El Huracan del caribe
A tribute to Arangol
88. Spielminute, es steht 2 zu 2 und Borussia kämpft leidenschaftlich gegen in Unterzahl spielende Römer. Dann ertönt der Pfiff, es sind gut 25 bis 30 Meter Torentfernung und der Ball liegt in zentraler Position. Es kann nur einen geben, der diesen Freistoß in Reihen der Borussia momentan so tritt und eben auch so treten kann, dass der Ball letztendlich im Tor versinkt: Arango!
Ein ganz normaler Arango
Vom Traum des Profis
Juan Fernando Arango Sáenz, geboren am 17. Mai 1980 in Maracay (Venezuela), begann seine Profikarriere, wohlgemerkt als 17jähriger, beim damaligen venezoelanischen Zweitligisten Nueva Cádiz FC, mit dem er in der zweiten Saison unter neuem Clubnamen in die erste Liga aufsteigen konnte. Nach ersten Erfolgserlebnissen im Profifußball ging der damals 20-jähriger Arango zu dem Vorzeigeclub Venezuelas: Caracas FC. Die Beziehung hielt allerdings nur ein halbes Jahr. Immerhin konnte Arango auch dort seine Torgefährlichkeit unter Beweis stellen und lochte in 19 Spielen 5 mal ein.
Unlängst waren größere Klubs aus dem südamerikanischen Umland auf ihn aufmerksam geworden. Es zog ihn nach Mexiko, wo er 2 Jahre (2000-2002) für den CF Monterrey, 1 Jahr (2002-2003) für den CF Pachuca und wiederum 1 Jahr (2003-2004) für den Puebla FC auflief. Summiert kam er in Mexiko auf 30 Torerfolge in 132 Spielen.
Zudem feierte Arango bereits 1999 seine Länderspieldebüt für Venezuela (gegen Dänemark).
Der Sprung nach Europa, das Karriereende?
Es ist nicht verwunderlich, dass für den torgefährlichen Mittelfeldspieler aus Maracay der Sprung nach Europa irgendwann folgen musste.
So sicherte sich der RCD Mallorca 2004 die Dienste des Venezoelaners. Pikant dabei und sicherlich nicht von Nachteil war, dass der damalige Coach von Mallorca (Benito Floro) auch sein Trainer in Monterrey war. Nun war es wieder an ihm ihn zu fördern. Allerdings überzeugte Arango nicht sofort. In seiner ersten Saison stand er von 38 Partien lediglich 20 mal im Kader und erzielte dabei nur - für seine Verhältnisse - 2 Tore und 0 Assists.
Doch diese Statistik wirft Schatten auf. Der Beginn seiner Karriere in Spanien war zum Ende der Spielzeit, genauer am 20.03.2005, beinahe dem Tode gewidmet. Und wenn ich das so dramatisch ausdrücke, dann nicht grundlos.
Im Spiel gegen Sevilla rämpelte Javi Navarro Arango mit vollem Tempo um, dabei befand sich, aus welchen Umständen auch immer, der Ellebogen Navarros im Gesicht Arangos wieder. Die Folgen: Bewusstlosigkeit, Jochbeinbruch, eine angeschwollene Zunge und mehrere ernsthafte Gesichtsverletzungen. Immerhin verfrachte Navarro Arango noch selbst in die stabile Seitenlage und rief unverzüglich die Sanitäter. Arango wurde daraufhin sofort ins Krankenhaus gebracht und viel für gut einen Monat aus. Das Video dazu (leider nicht in besser Qualität):
Der Durchbruch
Der rehabilitierte Arango wurde zu einer festen Größe im spanischen Primera Division - Team. Bereits in der darauf folgenden Saison, also 2005/06, wurde er mit 11 Toren und 5 Assists aus 37 Spielen (4 Aus-, eine Einwechslung) Topscorer des Teams und etablierte sich derweil weiter in der Nationalmannschaft seines Heimatlandes. Dort steht er mittlerweile bei 111 Länderspielen (21 Tore) und wurde letztes oder vorletztes Jahr zum Besten Spieler aller Zeiten gewählt. Er ist eben das Aushängeschild des venezolanischen Fußballs.
In den folgenden Spielzeiten spielte er konstant gut und erzielte dabei nicht nur viele, sondern auch überragende Tore! Man kann das schwer in Worte fassen, deshalb folgt auch hier nochmal ein Video von seinen schönsten Szenen vor dem Wechsel zu Borussia Mönchengladbach.
