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Themenwechsel: Was halten sie von den Problemen Martin Fenins, Markus Miller? Traumberuf Fußballer auch Albtraum?

Ja, … und die Dunkelziffer ist sicher noch viel höher. Aber das ist bei normalen Berufen sicher genauso, das bekommt man nur als Otto Normalverbraucher nicht mit, da diese Personen nicht in der Öffentlichkeit stehen. Ich denke, das sollte uns allen zu denken geben. Der Druck der Öffentlichkeit ist im Geschäft des Fußballs mittlerweile so enorm groß, das es nicht mehr dieser Traumberuf ist, dem man damals als Junge auf der Straße nacheifern wollte. Das Geld spielt eine unheimlich große Rolle, es ist alles sehr kommerziell und sehr schnelllebig geworden. Fehler werden einem kaum noch verziehen, man muss lernen, damit richtig umzugehen. Ich bleibe dabei, dass nur die Top 100 Fußballspieler der Bundesliga, später finanziell abgesichert sind. Aber alle anderen haben danach noch einen harten Weg vor sich. Wenn man kaputt aus der Karriere raus geht und psychisch so angeschlagen ist, dann hat man es auch im weiteren Leben sehr schwer. Das sollte für alle ein Warnzeichen sein … und auf keinen Fall sollte man so leicht darüber hinweg gehen.

Welchen Blick haben sie momentan auf die Bundesliga? Was fällt ihnen auf?

Die Liga ist bis auf Bayern München sehr ausgeglichen, die nehmen momentan eine Ausnahmestellung in der Liga ein. Ansonsten kann jeder eigentlich jeden schlagen, die Spiele sind ganz schwer zu tippen. Dortmund hat sich gefangen, Bremen hatte zunächst einen Klasse Saisonstart, der FC hat sich nach schwachem Beginn zuletzt mit Heimsiegen und vereinzelt tollen Auftritten wie in Leverkusen zuletzt wieder gefangen. Der totgesagte Hamburger SV ist wieder auferstanden. Tabellarisch ist dieses Jahr bisher sehr ausgeglichen.

Wie schätzen sie die Allmacht des FC Bayerns ein? Sehen sie jemanden der dem Rekordmeister die Meisterschaft streitig machen kann?

Wenn sie so weiter spielen wie bisher ist ihnen der Titel kaum zu nehmen. Beim Spiel gestern in Neapel haben sie das erste Mal leichte Schwächen erkennen lassen, was beim Blick auf die Anzahl der Spiele von Bayern München auch mal passieren kann. Aber die Saison ist noch lang, es kann noch viele Rückschläge geben, es gibt noch viele Spiele zu verlieren. Prinzipiell aber sehe ich, dass der FC Bayern seine Souveränität wieder zurückerlangt hat.


Es ist ja nicht ganz unbekannt das sie den 1.FC Köln durchaus bevorzugen, was halten sie von der momentanen Entwicklung und den momentanen Leistungen des Vereins?

Ich habe bereits beim FC-STAMMTISCH dokumentiert, dass man einem neuen Trainer Zeit geben muss. Er hatte wenig Probleme mit Zu und Abgängen, trotzdem muss das Solbakken-System erst einmal greifen, was eben Zeit braucht. Das System musste insbesondere im zwischenmenschlichen Bereich bei den Spielern ankommen. Mittlerweile ist zu erkennen, dass die Mannschaft deutlich schneller spielt, als in den letzten Jahren. Das Umschalten funktioniert mittlerweile hervorragend. Ich glaube, wenn man diesen Trainer arbeiten, - und eine vernünftige Mannschaft formen lässt, braucht einem nicht Angst und Bange werden. Dann wird der FC nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Besonders dann, wenn Lukas Podolski seine individuelle Klasse in Leistung umsetzt, wie es ja zur Zeit geschieht.

Welche Pläne haben sie für Ihre Zukunft?

Ich möchte weiter im Trainergeschäft vorankommen und nächstes Jahr meinen Fußballlehrer machen. Dort stehen im Februar die Eignungstests an und anschließend soll es im Juni losgehen. Wenn ich das dann abgeschlossen und bestanden habe, hoffe ich, dass sich die eine oder andere Türe öffnet. Ich hätte nichts dagegen, wenn ich als Trainer dort arbeiten dürfte, wo ich als Spieler fast 20 Jahre tätig sein durfte: Nämlich in der 1. und 2. Bundesliga, sowie im Ausland … und das ist eigentlich auch mein Ziel als Trainer.