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21.12.2012 um 19:19 Uhr
Ultra wollen Politik machen?
Der Sport soll unpolitisch sein. Leider zeigt sich in den letzten Jahren durch die Ultra-Bewegung, dass dies nicht möglich ist.
Ich habe in den letzten Wochen Kontakt zu mehreren Ultras aufgenommen, damit Sie mir endlich diesen bekloppten und kindischen 12:12-Schweige-Marathon plausibel erklären. Zu den gesammelten Antworten komme ich gleich. Zunächst erst mal meine Gedanken dazu.

Warum unterstützen Sie ihre Mannschaft nicht? Ich denke Sie sind die echten, wahren und einzigen Fans? Jeder der nicht alle 34 Spiele im Stadion ist oder sich kein Tattoo hat stechen lassen, ist doch kein "Fan". ("Sarkasmus off!")
Mit großer Freunde habe ich im DFB-Pokal wahrgenommen, dass nur die Dortmund-Ultras ruhig waren, während der Rest der Fans (in meinen Augen die wahren Fans) die Mannschaft vernünftigerweise in einem KO-Spiel (!) angefeuert haben. Diese wahren Fans wollten Dortmund siegen sehen, die selbsternannten "wahren Fans" wollten lieber protestieren.

Genauso habe ich mit großer Freude wahrgenommen, dass in Braunschweig nur der Ultra-Block am Montag 90 Minuten geschwiegen hat, während alle anderen Fans die Eintracht anfeuerten. Wer sind da die wahren Fans?

Ähnliche Vorfälle gab es in anderen Stadien auch. Meine Hochachtung vor diesen wirklich wahren Fans!!! Ich finde es toll, dass ihr zeigt, dass die Ultras nicht die Kurve sind, sondern nur ein kleiner Teil. Bei dem Verhalten in den letzten Wochen könnte man die Ultras auch als "Kindergarten der Kurve" bezeichnen.

Ich freue mich wirklich, dass sich die sogenannten normalen Fans, diesen selbsternannten "wahren und einzigen Fans" entgegenstellen. Vielen Dank an alle Schalker, Mainzer, Bremer, Braunschweiger, Dortmunder usw. das ihr den Ultras zeigt, dass Sie nicht für alle sprechen.
Ich hoffe, dass allen klar ist, nur weil eine Minderheit laut schreit, sie noch lange nicht die Meinung der schweigenden Mehrheit spricht. Aber es zeigt sich ja, dass die Mehrheit nicht mehr schweigt, sondern den Ultras klar macht, dass sie nicht in einem absolutistischen Maße über die Kurve oder die Fans bestimmen können.

Viele Ultras agieren sehr abgeschottet, sie diskutieren nicht mit Außenstehenden. Vermutlich kommt daher das eingeschränkte Weltbild und die eingeschränkten Sichtweisen, weil man nicht mit Andersdenkenden und Außenstehenden diskutiert und andere Meinungen "argumentativ" beantworten kann. Es sind halt Kinder, die im Supermarkt keine Schokolade kriegen und dann rumheulen!

Ein paar Antworten bekam ich dennoch. Einige fand ich gar nicht so schlecht. So wurde mir von einem Bremer geschrieben, dass man Sozialpolitik betreibe, weil man das Stadionerlebnis finanzierbar für alle Menschen belassen möchte. Klar, hat er Recht. Problem nur: Du kannst ja als Vater mit 2 Kindern nicht zu den bezahlbaren Plätzen, weil da ja die Ultras unter sich bleiben wollen. Sozialpolitik heißt für alle (auch für Familien!). Auf der Haupttribüne 3 oder 4 Plätze sind schon knackig teuer. Also Sozialpolitik sieht dann doch anders aus. Es sieht wohl eher nach Verteidigung von Privilegien und Vorteilen aus, denn die Ultras schotten sich ja ab und lassen keine anderen dazu kommen. Wenn das Sozialpolitik ist, dann weiß ich auch nicht!

