Die Vorbereitung auf die neue Saison läuft nun seit gut 10 Tagen. Mitte August (also in gut einem Monat) geht es für den BVB schon richtig los. DFB-Pokal, EL-Playoff (Hinspiel), Bundesliga (gegen Leverkusen), EL-Playoff (Rückspiel). So sieht das harte Startprogramm des BVB aus. Grund genug, zu überprüfen ob der BVB seine Hausaufgaben für die neue Saison erledigt hat.

Das ist passiert:
Lediglich 2 Spieler verließen den Bundesligakader des BVB. Mit Tinga (32, Brasilien) und Marc Ziegler (34, Stuttgart) verließen uns 2 ältere, erfahrene Spieler. Während Tinga ablösefrei wechselt, bekommt man für Ziegler 300.000 Euro vom VFB. Neben diesen 2 etablierten Spielern verließen noch 2 Spieler die zwischen Profikader und 2. Mannschaft hin und her wechselten. Bajram Sadrijaj verlässt nach glücklosen Jahren den BVB. Uwe Hünemeier will mit 24 Jahren noch mal versuchen woanders den Durchbruch zu schaffen, er wechselt zu Energie Cottbus. Zudem wurde das Talent Julian Koch an den MSV Duisburg ausgeliehen. Er soll dort Erfahrung und Spielpraxis sammeln, die er beim BVB (noch) nicht bekommen würde.
Die größte Lücke unter den Abgängen hinterlässt wohl Marc Ziegler. Er war eine Nummer 2 auf die man sich immer verlassen konnte. Durch seinen Wechsel war es unabdingbar eine neue Nummer 2 zu holen. Zwar wurde Nachwuchstorwart Johannes Focher mit einem Profivertrag ausgestattet aber die Rolle als Nummer 2 traut man ihm eher nicht zu. Darum wurde Mitchell Langerak verpflichtet. Langerak ist 21 und kam für 500.000 Euro vom australischen Verein Melbourne Victory. Er gilt als großes Talent, war bei Melbourne Stammspieler und sprang fast auf den WM-Zug auf. Tinga kam unter Klopp nicht mehr zum Zug, er passt nicht zur Spielweise die Klopp spielen lässt. Folglich wurde kein Ersatz für ihn geholt.
Man konzentrierte sich eher darauf Schwachpunkte der letzten Saison zu beheben. Ein Schwachpunkt war die dünn besetzte rechte Seite, sowohl offensiv als auch defensiv. Mit Owomoyela und Kuba hatte man lediglich 2 Spieler für 2 Positionen. Um den beiden Dampf zu machen, wurde Lukasz Piszczek von Hertha BSC Berlin verpflichtet. Der Pole ist 25 Jahre alt, kam ablösefrei und kann sowohl als RV und RM/RA spielen.
Mit Shinji Kagawa wurde ein weiterer Spieler für das Mittelfeld verpflichtet. Für den 21 jährigen Japaner musste der BVB 350.000 Euro an Cerezo Osaka überweisen. Er ist ein technisch sehr versierter Spieler mit viel Zug zum Tor, außerdem kann er im offensiven Mittelfeld jede Position bekleiden. Als Königstransfer ist die Verpflichtung von Robert Lewandowski zu betiteln. Der junge Pole (21 Jahre) war schon letzten Sommer ein absoluter Wunschspieler von Jürgen Klopp, jetzt hat es endlich geklappt. Er kommt für 4.5 Millionen Euro von Lech Posen zum BVB. Letzte Saison war Lucas Barrios in Sachen Tore schießen ziemlich auf sich allein gestellt, dies soll Lewy nun ändern.
Neben diesen Transfers wurden auch einige Talente aus der eigenen Jugend mit einem Profivertrag ausgestattet. Lasse Sobiech und Marc Hornschuh werden die Defensive verstärken, wobei Sobiech als neuer Innenverteidiger Nummer 4 gilt. Mit Marco Stiepermann und Mario Götze wurden 2 Mittelfeldspieler mit Profiverträgen ausgestattet, die bereits letzte Saison ein paar Einsätze verbuchen konnten. Auch Stürmer Daniel Ginczek bekam einen Profivertrag. Sie sind, bis auf Götze (18), 19 Jahre jung und sollen vor allem vom Training mit den Profis profitieren und erste Erfahrungen sammeln.
Zudem kam der zuletzt an Berlin ausgeliehene Kringe zurück zum BVB.

Klopp mit den Neuzugängen Langerak, Lewandowski, Piszczek

Das wird passieren:
Nelson Valdez wird den Verein verlassen, das scheint beschlossene Sache. Die Frage ist nur noch: Wohin? Angebote hat er wohl viele, was auch an seiner guten WM liegen mag. Laut Berater hat er Angebote aus Russland, Holland, Frankreich und England. Und nach England wird sein Weg wohl auch führen, denn aktuell ist der FC Sunderland ganz heiß auf Valdez. Sie sind sogar bereit die von Zorc geforderten 5 Millionen zu bezahlen.
Neben Valdez stehen noch weitere Spieler auf dem Abstellgleis. Florian Kringe hat beim BVB keine Zukunft, ein Wechsel wurde ihm nahe gelegt. Allerdings finden sich bisher kaum Interessenten. Es könnte ähnlich ausgehen wie letzte Saison bei Giovanni Federico. Dort verzichtete der BVB letztlich auf eine Ablöse um ihn von der Gehaltsliste zu bekommen. Bei einem guten Angebot würde man auch Mittelfeldregisseur Tamas Hajnal ziehen lassen. Für Hajnal ist im aktuellen System kein (ideale) Platz, allerdings möchte man auch ungern auf den erfahrenen Ungar verzichten.
Die Stars des Teams (Nuri Sahin, Mats Hummels, Neven Subotic, Lucas Barrios) werden allesamt gehalten, trotz zahlreicher Gerüchte und Interessenten.

Wird bald für ein anderes Team jubeln: Nelson Valdez

Das muss passieren:
Wird Valdez verkauft, muss man das Geld direkt reinvestieren. Im Sturm hat man in der Hinrunde lediglich 3 gestandene Spieler zur Verfügung (Barrios, Lewy, Rangelov), bei einer erhofften Doppelbelastung dürfte das zu wenig sein. Man müsste also einen neuen Stürmer verpflichten, im Idealfall Einen der auch im Mittelfeld eingesetzt werden kann (ähnlich wie Valdez). Gerüchte um einen neuen Stürmer gab es zuletzt genug. Marko Pantelic brachte sich selbst ins Spiel, zuletzt kamen sogar Gerüchte um Raul und Keisuke Honda auf. Honda wäre da wohl die ideale Lösung, er kann sowohl im Mittelfeld als auch im Sturm spielen und strahlt Torgefahr aus. Allerdings dürfte er für den BVB zu teuer sein, eine Leihe ist wohl auszuschließen. Zorc und Klopp haben aber gezeigt dass sie ein gutes Auge für Transfers haben und werden die 5 Millionen Euro sicher gut anlegen und einen passenden Stürmer verpflichten.

Müssen noch ein mal aktiv werden: Watzke & Klopp

Fazit:
Der BVB hat seine Hausaufgaben bisher also gemacht. Die Schwachstellen wurden ausgebessert und man ist seine Linie treu geblieben. Einige Fans haben sicher größere Namen erhofft und vielleicht auch den ein oder anderen Transfer mehr, allerdings hat der BVB alles in seinen Rahmen mögliche getan.