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28.01.2012 um 03:03 Uhr
Von wegen Relikt 3
4-4-2 Raute:
In der Bundesliga ist mit dieser taktischen Grundordnung unweigerlich der Name Werder Bremen verbunden. Bis auf einige kurzweilige Versuche wurde bei den Weseranern stets an diesem System festgehalten. Voraussetzung dafür sind sowohl ein klassischer Spielmacher, der im Offensivspiel sehr dominant agiert, als auch Spieler auf den Halbpositionen im Mittelfeld, die sehr variabel veranlagt sind und sowohl offensive, als auch defensive Stärken haben. Bei der Wahl der Stürmer bietet es sich dagegen an zwei verschiedene Spielertypen aufs Feld zu schicken. So hat man meist einen klassischen Strafraumstürmer und einen agilen Spieler, der sich viel bewegt und auch auf die Flügel ausweicht. Die Vorteile der Grundordnung sind dabei ein kompaktes zentrales Mittelfeld, sowie variable Spielertypen, die eine gute Balance sichern sollen, wobei die Ausrichtung mit einem 6er tendenziell schon als offensiv bezeichnet werden muss.

Betrachtet man nun wie sich dieses System bei Ballbesitz in eine Ordnung mit Dreierkette kann, kommt man zu folgendem Bild.

Ausgangssituation



Direkter Link zum Bild

Ergebnis:



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Im Gegensatz zum 4-2-3-1 übernimmt in diesem Fall nicht einer der Außenverteidiger die innere Position der Verteidigung, sondern der 6er lässt sich in selbige fallen. Dies bedeutet für die Außenverteidiger ein konsequentes Vorschieben auf die äußeren Mittelfeldpositionen, während die Spieler auf den Halbpositionen im Mittelfeld weiter nach innen rücken und dort eine Art "flache Vier" spielen. Der Spielmacher bleibt in seiner offensiven Rolle und wird von den zentralen Mittelfeldspielern abgesichert. Wichtig ist dabei auch, dass die Dreierkette weit vorrückt, damit die Abstände zum Mittelfeld weiterhin nicht zu groß werden und sich Lücken zwischen den Mannschaftsteilen auftun.
Setzt man diese Form der Transformation um ergibt sich ein äußerst offensives System, das sowohl auf den Flügeln, als auch im Zentrum für viele Spieler in Ballnähe sorgt. Es bietet sich somit ein ballbesitzorientiertes Spiel an, in dem der Ball lange in den eigenen Reihen gehalten wird. Gleichzeitig müssen die Außenverteidiger bzw. äußeren Mittelfeldspieler sehr viel Laufarbeit verrichten und sollten gerade in der Offensive Stärken aufweisen.

Fazit:
Insgesamt lässt sich also sagen, dass das Umschalten in der Offensive von einer Viererkette auf eine Dreierkette in quasi jedem System möglich ist und das in die verschiedensten Formen und der Konsequen weiterer Veränderungen der anderen Positionen. Gemein haben alle Versionen jedoch, dass sie zumeist zu einer Überzahl im Mittelfeld oder Angriff führen und somit einen Vorteil gegenüber dem Gegener verschaffen. Hierfür rückt die Dreierkette in den meisten Fällen auch sehr weit auf und hält die Abstände zum Mittelfeld möglichst kurz.
Gleichzeitig sind die damit verbundenen Risiken nicht zu unterschätzen. Einerseits muss man sehr genau darauf achten, welche Spielertypen zur Verfügung stehen und ob diese den Anforderungen gerecht werden können, die jede Position mit sich bringt. Andererseits führt eine zu hohe Fehlerquote zu großer Anfälligkeit bei Kontersituationen. Gelingt es nicht rechtzeitig in die defensive Grundordnung zurückzukehren, können gerade schnelle Angriffe über die Außenbahnen zu einfachen Gegentoren führen. Daher ist mit der Transformationen auf eine Dreierkette auch häufig ein extremes Angriffspressing nach Ballverlust verbunden. Paradebeispiel ist hierfür wiederum Barcelona. Wird der Ball verloren wird die offensive Überzahl in der Form ausgenutzt, dass alle Spieler weiter vorschieben und Druck auf den ballführenden Spieler ausüben. Dieser sieht keine Anspielstation und schlägt den Ball weit nach vorne, wo die drei Abwehrspieler wiederum in Überzahl agieren und den Ball zurückerobern. Dieses Spiel ist jedoch sehr laufintensiv und fordert hohe taktische Disziplin der Spieler. Auch die Automatismen müssen im Training wieder und wieder geübt werden, da bereits geringe Abweichungen dieses Systems zu gefährlichen Situation führen können.

In diesem Sinne
Danke fürs Lesen

Aufrufe: 2977 | Kommentare: 2 | Bewertungen: 6 | Erstellt:28.01.2012
ø 9.3
KOMMENTARE
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KopfEB
03.02.2012 | 10:12 Uhr
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KopfEB : 
03.02.2012 | 10:12 Uhr
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KopfEB : 
Nicenice! Kein Quantensprung in der Taktikhistorie, aber sehr anschaulich verdeutlicht, wieso die Dreierkette nur formal ad acta gelegt wurde und eigentlich immer noch taktisches Mittel ist.
Ich spiele im FM übrigens eine dritte Variante: Raute verschiebt sich zu einem 3-2-3-2, bei dem die AVs als Zweierlinie hinter den 5 Offensiven als Anspielstation fungieren. Hat den Vorteil, dass der Weg zum Defensiven 4-4-2 für die AVs kürzer ist und daher weniger Laufarbeit anfällt und sie bei schnellen Gegenstößen direkt gegenarbeiten können, sowie der gesicherte Ballbesitz bei Flügelwechsel und die fehlende Notwendigkeit der exorbitanten Defensivqualität der Halbpositionen. Nachteil ist natürlich die fehlende überzahl im Angriff... Da kommt es dann auf einen sehr ball- und passicheren, sowie kreativen OM (Marke özil z.B.) und dribbelstarke Aussenspieler an.
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sike
29.11.2012 | 14:30 Uhr
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sike : 
29.11.2012 | 14:30 Uhr
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sike : 
Also ich bin auch ein echter Fan der Dreierkette, allerdings würd ich auch im 4-2-3-1 einen defensiven Mittelfeldspieler zurückziehen, anstatt den Außenverteidiger in die Mitte zu beordern. Mit Badstuber, Boateng, Dante, Martinez und Gustavo steht das Personal dafür zweifelsohne zur Verfügung. Allerdings funktioniert das jetzige System so gut, dass sich der Aufwand dafür wohl nicht lohnen würde.
In der N11 würd ich das aus dem Grund gern sehen, weil wir dort ein erstklassiges Mittelfeld haben und man nie weiß wen man nun spielen lassen soll, es im Gegensatz dazu aber einen Mangel an anständigen Außenverteidigern gibt. Hier sehe ich zwei Probleme: Auf der einen Seite fehlt ein 6er, der auch einen IV geben kann für ein fluides System, für ein System mit starrer Dreierkette müsste man Lahm opfern, was auch nicht geschehen wird. Schade eigentlich!

Btw: Guter Blog, nur ziemlich lang
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