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100 Jahre BVB


Gründer: UnrealFabian | Mitglieder: 299 | Beiträge: 68
Von: Ecko
04.08.2013 | 7797 Aufrufe | 2 Kommentare | 4 Bewertungen Ø 7.8
Saisonvorschau
Borussia Dortmund 2013/14 (Teil 1)
Vor dem Saisonstart wurden mehrere Spox-User zur Situation beim BVB befragt.





Es ist die Saison eins nach Mario Götze. Es ist aber auch die Saison eins nach der Teilnahme am Champions-League-Finale. Wenngleich kein neuer Pokal in den Trophäenschrank gestellt werden konnte, war die Saison 2012/13 eine der erfolgreichsten in der Geschichte von Borussia Dortmund, was vor allem am letzten Spiel lag. Beim High Noon in London konnte die Mannschaft nochmals eindrucksvoll unter Beweis stellen, wie sie sich weiter entwickelt hat.

Doch saturiert sind die Spieler und allen voran Trainer Jürgen Klopp noch lange nicht. In der harten Vorbereitung zeigte sich die Mannschaft bereits in ansprechender Frühform. Die Pre-Season gipfelte schlussendlich im Gewinn des Supercups gegen den FC Bayern München.


Vor dem Start der Bundesligasaison wurden einige Spox-User zur Situation von Borussia Dortmund befragt.


1. Neuzugänge
Es war der Schock der letzten Spielzeit. Mario Götze wechselt per Ausstiegsklausel zu Bayern München. Nicht nur deshalb musste man beim BVB reagieren und bemühte sich um Spieler im höheren Preissegment. Neben Götze verließen Dortmund außerdem Moritz Leitner (Ausleihe zum VfB Stuttgart), Leonardo Bittencourt (Hannover 96, Rückkaufoption), Felipe Santana (FC Schalke 04) sowie Patrick Owomoyela. Die drei ausgeliehenen Spieler der letzten Saison wurden außerdem abgeben. Julian Koch (FSV Mainz, Rückkaufoption), Lasse Sobiech (Hamburger SV) und Daniel Ginczek (1. FC Nürnberg).


Was ist nun von den Neuzugängen zu erwarten?


thefab: Das wohl zwischen Juni und Juli heißeste Thema beim BVB waren die sich anbahnenden (in den Medien auch gerne stockenden) Transfers. Hans-Joachim Watzke hatte große Investitionen angekündigt und eine Vergrößerung des Kaders in der Breite und in der Spitze angekündigt. Eine dementsprechende Erwartungshaltung richtete sich an die BVB-Verantwortlichen.


Sokratis Papastathopoulos. Die so wichtige Kaderverbreiterung in der Defensiv. Mats Hummels und Neven Subotic sind seit Jahren in der Innenverteidigung gesetzt, einen dritten Mann auf ähnlichem Niveau der beiden im Kader zu haben, war wichtig. Sokratis kann diese Alternative darstellen. Hat ebenfalls Erfahrungen in der Rechtsverteidigung und ist somit eine sehr gute Verstärkung. In der Vorbereitung sah das bei ihm zeitweise auch schon richtig gut aus, nahm in den Testspielen in der Innenverteidigung sofort sichtbar eine Führungsrolle ein. Das war sehr positiv zu bewerten. An der Abstimmung muss verständlicher Weise noch ein wenig gearbeitet werden, gerade auf Außen leistete er sich noch Fehler im Stellungsspiel. Seine Einsätze wird er unter Klopp bekommen, allerdings scheint er die Vorbereitung vorerst an Kevin Großkreutz verloren zu haben.


