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23.02.2012 um 12:35 Uhr
Was folgt jetzt?
Ratlosigkeit und Ernüchterung gepaart mit Unsicherheit und eine Prise Pein ummantelt von Durchhalteparolen. Das ist die Beschreibung der Lücke die beim FC Bayern im Jahr 2012 zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft.

Diese Lücke ist groß. Zu groß als das ein realistisch denkender Mensch sich noch Hoffnungen auf das von Uli vorgegbebene große Ziel machen kann: das CL Finale im eigenen Stadion.

Auch wenn Spieler und Leiter dieses als DAS Ziel der Saison 2011/12 in der Öffentlichkeit immer verleugnet haben – der Druck der Bewusstheit dieses mittlerweile utopische Ziel erreichen zu müssen, lähmt den gesamten Spielapparat. Und verunsichert diesen.

In der Meisterschaft läuft es mäßig, das ist allen bekannt. Man wartet im Prinzip darauf, dass der Knoten endlich platzt und alles wieder so läuft wie in der Hinrunde. Währenddessen ziehen Dortmund und Gladbach fröhlich winkend an den ratlosen Gesichtern an der Säbenerstraße vorbei.

Basel gegen 22:40 -
"Das ist ganz bitter. Wir hatten uns vorgenommen, zu Null zu spielen. Dass es nicht geklappt hat, haben wir uns selbst zuzuschreiben", resümierte Torhüter Manuel Neuer, der ein Gegentor schon vor der Pause mit seinen Paraden verhindert hatte.

Der Anspruch in jedem Spiel als Sieger vom Platz zu gehen scheint immer weiter nach unten reduziert zu werden. War es sonst doch nur großen Gegnern wie Milan und Barca vorbehalten, unsere Ziel als „gegentorlos" vorzugeben, so hat man sich mittlerweile auch gegen Basel damit abgefunden. Ohne Frage spielen die Schweizer eine starke internationale Saison – das musste auch Manchester United erkennen.

Man könnte sich also Fragen, ob es an der Einstellung bei manchen Spielern liegt – auch nicht verwunderlich denn viele sind erst neu dazugekommen, das Bayern Gen muss sich erst in ihren Körpern breit machen. Deswegen...

Beim Bankett nach Mitternacht sprach Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge ein paar ernste Worte an das Team des FC Bayern. «Ihr müsst jetzt aggressiv spielen und Ihr müsst die alte Sepp-Herberger-Weisheit "Einer für Alle, Alle für Einen" jetzt wieder aus dem Hut zaubern - und am Sonntag geht es los»

...gibt es auch nach dem desaströsen Spiel gegen Basel im Jahr 2012 nur eine kleine „Watschn" – nicht das einer der mitgereisten Spieler sich auf den Schlips getreten fühlt. Dann müsste man am Ende noch Wogen glätten und sich bei der Mannschaft entschuldigen.

Seltsam wird sich vermutlich auch Franz Beckenbauer gedacht haben. Die berühmte Wutrede nach Lyon liegt mittlerweile gut 11 Jahre zurück, hatte aber Ihre Wirkung nicht verfehlt.
Denn nach den nächsten Durchhalteparolen: «Basel ist ja keine schlechte Mannschaft. Sie haben immerhin Manchester United aus dem Wettbewerb geworfen. Zu Hause in der Allianz Arena werden wir uns sicherlich von einer anderen Seite präsentieren» von Nerlinger und «Das Ergebnis gibt den Spielverlauf nicht wieder» von Käptn Lahm, scheint er der einzige zu sein, für den das Ergebnis kein Zufall ist und der sieht das bei der ganzen Mannschaft einiges im Argen liegt.

Und damit liegt er meiner Meinung nach vollkommen richtig. Und das nicht erst gestern, ca. 22:40 in Basel.

Ist man realistisch und möchte man den eigenen Ansprüchen gerecht und jedes Jahr Meister, möglichst Pokalsieger werden und unter die besten 8 Europas kommen, so braucht man viel Geld, Geduld und Glück um dies zu erreichen. Und vor allem eine klare Linie.

Nie war der FC Bayern leichter zu bezwingen als heutzutage. Die außen doppeln, drei Mann am 16er (die schalten dann den Mario aus) und eine weitere 3er Linie die bis zur Mittellinie presst. Verbunden mit einem hohen Laufaufwand hat man so die Chance Punkte gegen den FC Bayern zu holen. Zu selten hinterlaufen die Flügelverteidiger ihre Außenstürmer umso das Spiel in die Breite zu ziehen, einen Verteidiger zu binden und das Doppeln zu lösen. Lieber gehen sie den Weg in die Mitte. Und machen dabei das Spielfeld unnötig eng und es dem Gegner einfacher zu verteidigen. Auch im Kurzpassspiel hat der Gegner oft genügend Zeit sich zu verschieben und zu stellen, da kaum ein Pass wirklich direkt weitergeleitet wird. Es erfolgt erst die Annahme, dann wird geschaut, sich vielleicht noch ein bisschen mit dem Ball gedreht, ein zwei Schritte gelaufen und dann abgespielt. Immer auf Nummer sicher versteht sich. Das ist für den Gegner zeitbringend und kraftsparend. Und warum das Ganze?

