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Formel 1


Gründer: santiagodiaz | Mitglieder: 116 | Beiträge: 60
03.02.2010 um 23:45 Uhr
Geschrieben von Sebastinho
Virgin Racing - 2010


Fahrer


Timo Glock

Startnummer 24
Rennen: 37
Siege: 0
Poles: 0
Beste WM-Platzierung: 10. Rang (2008, 2009)


Lucas di Grassi

Startnummer 25
Rennen: 0
Siege: 0
Poles: 0
Beste WM-Platzierung: -


VR-01

Teamvorschau

It's time for another revolution!

Nieder mit den alten Methoden. Weg mit den Windkanälen und Zeichenbrettern! Wir leben in einem digitalen Zeitalter. Also wird das F1-Auto von heute gefälligst am Computer entworfen.

Klingt utopisch? Bis vor kurzem hätten viele ohne zu zögern „Ja!" gesagt. Auch jetzt wird das neue Virgin Racing-Team von einigen F1-Konkurrenten belächelt. Noch.

Der Virgin-Designer Nick Wirth hat bereits mit dem Acura ARX in der American Le Mans Series bewiesen, dass man mit Hilfe der CFD-Technologie ein Siegerauto konstruieren kann. Nun sollte man nicht davon ausgehen, dass Virgin Racing aus dem Stand an der Spitze fahren wird. Dennoch wäre es ein ungemein großer Prestigeerfolg, sollte der VR-01 konkurrenzfähig sein. Insbesondere unter der Berücksichtigung des Budgets, welches lediglich 44 Millionen Euro betragen soll. Nur zum Vergleich: Bei McLaren vermutet man ein Budget in Höhe von 220 Mio. Euro!

Ursprünglich sollte Virgin Racing unter dem Namen Manor GP an den Start gehen. Manor sollte Motorsportfreunden ein Begriff sein, unter anderem wegen deren Teams in der F3 Euroseries und Formel Renault. Spätere F1-Fahrer stellten dort ihr Talent unter Beweis, z.B. F1-Weltmeister wie Kimi Räikkönen und Lewis Hamilton oder auch der aktuelle Virgin-Fahrer und F1-Rookie Lucas di Grassi.

Die innovative Herangehensweise imponierte den Virgin-Gründer und schillernden Milliardär Sir Richard Branson, so dass dieser kurzerhand 20 Prozent der Teamanteile übernahm und als Teamhauptsponsor eine Umbenennung veranlasste. Und wer Sir Branson kennt, der kann getrost von einer Menge Unterhaltung ausgehen, die der oftmals spießigen Formel 1 nur gut tun kann.

Nette Geschichte am Rande: Zwischen Air Asia-Inhaber und Lotus-Teamchef Tony Fernandes sowie Richard Branson soll eine amüsante Wette laufen. Derjenige, dessen Team schlechter abschneidet, muss bei der Airline des anderen als Stewardess arbeiten. Im Gegensatz zum VR-01 dürfte dies kein optisches Highlight werden...

Expertenmeinung:

Nick Wirth (Designer): "Wenn man sieht, was die bestehenden Team mit ihren konventionellen Methoden erreicht haben, dann verstehe ich die Skepsis gegenüber unserer reinen CFD-Vorgehensweise. Aber wir befinden uns in einem Sport, der sich wegen wirtschaftlicher Tatsachen gerade enorm verändert.

Mit regulativ beschränkten Ressourcen wird es zu teuer sein, konventionell zu sein. Ich erwarte, dass Erfindergeist zur Notwendigkeit wird. Mein Glaube an den digitalen Designprozess ist unerschütterlich und die Gelegenheit, diese CFD-Vorgehensweise auf höchstem Niveau, in der Königsklasse, zu testen, ist unheimlich aufregend. Ich will beweisen, dass das die Zukunft der Formel 1 sein könnte. "(/i)

Meine Einschätzung:

Die innovative Herangehensweise beim Fahrzeugbau hat mich unglaublich neugierig gemacht, weshalb Virgin Racing für mich aktuell das interessanteste F1-Team ist.

In den vergangenen Jahrzehnten gehörte der Windkanal stets zur Entwicklung eines F1-Wagen. Deshalb könnte nichts weiter als eine Revolution eingeleitet werden, sofern Virgin in Zukunft beachtliche Resulate liefert. Erst recht wenn das Budget dadurch so gering ausfällt.

