07.01.2013 um 22:44 Uhr
Geschrieben von RobbieRoxx
Cotton Eye Joe und 50.000 Fans
1:35 Uhr, Nürnberg, Schmelztigel: Wir haben alles richtig gemacht. Helge hat an der Theke die Übersicht bewahrt und gleich meterweise Bier geordert. Die Luft in der Kellerbar steht, das Publikum tanzt, der DJ legt "Cotton Eye Joe" von Rednex auf...
Rückblick: Es ist Samstag früh, kurz nach sechs Uhr. Normalsterbliche drehen sich entweder noch einmal im Bett um und ziehen die Decke über den Kopf oder beenden den Freitagabend. Im Südharz brechen 20 Eishockeyfans auf, um am Nachmittag in Nürnberg beim "Winter Game" zwischen den Ice Tigers und den Eisbären dabei zu sein. Zusammen mit 49.980 weiteren Eishockey-Anhängern ist das Frankenstadion das Ziel, Geschichte live erleben. Dass unser Heimatverein in Braunlage nicht im Geringsten etwas mit der DEL zu tun hat, ist Nebensache.
Die Fahrt führt zunächst mit der Bummelbahn nach Göttingen, dann mit dem ICE bis nach Franken. Um kurz vor Sieben gibt es von Carsten die erste Runde Wegzehrung, handlich abgepackt in der 0,5er-Dose.
Die erste Überraschung folgt in Göttingen: Der Zug ist pünktlich. Schnell werden im ICE die Plätze eingenommen. Das echte Frühstück, bestehend aus Brötchen, Wurst und Feuerwehrmarmelade, macht die Runde. Helge holt seine kleine Box aus dem Rucksack, ich steuere einen CD-Player bei. Außerdem eine CD ohne Beschriftung aus dem reichhaltigen Auswärtsfahrten-Fundus. Eine Songliste wird eh überbewertet, entsprechend schwankend ist das Niveau. Zum Abrunden des Frühstücks macht der erste Schierker die Runde.
Wenig später liegen die Karten auf dem Tisch, es wird geschwommen, Einsatz zehn Cent. Kurz hinter Würzburg wird die "Zockerrunde" jäh hochgenommen. "Sie dürfen im Zug nicht um Geld spielen. Karten spielen ja, aber nicht um Geld, wegen der Kinder. Nehmen Sie ihre Hosenknöpfe", herrscht uns die Zugbegleiterin, Typ ukrainische Kugelstoßerin an. Verstehen wir zwar nicht, Musik und Getränke sind deutlich gefährlicher, aber wir wollen ja keinen Ärger. Die Karten verschwinden, die Würfel werden ausgepackt. Letztlich eh die sinnvollere Wahl, schließlich muss beim Mäxchen der Verlierer etwas trinken, und zwar keinen Orangensaft...
In Nürnberg wird schnell das Hotel bezogen, unser Fanclub-Präsident betätigt sich derweil bilingual an der Bar in der Lobby. "One beer, and whiskey bis ich sage stop" - hört sich komisch an, führte aber zum Erfolg. Der Rundgang durch die Stadt beweist schon Stunden vor dem Spiel, was eigentlich alle auch so wissen: Eishockey-Fans sind eine große Familie! Hier trifft man Bekannte aus Hannover, da aus Hamburg, dort ein Plausch mit Berlinern und Nürnbergern. Ob das mit Fußballfans auch klappen würde? Schwer vorstellbar.
Mit der S-Bahn geht es schließlich zum Stadion. Am Bahnhof macht Helge noch schnell klar, was neben Schierker das zweite Merkmal des Braunlager Eishockeys ist. Der Song "Wer einmal geht in Insolvenz, der geht auch noch einmal..." hat das Zeug zum Klassiker. Selbstironie hat noch nie geschadet, wir haben auch in der Verbandsliga Spaß. Mit letzter Kraft schaffen wir es in die überfüllte Bahn, eine Sardinenbüchse ist dagegen ein schlecht besuchtes Kino. Einige stimmen „Hüpfen bis zum Achsenbruch" an, ich hoffe mit Erfolg auf die Stabilität der Wagons.