Held in Grün
Wir schreiben das Jahr 2009. Meine Wenigkeit war nicht weniger Fußball begeistert als heute und auch mit 18 Jahren konnte ich schon die wunderbare Welt der Medien bedienen. So machte sich eine unglaubliche Vorfreude in mir breit, ob der genialen Tore dieses Juan Arangos.
Die Borussia ließ sich die Dienste des Kapitäns der venezolanischen Nationalmannschaft rund 3,3 Millionen Euro kosten, da Mallorca auch auf Verkäufe angewiesen war, kann man wohl von einem Schnäppchen sprechen.
Die erste Saison begann gefühlt überragend (1 Tor und 1 Assist in Bochum) wurde aber durch die drei folgenden Gegentreffer schell wieder sehr sehr mäßig. Trotzdem feierte man bereits jetzt Arango siehe hier. Arango entwickelte sich in seiner ersten Saison zum Stammspieler und zeichnete sich in erste Linie durch Assists und gefährliche Freistöße aus.
Doch es gab nicht nur Loblieder auf Arango. In seiner schwächsten Phase bei Borussia Mönchengladbach (unter Michael Frontzeck 10/11) merkte man nicht nur der Mannschaft an, dass die Lust fehlt. Arango wirkte oftmals lethargisch und nahm am Spiel nicht mehr so stark teil.
Die Wende kam mit Lucien Favre, der Trainer der uns vor dem Abstieg gerettet hat und aus Arango einen vielleicht noch besseren Spieler gemacht hat. Mittlerweile ist der Venezolaner undenkbar in unserem Team und münzt das gezeigte Vertrauen in Assists und vor allem Traumtore um. Allein in dieser Saison kann man seine Traumtore fast nicht mehr an einer Hand abzählen: Toller Freistoß gegen Hoffenheim, pardon: Wiese, mit gleichzeitigem Assist zur 1:0 Führung, 35-Meter-Hammer gegen Frankfurt zum 2 zu 0 Endstand, 2 Vorlagen und geniales Freistoßtor zum Spieldreher in Hannover, unglaubliche Volleyabnahme gegen Wolfsburg und zu guter letzt die 43 Meter Bogenlampe gegen Mainz. Der Typ ist einfach Wahnsinn. Aber Wahnsinn in ruhiger Art.
Ich für meinen Teil behaupte: Arango ist der beste Linksfuß der Liga. Zudem hat er sich unter Favre zu einem fast unermüdlichen Arbeiter entwickelt und ich würde ihn am liebsten für immer im Gladbach Trikot sehen.
Laudatio Ende
Meine lange Laudatio findet nun ein Ende. Ich bin kein Mensch der in der heutigen Fußballgeneration noch Idole hat, was vielleicht mittlerweile auch mit meinem Alter zu tun hat, aber was Juan Arango für Borussia Mönchengladbach geleistet hat ist beachtenswert und verdient meinen vollsten Respekt. Er ist einer der wenigen in einer Mannschaft zu den ich wirklich aufschaue (was vielleicht auch hier wieder mit dem Alter zu tun hat).
Hoffen wir, dass Arango noch wunderschöne Jahre in Gladbach verbringen kann und uns, den Fans, weiterhin zurück zahlt was auch wir ihm geben: Freude am Spiel!
In dem Sinne:
Keep on scoring, Arangoal!
Ein ganz normaler Arango
Vom Traum des Profis
Juan Fernando Arango Sáenz, geboren am 17. Mai 1980 in Maracay (Venezuela), begann seine Profikarriere, wohlgemerkt als 17jähriger, beim damaligen venezoelanischen Zweitligisten Nueva Cádiz FC, mit dem er in der zweiten Saison unter neuem Clubnamen in die erste Liga aufsteigen konnte. Nach ersten Erfolgserlebnissen im Profifußball ging der damals 20-jähriger Arango zu dem Vorzeigeclub Venezuelas: Caracas FC. Die Beziehung hielt allerdings nur ein halbes Jahr. Immerhin konnte Arango auch dort seine Torgefährlichkeit unter Beweis stellen und lochte in 19 Spielen 5 mal ein.
