Der 11. Spieltag der dritten Liga steht vor der Tür. Zeit also für die Spieltagsvorschau.

Den Spieltag eröffnen bereits am Freitagabend die beiden Mannschaften aus Duisburg und Rostock. Was nach Bundesliga klingt, ist derzeit allerdings weit weg von eben jenem. Mit dem 1:0 Erfolg beim starken Aufsteiger aus Kiel, haben die Duisburger einen wichtigen Dreier eingefahren und sich in das Tabellenmittelfeld manövriert. Spielerisch kam von den Duisburgern trotz Überzahl allerdings sehr wenig, was auch Trainer Baumann eingestehen musste. Dennoch soll der Erfolg Selbstvertrauen für die Partie gegen Rostock geben. Aber gerade vor heimischer Kulisse, gelingt den Duisburgern recht wenig. Erst einmal konnte in der SchauinsLand-Reisen-Arena gewonnen werden. Folgt also gegen die Rostocker endlich wieder ein Heimsieg?

Aus den letzten fünf Spielen holten die Rostocker nur vier Punkte. Am letzten Wochenende gab es sogar eine heftige 6:0-Packung in Darmstadt. Der mittelfristige Trend der Kogge zeigt ebenfalls eindeutig nach unten. Trainer Bergmann und Mittelfeldmotor Haas wollen das Spiel aus Darmstadt in jedem Fall aus den Köpfen bekommen und sind auf Wiedergutmachung aus. Es muss eine anständige Reaktion her, denn das ist die Mannschaft auch den Fans der Hansa schuldig.

Für den Halleschen FC geht es weiterhin aufwärts und Schritt für Schritt entfernt man sich von der Abstiegszone. Am letzten Samstag gewannen die Saalestädter mit 4:2 in Regensburg, auch dank eines Tores von Toptorjäger Furuholm und hervorragenden Konterqualitäten. Im nächsten Spiel soll die Serie natürlich weiter ausgebaut werden. Zu Gast im Erdgas-Sportpark ist der Chemnitzer FC. Auch deren Trend zeigt deutlich nach oben. Seit sieben Spielen ist man ungeschlagen und zudem ist man auswärts als einzige Mannschaft der dritten Liga ebenfalls noch ungeschlagen. Am Wochenende war im Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers allerdings viel Geduld gefragt, ehe Rückkehrer Garbuschewski per Freistoß die Himmelblauen mit dem Siegtreffer erlöste. In diesem brisanten Spiel müssen sich beide Mannschaften nun auf einen heißen Tanz vorbereiten und alles geben, um die drei Punkte einzufahren.

Lange hielten die Stuttgarter Kickers trotz Unterzahl gegen den Chemnitzer FC dagegen. Am Ende stand man dennoch mit leeren Händen da, muss weiterhin auf den ersten Auswärtsdreier warten und rangiert weiterhin auf einem Abstiegsplatz. Im letzten Heimspiel konnten die Kickers immerhin ihren ersten Saisonsieg feiern und das dürfte auch am Samstag gegen die Amateure aus Dortmund das Ziel sein. Nach zwei Auswärtssiegen in Folge kam die junge Truppe aus Dortmund im heimischen Stadion am letzten Spieltag nicht über ein 1:1 gegen Saarbrücken hinaus. Da es auswärts in letzter Zeit besser klappte, hofft man aber auf etwas Zählbares aus Stuttgart.

Am Samstag kommt es zum Aufeinandertreffen zweier DFB-Pokalteilnehmer aus der zweiten Runde eben jenes Pokals. In der Liga läuft für Saarbrücken weiterhin nicht viel zusammen und der FCS grüßt weiterhin vom vorletzten Platz der Ligatabelle. Gegen den höherklassigen SC Paderborn im DFB-Pokal, war man daher folgerichtig Außenseiter. Aber der FCS kämpfte sich in die Partie und schaffte die große Überraschung indem sie Paderborn aus dem DFB-Pokal kegelten. Dieser Schwung soll nun in die Liga mitgenommen werden, denn dort braucht der FCS dringend Erfolge und Punkte. Nach der ersten Runde im DFB-Pokal und der Sensation gegen Werder Bremen, gelang das damals aber nicht.

