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Gründer: midget | Mitglieder: 216 | Beiträge: 208
Von: Megaleague
08.12.2013 | 2616 Aufrufe | 0 Kommentare | 1 Bewertungen Ø 8.0
Ligaalltag halt
1.FC Köln - FSV Frankfurt (2-0)
1.FC Köln - FSV Frankfurt (2-0)

Köln-Müngersdorf an einem Samstagnachmittag im Dezember. Eine gesichtslose Masse schiebt sich in die Straßenbahnen in Richtung Weihnachts-City, der Himmel ist grauer als grau, die allgemeine Stimmung eher verhalten.Soll es das jetzt schon gewesen sein mit unserer Wochenendunterhaltung?!

Was ist geschehen? Der 1.FC Köln hat sein Meisterschaftsspiel gegen die Hipster aus dem Frankfurter Stadtteil Bornheim mit 2-0 für sich entschieden. Souverän und unspektakulär. Mit diesem Ergebnis ist die Tabellenspitze gefestigt und der erste Titel dieser freudenreichen Saison 13/14 unter Dach und Fach: Die Herbstmeisterschaft der 2. Liga, also sozusagen die halbe DFL-Felge.
Schon in der Bundesliga ist das ein ziemlich witzloser Titel, höchstens geeignet für prozentuelle Vorhersagen in Richtung Saisonziel und vielleicht mit einem kleinen psychologischen Kick. Im Unterhaus verliert er noch mal weiter an Aussagekraft, da ja vor Jahresende noch zwei Punktspiele anstehen. Es wird dementsprechend noch mal einen Weihnachts- oder Wintermeister zu bejubeln geben.

5 Minuten vor Spielende schallte dann auch Scheiß Fortuna, Scheiß Fortuna, Scheiß Fortuna Düsseldorf aus 43.000 Kehlen und gab einen deutlichen Hinweis auf die wahren Prioritäten der FC-Gemeinde. Das war dann auch schon fast die größte Erregung des Spiels, mit Ausnahme der 64. Minute vielleicht und den daran anschließenden Aktionen des 1899-Schlußmanns Patric Klandt.
SR Robert Hartmann aus Wangen im Allgäu (Durchschnittsnote 4,5) hatte in dieser 64. Minute das vermeintliche 2-0 von Yannick Gerhardt zurückgepfiffen. Anscheinend oder auch nur scheinbar war Klandt innerhalb der Szene von Ujah foulgespielt worden, der Frankfurter Keeper lag in der Folge minutenlang vor seinem Kasten, der Schiri wurde mit Schieber Schieber zugeschrien, Klandt stand bald wieder auf und konnte sich für den Rest des Spiels am Oli-Kahn-Syndrom berauschen. Jede seiner Aktionen vor der Südkurve wurde von gellenden Pfiffen begleitet.

Natürlich kommen nach einer solchen Geschichte kurz die Was wäre wenn Frankfurt jetzt noch spät & glücklich den Ausgleich macht? Gedanken. FC-Ängste aus vergangenen Zeiten, nicht mehr, denn in der 84. Minute zieht Risse aus der zweiten Reihe ab und Klandt darf noch mal hinter sich greifen.
So eine Art Kopie von Risses Tor gegen Union Berlin, was Stadionsprecher Michael Trippel dazu brachte, das Wort geil in den Mund zu nehmen. Das Kölner Publikum schmunzelte milde über diesen etwas unbeholfenen Versuch, stimmungmäßig hier mal richtig auf die Kacke zu hauen.

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Insgesamt nahm man die Bemühungen des Tabellenführers wohlwollend, aber eben nicht euphorisch zur Kenntnis. Nach dem neuerlichen Galaauftritt beim HSV und den anschließenden Lobhudeleien wähnt man sich rund um den FC eben doch schon eine Liga weiter. Zu dumm nur, dass Spiele wie gegen Frankfurt-Bornheim und nächste Woche gegen Dynamo einfach noch gewonnen werden müssen und das nicht immer so locker flockig runterläuft.