Henrikh Mkhitaryan. Der Königstransfer der Borussia. Zähe Verhandlungen, mehrere Verhandlungspartner, dubiose Oligarchen, ein untergetauchter Spieler. Dieser Transfer hatte das perfekte Drehbuch für einen Mafia-Streifen. Letztlich zahlte der BVB 27,5 Millionen Euro an Shakhtar Donetsk und machte den teuersten Transfer der Vereinsgeschichte perfekt. Leider eine sehr kurze Vorbereitung für "Miki", wie er bei den Mannschaftskollegen genannt wird. Er verletzte sich im Testspiel gegen den FC Luzern am rechten Sprunggelenk und wird den Saisonauftakt wohl verpassen oder vorerst von der Bank anschauen. Was man bis dahin allerdings vom Armenier im BVB Trikot gesehen hatte, war höchst vielversprechend. Mkhitaryan überzeugte schon in seinem ersten Spiel gegen den FC Basel mit Schnelligkeit, überragender Ballbehandlung und gutem Auge für die Mitspieler und hatte nach 45 Minuten eine Torvorlage und ein Tor vorzuweisen. Der Ablösesumme stehe ich noch ein wenig skeptisch gegenüber, natürlich sind 27,5 Millionen Euro für den BVB ein riesen Haufen Kohle. Dass der Spieler allerdings über eine herausragende Qualität verfügt, ist unbestritten. Zudem tritt er außerhalb des Platzes demütig und bescheiden auf. Eigenschaften, die beim BVB gut ankommen.


Pierre-Emerick Aubameyang. Spiderman, der bunte Vogel, der aber neben dem Platz ruhig und besonnen auftritt. Der wohl schnellste Spieler der Bundesliga auf den ersten 30 Metern hatte von den Neuzugängen anscheinend am meisten an der intensiven Vorbereitung zu knacken. In den Testspielen merkte man ihm die Belastung deutlich an und er wirkte oft nicht richtig frisch. Ich gehe trotz des Startelfeinsatzes im DFB Pokal davon aus, dass Klopp erst mal als Back-Up für Kuba mit ihm plant. So bekommt der Junge die Zeit, die er braucht, um sich gut zu integrieren und die taktischen Vorgaben anzunehmen. Denn sowohl beim Abschluss als auch bei der Defensivarbeit muss er sich noch verbessern.
Die hochgezogenen Jugendspieler darf man allerdings auch hier nicht außen vor lassen, denn sie runden die Kaderverbreiterung beim BVB ab. Mit Marian Sarr, Koray Günter, Jonas Hofmann und Marvin Ducksch wurden gleich vier Spieler aus der zweiten Mannschaft in den Profi-Kader integriert. Der Gewinner der Vorbereitung ist aus meiner Sicht Jonas Hofmann, der viele Testspiele über 90 Minuten spielen durfte und immer gute Leistungen abgerufen hat. Sowohl Auge als auch Ballbehandlung sehen bei ihm sehr gut aus und machen Hoffnung, dass er sich hinter Kuba oder Reus auf den Außenpositionen positionieren kann.






Abshak: Ich denke der BVB hat (fast) perfekt eingekauft. Sowieso wurde bis jetzt jeder Star-Verkauf kompensiert. Es war so bei Kagawa, bei Sahin und wird auch bei Götze so sein.

Man wollte in die Breite und Spitze investieren und das hat man meiner Meinung nach definitiv getan. Da geht es weniger um die Anzahl der Spieler sondern eher um die Klasse. Perspektivspieler wie Bittencourt und Leitner wurden abgegeben, um viel Spielpraxis sammeln zu können. Die Praxis, die sie auch brauchen und beim BVB nicht bekommen haben und diese Saison auch nicht bekommen hätten.


Nun hat man die Abgänge im Mittelfeld sehr sinnvoll mit Mkhitaryan und Aubameyang kompensiert und Spieler geholt, die uns sofort weiter helfen. Dazu kommt noch ein Jonas Hofmann, der für mich mit Gündogan der auffälligste Spieler der Vorbereitung gewesen ist. Damit ist man auf jeder Position doppelt besetzt und kann ohne großen Qualitätsverlust Verletzungen und Sperren kompensieren. Das Gute dabei ist auch noch, dass man je nach Gegner variieren und Spielern auch Pausen gönnen kann. Mit der Schnelligkeit eines Aubameyang ist man meiner Meinung nach noch gefährlicher geworden. Und wenn sich Jonas Hofmann weiterhin so entwickelt, kann man ihn auch ohne große Überlegung bringen. Zu "Miki" kann ich nur sagen, dass wir mit ihm noch torgefährlicher geworden sind, inwieweit er sich im engsten Raum durchsetzen kann, bleibt abzuwarten, weil ich ihn dafür noch zu wenig habe spielen sehen.


