1. FC Nürnberg | Clubfans@Spox
27.05.2011 um 11:53 Uhr
Geschrieben von Zielpublikum
Als Rudi nur den Schweini hatte
Völler, Rudi – das ist so ein Name, den man durchaus nennen muss wenn man über den Boom an Nachwuchstalenten schreibt. Aber nicht nur als Sportdirektor von Bayer sondern als Nationaltrainer.
Als man 2004 die EM in Protugal so grauselig gegen Lettland vergeigte und zum Hohn des Ganzen dann auch noch den deutschen Griechen Rehakles mit der Anti-Fußball-Taktik zum Europameister gratulieren musste, schien Deutschlands Fußballzukunft mehr als trüb zu sein. Hatte Beckenbauer 1990 seinem Nachfolger Vogts noch "Unschlagbarkeit auf Jahre hinaus" als Anspruch deutschen Fußballs mit auf den Weg gegeben (woran der dann auch zuverlässig scheiterte), war man 2004 mit seiner Handvoll jungen Hoffnungsträgern, die man auch gern mit "i" enden ließ, wie Poldi und Schweini (Lahmi setzte sich nicht durch), resignierend am Boden. Den Stamm spielten da die alten Recken wie Kahn (35), Wörns, Nowotny oder Schneider, ergänzt um eben die paar Jungstars wie Schweinsteiger, Ballack oder Lahm. Dahinter aber ward es düster und leer. Wie leer, das zeigten die damals zur EM mitgenommenen Hoffnungen wie Fahrenhorst, Volz, Engelhardt oder Rahn, die heute maximal Mitläuferrollen in diversen Ligen spielen.
2011 nun scheint alles anders zu sein – und dafür werden zwei weitere Namen genannt: Hrubesch, Horst, und Sammer, Matthias. Beide im DFB für die Jugendarbeit verantwortlich, Hrubesch als erfolgreicher Trainer und Sammer organisatorisch. Was auch immer beide getan haben, vielleicht war es auch nur die Gunst der Stunde, Deutschland wurde nun plötzlich aus der Völlerschen Tristesse der Alternativlosigkeit (ein Begriff, der dann in der Politik 2010 noch einmal große Popularität erlangen sollte) zum Füllhorn ewiger Jugend. Sicher haben da vor allem die Vereine die Basisarbeit geleistet, aber wichtige Impulse kamen ganz eindeutig von oben, in dem Fall: vom DFB.
Ein aktuelles Beispiel? Ballack, obwohl nun wieder fit und im Saft, wird gar nicht mehr gebraucht vom Löws Jogi. Wozu auch, wenn man gar nicht weiß, vor lauter Qual der Wahl, wen man einladen soll – Kheidira, Rolfes, Schweinsteiger, Bender, Reinartz, das sind nur wenige Namen unter vielen Kandidaten. Mag vor Freundschaftsspielen und gerade in der Urlaubszeit auch die Seuche ausgebrochen sein, normalerweise kann Löw hier aus dem Vollen schöpfen von jungen Spielern. Und die Liste der Kandidaten wäre sogar noch viel länger, würde man sie nur spielen lassen, all die Talente.
Und genau das ist aber auch ein Problem im System …
Wenn es zu viele Fische im Teich gibt, haben die großen Fische ein Problem, denn zwar wird man satt, viele andere aber auch. Nicht anders geht es den großen Vereinen der Bundesliga, deswegen wird Dortmund Meister und Mainz spielt im Europapokal und Nürnberg landet auf Platz 6. Was für die Nationalmannschaft ein Segen, für die Liga ein Glück, ist für die Platzhirschen der Liga auf Dauer eine Bedrohung ihres Status Quo. Wenn ich für 20 Mio. einen Jungstar kaufe und der nächste steht dann beim abgebenden Verein gleich wieder auf der Matte, frisch gebacken im NLZ, hat man gegen den Konkurrenten wenig gewonnen.
Mehr zur Thematik aus Sicht des FCN im Artikel "Großer Fisch hat ein Problem" bei Clubfans United, dem Fanmagazin des 1. FC Nürnberg.
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Als man 2004 die EM in Protugal so grauselig gegen Lettland vergeigte und zum Hohn des Ganzen dann auch noch den deutschen Griechen Rehakles mit der Anti-Fußball-Taktik zum Europameister gratulieren musste, schien Deutschlands Fußballzukunft mehr als trüb zu sein. Hatte Beckenbauer 1990 seinem Nachfolger Vogts noch "Unschlagbarkeit auf Jahre hinaus" als Anspruch deutschen Fußballs mit auf den Weg gegeben (woran der dann auch zuverlässig scheiterte), war man 2004 mit seiner Handvoll jungen Hoffnungsträgern, die man auch gern mit "i" enden ließ, wie Poldi und Schweini (Lahmi setzte sich nicht durch), resignierend am Boden. Den Stamm spielten da die alten Recken wie Kahn (35), Wörns, Nowotny oder Schneider, ergänzt um eben die paar Jungstars wie Schweinsteiger, Ballack oder Lahm. Dahinter aber ward es düster und leer. Wie leer, das zeigten die damals zur EM mitgenommenen Hoffnungen wie Fahrenhorst, Volz, Engelhardt oder Rahn, die heute maximal Mitläuferrollen in diversen Ligen spielen.
2011 nun scheint alles anders zu sein – und dafür werden zwei weitere Namen genannt: Hrubesch, Horst, und Sammer, Matthias. Beide im DFB für die Jugendarbeit verantwortlich, Hrubesch als erfolgreicher Trainer und Sammer organisatorisch. Was auch immer beide getan haben, vielleicht war es auch nur die Gunst der Stunde, Deutschland wurde nun plötzlich aus der Völlerschen Tristesse der Alternativlosigkeit (ein Begriff, der dann in der Politik 2010 noch einmal große Popularität erlangen sollte) zum Füllhorn ewiger Jugend. Sicher haben da vor allem die Vereine die Basisarbeit geleistet, aber wichtige Impulse kamen ganz eindeutig von oben, in dem Fall: vom DFB.
Ein aktuelles Beispiel? Ballack, obwohl nun wieder fit und im Saft, wird gar nicht mehr gebraucht vom Löws Jogi. Wozu auch, wenn man gar nicht weiß, vor lauter Qual der Wahl, wen man einladen soll – Kheidira, Rolfes, Schweinsteiger, Bender, Reinartz, das sind nur wenige Namen unter vielen Kandidaten. Mag vor Freundschaftsspielen und gerade in der Urlaubszeit auch die Seuche ausgebrochen sein, normalerweise kann Löw hier aus dem Vollen schöpfen von jungen Spielern. Und die Liste der Kandidaten wäre sogar noch viel länger, würde man sie nur spielen lassen, all die Talente.
Und genau das ist aber auch ein Problem im System …
Wenn es zu viele Fische im Teich gibt, haben die großen Fische ein Problem, denn zwar wird man satt, viele andere aber auch. Nicht anders geht es den großen Vereinen der Bundesliga, deswegen wird Dortmund Meister und Mainz spielt im Europapokal und Nürnberg landet auf Platz 6. Was für die Nationalmannschaft ein Segen, für die Liga ein Glück, ist für die Platzhirschen der Liga auf Dauer eine Bedrohung ihres Status Quo. Wenn ich für 20 Mio. einen Jungstar kaufe und der nächste steht dann beim abgebenden Verein gleich wieder auf der Matte, frisch gebacken im NLZ, hat man gegen den Konkurrenten wenig gewonnen.
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Aufrufe: 493 | Kommentare: 0 | Bewertungen: 4 | Erstellt:27.05.2011
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