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Blogpokal 2012/13


Gründer: Rodnox | Mitglieder: 55 | Beiträge: 9
01.10.2012 um 00:08 Uhr
Geschrieben von Aristide_Bance
Das Märchen vom Prinzen Bruno
Liebe Kinder, herzlich willkommen in der heutigen Märchenstunde des Blogpokals. Hier werden keine Geschichten über den Effzeh oder meinen Gegner, einen Anhänger dieser Trödeltruppe erzählt. Nein, in dieser Dichtung geht es um etwas viel tiefsinnigeres als Gewalt und Hass! Es geht um Männerträume, liebende Frauen und wahre Freundschaft! Geschichte wird von Siegern geschrieben! Von Helden wie Hercules, Frodo oder dem edlen Prinzen Bruno. Um eben jenen Edelmann dreht sich die fabelhafte Erzählung aus der ich euch heute vorlesen werde. Wie aus 1000 und 1 – durchzechten – Nacht. Und wie in jedem guten Märchen, liebe Kinder, entspricht der Inhalt selbstverständlich zu 100% der Wahrheit…

Es war einmal in dem ach so edlen Königreich der Schwaben. Da gab es vor noch nicht allzu langer Zeit einen Prinzen, nach dem sich das gesamte Weibesvolk verzehrte. Durch seine immer perfekt sitzende Haarespracht und seinem scharfsinnigen Lächeln, schmolzen die Frauen nur so vor sich hin, dass seine Anhänger schon hofften, dass Wunderland in dem Milch und Honig fließt, entdeckt zu haben. - Elegant ritt er stets auf seinem hohen Ross, immerbei seine sechsundzwanzig ritterlichen Mannen, die ihm jedes noch so unwirkliche Wort glauben schenkten. Erfolg wollte er säen – Lobpreisungen und Ruhm ernten. So philosophierte er wöchentlich zu seinem Volke, die nach großen Taten lechzten, wie jedes große Reich von Donau, Neckar, Main im Westen bis an die Donau, Elbe, Spree im Osten und versprach ihnen einen Platz an der Sonne - frei von Sorgen.

So wie Christoph Kolumbus meinte einen Seeweg nach Indien entdeckt zu haben, so dachten die Anhänger des Prinzen Bruno, dass er sie aus der ewigen Ungewissheit erretten könnte. Er predigte eine gänzlich neue Religion und wurde von den Feinden als Heide, von den eigenen Mannen als den kommenden Messias gesehen. So pilgerten sie zu tausenden an die geheimen heiligen Orte, wo es ihn und seine Gefolgsleute zu bestaunen gab. Doch nach den Monaten der überschwänglichen Freude, kam wie bei seinem italienischen Ebenbild, die erste Ernüchterung. Nicht eine neue Seeroute, sondern viel mehr eine Sackgasse war das Endergebnis wochenlanger Arbeit und Leiden. Der eine verrottete jämmerlich in spanischen Katakomben, ohne jemals zu Lebtagen den verdienten Respekt erhalten zu haben, der andere schon dabei sich selbst ans Kreuz zu nageln. Der Gefahr ins Auge blickend, stand Prinz Bruno am Scheideweg seines handeln.

Auch sein Freund und Vasall, Fredi von Bobic, der stets nur um Geduld und Geld hamstern bemüht, konnte im Angesicht der übermächtigen Feinde, nur sporadische Unterstützung leisten. Durch den fehlenden Beistand, des Vater Gottes, hatte der Sohn auf Erden immer mehr begonnen ins Rutschen zu geraten. Nicht nur der der große, unbeliebte Drache von der Isar musste bekämpft, geschlagen – nein vernichtet werden, damit die Schwaben endlich wieder in Ruhe ihren Mitgliederbeitrag zahlen könnten, viel mehr stand, nach wochenlanger Dürre, wieder der Erhalt des eigenen Volkes auf dem Spiel.