Da es viele Fans gibt, die sagen, dass mit Sokratis nur ein Defensivspieler gekommen ist und dies zu wenig ist, kann ich nur sagen: Es reicht vollkommen. Für mich persönlich ist er auf rechts gesetzt. Solange bis Piszczek wieder spielen kann jedenfalls. Als Backup haben wir Großkreutz und Durm, der mir in der Vorbereitung sehr gut gefallen hat. Somit könnte Sokratis auch in der Innenverteidigung spielen, falls sich Hummels oder Subotic verletzen oder gesperrt sind. Und mit Sarr haben wir einen sehr talentierten Spieler in der Hinterhand, den man auch locker gegen 80% der Bundesligamannschaften spielen lassen könnte.


Da ich am Anfang erwähnt habe, dass wir fast perfekt eingekauft haben, muss ich sagen, dass ich mir einen Stürmer gewünscht hätte, da ich persönlich denke, dass Schieber uns nicht weiterhelfen kann. Ich denke, dass Schieber sogar noch in der Hinrunde von Ducksch verdrängt wird, der ebenfalls eine tolle Vorbereitung gespielt hat.




Talentfrei: Nach den Abgängen von Felipe Santana und Mario Götze und des etwas zu kleinen Kaders in der vergangenen Saison war man sich in Dortmund einig: Neue Spieler müssen her! Aufgrund der Teilnahme am Finale in der Champions League und der erneuten Qualifikation für selbige waren einige finanzielle Ressourcen vorhanden. Einige Jugendspieler wurden in der Saisonvorbereitung an die erste Mannschaft herangeführt und können eventuell auf den einen oder anderen Einsatz hoffen. Zudem setzt man in dieser Saison eher auf den in der vergangenen Spielzeit höchstens sporadisch eingesetzten Offensivspieler Jonas Hofmann, der in der Vorbereitung überzeugen konnte.

Neben dem Perspektivspieler Julian Derstroff, der aus Kaiserslautern kam und langsam an den Profikader herangeführt werden soll, hat sich Dortmund insbesondere mit drei äußerst starken Spielern verstärkt.


Von Werder Bremen kam der griechische Nationalspieler Sokratis, der den Abgang von Felipe Santana kompensieren soll. Der gelernte Innenverteidiger könnte insbesondere aufgrund seiner Positionsflexibilität in der Defensive und dem langen Ausfall von Rechtsverteidiger Lukasz Piszczek eine wichtige Rolle in den Planungen von Jürgen Klopp spielen. Darüber hinaus ist Sokratis ein sehr ruhiger und qualitativ hochwertiger Innenverteidiger, der Mats Hummels oder Neven Subotic problemlos ersetzen kann. Der 25-jährige gehörte in der vergangenen Saison zu den besten Spielern bei Werder Bremen und sollte sofort eine Verstärkung beim BVB darstellen können. Alles in Allem ist die Verpflichtung von Sokratis logisch, da er die Liga und das Land kennt und dementsprechend keinerlei Schwierigkeiten bei der Akklimatisierung bekommt.


Vom französischen Erstligaklub AS Saint-Etienne kam Pierre-Emerick Aubameyang. Der in Frankreich geborene Stürmer mit gabunischen Wurzeln spielte in seiner Jugend bereits für den AC Mailand, bei dem er den Sprung zu den Profis nicht schaffte. Nachdem Milan Aubameyang zu Dijon, Lille und Monaco ausgeliehen hatte, verpflichtete der AS Saint-Etienne ihn. Dort schoss er von 2011-2013 37 Tore und galt als einer der interessantesten Stürmer der Ligue 1. Der 24-jährige, der auch als hängende Spitze oder auf den offensiven Außenpositionen einsetzbar ist, sollte optimal in das Spielsystem der Dortmunder passen. Aubameyang ist schnell, dribbelstark, technisch gut ausgebildet und sehr wendig, dazu hat er einen ausgeprägten Zug zum Tor und ist dementsprechend prädestiniert für das Dortmunder Umschalt- und Konterspiel. Außerdem kann man jetzt Robert Lewandowski die eine oder andere Pause geben, da einigermaßen adäquater Ersatz vorhanden ist.


