04.07.2011 um 20:02 Uhr
Geschrieben von dawak
Auf zu neuen Ufern, Chavo!
World Wrestling Entertainment has come to terms on the release of WWE SmackDown Superstar Chavo Guerrero as of today, June 25, 2011. We wish Guerrero the best in all future endeavors.
Mit dieser kurzen Nachricht wurde die Wrestling-Community am 25. Juni ein wenig überrumpelt. Der lang gediente Veteran Chavo Guerrero wurde aber nicht etwa entlassen, sondern hatte selbst um die Auflösung seines Vertrags gebeten und sich Stunden später auf Twitter über die seiner Meinung nach schlechte Behandlung seitens der WWE beschwert. Endet damit Guerreros Karriere auf der großen Wrestling- (bzw. Sports Entertainment-)Bühne?
Große Fußstapfen
Salvador "Chavo" Guerrero (Jr.) IV wurde am 20. Oktober 1970 in El Paso, Texas geboren und stammt aus einer der wohl wichtigsten Wrestling-Familie aller Zeiten. Sein Großvater Gory gilt als Erfinder des Camel Clutch und des Gory Special, sowie jenes Back to Back Stretch Holds, der als Ausgangspunkt für Moves wie die Gory Bomb (Chavo Guerrero, Jr.), Stu Hart Special (Teddy Hart) und Widow’s Peak (Tara) gilt. Chavos Vater, Chavo Guerrero, Sr. bzw. Chavo Classic, war Teil der AWA und WWA, später Manager in der WWE. Auch seine Onkel seien erwähnt, unter anderem Eddie (zu dem man wohl keine großen Worte mehr verlieren muss) und Hector, der die undankbare Aufgabe hatte, den Gobbledy Gooker zu mimen – nicht gerade eine Sternstunde der Guerrero-Familie.
Nennt es Pepé!
Bereits in jungen Jahren wrestlete er mit seinem Onkel Eddie als Pausenattraktion während von seinem Großvater Gory veranstalteten Shows. Über Mexiko und Japan schaffte er es 1996 in die WCW - zunächst an Eddies Seite, später unter anderem als Psycho mit seinem treuen Begleiter Pepé (ein Holzpferd) und Teilzeit-Mitglied des Comedy-Stables 'Misfits In Action' als Lieutenant Loco. In dieser Zeit konnte Chavo zwei Mal den Cruiserweight-Titel gewinnen, bevor sein Vertrag mit Ende der WCW von der WWE aufgekauft wurde.
If it's not Kerwin White, it's not right
Chavos WWE-Zeit war von Ups und zahlreichen Downs geprägt. Gemeinsam mit seinem Onkel Eddie war er zweifacher WWE Tag Team Champion, später vierfacher Cruiserweight Champion und ECW Champion - eine mehr als anständige Liste. Ebenfalls in Erinnerung ist seine Zeit in La Familia, in der er Edge und Eddies Witwe Vickie Guerrero unterstützte. Es ist aber längst nicht alles Gold, was glänzt: Chavo durfte sich für Jacqueline und seinen Vater Chavo Classic (der WWE nach kurzer Zeit verließ, weil er nicht als Legende, sondern als Comedy-Act eingesetzt wurde) hinlegen, war in Fehden mit Santino / Santina Marella und Hornswoggle verstrickt, nur um wenige Monate später als Jack Swaggers Adler-Maskottchen aufzutreten - Hector Guerrero lässt grüßen. Auch als Kerwin White - das Epitom eines stereotypen weißen, konservativen Anglo-Amerikaners der Mittelklasse - vermochte er sich nicht durchzusetzen. Sein Caddy war ein gewisser Nick Nemeth, heute bekannt als Dolph Ziggler.
Lower midcard for life?
Über die Jahre hinweg sah man Chavo Guerrero aber vor allem in der Lower Midcard (mit leichten Ausschlägen nach oben und unten) feststecken - als überaus solider In-Ring-Veterane, der Neuzugängen und jungen Talenten helfen durfte. Unter anderem wurde er, kurz vor einem freiwilligen Abgang, in ein kurzes Programm mit Sin Cara gesteckt, das dem mexikanischen Luchador helfen sollte, den WWE-Stil zu verinnerlichen. Das Ergebnis war jedoch über weite Strecken Botchamania-tauglich und half keinem der beiden, seinen Status in der Firma zu verbessern. Auch als Pro für Darren Young in der fünften Staffel von NXT konnte er sich kaum in Szene setzen, was aber wohl auch am Konzept der Sendung liegt.
