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Ligue 1


Gründer: lalaland | Mitglieder: 24 | Beiträge: 12
09.11.2011 um 14:35 Uhr
Geschrieben von ThePitbullDavids
Moussa Sissoko - Vieira 2.0
Denkt man im Jahre 2011 an robuste, zweikampfstarke defensive Mittelfeldspieler mit einer guten Ausdauer und einem gewissen Maß an Technik a la Patrick Vieira, so muss man zunächst lange überlegen. Einer dieser knallharten Sechser ist der Franzose Etienne Capoue vom FC Toulouse, den ich hier ebenfalls in einem Blog vorgestellt habe. Heute möchte ich um den vielleicht talentiertesten Teamkameraden Capoues sprechen und zwar um einen gewissen Moussa Sissoko.

Am 16. August 1989 erblickte besagter Sissoko in Le Blanc-Mesnil (Frankreich) das Licht der Welt. Damals ahnte noch keiner, was für ein enormes Potential in den Füßen dieses Jungen schlummert. Als Ältestes von vier Kindern und Sohn malisischer Eltern traute man dem kleinen Moussa zunächst eher weniger zu. Man ging davon aus, dass Moussa irgendwann einmal wie sein Vater auf dem Bau arbeiten würde. Doch der 1,87 Meter Koloss sollte seinen eigenen Weg gehen. Einen anderen, besseren Weg. So beschloss der heute 22-jährige schon in jungen Jahren, Fußballprofi zu werden. Koste es was es wolle.


Auf dem Weg nach ganz oben - Moussa Sissoko

Mithilfe des Sports kann er sich und seiner Familie ein besseres Leben ermöglichen. Zu verlieren hat er ja ohnehin nicht viel. Getreu diesem Motto begann Moussa 1995 bei Esperance Aulnay seine fußballerische Laufbahn und schnell wurde allen Verantwortlichen klar, dieser kleine, hartnäckige Bursche hat eine ganze Menge auf dem Kasten und lässt sich durch nichts und niemanden beirren. Es ist geradezu ein Ding der Unmöglichkeit, diesen jungen Franzosen mit afrikanischen Wurzeln von seinem Ziel abzuhalten. Nach lediglich 4 Jahren bei Aulnay entschied sich Sissoko zu einem Wechsel zum FC Red Star.

Auch hier wusste der zentrale Mittelfeldspieler, der ebenso auf dem rechten Flügel spielen kann gleich zu überzeugen. Doch nach nur einem Jahr bei den vermeintlich stärkeren Red Stars zog es Moussa zurück zu seinem Mentor und ehemaligen Trainer Adama Dieye. Dieye, der wie Moussa behauptet sehr wichtig für seine Entwicklung gewesen ist und heute als Futsal Trainer agiert, war immer vom Talent des Jungen überzeugt und unterstützte ihn dementsprechend. Zwar stritt keiner mehr das Talent des jungen Sissoko ab, doch man war sich sicher, dass es nicht für mehr reichen wird. Es sollte alles anders kommen.

So begleitete Moussa einen Jugendfreund zu einem Sichtungstraining des FC Toulouse. Während der Freund nicht zu überzeugen wusste, kam es im Laufe des Tages zu einem Wendepunkt in Moussas bis dato jungen Lebens. Eine Mannschaft hatte einen Spieler zu wenig und so bat man Sissoko dieses Team aufzufüllen. Es stellte sich gleich heraus, dass Sissoko anders, ja einfach besser ist als die ganzen anderen 14-jährigen. Er war athletischer und auch stärker am Ball. Nach dem Sichtungstraining sicherte sich der französische Spitzenklub die Dienste des kleinen „Destroyers" und steckte ihn in ein Juniorenteam zusammen mit Etienne Capoue oder Cheikh M´Bengue.

Gerade das Duo Capoue und Sissoko spielte damals groß auf und sorgte für Furore. Ganze 4 Jahre später war es dann endlich so weit. Er wurde in das Reserveteam Toulouses aufgenommen und sammelte in seiner ersten Saison reichlich Erfahrung, obgleich er nur 18 Spiele bestritt. Von nun an gab keine zwei Meinungen mehr zu Moussa Sissoko. Alle waren sich sicher. Wenn es Sissoko nicht nach ganz oben schafft, dann auch niemand anderes.