Der Ersatz für Mario Götze wurde mit Henrikh Mkhitaryan gefunden. Der Armenier, zuletzt in Diensten von Shakhtar Donezk, fiel den Verantwortlichen des BVB besonders beim Aufeinandertreffen in der vergangenen Champions League-Saison auf. Mkhitaryan ist ein offensiver Mittelfeldspieler, der am Besten im Zentrum aufgehoben ist. Der 24-jährige, der bei Dortmund wohl die Position hinter Robert Lewandowski einnehmen wird, ist extrem torgefährlich, hat einen sehr guten Abschluss und ist nicht nur taktisch, sondern auch technisch gut geschult. Zudem ist er sehr schnell und deswegen, wie Aubameyang, sehr nützlich für das System des BVB. Die Integration von Mkhitaryan fiel relativ einfach und er zeigte bereits in der frühen Phase der Vorbereitung sein Können. Beim Testspiel in Basel verletzte sich der Neuzugang jedoch und fällt noch aus, aber er wird voraussichtlich rechtzeitig zum Auftakt in der Champions League bei 100 % sein.


Die Neuzugänge des BVB sind grundsätzlich alle sinnvoll, relativ jung und passen, soviel kann man bereits sagen, zumindest spielerisch schon sehr gut in die Mannschaft. In Dortmund wird man viel Freude an den neuen Spielern haben, die den Kader quantitativ und qualitativ verstärken werden.


muse94: Henrikh Mkhitaryan wurde vom BVB primär verpflichtet, um den Weggang des Jungstars Mario Götze möglichst kompensieren zu können. Demnach bekommt er auch die freie Rückennummer, die der jetzige Bayernspieler hinterlassen hatte. Es stellt sich natürlich die Frage, ob denn ein Offensiv-Spieler aus der Ukrainischen Liga wirklich den Anforderungen des aufstrebenden genügen wird. Ein Blick auf die Statistik seiner bisherigen Karrierelaufbahn genügt, um die größten Sorgen zu beseitigen. Ohne den Spieler jemals wirklich bewusst verfolgt zu haben, kann man seine Leistung, in 29 Erstliga-Spielen 25 Tore erzielt zu haben und daneben 10 Assists abgegeben zu haben, nicht von der Hand weisen. Die Qualitäten des 24-jährigen Armeniers sprechen für sich: Er ist flink auf den Beinen und ist außerdem sehr beweglich, hat dazu auch eine beträchtliche Spielintelligenz vorzuweisen. Im Vergleich zu Götze kann man scheinbar sagen, dass der besagte Armenier sogar torgefährlicher ist und demnach weniger Großchancen braucht, um einnetzen zu können. Aber der Vergleich ist selbstverständlich sehr fragil, da Mkhitaryan zwar öfters getroffen hat und vorzügliche Werte vorzeigen kann, doch dass er in einer de facto schwächeren Liga und bei der Übermannschaft namens Shakhtar Donezk gespielt hat. Diese Mannschaft dominiert die Liga schon seit langem, doch auch das spricht wiederum für die Qualität von Mkhitaryan. Schließlich trug er zum Erfolg des ukrainischen Vereins maßgeblich bei. Andererseits deklarierte Mkhitaryan selber, dass Vergleiche mit Götze zum jetzigen Zeitpunkt unzulässig seien. Erst nach der Saison könne man Schlüsse ziehen.


Bei Mkhitaryan wäre aber eine Prognose relativ einfach zu erstellen, da man schon in den Vorbereitungsspielen zu erkennen bekam, dass er die Fähigkeit besitzt, sich schnell zu integrieren, ob auf menschlicher Ebene, oder auf sportlicher Ebene. Dass Henrikh von Donezk kommt, spielt sogar in die Karten des Dortmunder Trainers. Mannschaftliches Pressing war beim ukrainischen Rekordmeister Gang und Gäbe, was wohl mit ein Grund für seine ungewöhnlich schnelle Integration in die Mannschaft ist. Was noch für seine schnelle und hoffentlich erfolgreiche Integration spricht, wäre sein menschliches Wesen. Anders als sein Kollege Aubameyang fällt er nicht durch Extravertiertheit auf, sondern durch seine durchaus erwachsene Präsenz. Aus vielen Artikeln über sein Leben lässt sich herausfiltern, dass dieser junge Mann gebildet zu sein scheint (ohne irgendwen dabei abqualifizieren zu wollen). Die verschiedenen Sprachen, die er beherrscht und seine offensichtliche Bereitschaft zum Lernen und die Motivation allgemein spricht dafür, dass sich Mkhitaryan schon baldmöglichst in der Mannschaft etabliert haben wird, solange er von besonderen Verletzungen verschont bleibt. Alles in Allem hat man sich für das viele Geld tatsächlich etwas Hochkarätiges geholt, was der Mannschaft mit höchster Wahrscheinlichkeit viel bringen wird. Die Rolle, die Götze in der letzten Saison hatte, traue ich dem Neuzugang durchaus zu. Als Spielmacher und Torjäger verleiht er dem BVB auf dem Platz nun etwas Unberechenbares für die Gegner, was nur für die Sinnhaftigkeit des Transfers spricht. Der Fan in mir sagt: "Henrikh wird die Liga rocken!"


