Oder so ähnlich. Der Kalender zeigt also 2014, das Jahr der Veränderungen. Schon in der ersten Woche hat sich viel getan: Lewandowski ändert seinen schwarz-gelben Dress zu Lederhosen, Skifahren wird zum Kryptonit der Wintersportnation Deutschland, Dennis Rodman ändert gar das Lager und liebt neuerdings koreanische Lustkugeln.
Viel Veränderung für nur sieben Tage. Doch, was uns in dieser Gruppe natürlich am meisten interessieren dürfte: Ändert sich etwas bei unserem HSV? Es ist klar, auf was ich hinaus will: die Mitgliederversammlung 2014 steht an. Man neigt ja seit einer Weile als Fan der Rothosen, immer in die Zukunft zu schauen. Oder gar dem heranbeten. Das Warten.
Auf den Schlusspfiff
Auf das Ende der Hinrunde.
Auf den Saisonabschluss.
Auf die Transferperiode.
Auf den neuen Trainer, unter dem alles besser wird.
Auf den neuen Sportchef, der den Laden umkrempelt.
Auf den HSV-Campus, der uns endlich eigene Messis, Ronaldos, Müllers und Götzes ausspuckt.
Auf das Abbezahlen des Stadions.
Auf den Heilsbringer.
Auf Veränderung.
Nun, manche Dinge treten gottseidank ja mit großer Regelmäßigkeit ein, zumindest kann ich mich spontan an keinen Spielabbruch oder irgendwelche Nachholspiele erinnern. Die Saisons wurden alle irgendwie abgeschlossen, auch wenn so manches Mal das Mantra der Unabsteigbaren zu wackeln drohte. Spieler kamen und gingen trotz oder gerade wegen leerer Kassen. Trainer gabs an der Elbe sowieso genug um ein eigenes Panini-Sammelalbum zu füllen, Sonderbeilagen mit Managern, Sportdirektoren und Vorständlern könnten gefühlt im Alleingang die Wirtschaftskrise Italiens beenden. Der Campus, nunja, er nahm konkrete Formen an, hat diese eigentlich auch immer noch, nur scheint trotz Rekordanleihe ein finanzielles Loch zu klaffen. Ob dieses mit der Abzahlung des Stadions gestopft werden kann, scheint laut diverser Experten (?) wohl fraglich, theoretisch wäre es ja in zwei Jahren damit so weit. Vermeintliche Heilsbringer gabs so manche, aber der Messias war leider nicht dabei. Oder er wurde zu schnell wieder ausgebootet. Frei nach das Leben des Brian:
Brian*: Ich bin nicht der Messias!
Fans: Wir sagen, du bist es, Herr. Und wir müssen es wissen, denn wir sind schon einigen gefolgt!
Wen wir uns dabei in der Rolle des Brian vorstellen, ist dabei egal. Möglichkeiten wären u.a. van der Vaart, van Marwijk, PR-Kreuzer, Fink, Veh, Marcus Berg
Tja, so läuft das eben an der Elbe. Vom Messias zur (medialen, teilweise aber auch sportlichen) Kreuzigung
Doch genug des Spaßes, der eigentlich keiner ist. Auch wenn es wohl eine Wiedervereinigung von Monty Python geben wird, auf den HSV bezogen, wünscht man sich als Fan auf Dauer etwas anderes. Und dafür scheint es dieses Jahr mehr denn je die Chance zu geben.
Die Mitgliederversammlung wird das zentrale Event für den HSV im Jahr 2014 werden. Die Auswirkungen sind nicht absehbar, doch es scheint sich abzuzeichnen, dass es Wellen schlagen wird. Viele Szenarien halte ich für möglich, wenn ich an den 19. Januar denke. Eine Schlammschlacht, geführt von getroffenen Hunden, die bekanntlich am lautesten bellen. Einem Ergebnis, das (großen) Teilen der Fans nicht gefallen wird. Einem Chaos, das in bester HSV-Manier uns auch sportlich das Genick bricht.
Oder aber vielleicht dem, was wir uns alle wünschen: einem wiedererstarkten HSV, ein HSV, der als seriöser Sportclub im Profifußball bekannt ist.
Ich weiß nicht, wer aus dieser Gruppe oder gesamten Spox-Community bei der Versammlung dabei sein wird. Und erst nicht, für was dieser stimmen wird. Tradition, HSVplus die Projekte sind bekannt. Alle haben ihre Vor- und Nachteile. Jeder muss selbst wissen, was für ihn am Wahltag das entscheidende Argument sein wird.
Abstrafung von gewissen Personen?
Vertrauen in die jeweiligen Fürsprecher?
Möglichst unabhängige Analysen von Fachmännern?
Klar ist, dass wenn es einen Gewinner im Kampf der Reformen geben sollte, dieser bereits mit einer einfachen Mehrheit angenommen wird, dann aber zur Umsetzung eine stolze Dreiviertelmehrheit braucht. In diesem Zusammenhang möchte ich auch den Hinweis geben, dass es eine weitere wichtige Abstimmung am 19. Januar geben wird: das Fernwahlrecht. Wie wir nicht zuletzt aus dieser Gruppe wissen, gibt es HSV-Fans überall. Thüringen, Schwarzwald, sogar in Portugal. Solltet ihr diesen Antrag unterstützen wollen, sei gesagt, dass es laut aktueller Liste der letzte Punkt auf der Tagesordnung sein wird. Also noch nach den richtig heißen Themen. Daher nach Möglichkeit bitte nicht zu früh den Saal verlassen.
In diesem Sinne mag ich mit den Worten (des scheinbar in dieser Gruppe nicht unumstrittenen) Marcell Jansen enden: Unabhängig von Resultaten gab es in meinen sechs Jahren beim HSV immer wieder Unruhe im Verein. Viele Trainer, Manager und Spieler waren in Hamburg aber sind wirklich immer die schuld? Man muss auch mal über die Struktur nachdenken.
NUR DER HSV!
ich muss zugeben, dass ich den Aspekt "Finanzen" etwas beiseite schiebe, da ich nicht so viel Ahnung davon habe und mich der HSV einfach schon so genug Nerven kostet, als dass ich mich damit auch noch befassen wollen würde. Daher kann ich auch nur nachplappern, was andere sagen und Links schicken, die ich von anderen habe. Einer davon ist dieser:
http://hsvfinanzen.wordpress.com/2013/12/31/bilanz2013/
Keine Frage, der Mann ist HSVplus-Anhänger, also sicher nicht zu 100% neutral. Aber wer ist das schon bei dem Thema? Seine Argumentation ist zumindest für mich schlüssig. Heikles Thema.
In der Finanzmaterie stecke ich nicht genug drin um dazu was sagen zu können. Nur eins:
Wenn das Stadion abbezhalt ist, muss doch logischerweise mehr Spielraum da sein!? Vielleicht nicht, um das Finanzloch komplett zu stopfen, aber besser müsste es dem Verein dann schon gehen.
Wenn es technisch möglich ist werden ich mich auf mein-sportradio.de live von der MV melden.
Zu den Finanzen muss man eigentlich nur wissen, dass uns die Schulden bis Oberkante Unterlippe stehen und nur durch die Einmaleffekte des Sportfivedeals im erträglichen Rahmen bleiben.
Die Arena dient auch für andere Kredite (wie zB den Kühnekredit für vdV) als Sicherheit, daher werden wir auch nach der Tilgung des Stadionfinanzierungsdarlehen weiter zahlen müssen.
Hier ist ein LINK zur Kolumne von Daniel Jovanov auf Goal.com, der sich sehr interessant mit der Bedeutung der MV auseinander setzt.