Die Fahrerpaarung kann sich bereits sehen lassen. Der „Kampfdackel" Timo Glock stellte spätestens im Toyota seine F1-Tauglichkeit unter Beweis. Drei Podestplatzierungen stehen bislang zu Buche, die er insbesondere seinem sehr guten Rennspeed verdankt. Sein brasilianischer Teamkollege Lucas di Grassi fuhr in den vergangenen drei Jahren in der GP2 und platzierte sich dort in der Gesamtwertung stets unter den ersten Drei. F1-Luft konnte er ebenfalls schon schnuppern, da er 2008 und 2009 Renault-Testfahrer gewesen ist.

Wie gut der VR-01 im Endeffekt sein wird, lässt sich noch nicht beurteilen. Erst bei den kommenden Testfahrten wird sich der Wagen der Konkurrenz stellen. Ein weiteres Fragezeichen besteht hinsichtlich des Cosworth-Motors. Dessen Performance lässt sich zur Zeit ebenfalls nur sehr schwer einschätzen. Sämtliche Neulinge sowie Williams werden 2010 auf diesen Antrieb setzen und auch wenn man die Testfahrten nicht zu wichtig nehmen sollte, gab es dort keine Highlights seitens des Williams-Teams. Unter anderem wegen dem Motor?

Die Zielsetzung für Virgin im ersten Jahr ist klar definiert: Bester Neuling werden. Dies ist durchaus im Bereich des Möglichen. Mit Lotus als größten Konkurrenten.

Teamduell:

In diesem Duell lege ich mich ganz klar auf Timo Glock fest.

Lucas di Grassi ist sicherlich ein guter Formel-Fahrer. Es ist allerdings kein Zufall, dass ihm in seiner Karriere ein Titel in einer renommierten Nachwuchsserie fehlt und ehemalige GP2-Kontrahenten früher in die F1 aufstiegen. Sein größter Erfolg in der GP2 ist die Vizemeisterschaft im Jahr 2007. Gesamtsieger wurde... Timo Glock!

Jener Glock, der über mehr F1-Erfahrung aufweist und sein Talent mit drei Podestplatzierungen in einem Toyota längst unter Beweis gestellt hat.
Aufrufe: 3979 | Kommentare: 9 | Bewertungen: 8 | Erstellt:03.02.2010
ø 8.8
KOMMENTARE
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Red_7
25.02.2010 | 18:48 Uhr
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Red_7 : 
25.02.2010 | 18:48 Uhr
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Red_7 : 
War aber ein Rollout ohne Ersatzteile...

Ich sehe schon die Virgin Mechaniker nachts durchs Fahrerlager schleichen und am nächsten Morgen fährt die Jungfrau mit einem Ferrari Stoßdämpfer, einem Sauber Auspuff und einem notdürftig überklebten McLaren Heckflügel...
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Se_Wan_Änd_Ohnli
13.02.2010 | 16:11 Uhr
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-1
13.02.2010 | 16:11 Uhr
-1
fghfzh
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Sebastinho
MODERATOR
09.02.2010 | 11:22 Uhr
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Sebastinho : 
09.02.2010 | 11:22 Uhr
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Sebastinho : 
@Maks & Zarina:

Euer Lob ehrt mich. Vielen, vielen Dank :)

Hoffentlich kann ich euch mit den kommenden Blogs weiterhin unterhalten. Übermorgen folgt bereits Red Bull...

Nebenbei gesagt: Ich beabsichtige in der Tat Sportjournalist zu werden und habe bereits die nötigen Maßnahmen eingeleitet... :)

Btt: Das Rollout verlief anscheinend ziemlich erfolgreich und ohne größere Probleme. Ich bin bereits sehr gespannt, wie sie sich bei den kommenden Testfahrten schlagen werden, wenn die anderen Teams dabei sind...
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Steve1904
06.02.2010 | 11:51 Uhr
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Steve1904 : 
06.02.2010 | 11:51 Uhr
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Steve1904 : 
Sehr guter Blog.10Punkte.Bin auch sehr gespannt wie sich VirginRacing so schalgen wird im Kampf mit denn anderen Neulingen.
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Red_7
04.02.2010 | 19:02 Uhr
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Red_7 : 
04.02.2010 | 19:02 Uhr
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Red_7 : 
Boa. Habe ich schon mal angemerkt, das ich keine Benachrichtungen mehr über Blogs in der F1 Gruppe bekomme? Eine Schande...

