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24.08.2010 um 15:23 Uhr
Geschrieben von FlorianRegelmann
NFL Preview 2010 - Pittsburgh
Rückblick & Offseason
Overall Record 2009: 9-7 // 3. Platz AFC North

Die Steelers legten die katastrophalste 9-7-Bilanz hin, die man sich nur vorstellen kann. Allein die Special Teams vergeigten drei sichere Siege. Dazu kam ein Problem, das man überhaupt nicht kannte. Normalerweise verlieren die Steelers keine Spiele, in denen sie führen. Normalerweise macht die Hammer-Defense dann den Sack zu.

Aber im letzten Jahr war irgendwie nix normal. Völlig uncharakteristisch gab die D Spiele aus der Hand, zum Teil gegen Gurken-Gegner. So verloren die Steelers nach gutem Start 5 Spiele in Serie - und am Ende wurden die Playoffs trotz einer späten Siegesserie von drei Spielen verpasst. Als Super-Bowl-Champion in die Saison gestartet und dann nicht mal Playoffs. Das war den Steelers schon 2007 passiert. Völlig inakzeptabel. Die Offseason? Ein Name: Ben.

Offense
Ben Roethlisberger. Wo soll man bei Big Ben bloß anfangen... Fangen wir so an: Es gab eine Zeit, in der ich mir gewünscht habe, dass sich die Steelers von diesem Typen trennen. Weg mit dem. Wie ich aus Pittsburgh gehört habe, hat die ganze Stadt so gedacht. Denn eigentlich will man in Pittsburgh mit so Leuten, die in so Sachen verstrickt sind wie Ben nichts zu tun haben. Wir sind ja nicht Cincinnati.

Nun ja, Ben ist immer noch da und er wurde mit Jubel empfangen. Pittsburgh gibt ihm eine zweite, letzte Chance. Aus zwei Gründen: Erstens scheint er ein anderer Mensch geworden zu sein, ist inzwischen höflich zu den Medien und herzlich zu den Fans. Sollte normal sein, war es aber nicht. Roethlisberger war sein Erfolg zu Kopf gestiegen. Die menschliche Schiene spielt aber nur die untergeordnete Rolle, Ben ist vor allem deshalb noch willkommen, weil es über den QB Ben Roethlisberger noch nie zwei Meinungen gab.

Ben im TV-Interview

Sagen wir es so: Wenn mein Leben von einem Game-winning-Drive abhinge und ich mir einen QB aussuchen dürfte, würde ich Ben nehmen. Nicht Brady, nicht Manning, nicht Brees, schon gar nicht Favre. Sobald Roethlisberger seine Sperre, die noch auf 4 Spiele reduziert werden wird, abgesessen hat, wird er eine Monster-Saison spielen. Zuvor wird ihn Byron Leftwich gut vertreten. Leftwich ist ein erfahrener, sehr passabler Backup und kennt das System in und auswendig. Dennis Dixon präsentiert sich im Trainingcamp zudem auch stark.

Waffen haben die QBs jede Menge. Der Abgang von Troublemaker Holmes tut den Steelers nicht weh, da die Besetzung auf der WR-Position top ist. Neben Ward und Neu-Starter Wallace (Star in the making) haben die Steelers Randle El nach PIT zurückgeholt, mit Battle (SF) und den beiden vielversprechenden Rookies Sanders und Brown gibt es weitere Optionen. Dazu kommt mit dem immer noch megamäßig unterschätzten Miller und Spaeth ein Top-TE-Duo.

Das Fragezeichen ist das Laufspiel. Größtes Thema in der Offseason war es, wieder zu Steeler-Football zurückzukehren, heißt: we have to run the football. Die große Last liegt auf den Schultern von Rashard Mendenhall, der das Zeug zum Star hat, wenn er seine Fumble-Neigung abstellen kann. Moore ist ein erfahrener, wertvoller Third-Down-Back, aber der Name, den man sich merken sollte, ist Isaac "Red Zone" Redman. Die Steelers haben seit dem Karriereende von Bettis riesige Probleme in Short-Yardage-Situations, Redman könnte die Lösung sein. Rookie Jonathan Dwyer war leider mehr oder weniger die ganze Vorbereitung verletzt.

