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12.07.2012 um 00:26 Uhr
Geschrieben von Lionheart
Chemnitzer FC
Garbuschewskis Erben
Der Chemnitzer FC in der Saison 2012/13




Als Aufsteiger erst zwei Spieltage vor Schluss aus dem Rennen um Platz drei verabschiedet, spektakulärer Gewinn des Landespokals trotz millionenschwerer Konkurrenz aus Leipzig, ein Traumlos im DFB-Pokal, ein kommunal unterstützter Stadion„neu"bau, eine aufstiegserfahrene Punktesammel-Bestie auf der Trainerbank, Lokalmatadore wohin das Auge fällt, drittligaerfahrene Neuzugänge, frühe Planungssicherheit, Aufstieg der A-Jugend in die Bundesliga und nicht zuletzt gern gesehene Zurückhaltung der ehemals gefürchteten Fanszene. Der Chemnitzer FC scheint zurzeit der Knuddel- und Wohlfühlverein der dritten Liga zu sein. Trotzdem wird tief gestapelt. Ziel des Klubs für die Saison 12/13: „45 Punkte".

Die (absolute) Abhängigkeit
Großartige Fluktuation herrscht traditionell nicht bei den Himmelblauen. Man verlor zwei Spieler an höher-spielende Vereine und verzichtete darauf mit einigen Ergänzungsspielern zu verlängern – soweit nichts Ungewöhnliches für einen Drittligisten. Trotzdem steht das komplette Team vor der Herkules-Aufgabe den Abgang von Ronny Garbuschewski (26, RM zu Fortuna Düsseldorf) zu kompensieren. Er war über zwei Jahre hinweg der herausragende Spieler der Mannschaft und man verzichtete im Sommer 2011 bereits auf eine etwaige Ablöse von Energie Cottbus zugunsten seines Verbleibs. Wie sich herausstellte: Zu Recht. Bei 47 Ligatoren hatte die Nummer 7 überragende 26-mal seine Finger mit im Spiel – Ligabestwert. Aber auch anders herum klappt das Spielchen: Wenn der Gegner „Garbu" auszuschalten wusste, brachten die restlichen 10 Spieler durchschnittlich nicht einmal ein halbes Törchen zu Stande. Dass er unterm Strich tatsächlich keine Minute in der gesamten Saison fehlte, erscheint bei diesen bedrohlichen Statistiken als Geschenk des Himmels.

Geteilte Kreativität
Der komplette Umbruch innerhalb des Mannschaftsteils ist eigentlich nur die logische Konsequenz der Dinge. Der inkonstante Tüting (25, ZM, zum SV Sandhausen), der glücklose Schlosser (24, LM, zu Carl Zeiss Jena) und der zuweilen sehr formschwache Aydemir (21, LM) konnten die totale Rechtslastigkeit nie verhindern und empfahlen sich nicht wirklich für eine Weiterbeschäftigung. Nun stehen mit Pfeffer (25, RM, von Dynamo Dresden), Kegel (22, OM, von Dynamo Dresden) und Makarenko (23, LM, von Babelsberg 03) drei neue Spieler im Kader, die das kreative Dreigestirn neben Kapitän Sträßer (31, DM) im Mittelfeld geben sollen. Dabei hat jeder sein eigenes Kreuz zu tragen: Pfeffer geht in seine erste Saison als waschechter Stammspieler und hat an einer hohen Erwartungshaltung zu knabbern, Kegel gilt als Exzentriker mit zweifelhaftem Lebenswandel, dem wohl jeder ein Engagement weit außerhalb der Heimat ans Herz gelegt hätte. Makarenko bringt aus Babelsberg eine schwere Gehirnerschütterung mit und fällt große Teile der Vorbereitung aus.
Dahinter wird es eng: Aydemir (21, LM) spielte eine schwache letzte Saison, Landeka (25, LV, von Carl Zeiss Jena) ist ausgebildeter Verteidiger, Semmer (26, ST, von Hansa Rostock) eigentlich Stürmer. Auf Mega-Talent Mauersberger (17, RM) baut man wohl noch nicht: Der quirlige Außenbahnspieler ist vom Jahrgang 1995 und darf noch zwei Jahre A-Jugend spielen. Andere Alternativen sind de facto nicht vorhanden, bei Sperren, Verletzungen oder Formschwäche wird Trainer Schädlich sich auf eine dünne Spielerdecke verlassen müssen.

Hinten wenig Neues
Die Situation ist durchaus grotesk, doch mittlerweile stabil: wo andere Teams händeringend nach Außenverteidigern suchen und ihre Sechser, Innenverteidiger und Außenbahnspieler aus der Not geboren dort auflaufen lassen, bieten die Sachsen gerne mal derer fünf in der Startelf auf. Falls Landeka sich im linken Mittelfeld tatsächlich durchsetzt, könnte sich die die Zahl temporär auf sechs ausgebildete Außenverteidiger in der Startelf erhöhen – irre. Dabei muss man glasklar konstatieren, dass vor allem Toni Wachsmuth (25, jetzt IV) überraschte und eine fantastische Saison spielte. An seiner Seite – und ebenfalls ehemaliger Rechtsverteidiger – Silvio Bankert (27, IV), bei dem auch nicht zwingend zu erwarten ist, dass er die Leistung so noch einmal abrufen kann. Stenzel (25, RV) und Birk (23, LV) werden die Viererkette voraussichtlich komplettieren, denn so lief man im Frühjahr 2012 zur absoluten Hochform auf und kämpfte sich bis an die Aufstiegsplätze heran.
Die Kette ist eingespielt und erfolgreich, spielte allerdings teilweise wohl über ihren Möglichkeiten. Ein anderes Manko: Keiner der Spieler knackt die 1,85, die Hintermannschaft ist wohl die kleinste der Liga.

Fink als Schlüssel?
Im Sturm der Himmelblauen lauert die pure Gefahr. Der Name? Anton Fink. Die Werte? 70 Drittligaspiele – 37 Tore, 13 Torvorlagen. Der ehemalige Unterhachinger könnte sich zum wichtigsten Element der Schädlich-Truppe mausern, wenn er nur richtig eingesetzt wird. Was Tempo, Torgefahr, technische Versiertheit und taktisches Verständnis angeht, gehört der gebürtige Dachauer schon längst eine Liga höher, doch sein (doppeltes) Engagement beim KSC scheint ihn vor einem erneuten Wechsel vorerst abzuschrecken. Es wird vor allem auf Fink ankommen wenn es darum geht, ein kreatives Vakuum durch Effektivität auszugleichen. Wenn es einen „Player to watch" gibt, dann ist er es. Wer im 4-4-2 neben ihm spielen wird ist eine offene Sache. Semmer (26, ST) gilt als wahrscheinlichster Kandidat, allerdings meldet auch Aufstiegsheld Förster (22, ST) Stammplatzambitionen an. Lachender Dritter könnte Rückkehrer David Jansen (24, ST, von Rot-Weiß Oberhausen) werden, der sich in Sachen Statur und Spielweise wohl am meisten von Fink unterscheidet.



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