Ich nehme die Ligapause mal zum Anlass euch mit einem weiteren
alten Schinken von mir auf die Nerven zu gehen.
Das Ding hab ich vor ca. 18 Jahren anlässlich des Geburtstags meiner guten Freundin Barbara (Name geändert) geschrieben, die nicht nur mit einem meiner besten Freunde verheiratet, sondern auch noch Krankenschwester ist und mir schon immer gedroht hat, mir den Einlauf meines Lebens zu verpassen, wenn sie Gelegenheit dazu bekäme.
Diese Drohung war für zwei Dinge gut.
Erstens werde ich nie krank, zweitens dieses Gedicht:

Barbarasery

Der Ausdruck Traumfrau der ist abgedroschen,
benutzt in Romanen für ´nen Groschen,
für mich stellt er sich anders dar:
Ich hab geträumt von Barbara.

In meinem Traum da bin ich anerkannt,
als größter Dichter im ganzen Land.
Ich wache auf in einem Bett
und davor steht und lächelt nett
Barbara und sagt: "Halb so schlimm,
Dein Bein krieg ich schon wieder hin.
Ich geb mir Mühe lieber Sven,
denn ich bin Dein größter Fan.
Und Lohn verlang ich dafür nicht,
schreib` mir nur bitte ein Gedicht."

Dann gibt sie mir noch eine Pille,
die raubt sofort mir jeden Wille.
Als ich dann wieder aufgewacht,
werd ich von ihr schon angelacht.
Sie sagt zu mir: "Na wieder fit,
ich hab für Dich Papier auch mit,
darauf kannst Du mir jetzt was dichten,
ich mag nicht gerne drauf verzichten.

Liegt es am Schmerz in meinem Bein,
ich krieg zusammen keinen Reim.
Barbara schreit: "Du böser Junge,"
über die Lippen fährt sie mit der Zunge,
"ich opfer mich hier auf für Dich
und Du schreibst mir nicht mal ein Gedicht!"

Vor Wut fall`n ihr fast die Augen raus,
sie dreht sich um und geht hinaus.
Ich höre sie noch draußen fluchen
und wie verrückt nach etwas suchen.
Dann öffnet sich die Zimmertür
Barbara steht sehr groß vor mir
und hat, ich hab es gleich erkannt,
´nen riesen Einlauf in der Hand.

Zum Glück bin ich in jeder Nacht
an dieser Stelle aufgewacht.
Der Körper meistens schweißgebadet,
die Rosette jedoch unbeschadet,
wie sie beim Einschlafen noch war,
eh ich geträumt von Barbara.