Sokratis war der erste namhafte Neuzugang des BVB und kam von Werder Bremen. Der Grieche war ein Grundpfeiler der Mannschaft von Thomas Schaaf. Zwar ist er ein gelernter Innenverteidiger, kam er doch auch als Rechtsverteidiger zum Einsatz. Allgemein lässt sich sagen, dass Sokratis ein sehr robuster und geradliniger Defensivtyp ist. Ausflüge in der Offensive gehören nicht zu seiner Spezialität. Seine Stärken liegen eben dort, wo sie bei Innenverteidigern am meisten gebraucht werden, in der Abwehr. In der letzten Saison für Werder, die durchaus unglücklich war aus der Perspektive Bremens, gehörte Sokratis immer zu den Leuten, die trotz offensichtlichen Versagens der Mitspieler Vollgas gegeben haben. Man merkt ihm seine südländische Herkunft an. Mir fallen einige Platzverweise ein, die sich Papas eingebrockt hat. Doch das spricht für die These, dass er stets Vollgas gibt und auch alles probiert, um Gegentore verhindern zu können.

Ein durchaus sinnvoller Transfer, wie ich denke. In Anbetracht der Abgänge von Santana und Sobiech war ein weiterer Innenverteidiger Pflicht. Bezüglich der letzten Saison von Borussia Dortmund merkt man, dass die Defensive überhaupt nicht mehr an die der letzten Meisterjahre erinnern ließ. Hummels, Subotic und Santana hatten jeweils phasenweise ihre Höhen und Tiefen. Mit Sokratis erhofft man sich logischerweise mehr Qualität und Konkurrenzkampf um die Innenverteidigerpositionen. Ein Sokratis wird sich nämlich nicht freiwillig auf die Bank setzen. Er wird Gas geben und dem etablierten Duo mächtig Druck machen. Hier wäre eine Prognose schon etwas schwieriger, denn Sokratis wurde bei der Verpflichtung primär als Edel-Backup gesehen und nicht direkt als Kandidat für die erste Elf. Doch wer denkt, dass Sokratis auf der Bank versauern wird, kann ich nur widersprechen. Bei einer Saison, wo man auf mehreren "Hochzeiten" tanzt, brauchen viele Spieler ihre Auszeiten und damit ist Klopp als Trainer auf die Taktik des Rotierens sehr wahrscheinlich angewiesen. Sokratis wird seine Einsatzchancen bekommen und vom Potential her spricht nichts dagegen, dass er uns überzeugen könnte. Es liegt jedenfalls auch an ihm, seine Chance auszunutzen. Seine Abgeklärtheit, die ich bei ihm besonders gutheiße, wird ihm sicherlich dabei helfen!


Pierre-Emerick Aubameyang. Über die Zeitung mit den vier großen Buchstaben haben die meisten ein verzerrtes Bild des 24-jährigen Gabuners bekommen, dass er extrem extravertiert sei, Züge von Eitelkeit und Oberflächlichkeit besäße. Zunächst einmal kann man sagen, dass seine Persönlichkeit alles andere als ein Problem für die Mannschaft ist, wie es die Medien zu suggerieren versuchten. Er ist wie der Großteil des Kaders jung und hungrig auf Erfolg. Seine angebliche Oberflächlichkeit und Eitelkeit lässt sich ebenfalls nicht bestätigen. Er fügt sich in die Mannschaft problemlos ein, ohne jegliche Art von Starallüren oder sonstiges.