Auch die Darmstädter waren unter der Woche im DFB-Pokal gefordert. Zu Gast war der Bundesligist Schalke 04 vor ausverkauftem Haus. Mit zwei Kantersiegen, 4:0 in Duisburg und 6:0 gegen Rostock, ging man mit gehörigem Selbstbewusstsein in die Partie. Am Ende musste man sich allerdings knapp dem Bundesligisten geschlagen geben. Immerhin spülte das Spiel viel Geld in die klammen Kassen der Darmstädter. Jetzt gilt es aber den schönen Pokalabend ad acta zu legen und sich auf das Spiel am Samstag zu fokussieren. In Darmstadt wäre man sicherlich erfreut, wenn es den dritten Sieg in Folge geben würde.

Mit Holstein Kiel und SV Elversberg treffen zwei Aufsteiger aufeinander. Nach dem starken Saisonstart der Kieler, wartet man nun bereits seit vier Spielen auf einen Sieg. Dennoch war man in den letzten Partien oftmals auf Augenhöhe oder gar besser, aber letztlich fehlte den Störchen das nötige Quäntchen Glück. Auch am letzten Spieltag gegen Duisburg war man nach dem fragwürdigen Platzverweis gegen sich, die bessere Mannschaft und erspielte sich trotzt Unterzahl viele Torchancen. Am Ende gab es aber trotzdem eine Niederlage. Zu lange will der Kieler Trainer Neitzel, aber die nächsten drei Punkte nicht hinausschieben und kündigte an, dass seine Mannschaft am kommenden Wochenende wieder gewinnen wird. Der andere Aufsteiger, der SV Elversberg, dagegen findet sich in den letzten Spielen immer besser in der dritten Liga zurecht. In den vergangen vier Spielen ging man dreimal als Sieger vom Platz. Am letzten Spieltag wurde vor heimischem Publikum sogar der Tabellenzweite aus Wiesbaden mit 3:0 besiegt. Interessant ist dabei, dass der SVE bei allen drei Siegen kein Gegentor schlucken musste. Dadurch ist es auch nicht verwunderlich, dass der SVE die beste Defensive im unteren Tabellendrittel stellt. Auch in Kiel rechnet man sich Chancen aus und will die Punkte entführen.

Der SV Wehen-Wiesbaden musste sich am letzten Spieltag völlig überraschend und sehr deutlich mit 3:0 gegen Elversberg geschlagen geben. Zwar steht der SVWW noch immer auf dem zweiten Platz, für Trainer Vollmann ist das aber keine Beruhigungspille. Denn die Realität ist, dass die beiden letzten Auswärtspartien mit 0:3 verloren gingen und ein enttäuschender Auftritt der Mannschaft zu sehen war. Für ihn heißt es ab jetzt: arbeiten, arbeiten, arbeiten und dabei den letzten Ehrgeiz raus kitzeln. Auch mit neuem Personal auf dem Rasen soll dann der Heimsieg gegen die Stuttgarter Amateure her. Die arbeiten sich Spieltag für Spieltag nach oben und konnten am letzten Spieltag Erfurt besiegen. Die kontinuierliche Steigerung von Spiel zu Spiel beschert den Stuttgartern derzeit den sechsten Tabellenplatz und der positive Trend darf in den Augen der Stuttgarter auch gerne gegen Wiesbaden weiter anhalten.

Seit Bestehen der dritten Liga gab es für Erfurt nichts zu holen bei den Stuttgartern Amateuren. So war es auch am vergangenen Spieltag und die Erfurter mussten wieder mit leeren Händen die Heimreise antreten. Nach drei Siegen in Folge mussten die Erfurter also wieder eine Niederlage hinnehmen. Für das Spiel gegen Osnabrück, muss Trainer Kogler auf die beiden Verletzten Möckel und Brandstetter, Erfurts bester Torschütze bisher, verzichten. Trotzdem wollen die Erfurter wieder an die Siegesserie anknüpfen und gegen die punktgleichen Osnabrücker dreifach punkten.

Der VfL Osnabrück ging am vergangenen Spieltag in einem packenden Freitagabendspiel gegen RB Leipzig als Sieger hervor. Den Schwung wollten die Osnabrücker auch in die zweite Runde des DFB-Pokales mitnehmen. Dort war Union Berlin an der Bremer Brücke zu Gast. Die Fortune aus der Liga konnten die Osnabrücker allerdings nicht wirklich mitnehmen und man schied nach einer leidenschaftlichen, aber spielerisch schwachen Vorstellung gegen souveräne Berliner aus. Mit viel Leidenschaft soll nun aber in der Liga ein besseres Ende für die Lila-Weißen im Steigerwaldstadion folgen.