War das Wetter bisher egal, wen stört der Regen schon in der Bahn oder der Kneipe, nervt der Regen vor dem Frankenstadion doch ein wenig. Carsten organisiert mal wieder Wegzehrung, von der S-Bahn-Station bis zur Arena sind es immerhin gefährliche 400 Meter, da muss zur Sicherheit die Flüssigkeitsversorgung stimmen. Verdursten soll schließlich keiner. Das Frankenstadion, liebevoll mit weißem Teppich ausgelegt, zeigt sich tatsächlich winterlich. Ich fühle mich an unseren Dorfteich erinnert, um den aus Versehen ein paar Tribünen gezogen wurden. Selbst die Sicht aus dem Oberrang ist akzeptabel. Die Stimmung steigt parallel zu den Schlangen vor den Bierbuden. Nur die Cleveren kriegen mit, dass es Glühwein auch am Crepes-Stand gibt. Ich persönlich finde den Frankenpunsch reichlich süß, im Endeffekt ist das aber egal. The Bosshoss tuen ihr übriges, dennoch ist der Applaus noch lauter, als die Teams zum Aufwärmen das Eis betreten. Geschichte wird geschrieben, und wir sind mittendrin.
Warum Simon Gosejohann und Angela Merkel noch eine Rolle spielen, warum Gorbi keine Royal TS bestellen sollte und was eine Leopardentapete bewirkt: Im zweiten Teil des Reiseberichts. Irgendwann, wenn ich Zeit habe...
Rückblick: Es ist Samstag früh, kurz nach sechs Uhr. Normalsterbliche drehen sich entweder noch einmal im Bett um und ziehen die Decke über den Kopf oder beenden den Freitagabend. Im Südharz brechen 20 Eishockeyfans auf, um am Nachmittag in Nürnberg beim "Winter Game" zwischen den Ice Tigers und den Eisbären dabei zu sein. Zusammen mit 49.980 weiteren Eishockey-Anhängern ist das Frankenstadion das Ziel, Geschichte live erleben. Dass unser Heimatverein in Braunlage nicht im Geringsten etwas mit der DEL zu tun hat, ist Nebensache.
Die Fahrt führt zunächst mit der Bummelbahn nach Göttingen, dann mit dem ICE bis nach Franken. Um kurz vor Sieben gibt es von Carsten die erste Runde Wegzehrung, handlich abgepackt in der 0,5er-Dose.
Die erste Überraschung folgt in Göttingen: Der Zug ist pünktlich. Schnell werden im ICE die Plätze eingenommen. Das echte Frühstück, bestehend aus Brötchen, Wurst und Feuerwehrmarmelade, macht die Runde. Helge holt seine kleine Box aus dem Rucksack, ich steuere einen CD-Player bei. Außerdem eine CD ohne Beschriftung aus dem reichhaltigen Auswärtsfahrten-Fundus. Eine Songliste wird eh überbewertet, entsprechend schwankend ist das Niveau. Zum Abrunden des Frühstücks macht der erste Schierker die Runde.
Wenig später liegen die Karten auf dem Tisch, es wird geschwommen, Einsatz zehn Cent. Kurz hinter Würzburg wird die "Zockerrunde" jäh hochgenommen. "Sie dürfen im Zug nicht um Geld spielen. Karten spielen ja, aber nicht um Geld, wegen der Kinder. Nehmen Sie ihre Hosenknöpfe", herrscht uns die Zugbegleiterin, Typ ukrainische Kugelstoßerin an. Verstehen wir zwar nicht, Musik und Getränke sind deutlich gefährlicher, aber wir wollen ja keinen Ärger. Die Karten verschwinden, die Würfel werden ausgepackt. Letztlich eh die sinnvollere Wahl, schließlich muss beim Mäxchen der Verlierer etwas trinken, und zwar keinen Orangensaft...
In Nürnberg wird schnell das Hotel bezogen, unser Fanclub-Präsident betätigt sich derweil bilingual an der Bar in der Lobby. "One beer, and whiskey bis ich sage stop" - hört sich komisch an, führte aber zum Erfolg. Der Rundgang durch die Stadt beweist schon Stunden vor dem Spiel, was eigentlich alle auch so wissen: Eishockey-Fans sind eine große Familie! Hier trifft man Bekannte aus Hannover, da aus Hamburg, dort ein Plausch mit Berlinern und Nürnbergern. Ob das mit Fußballfans auch klappen würde? Schwer vorstellbar.