Schwachstelle ist ohne Zweifel die O-Line. Das mit Colon ausgerechnet der beste Mann der O-Line das ganze Jahr ausfallen wird, tut sehr weh. Ob ihn Flozell Adams ersetzen kann? Möglich. Entscheidend wird sein, ob Rookie Maurkice Pouncey allen Vorschusslorbeeren gerecht werden kann. Der Center sollte eigentlich erst mal als Guard starten, aber nun sieht es so aus, als ob er sofort Starting-Center Hartwig ablösen wird.



Defense
Dass die Steelers-Defense in der letzten Saison nicht so überragend war, hatte natürlich einen Grund. Na ja, zwei Gründe. Troy Polamalu und Aaron Smith. Solche zwei Superstars, Smith wird gerne mal unterschätzt, sind einfach nicht zu ersetzen. Dass die Steelers-D trotz der Verletzungsprobleme noch die fünftbeste der NFL war, sagt einiges über ihre Qualität aus.

Großer Trumpf ist die Linebacker-Position, auf der sich zwei Superstars tummeln (James Harrison, LaMarr Woodley) und einer, der es in dieser Saison werden könnte (Lawrence Timmons). Durch James Farrior und die Rückkehr von Larry Foote ist man zudem tief besetzt. Auch auf der CB-Position gibt es mit Bryant McFadden einen Rückkehrer. Schwachpunkt der Steelers-CBs: Sie schnappen sich zu wenige INTs. Insgesamt ist die D ziemlich alt, aber solange sie von größeren Verletzungsproblemen verschont bleibt, ist sie vor allem sensationell gut. Punkt.



Special Teams
Ein riesiges Problem. Kein Team lässt so viele Return-TDs zu. Mit Al Everest kam deshalb ein neuer Special Teams Coach. Kicker Jeff Reed hat sich als einer der besten seines Fachs etabliert, er heult aber ebenso wie Woodley etwas rum, weil er keine vorzeitige Vertragsverlängerung bekam. Soll er heulen. Solange er seine Kicks trifft... Punter Dan Sepulveda ist grundsolide - er wird sich in der neuen Saison wohl zudem um die Kickoffs kümmern. Wer sich um die Returns kümmern wird, ist noch offen. Stefan Logan muss etwas um seinen Job zittern.



Coaching
Noll, Cowher, Tomlin. In Pittsburgh werden Trainer nur alle 400 Jahre gewechselt. Tomlin verlängerte im Sommer erneut vorzeitig. Der 38-Jährige hat sich als Top-Coach etabliert, ein großer Motivator und akribischer Arbeiter, sehr bestimmt in seinen Entscheidungen, manchmal vielleicht sogar etwas zu mutig. Tomlin steht trotz des Super-Bowl-Triumphs vor zwei Jahren unter Druck. Playoffs verpassen verboten.

Offensive Coordinator Bruce Arians ist vielleicht der unbeliebteste Mensch in Pittsburgh, jeder hätte gerne seinen Job und jeder meint, er würde es besser machen. Angeblich ist er nur dank der Unterstützung von Roethlisberger noch im Amt. Ganz anders Dick LeBeau. Der Defensive Coordinator ist eine NFL-Legende, der Erfinder des Zone Blitz ist das Mastermind hinter der Steelers-D, auch wenn er bald 73 wird, eigentlich darf er nie nie nie aufhören. Ein Genie.



Fazit
Die Steelers müssen die ersten 4 Spiele ohne Roethlisberger überstehen, dank des Spielplans ist das locker drin. Die Playoffs sind die verdammte Pflicht. So dumm wie im letzten Jahr können sie sich ohnehin nicht noch mal anstellen.

11-5. Die Steelers gehören zum Kreis der Teams, die den Super Bowl gewinnen können, wenn alles optimal läuft.
Aufrufe: 6187 | Kommentare: 11 | Bewertungen: 18 | Erstellt:24.08.2010
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