Man soll es kaum glauben, aber um die 30. Minute waren doch tatsächlich vereinzelte Pfiffe aus dem Publikum zu hören. Vielleicht galten sie ja auch nur dem 10-Abwehrriegel des FSV 1899, doch auch verunglückte Aktionen von Tony Ujah wurden regelmäßig mit genervtem Raunen quittiert. Der Bursche hat über 2 Millionen gekostet und jetzt doch tatsächlich seit mehr als drei Spielen kein Tor mehr geschossen. Unverschämtheit!

Dabei war das FC-Spiel bis zur Pause nicht ohne Torchancen Klandt rettet zwei mal sehenswert und Helmes scheiterte einmal mehr am Aluminium. Doch erstens spielte Frankfurt eben so wie zuletzt 1860 oder der FCI, und zweitens war Marcel Risse deutlich unsichtbarer als nach der Halbzeit.
Und in solchen Fällen offenbart sich, dass Kölns Luxusproblem im Sturm eben auch ein echtes Problem sein kann. Wenn nämlich Risse keinen guten Tag erwischt, liegt die Überwindung des offensiven Mittelfelds einzig und alleine an Daniel Halfar. Und die gestaltet sich gegen 6 oder 8 gegnerische Zerstörer nahezu unmöglich.
Ujah und Helmes sind beide Verwerter und nicht unbedingt Gestalter, es fehlt dann einfach an Durchschlagskraft oder Unordnung der gegnerischen Hintermannschaft. Der Ball gelangt irgendwie zentral vor den 16er, erzwingen lässt sich daraus meistens nichts.

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am Taktiktisch

Immerhin folgte der FC gestern der ehernen Grundregel, dass man in solchen Geduldsspielen keinesfalls in Rückstand geraten darf, wie das in Bochum und gegen Ingolstadt der Fall war. Stattdessen überwand Tony Ujah endlich seine Durststrecke vor dem Tor und belohnte sich damit für sein unermüdliches Rackern in den gegnerischen Abwehrreihen und oftmals auch am eigenen Strafraum.
Bedenklich, wie schnell das sensationslüsterne Publikum immer wieder den Daumen über die Helden vergangener Tage senkt

Peter Stögers 1.FC Köln geht also nach diesem vielleicht etwas schmucklosen, aber niemals wirklich gefährdeten 2-0 als unangefochtener Klassenprimus in die Rückrunde und hat darüber hinaus Tausende von Herzen für sich (wieder) gewonnen. Natürlich darf man den Aufstieg dieser Mannschaft nicht als selbstverständlich vorhersehen, zumal wir von Verletzungen weitestgehend verschont geblieben sind.
Andererseits existieren kaum ernstzunehmende Gründe, warum es diese Truppe nicht schaffen sollte, und zwar völlig unabhängig von etwaigen Mitbewerbern aus Kaiserslautern, Fürth oder München.
Die Stimmung rund um Mannschaft und Club ist dank diesem Spinner so gut wie seitja ich weiß eigentlich garnicht seit wann. Vielleicht seit dem heiligen Ewald in seinem blauen Hemd Saison 99/00?

Erst mal also Dynamo am Freitag und dann natürlich das Jahresendhighlight in der verbotenen Stadt. So gut wie niemand hat Karten für dieses Derby bekommen, auf dem Schwarzmarkt werden sie angeblich für 200 plus plus gehandelt.

Zu guter (oder schlechter) Letzt noch mal der obligatorische Kommentar zu dieser wahrhaft beschissenen Anstoßzeit, Samstag um 13 Uhr. Wenn man sich am Wochenende einen Wecker stellen muss, um in seiner eigenen Stadt ein Fußballheimspiel zu besuchen, dann doch in Stress gerät, die Freundin gleich mal schlechter Laune ist und sämtliche Vor-Stadion-Rituale von Hektik geprägt sind, dann ist etwas faul im Fußballdeutschland der Sky AG.
Die hätten nämlich gerne, dass man von 12:30 bis zum Abpfiff des Topspiels volle 8 Stunden vor ihrem Werbeprogramm und ihren grinsenden Hackfressen verbringt. Und diesen Verdummungsnachmittag kann man ganz prima mit einem Publikumsmagneten beginnen. Drauf geschissen sage ich, schon alleine deswegen sollte man sich kein Sky TV zulegen.
Selbst wenn wir nächste Saison hoffentlich wieder von dieser Anstoßzeit verschont sein werden, sollte man im Interesse aller nicht aufhören dagegen zu protestieren.



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