Es gibt Familien, die sind mit dem Wrestling unzertrennlich verbunden. Sei es die Familie Orton, Rhodes, Hart oder Johnson/Maivia. Und immer ist einer der erste, der angefangen hat. "Die erste Generation hatte es am schwersten" hört man immer und das stimmt vor allem bei einem:

Joseph Melton James aka Bullet Bob Armstrong

Er begann zu einer Zeit, da wurden für die Events Turnhallen von Schulen gemietet, da wurde die Musik von einem Ghetto Blaster eingespielt und wenn mal mehr als 50 Zuschauer kamen, war es ein gelungener Abend.

Und eigentlich hätte sich Bob solche Geschichten garnicht antun müssen. War er doch hoch dekorierter Leutnant in der US Army. Stationiert in Korea erlangte er den Spitznamen "The Honour". Auch nach seiner Rückkehr in die Heimat, hatte er eigentlich einen gut bezahlten Job als Feuerwehrmann. Aber ein Erlebnis aus der Kindheit lies ihn nie wieder los und der Traum vom Wrestling klemmte ihm fest hinter der Hirnrinde.

Das besagte Erlebnis aus der Kindheit war ein Wrestlingmatch mit Georgeous Georg, welches er mit seinem Vater besuchte. Und so machte er seinen Traum im Jahre 1969 also wahr und stieg für National Wrestling Alliance (NWA) & Georgia Championship Wrestling (GCW) in den Ring, wo er gegen Jacke Brisco, Bobby "the Brain" Henan, Rowdy Roddy Piper und eben auch besagten Georgeous George antrat.

Ein Schöner Mann war er nie und seine Locken, sein Brusthaar und die eher unglückliche Kleidungswahl erinnerten eher an Al Bundy.



Aber bei einem Unfall auf einer Hantelbank, zerbrach die Stange und ein Seitengewicht traf ihn im Gesicht. Mehrfache Knochenbrüche und eine abgerissene Nasenspitze waren die Folge. Zwar konnte die Nase wieder angenäht werden, aber er sollte für mindestens 5 Jahre eine Nasenmaske tragen. So entschied sich Bob, nach dem Vorbild der mexikanischen Wrestler, eine Kopfmaske zu tragen.

Weil dies aber unter den amerikanischen Wrestlern verpöhnt war (es sah derer Meinung nach albern aus), verspottete man ihn als Kanonen Kugel. Bob machte eine Tugend daraus und begann den Ringnamen "The Bullet" zu verwenden. 1982 kämpfte er dann erstmals wieder ohne Maske, behielt seinen Ringname aber.

Privat lief es bei ihm besser. Mit seiner Frau Vivian hatte er 4 Söhne. Damals soll es im Hause Armstrong wie auf einem Wrestling Basar zugegangen sein. Bob sagte: "Die Jungs machten Legdrops und Ellbows vom Küchentisch, Meine Frau musste als Referee herhalten und ich glaube in der Zeit mussten wir alle 2 Monate eine neue Couch kaufen". Noch viel besser fand ich aber das Statement: "Meine Frau hatte den besten Wristlock im gesamten Wrestlingbusiness. Wenn die Jungs nicht spurten, wurden sie erzogen".

So verwundert es nicht, dass alle 4 Söhne irgendwann selbst im Wrestlingbusiness auftauchten. Am weitesten schaffte es Brian. Bekannt unter dem Ringnamen Road Dogg Jesse James, war er Teil der New Age Outlaws (mit Billy Gunn) und auch von Degeneration X.

Auch James Jr. aka Scott Armstrong schaffte es bis in die WWE. Allerdings als Referee. Wer dieses Jahr das Elimination Chamber Main Event gesehen hat, der blonde Kerl im gestreiften T-Shirt war der Junge.

Die anderen beiden sind eher im regionalen Bereich hängen geblieben, aber betreiben zusammen eine Wrestlingschule, die Größen wie R-Truth und RVD hervorbrachten.

Bob kämpfte derweilen in 5 verschiedenen Brands um das Geld für die Familie nach Hause zu bringen.

Sobald die Söhne alt genug waren, das heisst 15 -19, fingen die 5 an zu Toure. Als "The Armstrongs" reisten sie nach Neuseeland, Japan und natürlich auch Bob's 2. Heimat Korea. Als Tag Team Spezialisten erlangten sie schnell Ruhm. Bis die Söhne anfingen ihr eigenes Ding zu drehen.

Der Vater machte als Promoter & Commissioner für den Verband "Intercontinental Circruit" (5 Wrestling Brands) weiter und stieg weiterhin in den Ring. Zu eben jenem Circruit gehörte auch die Capitol Wrestling Corporation Ltd (CWC) welche von Roderick James "Jess" McMahon geführt wurde, dem Großvater von Vince McMahon.

Man mag es nicht glauben, aber Bob wrestlete all die Jahre durch, auch mit 71 noch. 2002 trat er an der Seite seines Sohnes Brian für TNA auf.

Für ein echtes Wrestlingmatch reichte es natürlich nicht, aber für's Armdrücken hatte er immernoch genug Muskeln.



Man mag davon halten, was man will, unterhaltsam ist es allemal.

Und trotz der Tatsache, dass Bob Armstrong nie selbst für die WWE wrestlete, ist er nun einer der 5 diesjährigen Inductees für die WWE Hall of Fame. Inducted von seinen 4 Söhnen, markiert der 2. April 2011 dann auch seinen Retirement Tag. Mit 78!



Eine wahre Legende der WWE

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