Ansonsten ein Hop oder Top Team. Aber ich drücke dem Kampfdackel die Daumen, das ersteres der Fall ist.
Ich bin aber skeptisch...

Warten wir die Tests ab.
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maksniang
04.02.2010 | 15:14 Uhr
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maksniang : Simulation is nicht alles !
04.02.2010 | 15:14 Uhr
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maksniang : Simulation is nicht alles !
Simulation ist nur eine Realitätsannäherung; Not more not less! Arbeite selber in der Forschung und weiss wovon ich rede;
Ich wurde es ihnen gönnen, aber dafür fehlt mir der Glaube;
Wenn es um Simulation bzw. Simulatoren geht, glaube ich, liegt McLaren vorne, sogar vor Ferrari; Darum denke ich, dass Virgin noch eine Menge Arbeit vor sich hat; Die FeinArbeit kann tückich sein;
Fast alle Formel-1-Teams setzen hochdynamische Prüfstände ein; Ein Formel-1-Auto hat ungefähr 300 Parameter, an denen man drehen kann.
Ein Beispiel:
"Allein wenn man einen Stoßdämpfer ansieht - der hat wiederum verschiedene Einstellmöglichkeiten. Den können Sie in der Zugstufe verstellen und in der Druckstufe - und dann können Sie ihn noch in der schnellen und in der langsamen Stufe verstellen. Und jede dieser Stufen hat 14 Klicks. So kommen Sie bei zwei Stoßdämpfern schon auf mehrere Millionen Einstellmöglichkeiten. Wenn man jetzt bedenkt, dass man nicht nur die Stoßdämpfer, sondern auch die Federn und vieles mehr hat, so ist das mit der richtigen Einstellung ungefähr wie im Lotto."
Dennoch angesichts des Testverbots sind die Teams und vor allem die Neuen gezwungen, vermehrt auf Simulation und Simulatoren einzusetzen;
Falls es wirklich auf Anhieb funktioniert, wäre es tatsächlich eine Art Revolution in der F1 (was viele modellbauern den Job kosten könnte); Was eigentlich die Idee von Mosley war, um damit Innovation mit Kostenreduktion zu paaren; Nadann, gutes gelingen;
Aber auf jedenfalls Farbe+Design sehen gut aus;
Thanks Mister Seb, der Kapitano unserer F1-Gruppe; Besser gehts nicht;
Du könntest dich wahrlich bei Spox oder Motorsport-total als Redakteur bewerben; Die machen es nicht besser;
Weiter so; 10 /10
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Dr_D
04.02.2010 | 08:56 Uhr
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Dr_D : 
04.02.2010 | 08:56 Uhr
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Dr_D : 
Von allen Vorstellungsblogs für mich der Beste. Leider kann ich nicht mehr als 10 Punkte geben.

Im Prinzig ist alles geschrieben, entweder im Blog oder im Kommentar von UnrealFabian ( der bekommt deshalb auch ein + ).

Ich bin eigentlich ein Anhänger der "alten Methoden", aber ich kann mir sehr gut vorstellen, daß man einen Rennwagen sehr gut ohne Windkanal konstruieren kann. Auch ein Windkanal kann falsche Daten liefern, oder der Wagen reagiert auf der Strecke anders als im Windkanal.

Abwarten und Tee trinken. Wenn es klappt hat Virgin einen kleinen Vorsprung, wenn nicht, dann nicht
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UnrealFabian
04.02.2010 | 00:08 Uhr
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04.02.2010 | 00:08 Uhr
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Sehr starker Blog, sehr schön geschrieben und sehr informativ.
10 Punkte, keine Frage.

Bin auch sehr gespannt auf Virgin. Der Weg den sie gehen ist sehr interessant und vielleicht richtungsweisend. Geht das System gut auf, könnte es durchaus Nachahmer finden.
Und, warum sollte es nicht funktionieren!?
Spricht für mich nicht viel dagegen.
Wie du sagst, für Siege wirds keinesfalls reichen, überhaupt Punkte holen wird bei der Konkurrenz (Red Bull, McLaren, Mercedes, Ferrari machen schon 8 Plätze weg) sehr schwer. Aber von den neuen Teams könnten sie durchaus das Stärkste sein.
Mit Glock haben sie auch einen sehr sehr guten und bereits erfahrenen Fahrer. Der kann das Team noch voran bringen.
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