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18.07.2011 um 18:00 Uhr
Ein bißle Revolution
Die Mitgliederversammlung beim VfB Stuttgart war in ihrer Art seit 1969 einmalig. Eine solche Streitkultur auf und neben dem Rednerpodium hat es in Stuttgart selten gegeben- Da in den Medien nur sehr kurz darüber berichtet wurde, Hier eine Zusammenfassung für alle Interessierten welche den Darstellungen auf der Vereins-Homepage keinen Glauben schenken

Anwesnheitsrekord seit dem Vereinsbestehen

Schon die Anzahl der angereisten Mitglieder war einmalig- über 2500 Anhänger des VfB trafen am Sonntagmittag in der eigens angemieteten Schleyer-Halle in Stuttgart ein. Dies war von den VfB Verantwortlichen, wie so vieles an diesem denkwürdigen Tag, wohl nicht einkalkuliert worden, denn die Abfertigung der Mitglieder zog sich hin, weshalb die Versammlung erst gut 30 Minuten später als geplant starten konnte.

Zunächst war auch noch alles recht ruhig. Der scheidende Präsident Erwin Staudt hakte die üblichen Formalitäten ab, und hielt eine Rede in der er seine abgelaufene Amtszeit noch einmal lobend zusammenfasste.
Auch die Berichte der sportlichen Führung wurden noch brav beklatscht bis die meisten beim Vortrag des Finanzvorstandes Ulrich Ruf eine Toilettenpause einlegten, was dem Redner selbst ebenfalls nicht entgangen war sodass er es ironisch kommentierte.

Negative Stimmung gegen Dieter Hundt

Doch dann kam zum ersten Mal Unruhe in der Schleyer-Halle auf. Den nun trat Aufsichtratboss Dieter Hundt als Mikrofon, der in einer eher wenig überzeugend wirkenden Rede die Wahl von Gerd Mäuser als neuen Präsidenten begründete, und die Leistungen der letzten Saison kritisierte. Selbstkritik suchte man hierbei allerdings vergeblich d.h. vom Wortlaut "Wir" wurde nicht abgewichen. Daher wurde seine gesamte Rede mit Pfiffen und Buhrufen quittiert- einem Zustand der in Stuttgart bis dato eher unüblich war! Vor allem die zahlreich angereiste Seniorenfraktion geriet in Rage.

Aber das sollte es noch lange nicht gewesen sein, denn nach weiteren Formalitäten folgte nun die Öffentliche Aussprache, und die geriet zu einer Diskussionsrunde, wie es selbst bei den schwäbischen Grünen schon lange nicht mehr üblich ist, oder besser gesagt: Zum Fiasko für die Vereinsführung:

Hitzige Öffentliche Aussprache mit massiver Kritik an die Vereinsführung

Den hier wurde mehr als kontrovers diskutiert. Während die Vertreter der VfB Opposition bejubelt wurden, darunter u.a. Rechtsanwalt Björn Seemann " sowie einige Fanvertreter die sich teils demonstrativ gegen den Vorstand stellten, fielen die Redner welche sich für Gerd Mäuser als neuen Präsident oder sich für die Vereinsführung im Allgemeinen aussprachen glatt durch.

Im Fadenkreuz der Kritik stand bei der Aussprache vor allem Dieter Hundt, dem mangelnde Transparenz in seiner Arbeit sowie der Versuch den VfB für Ausenstehende abzuschotten angelastet wurde. Ein weiterer Kritikpunkt war die Propagandabroschüre, welche vom Verein im Vorfeld heruasgebracht hatte , um sämtliche Anträge der Oppisition juristisch ins Abseits zu befördern sowie deren Vertreter zu diffamieren.

Negativer Höhepunkt der Debatte war schließlich als VfB Urgestein Jürgen Sundermann ans Mikrofon trat und eine Lobrede auf die Vereinsführung hielt. Nicht wenigen drängte sich der Eindruck auf dass der betagte Redner von der Vereinsführung genau gesagt bekam, was seine Rede beinhalten sollte.

Als einer der letzten Redner trat nur Helmut Roleder ans Mikrofon, welcher sich noch einmal als Bewerber für das Präsidentenamt vorstellte und dabei noch einmal kräftig die Vereinsführung kritisierte, welche ihn schon von Anfang an als Kandidaten abgeleht habe. Auch diese Rede fand breiten Zuspruch bei den Anwesenden und heizte die Stimmung gegen Hundt und Co. weiter auf. Als dann von Seiten eines Mitglieds ein Schufa-Eintrag Rohleders angesprochen wurde, nahm die Außeinandersetzung schon fast groteske Züge an.

Antrag auf Hundt´s Absetzung wird gestellt- unter tosendem Beifall!

Die Brisanz hielt an als nun der bereits im Vorfeld eingebrachte Antrag, nämlich die Abberufung Hundts als Aufsichtsrat auf die Tagesordnung zu setzen, dann auch mit über 60% der Stimmen bestätigt wurde.

Spätestens jetzt wurde auch im Saal mehr als kontrovers diskutiert. Erwin Staudt, der sich ohnehin nach fast jedem Redebeitrag äußern und rechtfertigen musste, appelierte an die Vernunft der Mitglieder jetzt nichts unüberlegtes zu tun, was die VfB Oppositionellen wohl noch mehr anstachelte.

