01.09.2011 um 21:34 Uhr
Geschrieben von rudeloy
Als es den Per aufs Eiland zog
Als sich Dienstagmorgen die Meldungen um den Mertesacker-Wechsel überschlugen, wollte ich zunächst meinen Augen nicht trauen. Da war die Transferperiode schon so gut wie durch und dann das. Eigentlich war auch Per Mertesacker wohl nicht mehr davon ausgegangen ein Angebot zu solch späten Zeitpunkt zu erhalten. Sein Lieblingsklub war Arsenal schon in Kindertagen und aufgrund dieser Tatsache kann man ihm doch nun wirklich nicht böse sein. Als alter Fußballromantiker geht einem doch das Herz auf, wenn ein solch emotionaler Wechsel über die Bühne geht. Besonders in diesen Tagen der Supertransfers wie sie in den Fußballhochburgen Paris oder am Kaspischen Meer (übrigens der größte See der Welt) zustande gekommen sind.
Meine Trauer fiel dann doch etwas geringer aus als ich dachte, da ich durchaus Sympathien für den Londoner Traditionsklub hege, was nicht zuletzt an Thierry Henry liegt. Doch ungeachtet dieser Tatsache stellt sich ganz Fußballdeutschland die Frage was den Merte auf der Insel neben Fish&Chips, Tee, der Queen, Top Gear und unverständlichen Dialekten sonst so erwarten wird. Sein angeblich sehr fürstliches Gehalt wird er auch benötigen, wenn er in der Londoner City versucht eine Wohnung zu finden und das mit annähernd zwei Meter Körperlänge. Auch wird es schwierig für ihn werden, in den unzählig sündhaft teuren Modeboutiquen einigermaßen passende Hosen und T-Shirts zu finden. Passt er in einen Mini Cooper? Wird der Postbote es schaffen seinen Namen auszusprechen oder wird er vor lauter britischem Schamgefühl die Post beim Nachbarn abgeben?
Doch all das lassen wir seine Sorgen bleiben, denn daran können wir beim besten Willen nichts ändern. Doch worüber man sich unterhalten und worüber sich schon eifrig unterhalten wird, ist seine sportliche Zukunft. Wird er es schaffen sich in einer stärksten, wenn nicht sogar der stärksten Liga der Welt, durchzusetzen. Jens Lehmann (in London auch liebevoll Mad Jens genannt) und Oliver Bierhoff schenken ihm da das Vertrauen. Doch können wir uns da wirklich jetzt schon ein Bild drüber machen? Viele Medien berichten Mertesacker sei viel zu langsam für den schnellen Ball, der in England gespielt wird. Viel zu unbeweglich für die schnellen Positionswechsel. Im Konterspiel katastrophal. Man könnte meinen, Mertesacker hätte seit der vierten Klasse nicht mehr in der Innenverteidigung gespielt. Die Jugendabteilung von Hannover hat ihn damals nämlich im örtlichen Schachklub entdeckt, in dem er ehrenamtlich die Spielfelder reinigte.
Jetzt mal zu den wirklich wahren und interessanten Fakten. Sicher ist Merte kein perfekter Verteidiger und auch in der Spieleröffnung gibt es Defizite, doch hat er in den Jahren seit 2006 mit Bremen bis auf ein Jahr immer Championsleague gespielt, hat 53 Spiele im internationalen Geschäft und 221 in der Bundesliga für Werder und Hannover absolviert. Mit der Nationalmannschaft hat er zuletzt 2008 und 2010 jeweils den 2. Und 3. Platz belegt. Und all das ist nicht zufällig passiert. Anhand der Fakten könnte man meinen, dass man einen sehr erfahrenen und erfolgreichen Sportler vor sich hat.