I was better than that!
Am 25. Juni wurde also Chavo Guerreros Vertrag mit der WWE aufgelöst. Auf Twitter gab er an, müde und mit seiner Situation nicht zufrieden gewesen zu sein. Er wäre nicht mehr glücklich gewesen und erwähnte, dass die WWE die Guerreros nur eingesetzt hätte, um andere Leute gut aussehen zu lassen. Unter anderem betonte er, nicht länger zusehen zu wollen, wie seiner Meinungen nach weniger talentierte "Kollegen" gepusht werden, während er im Niemandsland hängen blieb. Ebenso nennenswert: Er wünsche der WWE und seinen ehemaligen Mitstreitern alles Gute und habe die Firma nicht im Bösen verlassen. So könne er sich nun auf zwei Dinge konzentrieren: seine Familie und Wrestling. Am 15. und 16. Juli wird er - erstmals nach seiner Vertragsauflösung - in Puerto Rico für World Wrestling Council in den Ring steigen. Sein Gegner: WWE-Superstar Primo. Oh, the irony.
Fisch oder Fleisch?
Wie gerechtfertigt Chavo Guerreros Vorwürfe sind, ist mit Sicherheit ein streitbares Thema. Ohne Zweifel hat er sich als mehr als solider Wrestler gezeigt, der auch hervorragend als Trainer und Agent hinter den Szenen hätte arbeiten können - definitiv ein Mann, von dem Youngsters noch einiges hätten lernen können. Chavo hat allerdings mittlerweile die 40 überschritten. Ein Tapetenwechsel könnte seine letzte Chance sein, noch einmal in seiner Karriere groß aufzutrumpfen, eine Promotion als Champion zu führen. Wer weiß, vielleicht wird man ihn in einigen Jahren wieder hinter den Sports Entertainment-Kulissen antreffen. Auch wenn Chavo Guerrero zuletzt kaum eingesetzt wurde, verschwindet mit ihm doch ein Stück Geschichte: Mit ihm geht der letzte aktive WWE-Superstar, der Teil der "Invasion" durch ehemalige WCW- und ECW-Athleten war.
Mit dieser kurzen Nachricht wurde die Wrestling-Community am 25. Juni ein wenig überrumpelt. Der lang gediente Veteran Chavo Guerrero wurde aber nicht etwa entlassen, sondern hatte selbst um die Auflösung seines Vertrags gebeten und sich Stunden später auf Twitter über die seiner Meinung nach schlechte Behandlung seitens der WWE beschwert. Endet damit Guerreros Karriere auf der großen Wrestling- (bzw. Sports Entertainment-)Bühne?
Große Fußstapfen
Salvador "Chavo" Guerrero (Jr.) IV wurde am 20. Oktober 1970 in El Paso, Texas geboren und stammt aus einer der wohl wichtigsten Wrestling-Familie aller Zeiten. Sein Großvater Gory gilt als Erfinder des Camel Clutch und des Gory Special, sowie jenes Back to Back Stretch Holds, der als Ausgangspunkt für Moves wie die Gory Bomb (Chavo Guerrero, Jr.), Stu Hart Special (Teddy Hart) und Widow’s Peak (Tara) gilt. Chavos Vater, Chavo Guerrero, Sr. bzw. Chavo Classic, war Teil der AWA und WWA, später Manager in der WWE. Auch seine Onkel seien erwähnt, unter anderem Eddie (zu dem man wohl keine großen Worte mehr verlieren muss) und Hector, der die undankbare Aufgabe hatte, den Gobbledy Gooker zu mimen – nicht gerade eine Sternstunde der Guerrero-Familie.
Nennt es Pepé!
Bereits in jungen Jahren wrestlete er mit seinem Onkel Eddie als Pausenattraktion während von seinem Großvater Gory veranstalteten Shows. Über Mexiko und Japan schaffte er es 1996 in die WCW - zunächst an Eddies Seite, später unter anderem als Psycho mit seinem treuen Begleiter Pepé (ein Holzpferd) und Teilzeit-Mitglied des Comedy-Stables 'Misfits In Action' als Lieutenant Loco. In dieser Zeit konnte Chavo zwei Mal den Cruiserweight-Titel gewinnen, bevor sein Vertrag mit Ende der WCW von der WWE aufgekauft wurde.
