Personen - Persönlichkeiten lautet das Thema unseres Blogpokalquatrells.
Das lässt die gesamte Bandbreite des Sports offen und daher habe ich
mich auch für einen Sportler entschieden, von dem ich nie ein Fan war,
aber dessen Karriere ich von Anfang an verfolgen durfte und der mir als
Person und als Sportler höchsten Respekt abverlangt. Ganz nebenbei
hat dieser Sportler wohl das Comeback des Jahrhunderts hingelegt.

Diesem Comeback habe ich mich reimend genähert und mich dabei am
Versmaß von Goethes unvergleichlichen Zauberlehrling angelehnt.



Der alte Meister

Noch nicht müde ist der Meister,
Der gewonnen hat so viel,
Und jetzt scheiden sich die Geister
Ob er wieder fahren will.
Seine Titel, seine Siege
Stehen im Geschichtenbuch.
Ob er wohl noch weitre kriege?
Siegen kann man nie genug!

Fahre! Fahre!
Jede Strecke,
Um die Ecke,
Leichte, schwere.
Lass von Dir fallen all die Jahre,
Das alte Stärke wiederkehre.

Bist noch lang kein alter Besen!
Nimm Platz in Deinem Silberpfeil,
Der schon immer schnell gewesen,
Jetzt suche noch einmal Dein Heil.
Auf vier Pirellis, siehe
Steht er in der Box,
Nun geb Dir noch mal Mühe
Und zeig es dem Gesocks!

Fahre! Fahre!
Jede Strecke,
Um die Ecke,
Leichte, schwere.
Lass von Dir fallen all die Jahre,
Dass alte Stärke wiederkehre.

Seht, er fährt sehr gut beim Testen,
Wahrlich! Schnell dreht er die Runden.
Er gehört noch zu den Besten,
Sein Talent ist nicht verschwunden.
Von den Problemen unberührt,
Ob Boxenstopp oder Longrun,
Weil er stets zu Ende führt,
Was er erst einmal begann.

Siehe! Siehe!
Diese Zeiten,
Von dem Zweiten
Piloten hier.
Er ist schneller! All die Mühe
Reicht nicht zum Erfolge Dir!

Liegt es am Auto, an den Reifen,
Das wird schon werden, glaube mir.
Wenn wir den Fehler erst begreifen,
Lässt Du die Gegner hinter Dir.
Neue schnelle Runden,
lässt er folgen hundertfach,
Das Problem wird nicht gefunden,
Weiter fährt er Tag um Tag.

Zweifel kommen.
Werd ich`s schaffen?
Kann ich`s raffen?
Ist das schwer!
Die Gegner sind schon lang entkommen,
Der Meister fährt meist hinterher.

Oh wirst Du endlich funktionieren!
Wirst tragen mich zum nächsten Sieg!
Ich werde mich hier noch blamieren,
Wenn ich`s nicht gebacken krieg.
An mir kann`s nicht liegen.
Das kann, darf nicht sein.
Ich würd` sie alle kriegen,
Fahr sie kurz und klein.

Bist am Ende.
Alte Möhre!
Ich zerstöre
Dich zum Schluss!
Oder ich schaff noch die Wende
Und genieß den Siegerkuss?

Seht, beim nächsten großen Preise
Kommt als achter er ins Ziel
Der Zweifel zieht jetzt seine Kreise,
Was ihn nicht schneller machen will.
Vom Schicksal betrogen,
So denkt unser Mann.
Register gezogen,
Doch nichts geht voran.

Fahre! Fahre!
Immer wieder,
Alte Glieder
In den Wagen.
Ist es wirklich noch das Wahre?
Will ich`s wirklich weitertragen?

Fast zwei Jahre ohne Siegen!
Motivation wo bist Du hin?
Liegst hier in den letzten Zügen.
Macht weiterfahren wirklich Sinn?
Ach, was soll ich machen?
Gebt mir einen Rat.
Niemals halbe Sachen
War mir das Diktat.

Also Schluss!
Noch die Saison,
So als Bonbon,
Als Zieldurchfahrt,
Zu Ende bringen mit Genuss,
Dann ist der Abgang nicht so hart!


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