Der Kader beinhaltet zu viele Spieler, die entweder nicht das fußballerisch oder aber das kämpferische Niveau nicht erfüllen.

Meiner Meinung nach gehören Breno, van Buyten, Tymo, Pranjic, Usami und im Moment leider auch Petersen nicht in unseren Kader. Contento, Rafinha und Olic nur wenn sie sich mit der Reservistenrolle, die beim FC Bayern ja seit jeher nichts Schlechtes ist abfinden. Um nun um die verbleibenden 12 Spielern einen Kader zu formen, der genügend Qualität hat einen Ausfall von Schweinsteiger oder auch Ribery zu verkraften benötigt man genügend Geld und Glück...

Jedoch ist es sehr unwahrscheinlich, dass Uli und Kalle das Risiko eingehen und nach dieser Saison mit zahlreichen auslaufenden Verträgen einen Umbruch auf dem Platz sowie auf der Trainerbank wagen. Es wäre bitter notwendig.

Zum Schluss überlasse ich die Glaskugel einem sehr guten Freund von mir. Direkt nach dem Spiel erhielt ich folgende SMS:

«Ohne Worte ist schon zu viel gesagt...Und nächstes Jahr gibt es dann die Ausrede, dass die Spieler müde sind von der EM. Und das Jahr danach muss man sich erst auf den neuen Trainer einstellen. Und dann ist wieder WM, glaube den Rest muss ich nicht groß ausführen. Langsam wird es ernst und ich sehe da nicht wirklich Lösungsansätze. Was verdammt nochmal ist denn in diesem Jahr 2012 los? Wie konnten die denn nach der „besten Vorbereitung aller Zeiten" so absaufen. »

Auch wenn es natürlich ein wenig dramatisch und populistisch ist. Im Grunde genommen ist diese Zukunftsprognose leider gar nicht so unrealistisch.
Aufrufe: 1314 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 1 | Erstellt:23.02.2012
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Resettozero
23.02.2012 | 19:01 Uhr
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23.02.2012 | 19:01 Uhr
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Ich denke ja, eines der grössten Probleme in dem Zusammenhang ist ja die Erwartungshaltung. Und die durch die Jahre mittlerweile zwanghafte Idee, weil man seit langer Zeit die Bundesliga im Griff hatte, könne es nicht anders als so weitergehen.
Es gibt ja mittlerweile junge Erwachsene, die gar kein Bayern München mehr kennen, das nicht wenigstens alle zwei Jahre Meister wird. In deren Erlebniswelt hat etwas anderes "nie" stattgefunden. Und die "alten Herren" oben in der Vorstandsetage, welche diese grosse Zeit begründet haben, sehen ihr Lebenswerk in Gefahr.
Deshalb ist das weltbeste Trainingslager immer noch ein Stück besser als das weltbeste Trainingslager der vergangenen Saison. Deshalb stellen sich viele Fans, aber eben leider auch die Offiziellen auch nach einer Serie von eher schlechten Spielen, vielen Unentschieden und ein paar unerwarteten Niederlagen hin und wähnen sich auf Augenhöhe mit Barça, oder wenn schon nicht exakt auf gleicher Höhe, dann doch wenigstens nur knapp dahinter. Und wenn dann das nächste Spiel verloren geht, und sich viele Fans anderer Vereine darüber freuen, dass derlei Arroganz schon wieder bestraft wurde, dann kann man die Opferrolle willig annehmen und ebendiese Reaktionen als die Häme irgendwelcher Hater abtun.
Als wenn es für euch so einfach wäre...
Noch am Dienstag wurde von nicht wenigen rumproletet, dass man in Basel gar nicht anders könne als zu gewinnen, obwohl man erst am Sonntag gegen den Tabellenletzten (!) nicht zum Zuge kam. Und kaum hat man verloren, beschwört man die "Tatsache", dass es ja noch ein Rückspiel geben wird welches man ganz gewiss mit 4 - 0 gewinnen wird. Kein Zweifel möglich.
Echt nich?
Vielleicht wäre es an der Zeit, einmal zu erkennen, dass dieses ganze Barça-Geschwätz im Grunde genau der Neid ist, den man anderen in Bezug auf Bayern auch immer unterstellt. Und sich davon löst. Denn wer wirklich gross ist, muss es nicht ständig irgendwo 'rumerzählen.
Das ist übrigens kein Gehate.
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