If it's not Kerwin White, it's not right
Chavos WWE-Zeit war von Ups und zahlreichen Downs geprägt. Gemeinsam mit seinem Onkel Eddie war er zweifacher WWE Tag Team Champion, später vierfacher Cruiserweight Champion und ECW Champion - eine mehr als anständige Liste. Ebenfalls in Erinnerung ist seine Zeit in La Familia, in der er Edge und Eddies Witwe Vickie Guerrero unterstützte. Es ist aber längst nicht alles Gold, was glänzt: Chavo durfte sich für Jacqueline und seinen Vater Chavo Classic (der WWE nach kurzer Zeit verließ, weil er nicht als Legende, sondern als Comedy-Act eingesetzt wurde) hinlegen, war in Fehden mit Santino / Santina Marella und Hornswoggle verstrickt, nur um wenige Monate später als Jack Swaggers Adler-Maskottchen aufzutreten - Hector Guerrero lässt grüßen. Auch als Kerwin White - das Epitom eines stereotypen weißen, konservativen Anglo-Amerikaners der Mittelklasse - vermochte er sich nicht durchzusetzen. Sein Caddy war ein gewisser Nick Nemeth, heute bekannt als Dolph Ziggler.
Lower midcard for life?
Über die Jahre hinweg sah man Chavo Guerrero aber vor allem in der Lower Midcard (mit leichten Ausschlägen nach oben und unten) feststecken - als überaus solider In-Ring-Veterane, der Neuzugängen und jungen Talenten helfen durfte. Unter anderem wurde er, kurz vor einem freiwilligen Abgang, in ein kurzes Programm mit Sin Cara gesteckt, das dem mexikanischen Luchador helfen sollte, den WWE-Stil zu verinnerlichen. Das Ergebnis war jedoch über weite Strecken Botchamania-tauglich und half keinem der beiden, seinen Status in der Firma zu verbessern. Auch als Pro für Darren Young in der fünften Staffel von NXT konnte er sich kaum in Szene setzen, was aber wohl auch am Konzept der Sendung liegt.
I was better than that!
Am 25. Juni wurde also Chavo Guerreros Vertrag mit der WWE aufgelöst. Auf Twitter gab er an, müde und mit seiner Situation nicht zufrieden gewesen zu sein. Er wäre nicht mehr glücklich gewesen und erwähnte, dass die WWE die Guerreros nur eingesetzt hätte, um andere Leute gut aussehen zu lassen. Unter anderem betonte er, nicht länger zusehen zu wollen, wie seiner Meinungen nach weniger talentierte "Kollegen" gepusht werden, während er im Niemandsland hängen blieb. Ebenso nennenswert: Er wünsche der WWE und seinen ehemaligen Mitstreitern alles Gute und habe die Firma nicht im Bösen verlassen. So könne er sich nun auf zwei Dinge konzentrieren: seine Familie und Wrestling. Am 15. und 16. Juli wird er - erstmals nach seiner Vertragsauflösung - in Puerto Rico für World Wrestling Council in den Ring steigen. Sein Gegner: WWE-Superstar Primo. Oh, the irony.
Fisch oder Fleisch?
Wie gerechtfertigt Chavo Guerreros Vorwürfe sind, ist mit Sicherheit ein streitbares Thema. Ohne Zweifel hat er sich als mehr als solider Wrestler gezeigt, der auch hervorragend als Trainer und Agent hinter den Szenen hätte arbeiten können - definitiv ein Mann, von dem Youngsters noch einiges hätten lernen können. Chavo hat allerdings mittlerweile die 40 überschritten. Ein Tapetenwechsel könnte seine letzte Chance sein, noch einmal in seiner Karriere groß aufzutrumpfen, eine Promotion als Champion zu führen. Wer weiß, vielleicht wird man ihn in einigen Jahren wieder hinter den Sports Entertainment-Kulissen antreffen. Auch wenn Chavo Guerrero zuletzt kaum eingesetzt wurde, verschwindet mit ihm doch ein Stück Geschichte: Mit ihm geht der letzte aktive WWE-Superstar, der Teil der "Invasion" durch ehemalige WCW- und ECW-Athleten war.
Aufrufe: 3388 | Kommentare: 9 | Bewertungen: 6 | Erstellt:04.07.2011
ø 6.8
KOMMENTARE
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05.07.2011 | 12:10 Uhr
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Er ist nicht groß geworden weil, er nichts eigenes hatte, er hat nach Eddies Tod probiert ihn zu "kopieren, Siehe Frog Splahs, 3 Amigos, hatte alles vorher schon Eddie.
Er hat keine eigene Identität aufgebaut und darum ist er auch nie wirklich was geworden.
Ich bin ehrlich, ich werd Ihn nicht vermissen.