Um diese Zahlen einordnen zu können bietet sich ein Vergleich mit den anderen Defensivspielern von Arsenal an. Beginnen werde ich mit dem am längsten bei Arsenal aktiven Spieler Johan Djourou. Der Schweizer mit ivorischen Wurzeln ist 24 Jahre alt und aktuell im Kader von Ottmar Hitzfeld zu finden. Er hat für Arsenal und in einer Leihe bei Birmingham insgesamt 121 Permierleauguespiele absolviert. International kommt er auf 21 Einsätze für Arsenal. Gerade in der letzten Saison war er zeitweise eine wichtige Stütze in der Defensive, allerdings sind immer wieder Leistungsschwankungen zu erkennen neben dem Fakt dass er nie unumstritten ist. Der Belgier Tomas Vermaelen, 25 Jahre alt, gilt als stärkster Mann der Defensive. Allerdings fehlte er im letztem Jahr aufgrund von Achillessehnenproblemen ziemlich lange. Er kann auf 37 Einsätze im internationalen Geschäft zurückblicken und ist in der Premierleague bis heute 54 mal aufgelaufen. Für seinen vorherigen Klub Ajax Amsterdam hat der Nationalspieler 125 Spiele absolviert. Der erfahrenste Mann in der Hintermannschaft ist sicherlich Sebastien Squillaci. Er hat schon für Ajaccio, Monaco, Lyon und Sevilla gespielt. Insgesamt hat er 380 Spiele hinter sich gebracht und ist vor einigen Wochen 31 Jahre alt geworden. Die Fans von Arsenal sind nicht wirklich zufrieden und sehen in ihm nicht den nötigen Stabilisator. Seine Formkurve lässt zuletzt auch keine gegenteiligen Meinungen zu. Zuletzt der unerfahrenste Spieler, Laurent Koscielny. Er hat in Frankreich für EA Guingamp, den FC Tours und den FC Loriont gespielt. Zu Arsenal ist er dann in der letzten Saison gestoßen und stand seit dem fast immer in der Startformation. Er ist noch kein Spitzenverteidiger und er hat immer wieder auch von Verletzungen seiner Mitspieler profitiert. Mit 26 ist er allerdings nahe dem perfekten Fußballleralter, hat aber erst 5 internationale Einsätze auf seinem Konto und auch gelten Guingamp, Tours und Lorient nicht zu den Topadressen im französichen Fußball.
Wenn man die nackten Zahlen miteinander vergleicht, dann schneidet Per gar nicht mal so schlecht ab. Am Ende des Tages bleiben Zahlen aber auch nur Zahlen und Spekulationen eben auch nur Vermutungen. Wer hätte mit einem so starken Kagawa gerechnet letztes Jahr? Am Ende liegt es an Mertesackers Füßen diese Zahlen mit Leben zu füllen und den Pessimisten lügen zu strafen. Einer der jüngst in die historische Elf der Gunners von den Fans gewählt wurde, ist Sol Campell. Ein Spieler den Messi wahrscheinlich im Rückwärtsgang noch in Bedrängnis gebracht hätte, aber nur auf der 100 Meter Bahn. Auf dem Fußballplatz hat er sie alle gekriegt, irgendwie. Und ich habe im letzten Jahr genügend Premierleague Spiele gesehen die so gähnend langweilig und auch langsam waren, dass man sich gar nicht zu sehr fürchten sollte.
Also Merte, Knoten üben, rein in den Mini und ab in den englischen Ligawahnsinn!
big love rudeloy
Meine Trauer fiel dann doch etwas geringer aus als ich dachte, da ich durchaus Sympathien für den Londoner Traditionsklub hege, was nicht zuletzt an Thierry Henry liegt. Doch ungeachtet dieser Tatsache stellt sich ganz Fußballdeutschland die Frage was den Merte auf der Insel neben Fish&Chips, Tee, der Queen, Top Gear und unverständlichen Dialekten sonst so erwarten wird. Sein angeblich sehr fürstliches Gehalt wird er auch benötigen, wenn er in der Londoner City versucht eine Wohnung zu finden und das mit annähernd zwei Meter Körperlänge. Auch wird es schwierig für ihn werden, in den unzählig sündhaft teuren Modeboutiquen einigermaßen passende Hosen und T-Shirts zu finden. Passt er in einen Mini Cooper? Wird der Postbote es schaffen seinen Namen auszusprechen oder wird er vor lauter britischem Schamgefühl die Post beim Nachbarn abgeben?