Unlängst waren größere Klubs aus dem südamerikanischen Umland auf ihn aufmerksam geworden. Es zog ihn nach Mexiko, wo er 2 Jahre (2000-2002) für den CF Monterrey, 1 Jahr (2002-2003) für den CF Pachuca und wiederum 1 Jahr (2003-2004) für den Puebla FC auflief. Summiert kam er in Mexiko auf 30 Torerfolge in 132 Spielen.
Zudem feierte Arango bereits 1999 seine Länderspieldebüt für Venezuela (gegen Dänemark).
Der Sprung nach Europa, das Karriereende?
Es ist nicht verwunderlich, dass für den torgefährlichen Mittelfeldspieler aus Maracay der Sprung nach Europa irgendwann folgen musste.
So sicherte sich der RCD Mallorca 2004 die Dienste des Venezoelaners. Pikant dabei und sicherlich nicht von Nachteil war, dass der damalige Coach von Mallorca (Benito Floro) auch sein Trainer in Monterrey war. Nun war es wieder an ihm ihn zu fördern. Allerdings überzeugte Arango nicht sofort. In seiner ersten Saison stand er von 38 Partien lediglich 20 mal im Kader und erzielte dabei nur - für seine Verhältnisse - 2 Tore und 0 Assists.
Doch diese Statistik wirft Schatten auf. Der Beginn seiner Karriere in Spanien war zum Ende der Spielzeit, genauer am 20.03.2005, beinahe dem Tode gewidmet. Und wenn ich das so dramatisch ausdrücke, dann nicht grundlos.
Im Spiel gegen Sevilla rämpelte Javi Navarro Arango mit vollem Tempo um, dabei befand sich, aus welchen Umständen auch immer, der Ellebogen Navarros im Gesicht Arangos wieder. Die Folgen: Bewusstlosigkeit, Jochbeinbruch, eine angeschwollene Zunge und mehrere ernsthafte Gesichtsverletzungen. Immerhin verfrachte Navarro Arango noch selbst in die stabile Seitenlage und rief unverzüglich die Sanitäter. Arango wurde daraufhin sofort ins Krankenhaus gebracht und viel für gut einen Monat aus. Das Video dazu (leider nicht in besser Qualität):
Der Durchbruch
Der rehabilitierte Arango wurde zu einer festen Größe im spanischen Primera Division - Team. Bereits in der darauf folgenden Saison, also 2005/06, wurde er mit 11 Toren und 5 Assists aus 37 Spielen (4 Aus-, eine Einwechslung) Topscorer des Teams und etablierte sich derweil weiter in der Nationalmannschaft seines Heimatlandes. Dort steht er mittlerweile bei 111 Länderspielen (21 Tore) und wurde letztes oder vorletztes Jahr zum Besten Spieler aller Zeiten gewählt. Er ist eben das Aushängeschild des venezolanischen Fußballs.
In den folgenden Spielzeiten spielte er konstant gut und erzielte dabei nicht nur viele, sondern auch überragende Tore! Man kann das schwer in Worte fassen, deshalb folgt auch hier nochmal ein Video von seinen schönsten Szenen vor dem Wechsel zu Borussia Mönchengladbach.
Held in Grün
Wir schreiben das Jahr 2009. Meine Wenigkeit war nicht weniger Fußball begeistert als heute und auch mit 18 Jahren konnte ich schon die wunderbare Welt der Medien bedienen. So machte sich eine unglaubliche Vorfreude in mir breit, ob der genialen Tore dieses Juan Arangos.
Die Borussia ließ sich die Dienste des Kapitäns der venezolanischen Nationalmannschaft rund 3,3 Millionen Euro kosten, da Mallorca auch auf Verkäufe angewiesen war, kann man wohl von einem Schnäppchen sprechen.
Die erste Saison begann gefühlt überragend (1 Tor und 1 Assist in Bochum) wurde aber durch die drei folgenden Gegentreffer schell wieder sehr sehr mäßig. Trotzdem feierte man bereits jetzt Arango siehe hier. Arango entwickelte sich in seiner ersten Saison zum Stammspieler und zeichnete sich in erste Linie durch Assists und gefährliche Freistöße aus.
Doch es gab nicht nur Loblieder auf Arango. In seiner schwächsten Phase bei Borussia Mönchengladbach (unter Michael Frontzeck 10/11) merkte man nicht nur der Mannschaft an, dass die Lust fehlt. Arango wirkte oftmals lethargisch und nahm am Spiel nicht mehr so stark teil.