Dabei weis ich natürlich nicht welchen Einfluss auf junge Talente er Backstage genommen hat
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04.07.2011 | 23:21 Uhr
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TheDood :
Gute Frage, soweit ich weiss haben die Guerreros schon immer einen recht guten Kontakt zu den Colóns gehabt, könnte mir also schon vorstellen dass das erst mal für ein paar Monate eine Option ist.
Ich würde aber tippen das wir ihn dann in Japan sehen, da hat er denke ich auch einen guten Ruf und einige Bekannte die sich sicher gut zusammen promoten lassen (z.B. MVP)
Was Sin Cara angeht denke ich dass das auch viel an der Sprachbarriere liegt, er spricht ja wohl angeblich immer noch kein oder kaum Englisch, deswegen waren Chavo und Primo ja die ersten Anlaufstellen. Rey Rey wollten sie sich wohl für später sparen...
Stand up Comedy hätte auch was und Golfspielen kann er ja scheinbar auch
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04.07.2011 | 21:37 Uhr
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dawak :
Klar, des Geldes wegen macht er es nicht - hat er ja auch nach der Vertragsauflösung betont. War auch mehr ein Horrorszenario, wobei mich mittlerweile nichts mehr überraschen würde. Der Einwand bzgl. Mexiko ist gut, wobei ich glaube, dass er einigermaßen zwischen den beiden Stilen steht - umsonst war er wohl nicht der erste Ansprechpartner, um Sin Cara mit dem WWE-Stil vertraut zu machen; nehme an, dass er beide Welten ausreichend kennt.Die Frage ist nur, wo es ihn sonst hinzieht. Er hat ja angegeben, dass er noch ordentlich Gas geben möchte. Japan vielleicht? ROH? Du weißt auch nicht zufällig, ob die Puerto Rico-Sache für Chavo ein one-off ist, oder?
Einen Tweet hab ich noch von Chavo: "Btw..wrestling is not the only thing I've got going. Many offers on the table since I left WWE. I'll let u all know when I have more info." --> vielleicht schreibt er ja ein Buch oder tritt in einer Sitcom mit JBL auf.
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04.07.2011 | 21:29 Uhr
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TheDood :
Dawak
kann mir nicht vorstellen dass es ihn zu TNA zieht. Das wäre wenn wahrscheinlich eine Sache des Geldes gewesen und das hätte er wohl auch ohne Probleme in der WWE bekommen.
Ich weiss nicht wie er in Mexiko ankommen würde, klar hat er nen grossen Namen aber auch das selbe Problem wie Sin Cara, nur umgekehrt:
Er müsste sich vom eher trägeren WWE-Stil wieder auf die ganzen Luchadores einstellen und ob das mit Anfang 40 sein Ziel ist...ich weiss ja nicht....
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04.07.2011 | 21:21 Uhr
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dawak :
Am sinnvollsten wäre es für Chavo, nach Mexiko zu gehen - da müsste er als Guerrero hervorragend ankommen. Nur bitte nicht zu TNA in den Mexican America-Stable - worst case scenario.
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04.07.2011 | 21:17 Uhr
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TheDood :
Vielleicht will er es sich einfach noch einmal selber beweisen, wer weiss...
Ich denke in der Promotion von Primos und Carlitos Vater kann er sich sicherlich noch euin wenig austoben bevor er vielleicht wieder zur WWE geht als Trainer oder vielleicht als Road Agent.
Viel Zeit wird ihm wohl eh nicht mehr bleiben in seiner aktiven Karriere, Ric Flair ist den Meisten da wohl mittlerweile ein abschreckendes Beispiel..
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04.07.2011 | 20:58 Uhr
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Zyrock :
Natürlich wurde er nicht immer vernünftig eingesetzt, aber so geht es vielen. Es ist schade, dass er nicht einfach hinter die Kulissen gewechselt ist. Leute in seinem Alter sollten, wenn sie keine großen Stars sind, in den Hintergrund treten und den Jungen helfen.
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04.07.2011 | 20:45 Uhr
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TheDood :
Guter Mann,aber leider auch nicht mehr.
Hatte leider das Problem irgendwie immer im Schatten von Eddie zu stehen auch wenn man ihn für seine Arbeitsmoral respektieren muss.
Allein die Hornswoggle-Fehde *schauder*
Machs gut und viel Glück, was immer du auch vorhast...
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das technisch herausragende potenzial der leichtgewichtigeren leute, die noch da sind, ist total verschenkt; man schaue sich ein match von rey m. bei der wcw an und vergleiche es mit einem wwe match; das ist wie tag und nacht.