Der Regisseur gibt Anweisungen an seine Statisten. Doch versteht ihn wirklich jeder?

Mit Thomas Schaaf möchte man dieser Tage wirklich nicht tauschen. Er muss sich vorkommen wie in einem schlechten Film, wo das Ende zwar noch weit entfernt ist, aber dennoch jeder halbwegs gescheite Zuschauer erkennt wie's ausgehen wird.

Schlechte Filme haben leider nun mal oft auch schlechte Drehbücher und so ist es bei uns im Verein anscheinend nicht anders wenn man die Tatsache sieht, dass trotz eines Trainingslagers ohne große nennenswerte Ausfälle und trotz eines vollen Terminplans mit 3 Testspielen, am Ende irgendwie kein wirklicher Fortschritt zu erkennen ist. Sicher, wenn man die Interviews von Allofs und Schaaf so liest und dazu dann noch die Interviews der Spieler auf werder.de, dann scheint es wirklich was gebracht zu haben, die Jungs mal ein paar Tage in die vermeintliche Sonne zu schicken um sie auf Herz und Nieren zu prüfen und dann durch striktes Training wieder dahin zu bringen wo man sie haben möchte. In ein passendes Mannschaftsgefüge mit Spielern die alle an einem Strang ziehen und alles für das Team geben. Eben welche die den Ernst der Lage erkannt haben und sich dem stellen und sich jetzt aber so richtig in die Vollen hängen. Erwartet hat man das, aber es bleibt in meinen Augen irgendwie alles bei Erwartungen.

Wenn man sich die drei Testspiele mal ansieht, jaja ich weiß, ich weiß, die haben null Aussage weil doch dies und das und jenes. Aber irgendwie finde ich sind doch solche Tests auch nicht nur da, damit die Zeit rumgeht und die Bengels noch ein bisschen vor sich hinkicken dürfen, so quasi als Abschluss nochmal, weil sie doch so gut und hart trainiert haben. Man muss sich bloß mal anschauen was bei der ganzen Sache in Belek rauskam. 3 eigene Tore und 8 Gegentore. Das sieht irgendwie so richtig nach Werder aus. Vorne will es nicht so richtig klappen, dafür wird hinten umso mehr gestümpert. Ich glaube um das zu erreichen, hätte es keines Trainingslagers bedürft, sondern man hätte auch einfach so weitermachen können wie zuvor. Tja und was macht man jetzt dagegen? Nichts so scheint es.

Achja, einen neuen Spieler haben wir bekommen. Sogar schon vor dem Abflug in die Türkei. Werdertypisch natürlich keinen Linksverteidiger oder Innenverteidiger sondern einen waschechten Stürmer.

Darf ich vorstellen: Denni Avdic, 22, Schwede und Stürmer

Er wurde geholt als Ersatz für den zu Besiktas Istanbul angewanderten Hugo Almeida und ist von der Statur her so in etwa Hugos Kampfklasse. Allerdings ist er laut Schaaf noch nicht soweit und muss noch etwas an Fitness aufholen. Na dann hoffe ich mal die Fitness ist bald da und die Tore für uns auch. Varmt välkommen Denni!

Tja, das wars dann allerdings auch schon wieder mit den guten Nachrichten. Die schlechten sind und bleiben die überwiegenden. Nämlich, dass mit Naldo sobald nicht zu rechnen sein wird und dass ein Wesley, zumindest vorerst noch, nicht am Training, geschweige denn an Bundesligaspielen, für uns teilnehmen kann. Was jetzt für unseren munteren Klaus bedeutet, es müsste wenn möglich noch ein Verteidiger her. Auch auf Sebastian Boenisch müssen wir uns noch eine Weile gedulden. Was die ganze Sache sicherlich nicht einfacher macht. Aber ich glaube für so manchen Fan ist das kein wirklicher Verlust.

Die Frage bleibt aber. Passiert noch was oder passiert nichts? Man hört ja von Gerüchten auf transfermarkt.de und Co immer so einiges. Sei es nun ein Ipek, Ze Roberto oder ein Klose, seit neustem auch mal wieder ein Gündogan. Eines fehlt bei diesen ganzen Gerüchten, nämlich ein Innenverteiger. Es heißt zwar immer Angriff wäre die beste Verteidigung, aber dass das nun wirklich nicht mehr bei uns funktioniert, sollte mittlerweile nach der Hinrunde mehr als bekannt sein.

Wäre es also da nicht angebrachter auch mal wieder ein Gerücht zu diesem Thema zu hören? Wir hatten da doch diesen Spieler von Aston Villa(ich habs wirklich nicht mit Namen, sorry), genau so den Ignovsky von 1860. Dass ein Oskar Wendt nicht im Winter kommen würde, weil der lieber CL spielt, dürfte keinen wirklich überraschen. Dafür aber wohl die Aussage von Klaus Allofs zum Thema Safari. Der war dann wohl nicht gut genug für uns. Hmm, ja aber was soll denn nun aus unserer Abwehr werden? Dort ist doch nunmal unser größtes Problem und wenn man ehrlich ist, das nicht erst seit gestern. Sollte man Prödl und Mertesacker nun noch ein bisschen mehr Zeit geben? Oder vielleicht Silvestre mal nach Innen ziehen? Vielleicht doch einen Clemens Schoppenhauer mal ranlassen, da schon so einige Male sich Talente durch solch eine Art der Eingliederung hervorgetan haben? Es ist in jedem Falle immer ein Risiko dabei, aber sollte nicht gerade jetzt wo wir schon so gut wie am Abgrund stehen die richtige Zeit dafür sein etwas zu probieren? Was haben wir denn schon zu verlieren? Das sind eine Menge Fragen, ich weiß, aber ich habe selbst eben mehr Fragen als das ich Antworten habe. Ich gebe ehrlich zu, seit langem stehe ich vor den Dingen die da in Bremen passieren und weiß kein Stück weiter mehr oder was man noch sagen sollte oder besser tun könnte. Es ist eben ein ganz schlechter Film, vielleicht sogar ein echtes Drama, was da gerade vor unseren Augen abläuft und Werder Bremen ist der Hauptdarsteller welcher womöglich das Ende des Films nicht mehr miterleben wird. Ich hoffe natürlich ehrlich gesagt doch, denn auch wenn der Film schlecht ist, so ist der Hauptdarsteller immernoch mein Lieblingsschauspieler und der darf nicht einfach irgendwann und irgendwo krepieren. Das geht doch nicht! Aber man weiß ja nie bei solchen seltsamen Filmen. Wir werden es wohl spätestens am 34. Spieltag sehen.

In diesem Sinne danke fürs lesen und kommentieren.

Ole Ole nur der SVW!