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23.10.2008 um 02:51 Uhr
Verhext und gelasert!
Sie sind die Besten, These are the champions, Die Meister, Die Besten, Les grandes équipes, The champions. Die Meister, Die Besten, Les grandes équipes, The champions.

Juhu! Endlich wieder Champions League-Woche! Und immer noch sind die beiden besten deutschen Mannschaften die man sich so auf Platz 10 und 11 der Bundesligatabelle vorstellen kann, noch dabei! Nun ja, keine Kunst, ist ja noch die Vorrunde.

Kurz zur Partie am Dienstag:


FC Bayern gegen AC Florenz

Was gab es da nicht alles zu sehen: Schnelle Pässe in die Spitze, gnadenloses Pressing, Kreativität bis in die Haarspitzen! Klinsmanns Traum!

Aber es waren dann doch seine Bayern, die das Spiel recht deutlich mit 3:0 für sich entschieden haben und sich erstmal als Tabellenführer ihrer Gruppe beruhigt im schicken neuen Leistungszentrum mit Yoga, Playstation und rhytmischer Handentspannung vergnügen dürfen.

Die Italiener dagegen dürften an ihrem Verstand zweifeln. War es der oft beschworene "Bayerndusel" der zu diesem Ergebnis führte? Nein. "Florentiner-Scheiße-am-Schuh" würde wohl eher passen. Die 3 Tore für den Rekordmeister entstanden wirklich aus realen Spielmomenten heraus, nicht aus glücklichen Elfmeter-Entscheidungen und auch nicht durch bizarre Eigentore oder ähnliches. Aber hätte der AC nur die Hälfte seiner mehr als hochkarätigen Chancen im Tor unterbringen können, dann wäre das Spiel wohl eher 6:3 für die Italiener ausgegangen. Tja, hätten sie...haben sie aber nicht!

Doch was war geschehen?

Nun, der Grund für die Trefferlosigkeit der Italiener war auf den Rängen zu finden! Wer genau zugehört hat, der dürfte ihn bemerkt haben, diesen unheimlichen, monotonen Singsang auf den Tribünen des Bayern-Ufos: "Oho...FC BAYERN...Oho...FC BAYERN...schallte es da 90 Minuten lang im Rund und säuselte die Spieler des AC immer mehr ein, bis hin zur völligen Unfähigkeit, den Ball selbst aus 10 cm Entfernung an Rensing vorbeizuschlenzen. Als Okkultismus-Experte war mir sofort klar, dass es sich bei dem Gesang um den gefürchteten "Weißwurst-Voodoo" gehandelt hat. Auch im erzkatholischen Freistaat weiß man offenbar, wann man am besten die schwarze Magie aus dem Köcher zieht. Schade nur, dass für die bayrische Landesbank nicht noch etwas Zauberkraft übrig geblieben ist...

Auch die Fans in Griechenland wissen sich mit faulen Tricks zu helfen, um direkt mal eine geschickte Überleitung zum Mittwochspiel zu finden. Doch im Gegensatz zu ihren Kollegen in München half man sich in Athen recht banal mit grünen Laserpointern, die man zielsicher auf das Gesicht von Werder-Ersatztorwart Christian Pander fokussierte, was Schiri Riley fast zum Spielabbruch nötigte. Leider tat er das nicht und so kam es dann doch zum kompletten Duell zwischen


Panathinaikos Athen gegen Werder Bremen.


Kurz nach Anpfiff begann Werder mit einem flüssigen Spielaufbau. Und dann drehte die favorisierte Spitzenmannschaft richtig auf und begann gleich damit, Werder mächtig unter Druck zu setzen. Kein Wunder, denn die Athener standen nach zwei verlorenen Spielen (unter anderem einem peinlichen 3:1 gegen Famagusta) recht dicht vor dem Abgrund.

