Es gibt Menschen, die nehmen sich für ein neues Jahr etwas vor und scheitern dann schon oft am 2ten Tag (mit dem Rauchen aufzuhören etc.). Ich zum Beispiel hatte mir vorgenommen, mein Handicap in einen Bereich um 25 zu bringen. Das ist mir nicht gelungen, auch weil mir mein Golfspiel und dessen Nachhaltigkeit wichtiger war als ein schnelles Verbessern meines Handicaps.

Aber es gibt auch Menschen, die erreichen ihre (Jahres-)Ziele und manchmal sogar mehr. So wie Martin Kaymer.
Sein Ziel für 2010 war es, nach Platz 3 in 2009, die europäische Rangliste zu gewinnen, beim Ryder Cup zu spielen und sich dauerhaft in der Weltspitze zu etablieren.
Was soll man sagen?
Er hat diese Ziele nicht nur verwirklicht, sondern mit seinem Sieg beim PGA in Whistler Straits sogar noch seinen ersten Majorstitel hinzugefügt.



Ich weiß nicht, wie er welches Ereignis wertet, für mich war sein Majorsieg beim PGA der größte Erfolg. Auch weil er diesen Titel auf so beeindruckend coole Art und Weise gewonnen hat und dabei sich selbst und seinem Spiel treu geblieben ist.

Aber das Golfjahr 2010 hat auch andere Geschichten geschrieben, und denen will ich mich jetzt in chronologischer Reihenfolge in dieser Serie etwas näher im Rückblick 2010 widmen.

Wie läuft so ein Golfjahr?
Es gibt zwei große Golfserien und eine Dritte für die Golfer ab 50.
Die US-PGA Tour als amerikanische Turnierserie und die European Tour die in Europa, aber auch Afrika und Asien gespielt wird.

Für die Golfer ab 50 Jahren gibt es die Champions Tour..
Die wird seit 2 Jahren von der deutschen Golflegende Bernhard Langer dominiert und gewonnen.



On the top
Zu den beiden Serien gibt es on the top noch die vier Majorturniere Master in Augusta, The (Britisch)Open, US Open und das PGA Championship und dann noch vier weitere, beide Serien übergreifende Turniere der World Golf Championships die alle vier ein sportlich qualifiziertes Starterfeld haben, dass sich aus den besten 50 Golfern der jeweils aktuellen Weltrangliste und weiteren Topgolfern beider Tour-Serien zusammensetzt.
Die WGC-Turniere bieten nicht nur einen hohen sportlichen Anreiz sondern weisen auch ein höheres Preisgeld und zudem auch mehr Punkte für die Wertung der beiden Turnierserien aus.

Generell werden die Ergebnisse aller gespielten Turniere für jeden Spieler gewertet. In Europa wird zur Ranglistenermittlung die Order of merit(Geldrangliste der gewonnen Preisgelder) als Wertung genommen, auf der PGA Tour ein Punktesystem, bei dem der Sieger eines Majors 600, der Sieger eines WGC Turniers 550 und der Sieger eines regulären PGA Turniers 500 Punkte erhält (und alle anderen je nach Platzierung dementsprechend weniger). Und so ergibt sich im Laufe eines Jahres eine Rangliste für jede Tour.

Wer darf mitspielen?
Generell sind auf beiden Serien nur die besten 125 Golfer des Vorjahres, sowie die Turniersieger der letzten 2Jahre (bzw. Majorsieger der letzten 5 Jahre) automatisch für die Turnierserie qualifiziert. Dabei muss man eine bestimmte Mindestanzahl spielen, um in die jeweilige Wertung aufgenommen zu werden.
Beide Serien gleichzeitig spielen nicht so viele Golfer, weil das viele Reise nach sich zieht.
Aber es sind dennoch solche Topleute wie Ernie Els, Luke Donald, P. Harrington und Paul Casey auf beiden Serien am Start

Unter den beiden Serien gibt es die Nationwide-Tour in Amerika und die Challenge Tour in Europa, wo sich die Spieler für die große Tour in einer Jahreswertung qualifizieren und damit aufsteigen können.
Und ja, es ist eine 2. Liga. Denn dort gibt es deutlich weniger Preisgelder als in der 1. Liga.

Wie endet so ein Golfjahr?
Beide Serien enden jeweils in einem großen Finale, in dem für die Sieger und die Bestplatzierten ein zusätzliches Bonuspreisgeld ausgelobt wird.
Die PGA-Tour hat ihr Finale bereits im September im Fed-Ex-Cup Finale.
Dort dürfen die besten 130 Spieler der Jahreswertung beim ersten Turnier teilnehmen. Und über ein Punktesystem wird dieses Teilnehmerfeld von Turnier zu Turnier verkleinert, so dass im großen Finale, dieser aus vier Turnieren bestehenden Miniserie, nur die noch die besten 60 Golfer der PGA-Wertung teilnehmen.
Der Sieger dieser Serie erhält dann mit 10 Mio US $ Bonus (dieses Jahr Jim Furyk) ein exorbitant hohes Bonusgeld. Hier der Endstand des FedEx-Cups 2010

Auf der European Tour endet (dieses Jahr erst zum 2.Mal) alles im Race to Dubai mit dem großen Finale Ende November in Dubai.
Der Jahressieger dieser Wertung 1,5 Mio US $ Bonuspreisgeld.

Im R2D wird ein Gesamtbonuspreisgeld von 7,5 Mio US $ an die besten 15 der Wertung ausgeschüttet.
Hinter Martin Kaymer Jahr wurde Graeme McDowell 2ter, Lee Westwood 3ter.Der R2D Gesamtstand hier

Weltrangliste
Um die Leistungen der Golfer weltweit vergleichen und einzuschätzen zu können, wurde ein turnierabhängiges Punktesystem eingeführt, dass auf Basis der letzten zwei Jahre die wöchentlich aktuellen Weltranglisten errechnet und darstellt.

Das Golfjahr 2010 endet mit dem Engländer Lee Westwood als neue Nummer 1 der Weltrangliste, der damit Tiger Woods abgelöst hat.



Martin Kaymer ist nicht nur Europas Nr.1, sondern belegt Ende 2010 hinter Tiger Woods und vor Phil Mickelson Platz 3 der Weltrangliste.

Generell kann man sagen, dass das Jahr 2010 klar von den europäischen Golfern dominiert wurde. So sind 6 der Top 10 in der Weltrangliste Europäer. Westwood (1), (3.)Kaymer, Paul Casey (7), Ian Poulter (8), Luke Donald (9) und Rory McIllroy (10).
Dazu gewann das europäische Team dieses Jahr in Celtic Manor auch den Ryder Cup



Die EPT stellt mit Graeme McDowell (US Open), Louis Oosthuizen (The Open) und Martin Kaymer(PGA) auch drei der vier aktuellen Majorsieger.

der Monat Januar im Rückblick
Alle Bilder @getty