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Jahresrückblick 2010


Gründer: GNetzer | Mitglieder: 35 | Beiträge: 4
02.01.2011 um 10:54 Uhr
Geschrieben von Donald
Jahresrückblick: Handball-EM²
N wie noch nicht müde: Zusammen mit dem ukrainischen Torhüter Serhij Bilyk war der Serbe Dejan Peric der älteste Spieler des Turniers. Wo andere schon längst die Schuhe an den Nagel gehängt hätten, spielt der serbische Schlussmann noch auf internationalem Niveau. Zwar war er hinter Stanic nur die Nummer zwei, trotzdem stand er insgesamt über eine Stunde auf der Platte. Für einen 39-jährigen eine beachtliche Leistung. Auch im Verein zählt er noch lange nicht zum alten Eisen, mit Veszprem hat er einen international angesehenen Arbeitgeber.

Ö wie Österreich: Auch wenn die Österreicher in der Hauptrunde ihre Segel streichen mussten, konnten sie zeigen, warum sie schon lange keine Exoten mehr im Handball sind. Vor allem durch ein 37:37 gegen Island, das durch ein Last-Minute-Tor verdiente man sich europaweit Respekt. Zumal man 45 Sekunden vor Schluss noch mit drei zurücklag, schlussendlich war es Wagesreither, der aus der eigenen Hälfte den umjubelten Ausgleichstreffer erzielte. Diese letzten Minuten rissen wirklich jeden von den Sitzen und die österreichischen Fans und die landesweite Euphorie waren anschließend kaum mehr zu halten.

P wie polnischer Ausnahmekönner: Dass Thierry Omeyer ein gutes Turnier in Österreich ablieferte, ist kein großes Geheimnis. Von einem Mann wurde er allerdings übertroffen. Die Rede ist von Slawomir Szmal, aktuell Torwart bei den Rhein-Neckar Löwen. Er war einer der wichtigsten Faktoren, wenn nicht sogar, der wichtigste Faktor im polnischen Team. Ein Halbfinaleinzug ohne seine unzähligen Paraden? Schwer vorstellbar! Leider wird der Welthandballer die Bundesliga bald Richtung Heimat verlassen! Schade drum!

Q wie Qualifikation: In den meisten Gruppen der EM-Qualifikation ging es gemächlich zu. Die Favoriten setzten sich ohne große Mühe gegen die Kleinen durch. Einzig in Gruppe zwei tobte ein enger Kampf. Russland war schon früh als Gruppenerster durch, dahinter ein Duell zwischen den Nachbarländern Bosnien-Herzegowina und Serbien. Bei den zwei direkten Aufeinandertreffen gewannen beide je ein Spiel und so musste man auf Ausrutscher des Konkurrenten warten. Gegen Russland war ohnehin für beide nichts zu holen, sodass eine Pleite der Bosnier gegen die Schweiz das Rennen zugunsten der Serben entschied.

R wie Riese im Rückraum: Die Körpergröße spielt im Handball eine gewichtige Rolle. Unter 1,85 geht im Rückraum wenig. Mit Marko Kopljar verfügte das kroatische Team bei der EM über einen besonders großen Spieler. Mit einem Gardemaß von 2,10m überragte er alle anderen Spieler. Auch wenn er gegenüber seiner Gegner einen Größenvorteil besitzt, gehörte er nicht zum Stammpersonal, was am hervorragenden Rückraum der Kroaten lag.

S wie Stefansson: Er ist eine Institution im Welthandball. In Island wird er nicht selten als lebende Legende bezeichnet. Auch bei der EM 2010 in Österreich führte er Island dank seiner Erfahrung und seinem Können bis ins Halbfinale und später zu Platz drei. Der rechte Rückraumspieler von den Rhein-Neckar Löwen hatte sich damit eine Nominierung für das All-Star-Team verdient. Wobei diese Auszeichnung neben seiner silbernen Olympiamedaille und dem isländischen Großritterkreuz fast ein wenig unter zugehen vermag.

T wie Toyota HBL: Die selbst ernannte stärkste Liga der Welt zeigte bei der Europameisterschaft, warum sie diesen Titel auch zu Recht innehält. Fast in jedem Nationalteam verbargen sich etliche Bundesligaspieler und der Fakt, dass 4 der 7 Allstars in Deutschland ihre Brötchen verdienen, unterstreicht die Qualität der HBL nur noch mehr. Dass mit MVP und Torschützenkönig Filip Jicha der Topstar in Diensten des THW Kiel steht, sei nur als Randbemerkung hinzugefügt.