Die Bremer ließen den Ball gut laufen, vor allem durch die eigenen Abwehrreihen hindurch, so dass man schon recht früh in arge Bedrängnis geriet. Auch in diesem Spiel hieß es meist für meine Hanseaten: Wer keine Zweikämpfe führt, der kann auch keine verlieren. Das war auch gut so, denn Riley ließ die gelbe Karte kaum zum Ausruhen in der Hosentasche. Prödl lief für Fritz auf, der weiterhin an einer hartnäckigen Bocklosigkeit laboriert und der Neuzugang der Bremer zeigte eindrucksvoll, dass die österreichische Variante des Foulspiels gewisse Ähnlichkeit mit dem Balzverhalten geschlechtsreifer Nasenbären hat.

Bei einer La-Ola-Welle durch das Rund des Olympiastadions geschah es dann: Die Laser-Schützen kamen ins straucheln und trafen mit ihrem Licht Schiri Riley just in der Sekunde, in der Per Mertesacker bewies, dass er nicht nur so groß wie ein Basketballspieler ist, sondern auch genau so gekonnt seine Hand zum Ball führen kann. Geschickter Crossover von der Hand auf den Fuss und die Pille zappelte im Tor des Athletenclubs aus Athen. Und während Riley noch seine grüngeblendeten Augen rieb und den Treffer einfach mal gab, verschwanden die Laserschützen todtraurig aus dem Stadion.

"Bleibt doch, ihr Narren!" wollte man ihnen zurufen, denn schließlich war dies ein Spiel unter Beteiligung von Werder Bremen. Und ein 0:1 in der 29. Minute bis zum Abpfiff zu halten, passt nun mal nicht in die Philosophie der Spannungsgaranten von der Weser. Darum erfolgte auch schon nach 7 Minuten der Ausgleich durch eine Kopfball-Bogenlampe von einen alten Bekannten der Bremer: Vangelis Mantzios. Eben jener Spieler probierte den gleichen Kunstschuss in der 69. Minute nach einer fulminaten Rettungstat von Özil noch einmal aus einer entfernteren Position und traf erneut mit der Schärfe eines doppelten Ouzo: 2:1. Ein Super-GAU für Bremen. Und im Gegensatz zum letztjährigen Katastrophenspiel gegen Olympiakos Piraus konnte man diesmal noch nicht mal Torwart Vander die Eselskappe aufsetzen, denn der lieferte eine ganz souveräne Partie ab. Ausgleichende Gerechtigkeit: Der Treffer resultierte aus einer Ecke für die Griechen, die klar irregulär war. Shit happens.

Schaaf musste handeln. Schaaf brauchte einen Joker. Und so tat er das, was sonst kein Trainer der Welt tun würde: Er schickte den absoluten Sündenbock der letzten Wochen auf den Platz – Sebastian Boenisch! Ausgerechnet jenen Außenverteidiger (und Ex-Stürmer! That´s Werder Bremen!), dessen Selbstbewusstsein nach all der Schelte der letzen Zeit eigentlich so gering sein musste, dass er ein Zuspiel nur noch nach eingehender Beratung mit seinem Psychiater annehmen sollte. Doch Boenisch lieferte – und Hugo Almeida, sein Kollege von der Bremer Selbsthilfegruppe "Der Ball liebt mich nicht mehr" - vollstreckte. 2:2! Kein perfektes, aber auch kein schlechtes Ergebnis für Werder. Dieses Tor in der 83. Minute machte die geschockten Athener noch mal fuchsteufelswild und es hagelte erneut griechische Brandbomben im Strafraum der Bremer. Doch dann pfiff Riley endlich ab und man konnte sich von Bremer Seite aus wahrlich nicht beschweren. Normalerweise verliert Werder seine CL-Auswärtsspiele nämlich recht zuverlässig.

Grundsätzlich gesehen hätte es viel schlimmer kommen können: Werder verliert und Marcel Reif kommentiert.