Ein Wunder, eine Laune der Natur oder schlichte Genialität ließen den Mann aus Genua eine neue, der europäischen Zivilisation, unbekannte Welt entdecken. Prinz Bruno fehlten zu diesem Zeitpunkt all diese Eigenschaften um seine Jünger vor dem Untergang zu bewahren. Immer tiefer schnitt das Monster, auf den Befehl des bösen und leicht dicklichen Zauberers Uli, furchen durch das geschwächte Ländle. Dieser verzweifelte Kampf wurde zum Sinnbild der ganzen Misere.

Sofort erschienen, den anfangs so treuen Anhängern des Prinzen Bruno, die eingebrannten Bilder und Gefühle der Vergangenheit vor dem geistigen Auge. Muss sich den alles immer wiederholen? Die Geschichte bejaht und beruft sich auf Fakten. Doch in der Schwabenmetropole wurden die Intervalle stets zu kurz gehalten. Selbstverstümmelung, mit gütiger Beihilfe. Man hatte es den Feinden doch stets zu einfach gemacht, immer wieder aufs Neue auf ihnen herum zu trampeln. Erst wenn keiner mehr mit ihnen gerechnet hatte, spielten sie wieder unverhohlen das Stehaufmännchen. Doch alljährlich ging ihnen dabei Stück Seele verloren.

Nun hatte man wieder das Gefühl einer Belagerung. Türken vor Wien. Hannibal vor Rom. Mutlosigkeit in Stuttgart. Nach gerademal fünf Versuchen stieg der Unmut in der Bevölkerung. Der Erlöser, Messias – würde er tatsächlich scheitern? Wenn der Hahn am Sonnabend dreimal vor Mitleid kräht, wirst du leugnen jemals Fan von mir gewesen zu sein; leider wird der Lohn nicht bare Münze, sondern bloßes Entsetzten sein – hatte unser vorzeige Anführer am Abend vor seiner entscheidenden Schlacht selbstsicher gemeint.

Von gescheiterten Persönlichkeiten weis der Lauf der Geschichte viel zu erzählen. Christoph Kolumbus gehörte sicher nicht dazu. Zwar konnte er nie seine Träume verwirklichen, dennoch schaffte er es ein neues Kapitel der Geschichte aufzuschlagen. Vom dunklen Mittelalter in die erhellende Zeit der Aufklärung, in der alte Tugenden widerentdeckt wurden. Im Königreich der Schwaben war man derweil noch lange nicht so weit. Prinz Bruno musste vielleicht auch erst die Welt der Lebenden verlassen, um drei Tage später wieder auf zu erstehen, um dann doch noch eine Erleuchtung finden zu können. Doch der Weg aus der Dunkelheit schien unendlich weit. Es war an der Zeit das der Prinz seinen eigenen Passatwind findet und zum letzten Schlag seines Daseins auszuholen.

Schwaben sind genügsame Zeitgenossen und wollen nichts weiter als friedlich vor sich hin vegetieren. Meistens zumindest. Jedoch wurde dieser Friede jedes Jahr aufs Neue jäh gestört. Von gescheiterten Helden wusste man in unserem Land nun zu genüge zu erzählen. Die Sehnsucht nach einem Erlöser war groß. Nachdem wir dank Fredi von Bobic doch endlich wieder hoffen und träumen – ja auch feiern, durften, wurde man doch wieder nur zu tiefst enttäuscht. Prinz Bruno und sein Team standen vor dem endgültigen Aus.

Im Angesicht des sicheren Untergangs, wuchs die Verzweiflung stetig. Nachdem den 26 ritterlichen Mannen und vor allem ihrem Prinzen seine ausweglose Situation klar wurde, fasste er einen letzten tapferen Entschluss. Er würden kämpfen, bis in sein verderben. Kämpfen für die treuen Anhänger, denen kein Weg zu weit und kein Opfer zu groß war, um unterstützend auf ihren Helden einzuwirken. Vielleicht war es ein Wunder oder auch nur eine Laune der Natur. Aber sie begannen wieder an sich zu Glauben. Er führte sein Schwert wieder wie ein echter Mann und so begann er endlich wieder Siegreich nach Hause zurückzukehren. So konnte schließlich dank dem Griff nach dem letzten Strohhalm, die Lethargie des Prinzen und seiner Gefolgsleute gelöst und das Schwabenreich am Neckar mit samt ihren Bewohnern gerettet werden.