Zwar wurden von den Mitgliedern die Anträge auf eine Satzungsänderung, welche die Wahl der von den Oppositionsgruppen aufgestellten Präsidentenkandidaten erleichtert hätte, abgelehnt, aber die Stimmung gegen Dieter Hundt war weiterhin im Saal spürbar.

Vor allem einige Senioren diskutierten dabei deart hefitig, wie es auf einer VfB MV wohl noch nie der Fall gewesen sein muss.
Als dann auch noch pünktlich zur Abstimmung die "neumodischen" Abstimmungsgeräte ihren Dienst versagten, kam bei der älteren Generation schon der Manipulationsverdacht auf.

Aber Revolution?- Eher nicht!

Aber die Revolution bleibt aus- Hundt bleibt im Amt. Zwar stimmten gut 50% für dessen Abwahl, doch die erforderliche 3/4 Mehrheit wurde nicht erreicht.

Wer nun aber mit dem Rücktritt Hundts gerechnet hatte, was bei diesem Ergebnis eigentlich angebracht gewesen wäre, der wurde bitter enttäuscht.

Und auch der letzte Revolutionsversuch scheiterte, knapp 60% stimmten für Gerd Mäuser als neunen Präsidenten.

So blieb nach einer knapp 9 Stündigen Verantaltung alles beim Alten, die Revolution: Sie blieb aus!
Aufrufe: 7675 | Kommentare: 5 | Bewertungen: 9 | Erstellt:18.07.2011
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KOMMENTARE
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Just_Roo_it
18.07.2011 | 20:31 Uhr
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18.07.2011 | 20:31 Uhr
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Zu viel Politik zu wenig Fußball!
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Jens1893
18.07.2011 | 20:42 Uhr
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Jens1893 : 
18.07.2011 | 20:42 Uhr
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Jens1893 : 
Einige Dinge sind schlichtweg nicht korrekt:

- Björn Seemann ist NICHT Teil der Aktion VfB 2011

- Es wurde NICHT von Seiten des Vereins ein Schufa-Antrag zur Firma von Helmut Roleder zitiert. Ein Redner wollte dies tun, wurde dann allerdings niedergebrüllt ....

- Der Antrag auf Abberufung von Prof. Dr. Dieter Hund war NICHT das Ergebnis der Diskussion. Solche Anträge wurden bereits im Vorfeld der MV gestellt.

- Für eine Abberufung von Hundt wäre eine 3/4 Mehrheit erforderlich gewesen, keine 2/3 Mehrheit.
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taddie
19.07.2011 | 01:00 Uhr
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taddie : 
19.07.2011 | 01:00 Uhr
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taddie : 
Alles korriegiert, Danke für die Hinweise!
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Nutman
19.07.2011 | 07:58 Uhr
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Nutman : 
19.07.2011 | 07:58 Uhr
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Nutman : 
@taddie: guck nochmal drüber, da sind noch einige Weckstaben verbuchselt...
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fefam
19.07.2011 | 09:35 Uhr
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fefam : 
19.07.2011 | 09:35 Uhr
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fefam : 
Ich war auf der MV und ging mit der Absicht dort hin, die Oppositionsgruppen um Herrn Seemann und Herrn Roleder zu unterstützen, weil auch ich der Meinung bin, dass die Vereinsführung sich mit der aktuellen Satzung gegenseitig in einem geschlossenen System begünstigen kann.

Was dann geschah, hat mich allerdings skeptisch werden lassen. Der Abberufungsantrag auf Herrn Hundt war brandgefährlich und hätte bei Erfolg den vrein ins Chaos gestürzt. Jeder Oppositionelle, der das nicht gesehen hat und für die Abberufung gestimmt hat, hätte dem Verein großen Schaden zugefügt. Bei aller Kritik an Herrn Hundt, die auch ich mehrfach hier geäußert habe: In diesem Fall ging es um seine Funktion, sein Amt und das Ansehen des Vereins, vor allem bei seinen Wirtschaftspartnern und nicht um persönliche Dinge.

Zu Deinem Blog: Abgesehen von den vielen Rechtschreibfehlern (Dann mehrfach mit einem n, Außenstehende mit s etc.) ist der Text sehr stark von Deiner persönlichen Meinung gefärbt, was sogar mir als Kritiker der Vereinsführung auffällt. Dagegen möchte ich mal meinen persönlichen Eindruck stellen: Spätestens nach dem Antrag, Herrn Hundt zu stürzen, zerfiel die Opposition in das, was die Vereinsfürhrung ihr die ganze Zeit vorwarf: In realitätsferne Revoluzzer, denen aus persönlichen Gründen jedes Mittel recht ist, und zwar auch auf Kosten des Wohlergehens des Vereins. Das hat meiner Ansicht nach die doch deutliche Wahl von Herrn Mäuser begünstigt, denn viele wollten nicht auf derselben Seite mit den Initiatoren dieser Geschichte stehen. Noch während der Aussprache hatte Herr Mäuser meiner Ansicht nach keine Mehrheit auf seiner Seite.

Der Riss, der nun durch den Verein geht, wurde von beiden Seiten verschuldet und es ist zum Wohl des VfB DRINGEND erforderlich, dass alle Beteiligten nun aufeinander zugehen, so schwer das fällt.
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haben ihn jetzt echt rausgeworfen, grad bestätigt... :-G
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ComebackSchitty, du hast ein "gs" in deiner Lachattake. Erstick nicht dran :
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