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15.07.2012 um 18:04 Uhr
Geschrieben von RoterBulle92
Alemannia Aachen 2012/13


Vom goldenen Jahrzehnt bis hin zur tiefen Krise

Es ist noch nicht lange her, da gastierte der ganz große Fußball am Tivoli in Aachen. Gemeint ist das letzte Jahrzehnt rund um die Alemannia, das so einiges an Sensation und faustdicken Überraschungen zu bieten hatte. Der Alemannia gelang es den großen FC Bayern München zweimal aus dem Pokal zu werfen, ins Pokalfinale einzuziehen und in der Folge sogar international im UEFA Cup aufzulaufen gekrönt mit dem Bundesligaaufstieg 2006. Auch wenn die Erstklassigkeit damals nur für eine Saison Fakt am Tivoli war, waren sich die Beteiligten einig. Man ist auf dem Weg hier etwas großes Entstehen zulassen. Eine Etablierung unter den Top 15 Mannschaften Deutschlands ist möglich.
Ein befreundeter Alemannen Fan berichtet mir von dieser Zeit: " Es ist bis heute noch unvergesslich, der alte Tivoli war etwas besonderes. Dieses enge Stadion, in dem wir eine so unglaubliche Atmosphäre schaffen konnten, wo du schon im beim Einlaufen gesehen hast wie Willy seinen Gegner im Spielertunnel gegen die Wand gedrückt hat, es kam nicht von irgendwo her dass wir dort die Bayern zweimal geschlagen haben, wir hatten das Gefühl übermächtig zu sein. Dieses Gefühl fehlt im neuen Tivoli"
Denn jener neue Tivoli, der 2009 eingeweiht wurde und dieses goldene Jahrzehnt abrunden sollte wurde nicht dass erhoffte Tüpfelchen auf den "i" für die Alemannia, vielmehr wurde der neue Tivoli zu einer Last, zu einem millionenschweren Grab, der den Verein momentan immer weiter in den Sumpf zieht.

Denn der Tivoli führte die Alemannia in tiefe wirtschaftliche Probleme und so wurde 2010 unter dem Motto "Auf Gedeih und Verderb" ein neues sportliches Duo installiert. Erik Meijer - eine ehemalige Kultfigur alter Zeiten- sollte - als unerfahrener Manager - die Alemannia mit modernen Ideen verändern. Als neuer Coach wurde Peter Hyballa verpflichtet, der für einen modernen, sehr offensiven Fußball steht. Zusammen wurde eine extrem junge Truppe verpflichtet, die die Fans wieder begeistern sollte. Das erste Jahr verlief zufriedenstellend. Doch mit dem Abgängen von Stieber und Höger brach ein Herzstück weg, dazu konnte auch Toptorjäger Auer nicht mehr an die Erfolge vergangener Jahre anknüpfen. Die Alemannia geriet in den Abstiegskampf und bereits Anfang September wurde Hyballa entlassen. Nachfolger Friedhelm Funkel sollte die Alemannia mit all seiner Routine retten. Doch auch er dümpelte nur so dahin mit der Truppe. Trotz Funkelscher Durchhalteparolen wurde auch dieser beurlaubt. Jugendtrainer Ralf Aussem übernahm, ihm gelang zwar noch eine Aufholjagd, doch ohne krönenden Abschluss. Die Alemannia stieg ab und ist drittklassig.

Umbruch sowie Aufbruch

Durch den Abstieg hatte kein einziger Spieler aber auch kein Funktionär bei der Alemannia einen gültigen Kontrakt für die Dritte Liga. Schnell wurde klar, dass es einen größeren Umbruch bei der Alemannia geben wird. Auch wenn mehrere Spieler schon früh zusicherten weiterhin für die Alemannia auflaufen zu wollen, wurde trotzdem das Groß an Spielern verabschiedet. Dazu bekam auch Manager Meijer keinen Vertrag mehr.
Als Trainer darf weiterhin Ralf Aussem agieren, auf den neuen Managerposten wurde Uwe Scherr gesetzt. Dieser war bisher Leiter der Nachwuchsabteilung beim FC Schalke 04. Auch der Kader wurde deutlich verändert. So konnte man Sascha Rösler dazu überzeugen, seine Fußballschuhe noch nicht an den Nagel zu hängen, sondern sich noch einmal der Alemannia anzuschließen. Ebenfalls von der Fortuna wurde Kai Schwertfeger verpflichtet, der mit zu den Topakteuren der dritten Liga gehören wird.

Hier die Zu- und Abgänge im Überblick:
Zugänge:
Sascha Marquet (Alemannia Aachen II)
Denis Pozder (Alemannia Aachen II)
Mark Flekken (eigene U19)
Dario Schuhmacher (eigene U19)
Robert Leipert (eigene U19)
Fabian Baumgärtel (ausgeliehen von SpVgg Greuther Fürth)
Sascha Herröder (VfR Aalen)
Kai Schwertfeger (Fortuna Düsseldorf)
Marcel Heller (VfL Bochum)
Timo Brauer (Rot-Weiss Essen)
Sascha Rösler (Fortuna Düsseldorf)
Timmy Thiele (Schalke 04 II)
Kristoffer Andersen (FC Ingolstadt II)
Michael Melka (Rot-Weiß Oberhausen)
Freddy Borg (FC Hansa Rostock)

Abgänge:

David Odonkor, Anouar Hadouir, Benjamin Auer, Tobias Feisthammel, Timo Achenbach, Kevin Kratz, David Hohs, Boy Waterman, Bilal Cubkcu, Sergiu Radu, Mirko Casper, Alper Ulidag, Andreas Korte, Kevin Maek, Kim Falkenberg, Manuel Junglas, Bas Sibum, Jonas Strifler, Fabian Bäcker, Shervin Radjabali-Fardi, Reinhold Yabo, Marco Stiepermann