Die letzten drei Auswärtsspiele von RB Leipzig, darunter auch das Spiel gegen Osnabrück am vergangenen Wochenende, gingen allesamt verloren. Zum Glück dürfen die Leipziger dieses Wochenende wieder zu Hause ran. Dort ist man nämlich noch ungeschlagen und das möchten die roten Bullen auch im nächsten Spiel beibehalten. Die beeindruckende Serie von Unterhaching mit 13 Punkten aus fünf Spielen, fand am letzten Spieltag ein abruptes Ende. Dort gab es etwas überraschend eine Heimniederlage gegen das bis dato noch sieglose Burghausen. Zu Hause will es in dieser Saison ohnehin nicht wirklich mit dem punkten klappen. Daher wird die SpVgg sich freuen, am nächsten Spieltag auswärts spielen zu dürfen. Auf fremder Wiese haben die Hachinger einen Großteil ihrer Punkte geholt, wodurch man zu den Spitzenmannschaften in der Auswärtstabelle der dritten Liga gehört. Es wird also interessant sein, ob die heimstarken Leipziger oder die auswärtsstarken Hachinger die drei Punkte einheimsen werden.

Das Spiel der Gegensätze findet am Wochenende in Burghausen statt. Dort trifft der Tabellenletzte auf den Tabellenführer, die schlechteste Defensive auf die beste Defensive sowie die schlechteste Offensive auf die beste Offensive. Die Burghäuser haben am letzten Spieltag den ersten Saisonsieg verbuchen können und haben dadurch ein Lebenszeichen vom Tabellenende gesendet. Nach dem ersten Dreier in der Fremde, möchten die Burghäuser auch vor heimischem Publikum nachlegen. Das wird allerdings alles andere als leicht, denn der Ligaprimus Heidenheim gastiert in Burghausen. Auch Preußen Münster konnte nach einer 1:0 Führung beim Gastspiel in Heidenheim, den Spitzenreiter nicht bezwingen und verlor am Ende noch mit 1:2. Inzwischen haben die Heidenheimer bereits fünf Punkte Vorsprung auf den zweiten Tabellenplatz und sogar acht Punkte auf den Relegationsplatz. Auf dem Papier ist die Sache also klar, allerdings wartet der FCH seit drei Jahren auf einen Sieg in Burghausen. Die Heidenheimer würden diese Serie gerne beenden und auch im sechsten Spiel in Folge einen Dreier holen.

Im Spiel Preußen Münster gegen SSV Jahn Regensburg kommt es zum Duell der Enttäuschungen. Die Preußen warten seit dem Auftakterfolg auf einen Sieg in der Liga und befinden sich derzeit im Tabellenkeller, mit nur einem Punkt Abstand zum ersten Abstiegsplatz. Unter der Woche war man noch in der zweiten Runde des DFB-Pokals im Einsatz und hoffte auf die Überraschung. Gegen abgeklärte Augsburger gab es allerdings nichts zu holen und so schied man verdient aus dem Pokal aus. Nun kann sich Trainer Loose und die Mannschaft aber vollends auf den Ligaalltag fokussieren, um den Negativtrend in der Liga zu stoppen. Verzichten muss Loose dabei allerdings auf den gesperrten Schöneberg.

Die andere Enttäuschung bisher kommt aus Regensburg. Der Zweitligaabsteiger dümpelt in den Tiefen des Tabellenkellers und scheint noch nicht wirklich in der dritten Liga angekommen zu sein. Eines der großen Probleme der Domstädter ist die Defensivarbeit. In den vergangenen Spielen hat man viel zu viele Gegentore (vier Stück gegen Halle und Rostock, drei Stück gegen die Stuttgarter Kickers) schlucken müssen und so ist es nicht verwunderlich, dass man mit 21 Gegentoren die zweitschlechteste Abwehr der Liga hat. Nach der Niederlage in Halle hat Trainer Stratos in jedem Fall Veränderungen in der Startformation angekündigt, um die wichtigen Punkte gegen den Tabellennachbarn zu holen. In jedem Fall möchte Stratos und seine Mannschaft nicht als Aufbaugegner, wie gegen Rostock, Stuttgart oder Halle, dienen und zählbares mit an die Donau bringen.