U wie unglaubliche Sprungkraft: Der französische Linksaußen Luc Abalo, der auf der Rechtsaußen-Position agiert, ist nicht nur schnell, sondern hat auch eine besonders ausgeprägte Sprungkraft. Für jeden Torwart ein Albtraum, denn man könnte fast meinen, dass Abalo mitsamt des Balls ins Tor springt. Selbst aus unmöglichen Winkeln kann er mithilfe eines weiten Sprungs ein Tor erzielen. Vor diesem Spieler kann man nur den Hut ziehen!

V wie Velyky: Inmitten des Geschehens der EM erschütterte die ganze Handballwelt die Nachricht des Todes von Oleg Velyky. Er erlag in der Nacht zum 23. Januar nach langem Kampf seinem Krebsleiden. Mit Velyky, der uns allen wegen seiner sympathischen Art und seinem großen Kämpferherz in Erinnerung bleiben wird, ging einer der größten deutschen Handballhoffnungen leider viel zu früh von uns. R.I.P. , Oleg Velyky!

W wie Weltklasse: Nikola Karabatic zählt unumstritten zu einem der besten Handballer weltweit. Europameister, Platz drei in der Torjägerliste zudem Mittelmann im All-Star-Team. Eine Bilderbuch-EM für den Franzosen, der einmal mehr untermauerte, wie unverzichtbar er für den französischen Handball ist. Leider kann man Karabatic im Fernsehen nur noch sehr selten
sehen, da er den THW Kiel nach einer überaus erfolgreichen Ära verlassen hat. Seine Handballkünste zelebriert er aktuell beim Montpellier HB.

X wie Mister X: Mit am schönsten bei Turnieren sind die Spieler, die man nicht auf dem Zettel hat, die sogenannten Neuentdeckungen. Auch wenn mich einige Spieler überrascht haben, möchte ich einen hier besonders hervorheben. Mit dem Kroaten Manuel Strlek, der wohl den wenigsten Handball-Fans ein geläufiger Name ist, spielte sich ein Linksaußen ins Rampenlicht. Er brauchte wenig Chancen, um ein Tor zu erzielen und war ein wichtiger Garant für den Finaleinzug.

Y wie Youngster: Aron Palmarsson war der jüngste Spieler des gesamten Turniers, konnte dabei aber trotzdem gehörig auf sich aufmerksam machen. Das Talent gilt als kommender Weltklassespieler und deutete das mit bemerkenswerten Leistungen bei der EM an. Vor allem im Halbfinale gegen die starken Franzosen trumpfte der Youngster mit 6 Toren auf. Am Mittelmann vom THW Kiel werden wir in naher Zukunft noch große Freude haben. Schon bei der WM traue ich ihm eine wichtige Rolle im Team der Isländer zu.

Z wie Zuschauer: Über wenig Zuschaueranspruch konnte sich der Gastgeber nicht beklagen. Die Fans strömten in Massen in die Hallen um ein Teil dieser schönen Europameisterschaft zu sein. Nicht wenige Male konnte man eine ausverkaufte Halle vermelden. Doch die Fans waren nicht nur anwesend, sie sorgten auch für eine angemessene Stimmung. Auch deutsche Fans waren zahlreich über die Grenze zu kommen, um ihr Team zu unterstützen. Das Ausscheiden lag sicherlich nicht an der Unterstützung, das haben sich die Spieler selbst zuzuschreiben.

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Aufrufe: 1781 | Kommentare: 3 | Bewertungen: 2 | Erstellt:02.01.2011
ø 10.0
KOMMENTARE
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fcbfcb
02.01.2011 | 22:19 Uhr
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fcbfcb : 
02.01.2011 | 22:19 Uhr
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fcbfcb : 
Ganz stark.
hat mir viel Spaß bereitet das zu lesen.(:
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GNetzer
02.01.2011 | 15:40 Uhr
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GNetzer : 
02.01.2011 | 15:40 Uhr
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GNetzer : 
Sehr schön gemacht, Donald!
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Voegi
MODERATOR
02.01.2011 | 15:03 Uhr
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Voegi : 
02.01.2011 | 15:03 Uhr
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Voegi : 
von a bis z absolut gelungen! :)
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