Als Abschluss unserer, hoffentlich großartigen Serie, haben wir noch einen Experten für uns gewinnen können, der so nett war einige Fragen zu beantworten.



Für mich ist er so was wie ein Idol im Österreichischen Football. Ja Österreich, vielen wird der Name Tobias Oberzeller jetzt nicht unbedingt etwas sagen, er war 10 Jahre (bis 2003) einer der herausragenden Receiver in Österreichs Liga und in Europa. Viele von euch wissen Österreichs Liga zählt neben Deutschland zu der Top Liga in Europa.
Heute ist Tobias in den Bereichen Sportmarketing, Sportkommunikation, Events und Organisation sowie Coaching tätig. In diesen Bereichen nimmt er Football als Aufhänger.
Football spielt in seinem bisherigen und momentan Leben eine große Rolle, ihn hat der Virus scheinbar fest im Griff. So ist er gemeinsam mit Manfred Schlitzer Herausgeber des österreichischen Football Magazin KICK OFF, das wahrscheinlich einige von euch schon kennen und es nur wärmstens weiter empfehlen können.
Dazu ist er noch bei den entscheidenden Spielen der NFL auf Puls4 einer der Experten. Auch diese Sendungen kann ich jedem nur ans Herz legen, diese Übertragungen sind Football pur.

So genug mal der Vorstellung, kommen wir nun zu den Fragen an Tobias.

Wie bist du eigentlich zum Football gekommen?

Durch die Leichtatletik, ich habe 10 Kampf gemacht, und irgendwann war mir das zu fad, da hat mich ein Freund darauf angesprochen ich solle doch mal zum Training mitgehen und aus dem einen Mal sind etliche Male geworden.

Was fasziniert dich so an Football?

Football ist der ultimative Kommunikationssport und Teamsport, es gibt klare Regeln und 80% spielen sich beim Football im Kopf ab. Football ist zudem für mich die komplexeste Sportart, durch Kommunikation und "Kopfarbeit" muss man wissen wann man wo wie zu sein hat.

Welche Position hast du gespielt und bei welchen Vereinen?

Grundsätzlich habe ich viele Positionen gespielt aber am Bekanntesten bin ich als WR. Ich war bei einigen Vereinen, 3. Division, 2. Division bis ich schlussendlich zu den Vienna Vikings gekommen bin wo ich die meiste Zeit verbracht habe.

Was waren da deine größten Erfolge?

Für mich ist der größte Erfolg, Football so wie es heute in Österreich gesehen und gelebt wird. Es hätte früher nie gegeben, dass 27.000 Zuschauer für ein Footballspiel zahlen und es im größten Stadion in Österreich ausgetragen wird.

Du bist ja auch Mitherausgeber des österreichischen Footballzeitschrift Kick Off - wie ist es dazu gekommen und wie läuft es?



Es war eine Idee zwischen Tür und Angeln, in Österreich stand die Football WM auf dem Programm und gemeinsam mit Manfred Schlitzer haben wir die Idee geboren nicht nur ein Programm zu machen sonder wir versuchen eine Zeitschrift herauszugeben und das dürfte uns ganz gut gelungen sein da wir immer mehr Zuspruch erhalten.

Anmerkung: KickOff ist kostenlos, es ist lediglich das Porto zu bezahlen, ist gewissermaßen einzigartig so. Finanziert wird es durch Anzeigen.

Du hast ja die Football WM 2011 schon angesprochen, wie waren deine Eindrücke davon?

Es war mit Abstand das beste Footballevent in Europa wenn nicht sogar auf der Welt. Diese Worte kamen nicht von mir sondern vom Präsidenten des Footballverbandes und sehr vielen Spielern, Betreuern und Zuschauern.
Es war echt gewaltig wie alle an einem Strang gezogen haben.
Einzig negativ bleibt die Blamage des Österreichischen Nationalteams hängen.

Es ist eigentlich auch Beschlossene Sache, dass sich Österreich für die EM 2014 bewirbt und diese wahrscheinlich auch bekommen wird.

2011 haben wir auch die Eurobowl wieder nach Österreich geholt -was sagst du dazu?

Zum Einen muss man sagen, dass es schön ist wie ernst in Deutschland die Eurobowl wieder gesehen wird und somit wir als Gegner.
Zum Anderen, ist es schön, dass die Eurobowl wieder in Österreich (Swarco Raiders) ist. Auf Vereinsebene sind wir so was wie Spanien oder England im Fußball.

Wie sieht es deinen Einschätzung nach mit Football in Österreich bzw. in Europa aus?

In Österreich wurden Gott sei Dank früh daran gedacht, dass dem Nachwuchs die Zukunft gehört, da sind wir federführend in Europa, was für ein so kleines Land wie Österreich schon ein großer Erfolg ist. Die anderen Länder werden da noch lange brauchen um das aufzuholen.
Für US-Spieler hat Österreich gemeinsam mit Deutschland die höchste Wertigkeit wenn es um den Sprung über den großen Teich geht.

Österreich wurde 2011 Jugendeuropameister - ein Fingerzeig für die Zukunft?

Auf jeden Fall, das Thema habe ich ja bereits angesprochen, was da noch dazukommt, die Jugend die dahinter kommt ist noch wesentlich besser und weiter. Da haben die anderen Europäischen Länder einiges an Aufholbedarf.
Die Vereine müssen auch erkennen, dass es Sinn macht die jungen Spieler in die USA zu schicken, denn dort haben sie noch eine wesentlich bessere Ausbildung, und viele werden ja wieder nach Österreich zurückkehren und die Verein profitieren dann davon.

Können wir einen dieser Jungen irgendwann in der NFL bewundern?

Es haben sicherlich viele das Zeug dazu doch der Weg von 400.000 Spieler zu 300 ist ein großer und es ist nicht erst ein Spieler durch den Rost gefallen. Wir haben einige gute junge Spieler. Ein Alexandar Milanovic ist schon in den USA bei den Sacramento Hornets. Laurinho Walch und Andreas Hofbauer wurden früh in die Weltauswahl der Junioren für den Länderkampf gegen die USA berufen - das sind nur einige um alle zu nennen bräuchten wir wesentlich länger.

Anmerkung: Heuer gewann das Team World mit 3 Österreichern (Walch, Hofbauer und Cosmo Paris Anders) zum ersten Mal gegen das Team der USA. Dieses Spiel ist eine Möglichkeit für ein gutes College gesichtet zu werden.

Wo würdest du unsere Teams im Vergleich zu den College Teams in den USA sehen?

Im Schnittpunkt der Div. II und Div. III. Aber wie gesagt, die Jungen Spieler werden da sicher eine Sprung machen und es wird von Div. III keine Rede mehr sein.

Wie war es bei dir mit dem College in den USA?

Ich studierte in den USA auf der L&C in Oregon State. Hatte dort das Glück einen Coach zu haben der voll auf mich zählte und von dem ich sehr viel lernen konnte.

Weiter geht's mit Tobias und Football in den USA in Teil 2.