Mögliche Aufstellung:



Was man bei der Alemannia sehr positiv hervorheben muss, ist, dass der Kader enorm viel Qualität in der Breite aufweist. So sitzt z.B. ein Michael Melka als Ersatztorwart vorerst auf der Bank, (auch da er verletzungsbedingt Teile der Vorbereitung verpasste) und dass, obwohl er letzte Saison noch überragend für Oberhausen hielt. Auch Spieler der Klasse von Kristoffer Andersen, Florian Müller oder Timo Brauer können von der Bank noch neue Impulse bringen. Auch interessant zu sehen wird sein, wie die jungen Perspektivspieler Thiele, Pozder oder Marquet sich entwickeln werden, die trotz des gut besetzten Kaders auf ihre Chance hoffen dürfen.
Die Innenverteidiger Stehle und Olajengbesi, gelten als sehr erfahrene und abgezockte Verteidiger, die sicher zu den besten in der Liga zählen werden. Jedoch sind beide auch fußballerisch schon im fortgeschrittenen Alter angekommen, weshalb auch Mario Erb sich berechtigterweise seine Chance erhofft.

Die Alemannia ist qualitativ hochwertig ausgestattet. Die Euphorie ist groß. Bereits 6.000 Dauerkarten wurden verkauft. 18 der 20 Drittliga Trainer sehen die Alemannia als Aufstiegsfavorit. Doch die Favoritenrolle kann auch als Damokles Schwert über einem hängen, wie der letztjährige Trainerfavorit Wehen Wiesbaden bewies. Doch Ausrutscher darf man sich nicht erlauben. Alleine schon wegen der finanziellen Bürde des Stadions muss eine schnelle Rückkehr zumindest in die zweite Liga erfolgen.
Mein Tipp: Die Alemannia wird Dritter und schafft die Relegation
Aufrufe: 2874 | Kommentare: 4 | Bewertungen: 1 | Erstellt:15.07.2012
ø 8.0
KOMMENTARE
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McGyver
24.07.2012 | 12:29 Uhr
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McGyver : 
24.07.2012 | 12:29 Uhr
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McGyver : 
guter blog passt was du da erzählst...


boar wie ich mich wieder auf die saison !
besonders auf die Spiele gegen Oberhausen Osnerbrück und Preußen :)

und nicht zuvergessen das Pokalspiel gegen BMG :);)
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Blechbroetchen
18.07.2012 | 15:40 Uhr
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Blechbroetchen : Alemannia
18.07.2012 | 15:40 Uhr
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Blechbroetchen : Alemannia
Der direkte Wiederaufstieg wäre zwar toll, aber damit rechnen sollte man nicht - und das tut auch, glaube ich, so gut wie niemand.

"Oben mitspielen", das ist wohl die Vorstellung, die die meisten Fans derzeit haben. Die meisten wollen einfach wieder Spaß haben auf dem Tivoli, wollen wieder gerne hingehen und aufopferungsvollen Fußball sehen. So ist es auch bei mir.

Wenn der Zuschauerschnitt - 9.800 müssen es am Ende pro Spiel im Schnitt gewesen sein - gehalten werden kann, dann brennt auch finanziell nicht der Busch. Und das ist angesichts 6.000 verkaufter Dauerkarten realistisch. Klar, zum Beispiel gegen die Reserveteams kommen keine 8.900, aber gegen Bielefeld, Karlsruhe, Hansa etc. können es dann auch ganz schnell mal 15 bis 16-tausend werden.

Dazu wäre ein guter Start in die Saison natütlich Voraussetzung...
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sot3k
17.07.2012 | 18:45 Uhr
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sot3k : 
17.07.2012 | 18:45 Uhr
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sot3k : 
Insgesamt eine ganz gelungene Zusammenfassung.

"Auch wenn mehrere Spieler schon früh zusicherten weiterhin für die Alemannia auflaufen zu wollen, wurde trotzdem das Groß an Spielern verabschiedet." - Es wurden wirklich nur die Spieler gehalten, die man auch halten wollte. Dem Großteil (z.B. Auer oder Odonkor) wurde gar kein Vertragsangebot unterbreitet.

Außerdem kalkuliert man nicht mit dem direkten Aufstieg. Die Alemannia kann mindestens drei, eher aber fünf Jahre in der 3. Liga ganz gut überleben. Das wird also keine "alles oder nichts"-Saison.

Dennoch glaube ich, dass der Kader (vor allem charakterlich) sehr gut zusammengestellt. Und eben dieser Charakter bzw. der Kampfgeist haben in der letzten Saison gefehlt.

Noch als kleiner Zusatz zum Thema Euphorie rund um die Alemannia: Bei der offiziellen Saisoneröffnung sind trotz richtig schlechtem Wetter 17.000 Leute gekommen..
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muffa05
15.07.2012 | 18:19 Uhr
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muffa05 : 
15.07.2012 | 18:19 Uhr
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muffa05 : 
Hey Bulle, du hast einen Absatz doppelt! Rechtschreibung könnte auch nochmal überprüft werden .

Inhaltlich ist der Blog gut.

Ich denke, dass die Alemannia fast schon aufsteigen muss, wenn es finanziell nicht noch brenzliger werden soll. Bin gespannt, wie sich der Saisonstart darstellen wird.

Die dritte Liga ist eine Wundertüte, für Aachen ist zwischen Platz 1 und 10 alles drin, denke ich.
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