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Golf@spox


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07.09.2010 um 10:48 Uhr
Geschrieben von xxlhonk
Golf Hall Of Fame - Walter Hagen


" When a man misses his drive, and then misses his second shot, and then wins the hole with a birdie, it gets my goat."

Diese Worte von GolflegendeBobby Jones, die er nach ein Lochspiel gegen Walter Hagan sprach, dass er mit 12 und 11 verloren hatte, wurden zu einer Golfweisheit. Eine Weisheit, die heute noch viele Amateurspieler tröstet, während sie verzweifelt einem misslungenem Schlag hinterher sehen.
Aber diese Worte trafen auch die große Stärke und den Charakter des Golfprofis Walter Hagen exakt auf den Punkt. Hagen war keiner dessen Drives oder langes Spiel herausragend war, sondern er war derjenige, der alles auf den Grüns wieder aufholte und sogar wettmachte. Oder wie er es ausdrückte:
"Three of those and one of them still count four."



Walter Charles Hagen (geb. am 21.12. 1892 in Rochester, New York) war mit seinen elf Major Siegen der erfolgreichste Golfer der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und der Wegbereiter des professionellen Golfsports. Hagen wurde zum weltweit ersten Vollzeit-Berufsgolfer im Turniergeschehen und war auch der erste Klub-Professional im heute legendären Oakland Hills Country Club, in Bloomfield Hills, Michigan (u.a. Austragungsort des Ryder Cup 2004). Und er wurde zur Schlüsselfigur in der Entwicklung des professionellen Golfsports. Und das zu einer Zeit als die Amateure noch absolut das Sagen hatten. Ganz besonders in Großbritannien dem damals führenden Land im wettkampfmäßigen Golf. Berufsgolfer durften damals sehr oft nicht die Klubhäuser benutzen oder diese durch den Haupteingang betreten.
Bei der British Open 1922 im Royal St. George's Golf Club mietete sich Hagen deshalb eine Luxuslimousine und verwendete diese als Umkleideraum und nahm dort auch seine Mahlzeiten zu sich, weil es ihm als Pro nicht erlaubt war das Klubhaus zu betreten. Und deshalb weigerte er sich seinen Siegerpokal im Klubhaus entgegen zu nehmen, da man ihm vor dem Wettbewerb den Zutritt zum Klubhaus verwehrt hatte.

Und so kämpfte Walter Hagen seine ganze Karriere über, mit viel Mut und noch mehr Hartnäckigkeit, für die Anerkennung des Berufsgolfer-Status und verbesserte so unter anderem auch deren Einkünfte nachhaltig.
Viele Profigolfer sollten ihm noch heute bei jeder Scheckübergabe ein leises Danke widmen.
Oder wie es Golfikone Arnold Palmer einmal bei einem großen Galaempfang ausdrückte: "If not for you, Walter, this dinner tonight would be downstairs in the pro shop, not in the ballroom."

Hagen dürfte auch der erste Sportler überhaupt gewesen sein der während seiner Karriere mehr als eine Million Dollar verdiente. Und das in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts! Er selber sagte dazu einmal:
"Ich habe nie angestrebt Millionär zu werden, sondern nur wie ein Millionär zu leben!"

Und das tat er dann auch. Legendär sind auch seine Art und Weise, wie er sein Leben abseits des Golfplatzes genoss.
U.a. hat er einmal in London für die Anmietung eines Rolls Royce, einer ganzen Hoteletage im Savoy-Hotel samt diverser Partys 10.000 US Dollar bezahlt. Er hat sie gerne bezahlt, denn er war ein echter Lebemann.

Und so gab er sich auch auf und neben dem Golfplatz. Er war damals mit Sicherheit der größte Showman auf der Tour. Ein extravaganter Golfromantiker, ein bunter und echter Typ im damals sehr "konservativen" Golfsport. Und dabei übersah man leicht, was für ein herausragender Golfer "Sir Walter" oder man ihn auch nannte "The Haig", tatsächlich war. Walter Hagen war immer in der Lage, seine oft mäßigen längen (Ab- und Fairway-)Schläge mit seinem herausragendem kurzen Spiel rund ums Grün auszubessern.

Danke für den Tipp, hertachelseafan!
Und beim Putten war er ohnehin einer der allerbesten. Wenn nicht gar der Beste!



