Zu Teil 1 der Königsblauen Nachbetrachtung


Daraus folgte dann das eher unverdiente, aber folgerichtige Tor nach der Ecke durch Beck auf Vorsah. Auf den ersten Blick merkte man, das wieder mal die Zuordnung in der Abwehr fehlte, dann in der Wiederholung war der Schuldige gefunden. Metze unterstrich mit seiner fehlenden Orientierung zum Gegenspieler, wie weit er von den alten Tagen entfernt ist.
Schalke hatte zwar bis dahin gut gespielt, aber die Chancenverwertung beider Mannschaften hätte besser ausfallen können. Bester Mann bis zur Halbzeit auf Schalker Seite war dann wieder mal Manuel Neuer. Erwähnenswert war die Leistung von Hans Sarpei, der trotz seines hohen Alters, sich mal um mal auf der linken Seite gut durchsetzen konnte. Da man mitlerweise weiß, das FM zur Halbzeit gerne wechselt, fiel dann meine Wahl sofort auf Christoph Moritz, der des Öfteren mit Fehlpässen aufgefallen war. Aber Magath brachte Baumjohann und Matip für Edu und Metzelder (offiziell eine Verletzung).

Das Unentschieden war noch zu schaffen, also hatte ich die Hoffnung bis dahin noch nicht aufgegeben. Wie schon erwähnt: die Leistung der Schalker stimmte, nur das Ergebnis nicht.
Nur knüpfte Hoffenheim da an, wo sie am Ende der 1. Halbzeit aufgehört hatten. Und ließen dem Gegner keine Chance. Sie hielten den Ball sogar noch besser in ihren Reihen, als zuvor in Halbzeit eins. Bei dem Ergebins von 1:0 hatte sich Schalke längst nicht aufgeben und so bekam der "Hunter" in der 59. Minute seine beste Chance ein Tor zu erzielen. Ein klasse Kopfball, aber einer genauso guten Parade von Starke, lenkte der Hoffenheimer Torwart den Ball noch an die Latte. Hast du halt schon kein Glück - kommt dann auch noch Pech hinzu. Hiermit verschwand dann langsam die Hoffnung auf ein Minimum, sodass ich unsere neuen Hasen, die mit uns im Wohnzimmer lebten, dem Spiel für einige Augenblicke vorzug. Abgelenkt von den beiden, entging mir die gelbe Karte von Jones nicht. Bei Jermaine bemerkte man schon in den Wochen zuvor, dass er wieder der Alte zu werden scheint. Er war ab und an ein kleiner Lichtblick im Spiel des FC Schalke. In der 91. Minute war dann Manu der Glücklose, der einem ein wenig Leid tun konnte. Salihovic schoss einen wunderschönen Freistoss an den Pfosten, der dann Neuer gegen die Brust ins Tor sprang. Wer bis dahin noch hoffte, dass Hoffe vielleicht noch einen Treffer durch den glücklosen Sturm der Schalker eingeschenkt bekommt, dessen Hoffnungen waren nun entgültig begraben. Dr. Felix Brych pfiff das Spiel dann zeitig ab

Spieler im Fokus
Klaas-Jan – "the Hunter". Zentnerweise Vorschusslorbeeren hatte er mitgebracht, nun wurde er nach zwei Tagen Training ins kalte Wasser geworfen. Die Beurteilung trifft das Prädikat "bemüht" wohl am besten. Er versuchte etwas, war da wo es brannte. Scheiterte in der ersten Halbzeit nach Edus Hereingabe, als er den Ball nicht richtig traf. Scheiterte zudem gegen Starke mit seinem Kopfball – unglücklich. Aber er rackerte, war viel unterwegs. Man merkte, dass er Impulse setzen wollte, auch wenn es diesmal noch keine Früchte trug. Früchte hat er eh genug, die Vorschusslorbeeren reichen sicher noch bis zur Winterpause. Aber dass er sich mit denen nicht zufrieden geben wird, war schon im Ansatz zu erkennen.

Ausblick
Wie sieht es nun aus mit der Blau-Weißen auf Hoffnung auf die Meisterschaft (man darf das Wort nach diesem Start ja eigentlich nicht mal in den Mund nehmen)? Nach diesem Spiel ist die Ausgangslage mit Blick auf das Spiel gegen Lyon am kommenden Dienstag nicht gerade rosiger geworden. Schalke steht nun erst recht mit dem Rücken zur Wand. Es wird schnell ungemütlich auf Schalke (auch wenn nach dem Hoffe-Spiel irgendwie alle recht entspannt wirkten). Hoffentlich wird das eine gute Woche für Königsblau, denn die Hoffnung stirbt zu letzt.