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04.07.2009 um 16:43 Uhr
Wimbledon 2009 - Review
Am Sonntag steht das etwas unerwartete Finale zwischen Roger Federer und Andy Roddick an. Was sind die Lehren aus diesem Turnier?

Tennis-Deutschland

Für Tennis-Deutschland war es eher ein Mittelmäßiges Turnier, das aber auch nur wegen eines überragenden Tommy Haas. Viele Medien berichteten schon vom "besten Tommy Haas aller Zeiten". Meiner Meinung nach ist er derzeit wirklich gut und ein, auch in diesem Alter, Kandidat für die Top10. Tommy erreichte in Wimbledon erstmals das Halbfinale und scheiterte da am überragenden Roger Federer. Auf dem Weg ins Halbfinale bezwang er den Serben Novak Djokovic und den Kroaten Marin Cilic in einem denkwürdigen Spiel. In Runde 3 schaffte es Philipp Kohlschreiber. Dort musste er sich aber dem Schweizer Uhrwerk Roger Federer geschlagen geben. Allerdings holte er immerhin einen Satz gegen den FedExpress. Er hätte es sicher weiter schaffen können wenn der Draw ihm nicht so früh Federer bescherrt hätte. Rainer Schüttler schaffte es in Runde 2. Aber von seiner guter Rasensaison aus der Saison 2008 ist nichts übrig geblieben. Er wird in der Weltrangliste einen Sprung nach unten machen, aufgrund seiner derzeitigen Form auch nur berechtigt. In Runde 2 war dann Sang und Klanglos gegen Dudi Sela Schluss. Einen positiven Eindruck machte Simon Greul. Er schaffte es in Runde 2 und scheiterte dort nach einer starken Leistung an Novak Djokovic. In Runde 1 schlug er zwar nur Yani, aber damit überstand er erstmals Runde 1 in einem Grand Slam Turnier. Von Benni Becker hätte ich ehrlich gesagt etwas mehr erwartet. Er hatte eine Bockstarke Rasensaison insgesamt, scheiterte in Wimbledon allerdings schon in Runde 2 gegen Jürgen Melzer. Zum rein Deutschen Duell zwischen Mischa Zverev und Philipp Petzschner kam es in Runde 2. "Petzsche" gewann nach großartigem Kampf in 5 Sätzen. In Runde 3 war dann gegen Lleyton Hewitt Schluss. Ziemlich unnötig scheiterte Andreas Beck schon in Runde 1 am eher durchschnittlichen Spanier Granollers. Auch Björn Phau, der wohl eher auf schnellen Belägen zu hause ist, scheiterte gegen den, eher auf Sand beheimateten, Runmänen Victor Crivoi. Nicolas Kiefer strich ebenfalls schon in Runde 1 die Segel. Allerdings hatte er etwas Pech mit der Auslosung und so bescherte ihm das Los den Franzosen Fabrice Santoro. Der ist nicht gerade Kiwis Lieblingsgegner. Wie gesagt gerade von unseren Topspielern Schüttler und Kiefer hätte man mehr erwarten können, Haas und Kohlschreiber haben ihre Aufgabe sehr gut gelöst und ein gutes bis sehr gutes Turnier gespielt.

Unvergessene Spiele

Nach großen mitreisenden Spielen muss man in Wimbledon in diesem Jahr eher suchen. Dennoch es gab sie. In Runde 1 gab es da zum Beispiel das Spiel zwischen dem Spanier Feliciano Lopez und dem Slowaken Karol Beck. Ein hervorragender Fight zwischen den beiden. Beck hat im 5. schon zum Matchgewinn aufgeschlagen, da kam das Reabreak von Lopez. Am Ende setzte sich dennoch der Slowake mit 10:8 im 5. durch. Ebenfalls in Runde 1 standen sich die Sandplatzspezialisten Nicolas Almagro und Juan Monaco gegenüber. Völlig überraschend war es beiden kaum möglich den jeweiligen Gegner zu breaken und so gab es schließlich 3 Tiebreaks in 5 Sätzen in denen sich Almagro mit 6:7, 6:7, 7:6, 6:4, 8:6 durchsetzte. Ein spannendes Duell lieferten sich in Runde 2 Ivo Minar und Philipp Kohlschreiber. Ein Spiel das Kohli auch glatter gewinnen hätte können aber da er nicht seinen besten Tag hatte musste er sich in 5 Sätzen durchfighten. Ebenfalls ein tolles Spiel lieferten sich der Argentinier Leonardo Mayer und der Chilene Fernando Gonzalez. Die beiden lieferten sich ein starkes Aufschlägerduell und Mayer deutete sein großes Talent an. Eine Runde später war dann für Gonzalez in einem weiteren Marathonmatch allerdings Schluss. Er scheiterte, nach einem starken Match von beiden, am Spanier Juan Carlos Ferrero. In der gleichen Runde gab es das Match zwischen Tommy Haas und Marin Cilic, welches ebenfalls über 5 Sätze, aber dazu noch über 2 Tage ging. Beide Spieler mussten jeweils Matchbälle abwehren, ehe dann Tommy seinen zum 10:8 im 5. Satz nutzte. Ein Pflichtvideo für jeden Wimbledonfan sollte es von der Partie zwischen Andy Murray und Stanislas Wawrinka geben. Die ersten Nightsession in der Geschichte von Wimbledon war das und es war eine elektisierende Atmosphäre wie man sie sonst nur von den Nightsessions der US Open kennt. Das Spiel war aber dazu noch ein Knüller, Murray gewann am Ende 2:6, 6:3, 6:3, 5:7, 6:3.