Aber mit drei Punkten nach drei Spielen könnte Bremen durchaus das Achtelfinale der Champions League erreichen. Aber Werder wäre nicht Werder, wenn man im letzten Gruppenspiel gegen Inter Mailand nicht doch wieder ein "grün-weißes Wunder" beschwören müsste...

http://pommesgruenweiss.blogspot.com/
Aufrufe: 2600 | Kommentare: 12 | Bewertungen: 5 | Erstellt:23.10.2008
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KOMMENTARE
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volkerswelt
23.10.2008 | 11:22 Uhr
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23.10.2008 | 11:22 Uhr
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Klasse Blog ...

zu Florenz: Manchmal hat man kein Glück, und dann kommt noch Pech dazu ... ich freu mich trotzdem für Bayern und deren 3:0

zu Bremen: Naja, der Vander hat ja den Ausgleich bekommen, für Mertes "tolles" Tor ... und solche Dinger muß man auch machen, denn der Schiri kann ja nicht alles sehen.

Ob die Schalker sich mittlerweile ärgern, weil sie Bönisch und Özil haben gehen lassen? Ich hoffe es ...
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oliver
23.10.2008 | 12:41 Uhr
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oliver : ...
23.10.2008 | 12:41 Uhr
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oliver : ...
haha, wunderbar, ich werde künftig keine spiele der bremer mehr schauen - mir reicht deine zusammenfassung ja völlig. schönes ding!!
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volkerswelt
23.10.2008 | 12:45 Uhr
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23.10.2008 | 12:45 Uhr
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@Oli, gibs zu ... dein Herz ist doch auch grün-weis, oder?
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heinzundkeinz
23.10.2008 | 13:28 Uhr
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23.10.2008 | 13:28 Uhr
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Guter Blog!

Müsste allerdings korrigieren, dass Boehnisch schon gegen Dortmund - nach seiner Einwechslung - bester Mann der Werderaner war. Von daher dürfte er da schon einiges an Selbstbewusstsein "getankt" haben.
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oliver
23.10.2008 | 13:29 Uhr
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oliver : ...
23.10.2008 | 13:29 Uhr
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oliver : ...
@volker: ;) sympathisch sind sie mir, sehr, mit all ihren unzulänglichkeiten. würde mich aber nicht als fan bezeichnen.
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lemonh
23.10.2008 | 18:25 Uhr
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lemonh : 
23.10.2008 | 18:25 Uhr
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lemonh : 
Ich vermute dass das Singsang der Bayernkurve die Heileurethmiegruppe München Süd ist, die immer zu Heimspielen ihr Treffen in der Südkurve abhält. Der Singsang soll die Gegner einlullen, leider wirkt es sich oft genug auch einschläfernd auf die Spieler des FCB aus.

Grottig langweilig die Gesänge... aber sie haben gewirkt.
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mrpink
23.10.2008 | 23:52 Uhr
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mrpink : 
23.10.2008 | 23:52 Uhr
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mrpink : 
6:3 für die italiener ist blödsinn, eher 6:3 für bayern -_-
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xredfredx
24.10.2008 | 10:58 Uhr
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xredfredx : 
24.10.2008 | 10:58 Uhr
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xredfredx : 
guter blog, nett geschrieben und auch zum schmunzeln.

ABER

was mich trotzdem aufregt ist dieses "bayern hatte glück, dass florenz nicht getroffen hat" gelaber. hätte, wenn und aber. das gehört da nicht rein, denn schließlich HÄTTE der schieri auch elfmeter für die bayern pfeifen müssen und der assistent HÄTTE die fahne beim klose-toni tor unten lassen müssen.

also einfach weg lassen den mist und es hätte ne 10 gegeben...
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bunsenallstar
25.10.2008 | 12:49 Uhr
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25.10.2008 | 12:49 Uhr
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die lyrics sind nicht ganz richtig, oder ?

Ceux sont les meilleurs equipes,
Es sind die aller besten Mannschaften, the main event.
Die Meister, die Besten, les meilleurs equipes, the champions.
Les grandes et les meilleurs!
Eine grosse stattliche Veranstaltung, the main event:
These are the men,
Sie sind die Besten,
These are the champions!
Die Meister, die Besten, les meilleurs equipes, the champions.
Die Meister, die Besten, les meilleurs equipes, the champïons.

übrigens ein ziemlich dämlicher text (große stattliche veranstaltung, hohoho)
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bunsenallstar
25.10.2008 | 12:56 Uhr
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25.10.2008 | 12:56 Uhr
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ach ja, witziger blog
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