Die Wende kam mit Lucien Favre, der Trainer der uns vor dem Abstieg gerettet hat und aus Arango einen vielleicht noch besseren Spieler gemacht hat. Mittlerweile ist der Venezolaner undenkbar in unserem Team und münzt das gezeigte Vertrauen in Assists und vor allem Traumtore um. Allein in dieser Saison kann man seine Traumtore fast nicht mehr an einer Hand abzählen: Toller Freistoß gegen Hoffenheim, pardon: Wiese, mit gleichzeitigem Assist zur 1:0 Führung, 35-Meter-Hammer gegen Frankfurt zum 2 zu 0 Endstand, 2 Vorlagen und geniales Freistoßtor zum Spieldreher in Hannover, unglaubliche Volleyabnahme gegen Wolfsburg und zu guter letzt die 43 Meter Bogenlampe gegen Mainz. Der Typ ist einfach Wahnsinn. Aber Wahnsinn in ruhiger Art.
Ich für meinen Teil behaupte: Arango ist der beste Linksfuß der Liga. Zudem hat er sich unter Favre zu einem fast unermüdlichen Arbeiter entwickelt und ich würde ihn am liebsten für immer im Gladbach Trikot sehen.
Laudatio Ende
Meine lange Laudatio findet nun ein Ende. Ich bin kein Mensch der in der heutigen Fußballgeneration noch Idole hat, was vielleicht mittlerweile auch mit meinem Alter zu tun hat, aber was Juan Arango für Borussia Mönchengladbach geleistet hat ist beachtenswert und verdient meinen vollsten Respekt. Er ist einer der wenigen in einer Mannschaft zu den ich wirklich aufschaue (was vielleicht auch hier wieder mit dem Alter zu tun hat).
Hoffen wir, dass Arango noch wunderschöne Jahre in Gladbach verbringen kann und uns, den Fans, weiterhin zurück zahlt was auch wir ihm geben: Freude am Spiel!
In dem Sinne:
Keep on scoring, Arangoal!
ø 10.0
KOMMENTARE
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27.03.2013 | 15:19 Uhr
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toxic91 :
Er ist in dem Sinne nicht der kompletteste Spieler, aber in puncto Technik gepaart mit unheimlicher Genauigkeit im linken Fuß, kann er auch mit Messi und Özil mithalten. (Ist zumindest meine Vereinsbrillenmeinung) Nochmal: Ich rede hier nicht über das Komplettpaket "Spieler" Danke für die Kritik
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25.03.2013 | 22:03 Uhr
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Danke toxic,
kaka303 Ich..ganz ehrlich jetzt-- zu meinem Sohn (auf der Couch) : Der schiesst den direkt,
er: Ne , ist doch viel zu weit..
Ich fass es nicht
Von mir aus könnte es jede Woche einen solchen Blog geben
2
25.03.2013 | 21:52 Uhr
0
kaka303 :
super Blog toxic über den besten Linksfuß der Bundesliga und einer der Besten weltweit. Arango tappte am Anfang oft zwischen Genie und Wahnsinn was seine Leistungen anbelangte. Mittlerweile ist er öfter Genie denn Wahnsinn, woran der Trainer wohl auch seine Teilschuld dran trägt.Wirklcih ein Spieler, den man aufgrund seiner überragenden Rechnik eig nur lieben kann.
Zum Spiel gg Lazio. Ich saß im Stadion neben meinem Onkel. Ich:" Der schiesst den direkt". Mein Onkel:" Ne ist doch viel zu weit, der flankt den rein" Ich:" Pass ma auf, der Irre versucht das auch von da" Danach lagen wir uns in den Armen. Die Freude hielt ja leider nicht bis zum Schlusspfiff.
Trotzdem Arango ist vA für die Venezuelaner ein Held und wir hoffen, dass er einfach noch lange auf diesem Niveau Fussball spielen kann.
In dem Sinne:
Keep on scoring, Arangoal
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Unsere Nr. 18, der Chiller, damals noch mit langer Matte - unglaublich...selbst Kopfballtore waren damals alles andere als eine Seltenheit bei ihm - jetzt hat er sich nur noch auf seinen linken Zauberfuß konzentriert und das ist auch gut so...