar schneller als Alonso. Falls er diesen Höhenflug beibehalten kann, hat Williams einen Top-Fahrer verpflichtet, der ein Auto weiterentwickeln und verbessern kann. Wenn das Auto dieses Jahr besser da steht als das letztjährige, das vor allem in den Kurven sehr unruhig lag, kann auch Bottas zeigen was er drauf hat. Jedoch wird Massa tonangebend sein.

Vorteil: Massa



Marussia F1 Team:



Die Fahrer bleiben gleich. Ferrari konnte Bianchi noch ein weiteres Jahr beim russisch-britischen Team parken, und Papa Chilton hatte noch ein paar Millionen für eine zweite Saison übrig. Chilton war im letzten Jahr der einzige Fahrer der jedes Rennen beendet hat und zudem kaum bis gar nicht negativ auffiel. Doch Akzente konnte er keine setzen und sah neben Bianchi sehr blass aus. Auch in diesem Jahr wird der talentierte Ferrari-Nachwuchsfahrer, der sich eigentlich schon lange ein besseres Cockpit verdient hätte, den britischen Paydriver um Längen schlagen.

Vorteil: Bianchi



Caterham F1 Team:



Caterham verpflichtete zur neuen Saison einen bereits bekannten Fahrer und einen absoluten Newcomer. Kamui Kobayashi ist nach einjähriger Abstinenz nun wieder dabei. Der Japaner war nach der Saison 2012 bei Sauber entlassen worden und war seitdem für Ferrari im Langstreckensport an den Start gegangen. 2014 darf er dann an der Seite von Marcus Ericsson den neuen CT05 pilotieren. Marcus Ericsson hingegen ist ein unbeschriebenes Blatt. Ein Meistertitel in der japanischen Formel-3 und ein sechster Gesamtplatz in der GP2 sind nicht besonders herausragend, zumal unter anderem Fahrer wie Robin Frijns oder Heikki Kovalainen auf das Cockpit gehofft haben. Doch einem kleinen Team wie Caterham werden die Sponsorengelder erstmal mehr helfen als fahrerische Qualität. Schade. Auch hier wird das teaminterne Duell schnell entschieden sein. Ericsson wird zwar wie Chilton im Marussia nicht negativ auffallen, aber auch keine Highlights setzen können. Kobayashi hingegen ist einiges zuzutrauen zumal er für seine oftmals auch riskanten Überholmanöver bekannt ist, was einem Team wie Caterham schließlich im Kampf im Mittelfeld (zwar weiß noch keiner wo welches Team stehen wird, doch es ist sehr unwahrscheinlich, dass Caterham plötzlich um Titel mitfährt) nicht schaden kann.

Vorteil: Kobayashi



Mit diesen Fahrerpaarungen kann man sich insgesamt auf eine knappe und spannende Saison 2014 freuen.



Ich würde mich sehr über Anregungen und Kritik freuen, aber ich möchte auch noch mal betonen, dass der Text auf Ergebnissen vergangener Saisons und meiner eigenen Meinung basiert, damit das nicht falsch interpretiert wird. Danke fürs Lesen!



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KOMMENTARE
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Turbulence
02.02.2014 | 17:29 Uhr
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Turbulence : 
02.02.2014 | 17:29 Uhr
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Turbulence : 
Bei Hamilton/Rosberg war ich mir auch nicht ganz sicher, aber ich glaube das Rosberg durch die technische Umstellung einen Vorteil haben wird. Aber natürlich könnte es auch wieder diese perfekten Hamilton Runden im Qualifying geben. Wie gesagt sehr schwer zu sagen, aber danke für deinen Kommentar und dir auch noch einen schönen Restsonntag!
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RoyRudolphusAnton
02.02.2014 | 13:27 Uhr
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02.02.2014 | 13:27 Uhr
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Servus, ein schön zu lesender Text, dem ich fast ausnahmslos zustimmen würde. Obwohl sich die ganze Konstellation natürlich schwer abschätzen lässt, weil so viele verschiedene Parameter hineinspielen. Da erzähl ich ja nix Neues.

Aber interessant, eine rein fahrerische Betrachtung zu wagen. Ich habe Ende letzten Jahres mal einen Text über Alonso/Kimi gemacht, wo ich auch tendenziell Kimi ein paar Nuancen vorne sah. Bei Mercedes dürfte es ähnlich eng werden. Da würde ich dazu tendieren, ein Unentschieden mit leichten Vorteilen Hamilton zu orakeln. Beide bewegen sich auf vergleichbar hohem Niveau, wobei der Lewis wieder den berühmten Tick herausholen könnte. Immerhin hat er ein Jahr Erfahrung im Team, das dürfte helfen im Vergleich zum Kaltstart 2013.

Schönen Sonntag dir
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