Dann erreichten mich aber mehrere Antworten, die micht schockierten! Wirklich schockierten! Ich wurde mit Begriffen belegt, die ich hier nicht widergeben werde, obwohl ich nur gefragt hatte, warum es so schwierig ist, dass man sich an eine vorgegebene Hausordnung oder auch an Gesetze halten muss.
Was würde ich mir denn denken? Ich wäre "systemhörig" und würde mich für die "Bonzen" einsetzen. So "Dreckskerle" wie ich, die "law-and-order"-Politik gutfänden, sollten sich aus "Ihren Stadien verpissen" und "der Fußball gehöre dem Volk und nicht euch Sesselfurzern und Bonzen". Sie würden weiterhin gegen jede Hausordnung verstoßen, weil sie sich vonniemanden sagen lassen werden, was sie zu tun und lassen haben.

Wenn das wirklich die Motivation der Ultras ist, dann muss diese Gesellschaft wirklich handeln! Denn hier handelt es sich dann um etwas, was wir nicht tolerieren können. Eine Gesellschaft kann nur mit Regeln und Verordnungen funktionieren und daran habe sich alle zu halten. Wenn die Ultras Politik machen wollen. Bitte! Sehr gerne! Dann müssen sie sich so organisieren und die Politik dort machen, wo sie hingehört. In demokratisch gewählte Parlamente! Wenn dieses Land die Piraten ertragen kann, dann kann es auch sicherlich eine "Ultra-Partei" ertragen. Wenn sie in den Parlamenten Verbündete für ihre Positionen finden, dann können Sie Regeln und Gesetze ändern. Aber eine Gruppierung die "auf der Straße" oder bessergesagt "in den Stadien" mit aller Macht als Minderheit einer Mehrheit ihren Glauben, ihre Lebensweise oder ihre Ansichten aufdrücken möchte, gehört nicht in unsere Gesellschaft.
Und soetwas kann man unter vielen Begriffen beschreiben. Ich möchte jetzt mal euch bitten, kurz nachzudenken und euch vorzustellen, so eine Gruppierung würde nicht einen Umsturz in den Vereinen oder in den Stadien versuchen, sondern in unserem Land. Als was würdet ihr diese bezeichnen?

Meine Antwort darauf ist: "Verfassungs- oder Staatsfeinde!"

Nochmal, die Anliegen können Sie gerne in demokratischer Kultur vorgetragen werden, aber wenn Anträge abgelehnt werden, muss man als Demokrat dies zur Kenntnis nehmen. Man darf enttäuscht sein, aber man muss die Entscheidung der Mehrheit als guter Demokrat akzeptieren. Ich will weder in unserem Land, noch in unseren Stadien eine Diktatur einer Minderheit!!! Sollten Ultras dazu nicht in der Lage sein, muss gegen sie vorgegangen werden.

Danke fürs Lesen! Euch allen gesegnete Weihnachtstage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Auf ein friedliches und sicheres Jahr 2013 in unseren Stadien. Am liebsten ohne Ultras, denn dass es ohne sie geht, haben die genannten Beispiele ja eindrucksvoll bewiesen. Aber ob sich mein Wunsch nach "Stadien als ulta-freie Zonen" erfüllt, hängt davon ab, ob sich eine demokratisch-legitimierte Mehrheit dazu entscheiden würde. Wenn sich eine Mehrheit dagegen entscheidet, nehme ich dies als guter Demokrat hin. Daher mein Appell an die Ultras: Seit einfach gute Demokraten und akzpetiert demokratisch gefasste Beschlüsse! Wenn sie euch nicht passen, versucht eine Mehrheit zu organisieren. Noch seit ihr nur eine kleine schreiende Minderheit.

Frohes Fest und Guten Rutsch!
Aufrufe: 1049 | Kommentare: 0 | Bewertungen: 1 | Erstellt:21.12.2012
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