So avancierte er zu einem der begehrtesten französischen Perspektivspieler, denen die Zukunft gehört. Auch im Ausland hörte man von diesem Sissoko. So wurde zunächst das Interesse des FC Liverpool und der Bolton Wanderers geweckt. Doch Sissoko entschied sich zunächst einmal in der Ligue 1 durchzusetzen zu wollen. Zur neuen Saison war es dann soweit. Elie Baup der große Stücke auf Sissoko hält, beförderte den Jungspund in die erste Mannschaft und gab ihm die Rückennummer 22.

Am 4. August 2007 kam es dann zu Sissokos Debüt in der Ligue 1, bei dem sich sein Team mit 3 zu 1 gegen Valenciennes geschlagen geben musste.
Doch nur eine Woche später gelang der große Coup. Man besiegte Titelfavorit Lyon mit 1 zu 0. Damit allerdings nicht genug, denn Ende September geschah das, was alle vorher schon wussten. Sissoko galt von nun an als echter Stammspieler und als eine der wichtigsten Stützen des Teams. Gemeinsam mit Emana bildete er eines der stärksten Sechser Duos der Liga und wurde von seinen Gegenspielern zwar geschätzt, aber meist auch gemieden. Diese Abgeklärtheit, Ausdauer und Zweikampfstärke kombiniert mit feinster Technik machte Sissoko zu einem unberechenbar guten Spieler. Auch die Verantwortlichen des FC Toulouse erkannten, was für ein Juwel sie in ihren Reihen haben und verlängerten Sissokos Vertrag vorzeitig um zwei Jahre.

In der Folgesaison kam es allerdings zu einer Art Umbruch. Achille Emana wechselte zu Betis nach Spanien und Etienne Capoue wurde hochgezogen. Ebenso entschied man Didot von Rennes zu verpflichten. Die Folge dieses Umbruches war, dass Sissoko jetzt nicht nur seine defensiven, sondern auch seine offensiven Qualitäten auf den Flügeln zur Schau stellen durfte und mit Erfolg. Nach 40 Spielen, 5 Toren und unzähligen Vorlagen wurde Sissoko als Nachwuchsspieler des Jahres nominiert, genauso wie Teamkamerad Etienne Capoue. Von der Spielweise her verglich man Sissoko schon mit dem großen Patrick Vieira oder auch mit Mahamadou Diarra.

In der nachfolgenden Spielzeit bekundeten dann auch noch die Tottenham Hotspurs von der Insel ihr Interesse an Moussa und boten stolze 15 Millionen Pfund. Zu wenig meinte Toulouses Manager, denn neben den Spurs und Liverpool, gab es auch Gerüchte bezüglich der Bayern, Juventus Turin oder auch Man City. Für knapp unter 30 Millionen Euro darf Sissoko wechseln, basta. Trotz großem Interesse gerade aus England, blieb Sissoko in Frankreich bei Toulouse und griff dort noch einmal richtig an. Er wurde immer gefährlicher vor dem Tor.



Dies bemerkte auch Frankreichs Ex-Coach Domenech und berief Sissoko gegen die Färöer-Insel ins A-Team. Eine seiner wenigen richtigen Entscheidungen, wie ich meine. Auf jeden Fall gewann Frankreich das WM-Quali Spiel locker mit 5 zu 0 und Moussa, der zuvor sämtliche Jugendnationalmannschaften durchlaufen hatte, zeigte sich von seiner besten Seite und wurde im nachfolgenden Spiel gegen Österreich ein weiteres Mal in den Kreis der Besten einberufen. Trotz starken Leistungen verpasste Sissoko die WM in Südafrika nur knapp.

Warum? – Das bleibt Domenechs Geheimnis!

Fest steht Moussa Sissoko ist eines der größten französischen Talente, ihm traue ich noch den ganz großen Coup zu, denkt an meine Worte.
Aufrufe: 10040 | Kommentare: 12 | Bewertungen: 10 | Erstellt:09.11.2011
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KOMMENTARE
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riesery
10.11.2011 | 17:51 Uhr
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riesery : 
10.11.2011 | 17:51 Uhr
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riesery : 
Gute Arbeit Pitbull.Kennt man von dir nicht anders.