Mit der S-Bahn geht es schließlich zum Stadion. Am Bahnhof macht Helge noch schnell klar, was neben Schierker das zweite Merkmal des Braunlager Eishockeys ist. Der Song "Wer einmal geht in Insolvenz, der geht auch noch einmal..." hat das Zeug zum Klassiker. Selbstironie hat noch nie geschadet, wir haben auch in der Verbandsliga Spaß. Mit letzter Kraft schaffen wir es in die überfüllte Bahn, eine Sardinenbüchse ist dagegen ein schlecht besuchtes Kino. Einige stimmen „Hüpfen bis zum Achsenbruch" an, ich hoffe mit Erfolg auf die Stabilität der Wagons.
War das Wetter bisher egal, wen stört der Regen schon in der Bahn oder der Kneipe, nervt der Regen vor dem Frankenstadion doch ein wenig. Carsten organisiert mal wieder Wegzehrung, von der S-Bahn-Station bis zur Arena sind es immerhin gefährliche 400 Meter, da muss zur Sicherheit die Flüssigkeitsversorgung stimmen. Verdursten soll schließlich keiner. Das Frankenstadion, liebevoll mit weißem Teppich ausgelegt, zeigt sich tatsächlich winterlich. Ich fühle mich an unseren Dorfteich erinnert, um den aus Versehen ein paar Tribünen gezogen wurden. Selbst die Sicht aus dem Oberrang ist akzeptabel. Die Stimmung steigt parallel zu den Schlangen vor den Bierbuden. Nur die Cleveren kriegen mit, dass es Glühwein auch am Crepes-Stand gibt. Ich persönlich finde den Frankenpunsch reichlich süß, im Endeffekt ist das aber egal. The Bosshoss tuen ihr übriges, dennoch ist der Applaus noch lauter, als die Teams zum Aufwärmen das Eis betreten. Geschichte wird geschrieben, und wir sind mittendrin.
Warum Simon Gosejohann und Angela Merkel noch eine Rolle spielen, warum Gorbi keine Royal TS bestellen sollte und was eine Leopardentapete bewirkt: Im zweiten Teil des Reiseberichts. Irgendwann, wenn ich Zeit habe...
Aufrufe: 2033 | Kommentare: 16 | Bewertungen: 0 | Erstellt:07.01.2013
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KOMMENTARE
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13.01.2013 | 18:22 Uhr
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Gnanag :
Ich kann alles außer Hochdeutsch. PS: Rod hat nur seine Bewunderung ob meines grazilen Antlitzes ausgedrückt, macht er ständig in letzter Zeit der alte Charmeur.
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13.01.2013 | 18:20 Uhr
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13.01.2013 | 18:16 Uhr
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Gnanag :
Klar, kennst mich doch. Ich betrüge wo ich nur kann Außerdem habe ich Sonderrechte weil ich Bayernfan bin und Voegi regelmäßig Liebesbriefe schicke. Die haben kriminelle Subjekte und Schwatzgelbe wie du natürlich nicht
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13.01.2013 | 18:15 Uhr
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Gnanag :
Meine Stimme geht an Robbie.
Stimmst du jetzt doppelt?
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13.01.2013 | 18:11 Uhr
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Gnanag :
So, beide Blogs gelesen und mich für Robbie entschieden. Hat mir den berühmten Tick besser gefallen.
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10.01.2013 | 20:55 Uhr
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ausLE : offizielle Wertung
Beides aktuelle Ereignisse. Soweit in Ordnung. Ein 2. Teil hätte der Geschichte von RobbieRoxx gut getan und im Blog von MünchnerBayern ein wenig Zensur
Egal. Dart gewinnt gegen Eishockey.
Meine Stimme an: MünchnerBayern
Gruß an die Jury!
Prost!
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08.01.2013 | 20:04 Uhr
-2
Achja, nur zur Info: Ich bin dein Gegner.
Schade dass Teil 2 scheinbar nicht mehr rechtzeitig fertig wurde?!
Hätte mich nämlich lieber mit einem "ganzen Blog" gemessen...
Die Lösung, die Fortsetzung nicht in der nächsten Runde zu schreiben, sondern außerhalb des Blogpokals anzubieten, ist auch ganz interessant, haben aber einige scheinbar nicht gelesen.
Vielleicht spielt ja in dieser nächsten Runde bei dir Fairplay auch eine Rolle!!
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08.01.2013 | 12:28 Uhr
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dieser ein tick runder..
meine stimme an robbie
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Und wenn Nachschuss oder der andere sich entscheiden, dürfte es kein Unentschieden mehr geben
Übrigens