Hagen gewann die US Open (1914 und 1919) zweimal. Er war 1922 auch der erste Amerikaner, der bei den British Open siegte, die er insgesamt viermal gewann. Und er konnte die PGA Championships fünfmal für sich entscheiden. Davon alleine zwischen 1924 und 1927 viermal in Serie. Er verbuchte dazu weitere 34 Siege bei nordamerikanischen Turnieren.
Die heutige PGA TOUR gab es damals natürlich noch nicht, denn es war ja damals die Zeit der Amateure.

Und er war fünfmal als aktiver und einmal als non-playing Kapitän in den ersten sechs Ryder Cup Begegnungen dabei. Einzig der Sieg beim vierte Major Turnier, das Masters in Augusta, fehlt ihm in seiner langen Siegesliste.
Allerdings wurde das Masters erst eingerichtet, als Hagen seinen sportlichen Höhepunkt schon überschritten hatte. Stattdessen gewann er fünfmal die Western Open, ein Turnier das zu jener Zeit als Major angesehen wurde.

Hagen war unbestritten auch der beste Spieler aller Zeiten in Matchplay-Bewerben (Lochwettspiel). So verlor er zwischen 1921 und 1928 von 33 Wettspielen in diesem Modus nur ein einziges.
1926 besiegte Walter Hagen auch Bobby Jones in einem 72-Loch-Wettkampf, der damals den besten Spieler der Golfgeschichte ermitteln sollte. Er tat das mit dem unfassbar eindeutigen Ergebnis von 12 & 11.
D.h. nach 61 Loch war das Match bereits entschieden. Worauf hin ein fassungsloser Bobby Jones die berühmten (Eingangsworte) Worte sprach.

Walter Hagen starb am 06.10.1969 (in Traverse City, Michigan) als hoch angesehene Persönlichkeit. Einer der Sargträger war die lebende Golflegende Arnold Palmer. Hagen wurde 1974 in die Ruhmeshalle des Welt-Golfsports World Golf Hall of Fame aufgenommen.
Aufrufe: 5257 | Kommentare: 15 | Bewertungen: 9 | Erstellt:07.09.2010
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KOMMENTARE
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Maulwurfen
07.09.2010 | 12:15 Uhr
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Maulwurfen : 
07.09.2010 | 12:15 Uhr
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Maulwurfen : 
Starkes Teil Danke das du Leuten wie mir diesen Sport näherbringst 10er
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xxlhonk
07.09.2010 | 12:14 Uhr
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xxlhonk : 
07.09.2010 | 12:14 Uhr
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xxlhonk : 
Ich habe es da einfach, war ich doch schon damals Live dabei, wenn SKY die Turniere übertragen hat


Aber ich finde diese Hall of Fame Blogs selber immer spannend, vor allem, wenn man von diese Typen "nur" die Namen kennt, weil die irgendwo immer wieder auftauchen.
So wie bei Hagen.
Auf den bin ich gestoßen, als ich den Ryder Cup Blog gemacht habe.
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gartenzwerg
07.09.2010 | 12:11 Uhr
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07.09.2010 | 12:11 Uhr
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Sehr interessant, Honk.
Vom frühen Golf hab ich absolut keine Ahnung, was mich natürlich nicht vom Kommentieren abhalten wird
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xxlhonk
07.09.2010 | 10:53 Uhr
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xxlhonk : 
07.09.2010 | 10:53 Uhr
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xxlhonk : 
Ich habe diesen Blog gemacht, weil Hagen auch der erste Captain der Amerikaner beim Ryder Cup war.
Und der steht ja vor der Tür.

Es werden sicherlich in loser Abfolge immer wieder mal Golflegenden wie Bobby Jones, Arnold Palmer etc. vorgestellt.
Wenn ihr selber Euch daran beteiligen wollt, fände ich das sehr prima.
Denn diese Typen sind ein Grund dafür, warum der Golfsport das ist, was er ist.
Und warum er so unglaublich populär wurde.
Leider weniger in Deutschland, aber wer weiß, vllt. schafft es ja Martin Kaymer, das kleine Flämmchen der Golfbegeisterung etwas mehr zu entfachen.
Und wenn wir als Gruppe auch einen, wenn auch sehr kleinen, Teil dazu beitragen können, ist das auch sehr stark!
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