Halte von dem spieler auch einiges was ich bisher gesehen hab.Das war aber auch bei einem anderen Sissoko der Fall und er konnte in seiner Karriere für mich bis dato die Anlagen nie umsetzen konstant über einen längeren Zeitpunkt.Die Rede ist von Mohamend.Hoffe dass der Sissoko seine Sache besser macht und die Viera Vergleiche nicht schon wieder zu früh sind.

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ThePitbullDavids
10.11.2011 | 17:17 Uhr
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ThePitbullDavids : Danke erstmal für die Kommentare
10.11.2011 | 17:17 Uhr
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ThePitbullDavids : Danke erstmal für die Kommentare
@eijay: Genauere Recherche, daher habe ich mir mit dem Blog auch reichlich Zeit gelassen. Davon mal abgesehen erfährt man auch in einem Land wie Frankreich etwas über die Geschichte von Spielern, ebenso wie es auch in der Ligue 1 Interviews mit Spielern gibt.Die Bundesliga ist nicht die einzige Liga die veröffentlicht, dass ein neuer Spieler wie Robben damals Bayern Fan war etz... Viele der Aussagen stammen übrigens von Sissoko selber, zum Beispiel,dass er seinen Jugendtrainer als Mentor gesehen hat.
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eijay699
10.11.2011 | 16:59 Uhr
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eijay699 : Hmmm
10.11.2011 | 16:59 Uhr
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eijay699 : Hmmm
Ich weiß nicht wer oder wsa du beruflich machst, aber das liest sich so als ob du schon moussa sissoko seit seiner geburt kennst und begleitest deswegen habe cih mittendrin aufgehört den blog zu lesen! woher willst du wissen, dass er im alter von 6-9 überragend war oder das er schon im genannten alter ans profi geschäft gedacht hat ...

sorry aber schlechter schreibstil.

Gruß
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skrtel37
10.11.2011 | 16:57 Uhr
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skrtel37 : 
10.11.2011 | 16:57 Uhr
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skrtel37 : 
Klasse Blog TPD, wie man es von dir gewohnt ist.

zu Moussa: Ein rießen Talent der Bursche, der wird mit M´Vila Frankreich noch glücklich machen im zentralen/defensiven Mittelfeld.
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Simmon
10.11.2011 | 16:50 Uhr
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Simmon : 
10.11.2011 | 16:50 Uhr
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Simmon : 
Super Blog, interessanter Spieler!
Freu mich schon auf den nächsten Blog :)
10 Punkte, ohne Frage!
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STOP
10.11.2011 | 16:46 Uhr
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STOP : 
10.11.2011 | 16:46 Uhr
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STOP : 

der pit wollte schon laaaaaaange über den spieler einen blog schreiben!
würde mal zeit

es ist ruhiger geworden um den spieler....eine gute zeit für vereine sich gedanken über ihn zu machen.er muss den nächsten schritt machen.....
glaube aber nicht dass toulouse mehr als 20-25 mio für den spieler je bekommen wird....vielleicht auch weniger.....ein großer kann er werden,aber nicht in toulouse und wahrscheinlich auch nicht in frankreich

10 p...und schöne grüße
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derMladen
10.11.2011 | 15:53 Uhr
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derMladen : Sissoko
10.11.2011 | 15:53 Uhr
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derMladen : Sissoko
Der Typ ist bei FIFA ja schon so genial, der perfekte ZDM
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Gnanag
09.11.2011 | 17:01 Uhr
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Gnanag : 
09.11.2011 | 17:01 Uhr
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Gnanag : 
Toller Blog, sehr schöne Biographie. Sissoko ist ein Spieler, über den ich bisher so gut wie nichts wusste, jetzt bin ich ein wenig weniger ignorant. Merci
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MarcoVfB
09.11.2011 | 15:08 Uhr
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MarcoVfB : 
09.11.2011 | 15:08 Uhr
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MarcoVfB : 
Konntest du. Feiner Blog über einen feinen Spieler.
Ich wäre nicht abgeneigt Sissoko mal in der Bundesliga zu sehen.
10P
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ThePitbullDavids
09.11.2011 | 14:38 Uhr
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ThePitbullDavids : Salut
09.11.2011 | 14:38 Uhr
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ThePitbullDavids : Salut
So nach langer Abstinenz (aus berufl. Gründen) mal wieder ein Blog von mir, ich hoffe ich konnte euch einen sehr interessanten Spieler nahe bringen.

Tschüü Cedric
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