Ende gut, alles gut!

Irgendwas hatte ich doch vergessen? Ach stimmt! Und wenn sie nicht gestorben sind, dann saufen sie noch heute, aber auch nur aus Frust, ähm Freude und weil seit dem Wochenende endlich wieder Wasenzeit ist…
Aufrufe: 2203 | Kommentare: 9 | Bewertungen: 6 | Erstellt:01.10.2012
ø 8.8
KOMMENTARE
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Gnanag
03.10.2012 | 21:41 Uhr
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Gnanag : 
03.10.2012 | 21:41 Uhr
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Gnanag : 
In diesem Duell geht meine Stimme an Artistide Bance. Sein Blog hat mir einen Tick besser gefallen, obwohl Donlukas, besonders auch die Idee mit dem Mehrteiler, natürlich auch klasse war.
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ausLE
MODERATOR
03.10.2012 | 19:10 Uhr
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ausLE : offizielle Wertung
03.10.2012 | 19:10 Uhr
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ausLE : offizielle Wertung
Schönes Märchen, aber nicht so mein Ding. Pech für Dich, daß es Don ist in der ersten Runde der Dir Gegenübersteht. Aber es soll ja Schaulaufen sein.

Meine Stimme in diesen Duell geht an Donluka
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bayern_1989
02.10.2012 | 08:08 Uhr
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02.10.2012 | 08:08 Uhr
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Für mich hat der Blog von donluka gewonnen. Ich fand die Story einfach ein wenig flüssiger geschrieben. Trotzdem sehen wir auch dich in der nächsten Runde wieder
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maschemist
02.10.2012 | 02:25 Uhr
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maschemist : 
02.10.2012 | 02:25 Uhr
-1
maschemist : 
donluka's Idee mit dem anteasenden Mehrteiler hat natürlich was für sich, doch dann war mir da nach vielversprechendem Beginn doch zu viel Rumgelaber mit zu wenig Inhalt. Daher geht meine Stimme an Aristide_Grimm, äh, Bance.
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plag0310
01.10.2012 | 23:31 Uhr
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plag0310 : 
01.10.2012 | 23:31 Uhr
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plag0310 : 
Punkt an Aristide_Bance
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Voegi
MODERATOR
01.10.2012 | 15:24 Uhr
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Voegi : 
01.10.2012 | 15:24 Uhr
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Voegi : 
sehr sehr hübsches ding.
gefällt mir. aber nicht so sehr wie lukas story, die einfach zu schön geschrieben ist. von daher geht meine stimme an donluka.
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Aristide_Bance
01.10.2012 | 13:23 Uhr
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01.10.2012 | 13:23 Uhr
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Ich hatte mir erst überlegt einen Non-Fußball-Blog zu schreiben, aber ich fand meine Idee zu cool, um sie ad acta zu legen. WWE hätte denke ich eher nicht hergepasst. In der nächsten Runde, dann vllt
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gerosimo
01.10.2012 | 12:57 Uhr
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gerosimo : 
01.10.2012 | 12:57 Uhr
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gerosimo : 
@Aristide_Bance:
Ich hätte mir gewünscht, dass Du einen Non-Fussball-Blog schreiben würdest. Warum? Ganz einfach: Weil Du es kannst. Vielleicht wäre gerade die Freilos-Runde, aktuell "Schaulaufen" genannt, perfekt für ein WWE-Geschreibsel gewesen ...
Mich hat das Märchen leider überhaupt nicht angesprochen.
Ich lese gerne in der nächsten Runde mehr von Dir, aber heute habe ich kein Foto für Dich.
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Nutman
01.10.2012 | 11:27 Uhr
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Nutman : 
01.10.2012 | 11:27 Uhr
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Nutman : 
Geile Beschreibung der aktuellen Lage - meine Stimme hast Du!
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