Ähnlich wie sein Offensivkollege Mkhitaryan konnte Aubameyang durch seine Spritzigkeit und seine spürbare Präsenz auf dem Rasen durchaus überzeugen. Seine überdurchschnittliche Geschwindigkeit gefiel ebenfalls sehr, verstand sich in den paar Testspielen mit den Mannschaftskameraden auf dem Platz problemlos, man konnte teilweise ansehnliche Kombinationen erkennen. Daher lässt sich wohl erkennen, dass sich Aubameyang in das System der Dortmunder gut integrieren kann und damit der Trainer nicht über grobe Systemumstellung nachzudenken braucht. Schließlich ist der Gabuner relativ polyvalent, kann in der Offensive sowohl als Stürmer, als auch auf den Flügeln agieren. Auf den Seiten könnte Aubameyang seine Spritzigkeit und Schnelligkeit am besten ausnutzen. Doch er besitzt, wenn man auf seine frühere Spielzeit bei St. Etienne sieht, einen gut ausgeprägten Torinstinkt. In 37 Spielen in der Ligue 1 hat er es auf 19 Treffer und 14 Vorlagen gebracht. Es liest sich schon mal nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass man in Dortmund immer auf Spieler angewiesen sind, die nicht nur Tore schießen können, sondern auch mit vielen Vorlagen der Mannschaft helfen und dies erfüllt Pierre-Emerick.


Doch ein wenig Zweifel besteht noch. In den vielen Testspielen ist einem besonders aufgefallen, wie viele Chancen Aubameyang sozusagen versiebt hat. Doch daraus sollte man wiederum auch nicht zu viel Panik aufbauschen. Seine Treffsicherheit leidet noch unter dem Druck, unter dem er steht. Die Fans sollten ihn nicht überfordern und der Trainer hat schon vorausschauend mitgeteilt, dass Aubameyang sich Zeit nehmen und sich keine allzu großen Sorgen machen soll. Das ist das Wichtigste, was der Gabuner und auch der Rest der "Starverpflichtungen" benötigen: Zeit und Ruhe. Bis sie 100% integriert sind, kann es noch ein wenig dauern, wenn man sie zu sehr unter Druck setzt. Bei Aubameyang prognostiziere ich, dass er der Mannschaft viel bringen wird. Doch allzu optimistisch sollte man nicht sein. Es gibt keine Sicherheit, dass der Gabuner seine Abschlussschwäche ablegen wird. Relevant ist, dass er sich in das System und die Mannschaft integriert und das Offensivspiel der Dortmunder am Laufen hält. Dabei sehe ich keine Probleme, im Gegenteil: Er bringt der Mannschaft im Offensivspiel sogar mehr Variabilität und auch ein wenig mehr Unberechenbarkeit, schließlich haben die meisten Defensivspieler in der 1. Bundesliga keine wirkliche Erfahrung auf dem Platz gegen Aubameyang. Demzufolge kann man voller Zuversicht sein, dass der Gabuner gut "einschlagen" wird, soweit er sich annähernd optimal in die Mannschaft integriert.
Abschließend lässt sich sagen, dass alle drei Neuzugänge relativ vielversprechend sind und das Zeug haben, es für die 1. Elf zu bringen. Nun kann man, anders als letzte Saison, mit gutem Gewissen Spieler aus der Stammelf rotieren lassen, um ihnen die notwendige Auszeit gewährleisten zu können. Außerdem muss man immer wieder mit Formkrisen bei einzelnen Spielern rechnen, womit die Neuverpflichtungen Sokratis, Mkhitaryan und Aubameyang sie mindestens gleichwertig ersetzen können.





2. Jugendarbeit

Der Verein wurde in den letzten Jahren immer wieder als Paradebeispiel für erfolgreiche Nachwuchsförderung herangezogen. Dabei stammten einige junge Spieler nicht aus der eigenen Jugend. Natürlich hoffen viele auf den nächsten Sahin, Götze oder Reus. Was haben die U-Mannschaften aktuell zu bieten?


