geschrieben von RoterBulle92



Am 14. Mai 2012 war er besiegelt. Der zweite Abstieg des KSC in die Drittklassigkeit erfolgte eben an diesem besagten Datum.
Über die Saison hinweg war es ein verdienter Abstieg des KSC wie sich der Großteil der Beteiligten am Ende eingestehen musste. Nachdem nach zehn sieglosen Spielen Coach Rainer Scharinger entlassen wurde, gelang auch unter dessen Nachfolger Jörn Andersen kein wirklicher Aufbruch. Erst als dieser im März ebenfalls entlassen wurde und durch den frischgebackenen Fußballlehrer und bisherigen KSC-Jugendkoordinator Markus Kauczinski ersetzt wurde, schien es fast so, als könnte der KSC wieder einmal den Kopf aus der Schlinge ziehen. Durch eine überragende Aufholjagd mit Siegen zu Hause gegen Paderborn und Eintracht Frankfurt schaffte es der im März bereits abgeschriebene KSC zumindest, sich in die Relegation zu retten.
Dort traf man auf den Drittliga Drittplatzierten Jahn Regensburg. Nach einer umkämpften ersten Partie, mit vielen Schiedsrichterfehlentscheidungen gelang dem KSC auswärts ein 1:1. Ein Ergebnis mit demi man sicher war, zu Hause alle Trümpfe in der eigenen Hand zu haben. Und nach dem im Rückspiel der KSC 2:1 in Führung lag, glaubten die Fans im Wildpark wirklich daran es wieder einmal zu schaffen. Doch dem leidenschaftlich kämpfenden SSV Jahn gelang der Ausgleich und damit der Aufstieg nach der Europapokal Regel.

Die Fehleranalyse war schnell gemacht:
60 Gegentore war der zweithöchste Wert der Liga, mit 34 erzielten Toren war man selbst zu harmlos. Mickrige sechs Auswärtspunkte waren zu wenig (im Gegensatz zu 27 Punkten daheim). Außerdem hatte man zu viele Niederlagen hinnehmen müssen. 19 Spiele gingen verloren und das waren zu viele, meinte Kauczinski hinterher. Hätten wir hier drei Spiele nur in ein Unentschieden gedreht, hätte es gereicht.

Der Abstieg bedeutete für den KSC auch einen Umbruch. Manager Kreuzer durfte trotz vieler enttäuschender Vorjahrestransfers bleiben. Auch Coach Kauczinski durfte weiterarbeiten, an ihm hat es am Ende ja nicht gelegen.
Der Verein plant mit einem vier Millionen Euro großen Lizenzspieler Etat, was bisher Liga Rekord darstellt. Ein Großteil der Spieler wurde jedoch ausgetauscht. Dem Verein gelang es jedoch auch der eine oder andere Top Mann an den Wildpark zu lotsen. Von Zweitliga Aufsteiger Regensburg kam Kreativmann Selcuk Alibaz, der den KSC im Mai noch eine Liga tiefer schoss. Vom FSV Frankfurt kam der Algerier Karim Beyamina, der einst die Eisernen aus Union Berlin schon zum Aufstieg schoss. Aber auch die Defensive wurde verstärkt, so kam z.B mit Martin Stoll ein Zweitliga erfahrener Innenverteidiger.

Jedoch verließen den Verein auch zahlreiche, darunter einige wichtige Akteure:

Elias Charalambous, Luis Robles, Moses Lamidi, Patrick Milchraum, Christian Timm, Klemen Lavric, Simon Zoller, Bogdan Müller, Timo Staffeldt, Alexander Stolz, Thorben Stadler, Guiseppe Aquaro, Marcus Piossek, Delron Buckley, Louis Ngwat-Mahop, Marco Terrazzino, Pascal Groß, Andrei Cristea, Thomas Konrad, Matthias Cuntz, Stefan Müller, Alexander Iashvilli, Ionut Rada, Bakary Soumare, Makhtar Thioune, Boubacar Fofane,

Der Verbleib des Supertalents Chalhanoglu gilt als ungewiss. Bremen hat großes Interesse und ist auch bereit, einen millionenschweren Betrag zu zahlen. Auch wenn hinter den Kulissen noch gefeilscht wird, gilt ein Abschied als sehr wahrscheinlich. Aber der KSC hat sich auch verstärkt durch:

Jan Mauersberger (Osnabrück)
Phillip Klingmann (Hoffenheim)
Christoph Sauter (VfR Aalen)
Simon Brandstetter (SC Freiburg)
Patrick Dulleck und Kevin Akpoguma (beide eigene U19)
Silviano Vernhagen (eigene U23)
Selcuk Alibaz (Jahn Regensburg)
Elia Soriano (Eintrach Frankfurt II)
Karim Benyamina (FSV Frankfurt)
Danny Blum (SV Sandhausen)
Martin Stoll (Dynamo Dresden)
Rouwen Hennings (FC St. Pauli)
Daniel Gordon ( FSV Frankfurt)
Manuel Bölstler (Hapoel Kfar Saba)
Denis Cagara (FSV Frankfurt)



Die folgende Grafik ist spiegelverkehrt.
Trainer Kauczinski favorisiert das 4-4-2 System. Die beiden Spitzen Benyamina und Hennings ergänzen sich zumindest auf dem Papier perfekt. Der eine, als wuchtiger Stoßstürmer, der andere der flinke und antrittsschnelle Mann, der auch auf die Flügel ausweichen kann. Vor allem Rechtsaußen Alibaz kommt dies zu Gute, da er durch seine enorme Kreativität zu einem der wichtigsten Vorlagengeber avancieren kann. Wichtig wird auch zu sehen sein, ob Keeper Orlishausen wieder an seine Form alter Tage zurückfindet, denn dann gehört er zu den besten Keepern der Liga.

Wenn der KSC seine Heimstärke vergangener Saisons behält und seine Auswärtsstärke wiederfindet, wird man Topfavorit auf den Aufstieg sein. Der Kader ist sowohl qualitativ als auch quantitativ stark genug hierfür.
Prognose: Dem KSC gelingt der direkte Wiederaufstieg!