Doch all das lassen wir seine Sorgen bleiben, denn daran können wir beim besten Willen nichts ändern. Doch worüber man sich unterhalten und worüber sich schon eifrig unterhalten wird, ist seine sportliche Zukunft. Wird er es schaffen sich in einer stärksten, wenn nicht sogar der stärksten Liga der Welt, durchzusetzen. Jens Lehmann (in London auch liebevoll Mad Jens genannt) und Oliver Bierhoff schenken ihm da das Vertrauen. Doch können wir uns da wirklich jetzt schon ein Bild drüber machen? Viele Medien berichten Mertesacker sei viel zu langsam für den schnellen Ball, der in England gespielt wird. Viel zu unbeweglich für die schnellen Positionswechsel. Im Konterspiel katastrophal. Man könnte meinen, Mertesacker hätte seit der vierten Klasse nicht mehr in der Innenverteidigung gespielt. Die Jugendabteilung von Hannover hat ihn damals nämlich im örtlichen Schachklub entdeckt, in dem er ehrenamtlich die Spielfelder reinigte.
Jetzt mal zu den wirklich wahren und interessanten Fakten. Sicher ist Merte kein perfekter Verteidiger und auch in der Spieleröffnung gibt es Defizite, doch hat er in den Jahren seit 2006 mit Bremen bis auf ein Jahr immer Championsleague gespielt, hat 53 Spiele im internationalen Geschäft und 221 in der Bundesliga für Werder und Hannover absolviert. Mit der Nationalmannschaft hat er zuletzt 2008 und 2010 jeweils den 2. Und 3. Platz belegt. Und all das ist nicht zufällig passiert. Anhand der Fakten könnte man meinen, dass man einen sehr erfahrenen und erfolgreichen Sportler vor sich hat.
Um diese Zahlen einordnen zu können bietet sich ein Vergleich mit den anderen Defensivspielern von Arsenal an. Beginnen werde ich mit dem am längsten bei Arsenal aktiven Spieler Johan Djourou. Der Schweizer mit ivorischen Wurzeln ist 24 Jahre alt und aktuell im Kader von Ottmar Hitzfeld zu finden. Er hat für Arsenal und in einer Leihe bei Birmingham insgesamt 121 Permierleauguespiele absolviert. International kommt er auf 21 Einsätze für Arsenal. Gerade in der letzten Saison war er zeitweise eine wichtige Stütze in der Defensive, allerdings sind immer wieder Leistungsschwankungen zu erkennen neben dem Fakt dass er nie unumstritten ist. Der Belgier Tomas Vermaelen, 25 Jahre alt, gilt als stärkster Mann der Defensive. Allerdings fehlte er im letztem Jahr aufgrund von Achillessehnenproblemen ziemlich lange. Er kann auf 37 Einsätze im internationalen Geschäft zurückblicken und ist in der Premierleague bis heute 54 mal aufgelaufen. Für seinen vorherigen Klub Ajax Amsterdam hat der Nationalspieler 125 Spiele absolviert. Der erfahrenste Mann in der Hintermannschaft ist sicherlich Sebastien Squillaci. Er hat schon für Ajaccio, Monaco, Lyon und Sevilla gespielt. Insgesamt hat er 380 Spiele hinter sich gebracht und ist vor einigen Wochen 31 Jahre alt geworden. Die Fans von Arsenal sind nicht wirklich zufrieden und sehen in ihm nicht den nötigen Stabilisator. Seine Formkurve lässt zuletzt auch keine gegenteiligen Meinungen zu. Zuletzt der unerfahrenste Spieler, Laurent Koscielny. Er hat in Frankreich für EA Guingamp, den FC Tours und den FC Loriont gespielt. Zu Arsenal ist er dann in der letzten Saison gestoßen und stand seit dem fast immer in der Startformation. Er ist noch kein Spitzenverteidiger und er hat immer wieder auch von Verletzungen seiner Mitspieler profitiert. Mit 26 ist er allerdings nahe dem perfekten Fußballleralter, hat aber erst 5 internationale Einsätze auf seinem Konto und auch gelten Guingamp, Tours und Lorient nicht zu den Topadressen im französichen Fußball.