RoterBulle92: Es ist leider schon eine Weile her, als unsere U19-Jugend die Chance hatte, etwas Zählbares zu gewinnen. Im Jahre 2009 standen die A-Junioren mit ihrem Trainer Peter Hyballa im Endspiel um die deutsche Fußballmeisterschaft und im Endspiel um den deutschen Vereinspokal. Ein talentierter Jahrgang, rund um die beiden Götze-Brüder, Lasse Sobiech, Tolgay Arslan oder Daniel Ginczek. Dass sie sich letztendlich damals nicht belohnt haben, war umso mehr schade, denn es wäre die erste A-Jugend Meisterschaft seit dem Jahre 1998 gewesen. Solange wartet man mittlerweile schon auf einen weiteren Titel. Sicherlich muss man diese Aussagen ein wenig relativieren. Denn nur der Meister der Weststaffel darf überhaupt an den Finalspielen teilnehmen und jeder, der sich nur die Nachwuchsteams mal durchliest, dem sollte schnell klar sein, dass dies ein sehr schweres Unterfangen ist. Während in der Südstaffel noch Vereine wie Walldorf (wo immer das liegen mag) zu finden sind, ist der Westen meist dafür bekannt immer wieder sehr talentierte junge Spieler in den Profifußball zu bringen.


Der neue Mann, der bei den A-Junioren wieder für frischen Schwung sorgen soll, heißt Marc-Patrick Meister. Den richtigen Nachnamen hat er sehr wohl schon. Bisher in der Jugend des Hamburger SV tätig gewesen sowie frischer Absolvent der Sporthochschule Köln und damit neuer Besitzer des Fußball Lehrer Scheins, kommt nach eigenen Angaben mit einem Rucksack voller Ideen. Das Team, das er übernimmt, hat durchaus den einen oder andern talentierten Namen zu bieten, den er jetzt zu den Profis führen muss. Zu allererst ist da sicherlich der Deutsch-Marokkaner Said Benkarit zu nennen. Die Nummer 9 des Teams durchlief bisher alle Junioren Auswahlteams des DFB. In den letzten beiden DFB Jahrgängen schoss er dabei sogar immer jeweils neun Tore.

Ein beachtlicher Wert, denkt man an die begrenzten Junioren-Länderspieltermine des Nachwuchs. Doch auch beim BVB machte er sich seinen Namen. Nachdem er in 22 B-Jugend Partien 17 Treffer erzielte, zogen ihn die Verantwortlichen frühzeitig hoch, damit er schon einmal A-Jugend Luft schnuppern konnte. Auch dort gelangen ihm fünf weitere Treffer. Als hoffnungsvolles Eigengewächs für die linke Abwehrseite gilt außerdem Jeremy Dudziak. Auch er durfte letztes Jahr bereits für die U19 auflaufen und sogar schon einmal für das Drittliga-Team.


Auch Namen, die man sich für die nächsten Jahre merken sollte: Hendrik Brauer (rückte ins A-Jugendteam auf, Innenverteidiger, kopfballstark. 5 Treffer in der B-Jugend), Jonas Arweiler (Sturm), Jan-Pascal Reckert (Torhüter der DFB-U16, jetzt diese Saison hoffentlich auch U17 des DFB). Im Winter stößt dagegen Junior Flores aus den USA zum Team von Meister. In seiner Heimat gilt er als das größte Talent im Fußballsport. Einen Status, den leider auch schon Spieler wie Donavon oder Freddy Adu hatten. Letzterer wurde sogar als Jahrhunderttalent verehrt. Seine Entwicklung gilt es erstmal abzuwarten. Auch wie er sich in seiner neuen Heimat zurechtfindet.

Weiter geht es zum zweiten Teil. Taktische Ausrichtung und die Entwicklungen im Verein.

KOMMENTARE
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2UNITEDS_1SOUL
05.08.2013 | 13:27 Uhr
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05.08.2013 | 13:27 Uhr
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bester Neuzugang bisher: Jonas Hofmann! Der macht richtig Spaß!
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Ecko
04.08.2013 | 23:26 Uhr
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Ecko : 
04.08.2013 | 23:26 Uhr
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Ecko : 
Ich möchte mich bei allen bedanken, die mitgewirkt haben.

Teil 2: http://www.spox.com/myspox//group-blogdetail/borussia-dortmund-2013:2F:14-:28:teil-2:29:,198811.html
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