Spieler

Zu den positiven Überraschungen muss man ohne Zweifel den Finalisten Andy Roddick zählen. Er hat zwar in Wimbledon schon oft sehr gute Leistungen gebracht, allerdings hatte man zuletzt oft das Gefühl das Andy nicht mehr in der Lage ist ein Grand Slam Turnier zu gewinnen. Morgen ist es wieder einmal möglich für ihn. Andy Roddick hat im ganzen Turnier überzeugt und überraschender Weise nicht nur durch sein Aufschlag sondern viel mehr durch gute Returngames. Für mich durch die Bank alle Halbfinalisten Überraschungen. Sogar Roger Federer, weil man immer wieder überrascht ist wie gut der Mann auf Rasen ist. Seine unglaublich gute Beinarbeit kommt gerade auf Rasen sehr gut zur Geltung. Ebenfalls wie angedeutet eine überragende Leistung von Tommy Haas. Im Turnier war es gerade zu auffällig wie gut er serviert hat, habe glaube vor dem Roger Match was von um die 85 % gewonnene Punkte on 1st Service vernommen. Auch Andy Murray hat mich überzeugt. Hätte bei dem Druck der auf ihn ausgeübt wurde eigentlich ein Aus im Achtelfinale erwartet, aber Andy hat dem Druck standgehalten und ist immerhin in das Halbfinale eingezogen. Die Hoffnung das er der erste Brite seit Fred Perry wird der Wimbledon gewinnt wurde durch das Turnier nur gestärkt. Ebenfalls überzeugt haben mich die Altstars Lleyton Hewitt und Juan Carlos Ferrero. Beide schafften es immerhin in das Viertelfinale und scheiterten dann an Roddick bzw. Murray. Ebenfalls eine positive Erwähnung bleibt für Ivo Karlovic reserviert. Karlovic ist sicher nicht der talentierteste Spieler der Tour aber erreichte mit übermenschlich guten Servicegames das Viertelfinale und besiegte immerhin Verdasco und Tsonga.

Negativ überrascht wurde ich wie schon so oft von Novak Djokovic. Sicher muss man erstmal ins Viertelfinale von Wimbledon kommen, aber auf dem weg dorthin hatte er kaum Stolpersteine. Ebenfalls enttäuschend waren die Auftritte von Gilles Simon. Der Mann ist Top10 Player und hat dieses Jahr bisher noch gar nicht überzeugen können. Enttäuscht hat meiner Meinung nach auch Juan Martin Del Potro. Er wurde schon in Runde 2 von Hewitt glatt aus dem Turnier geworfen. Sicher ist Gras nicht sein Lieblingsbelag, doch bei seiner starken Form hätte man mehr erwarten können.

Zusammenfassend

Erstmal muss gesagt sein das ohne Nadal im Turnier von Wimbledon doch eine sehr wichtige Komponente gefehlt hat. Dazu haben im Turnier die ganz großen Sensationen gefehlt und das Turnier wurde von Roger Federer dominiert.
Aufrufe: 1045 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 2 | Erstellt:04.07.2009
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KOMMENTARE
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jasi2106
06.07.2009 | 02:35 Uhr
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jasi2106 : 
06.07.2009 | 02:35 Uhr
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jasi2106 : 
Ein sehr schöner Blog. 10P
Ich finde das zu das Turnier sehr gut zusammengefasst hast.
Es ist mal was anderes, einen Blog hier über Tennis zu lesen.
Ich hab es sehr genossen.
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