Wenn man die nackten Zahlen miteinander vergleicht, dann schneidet Per gar nicht mal so schlecht ab. Am Ende des Tages bleiben Zahlen aber auch nur Zahlen und Spekulationen eben auch nur Vermutungen. Wer hätte mit einem so starken Kagawa gerechnet letztes Jahr? Am Ende liegt es an Mertesackers Füßen diese Zahlen mit Leben zu füllen und den Pessimisten lügen zu strafen. Einer der jüngst in die historische Elf der Gunners von den Fans gewählt wurde, ist Sol Campell. Ein Spieler den Messi wahrscheinlich im Rückwärtsgang noch in Bedrängnis gebracht hätte, aber nur auf der 100 Meter Bahn. Auf dem Fußballplatz hat er sie alle gekriegt, irgendwie. Und ich habe im letzten Jahr genügend Premierleague Spiele gesehen die so gähnend langweilig und auch langsam waren, dass man sich gar nicht zu sehr fürchten sollte.
Also Merte, Knoten üben, rein in den Mini und ab in den englischen Ligawahnsinn!
big love rudeloy
Aufrufe: 6137 | Kommentare: 13 | Bewertungen: 13 | Erstellt:01.09.2011
ø 8.8
KOMMENTARE
Um bewerten und sortieren zu können, loggen Sie sich bitte ein.
04.09.2011 | 15:22 Uhr
0
rudeloy :
viele leute die sich auskennen. finde ich gut. für experten sicher ein wenig mau, aber das soll auch nur ein überblick sein für leute die nicht so genau bescheid wissen und sich einen überblick verschaffen wollen. man sollte aber aufpassen mit unseriösen ausdrücken wie "Gelaber", da die nicht das ziel konstruktiver Kritik sein können.
0
04.09.2011 | 12:22 Uhr
0
Vermaelen ist natürlich gesetzt in der IV. Merte wird mit/gegen Koscielny um einen Platz neben Verms kämpfen.
Man sollte Koscielny nicht unterschätzen, er hat letzte Saison schon öfters gezeigt was für tolle Qualitäten er hat.
2
04.09.2011 | 12:14 Uhr
0
nur die Beurteilung der aktuellen IVs von Arsenal ist etwas dünn. Sich da lediglich auf absolvierte Spiele zu berufen reicht nicht aus.
Fakt ist, dass Vermaelen wieder fit ist und die klare Nr. 1 und Vizekapitän ist.
Koscielny hat letzte Saison viele sehr gute Spiele gemacht, vor allem gegen Barca. Hatte aber auch einige Aussetzer. Ihm fehlt noch die Führungsqualität, aber kombiniert mit Per oder Vermaelen ist er eine Bank. Mit ihm wird sich Per um den zweiten Platz streiten müssen.
Djourou ist viel zu schwankend und unkontrolliert und wird klare Nr. 4 sein.
Squllaci ist nur noch im Kader, weil man keinen Abnehmer gefunden hat. Selbst Youngster Ignasi Miquel ist wahrscheinlich vor ihm einzuordnen.
3
03.09.2011 | 20:22 Uhr
0
Reiquaz :
Denke Per wird es bei Arsenal schaffen!Der Schritt war wichtig, bei Werder konnte er sich nicht mehr weiterentwickeln un von daher kann ich die Entscheidung nachvollziehen.
0
03.09.2011 | 20:06 Uhr
0
rudeloy :
ja wäre sicherlich gut gewesen, aber beim verfassen hatte ich das ziel das ganze nicht so lang zu machen, damit es lesbar bleibt und die Leute nicht abschrecken, nächstes mal werde ich präziser werden. danke
0
03.09.2011 | 19:04 Uhr
-2
6pts
0
03.09.2011 | 17:50 Uhr
0
rudeloy :
zum Glück gibt es den Postboten. da muss ich mir für den satzsalat mal entschuldigen. habe das mal korrigiert. wenn noch was böse ins Auge sticht bitte melden!
0
03.09.2011 | 16:30 Uhr
-1
Der 2te Abschnitt ist größtenteils sehr uninteressant aus meiner Sicht und deshalb habe ich den Rest auch nur noch überflogen..
Folglich von mir 3 Pkte
1
03.09.2011 | 16:05 Uhr
-3
Joey_VfB :
ah wie erbärmlich pubertär aber für den mit dem postbote hast dir meine 10 verdient _D
0
COMMUNITY LOGIN
Statistik
Auch deshalb bin mal höchst gespannt wie sich das noch entwickelt.
Würde mir zwar wünschen das er sich durchsetzt, wäre ja auch für die N11 ein Gewinn, aber ich habe auch meine Zweifel ob das alles so gut geht.