23.09.2009 um 14:56 Uhr
Stell dir vor es ist WM...
...und keiner geht hin.
Die Idee, diesen Blog zu verfassen, kam mir bei der Lektüre dieses Blogs von Zac, den ich jedem Leser ans Herz lege (2-teilig, also Zeit nehmen)!
Seit Wochen geistert die U20-WM durch die Medien, ohne begonnen zu haben. Fast täglich werden Absagen von Spielern publik, die sich für den Wettbewerb abmelden. Zumeist durch ihre Clubs, die die Freigabe verweigern. Warum? Und warum ist das etwas besonderes?
Die U20-WM findet in Ägypten statt, einem Land, das viele Menschen aus dem Urlaub kennen. Ägypten ist ein beliebtes Reiseziel nicht nur wegen der kulturellen Sehenswürdigkeiten, sondern auch wegen des Wetters, oder besser: der Hitze im Sommer. Eben diese Hitze sorgt dafür, dass in Ägypten (wie in vergleichbaren Ländern) in weiten Teilen des Sommers kein Fußball gespielt wird.
Der Zeitpunkt, zu dem wieder Fußball gespielt wird, ist der, an dem die U20-WM startet. Und dieser Zeitpunkt fällt in die Saison aller europäischen Ligen, besser noch: die Austragung der WM überschneidet sich mit einem CL-Spieltag. Da geht es um Geld, Macht und Frauen. Gut, um Frauen nicht so, aber ihr wisst, was ich meine...
Der vermeintliche Schuldige ist schnell gefunden: die FIFA.
Schließlich hat die FIFA unter Kenntnis der Wetterverhältnisse in Ägypten (und damit der langen Sommerpause) dieses Land zum Gastgeber gemacht. Dies geschieht im Rahmen der generellen Verlagerung von Austragungsorten heraus aus Europa in die Welt hinaus. Gerade Afrika ist lange zu kurz gekommen und wird jetzt, durch die WM in Südafrika, die U20-WM in Ägypten und die U17-WM in Nigeria "entschädigt". Zumal nicht nur der afrikanische Markt im Kommen ist, sondern auch die afrikanischen Nationalteams in die Weltspitze vordringen.
Kann man also der FIFA einen Vorwurf machen? Ich sage: ja!
Die FIFA stellt sich jetzt hin und denkt über Abstellungspflichten nach. Die Vor- und Nachteile der Abstellungspflicht stellt Zac im oben genannten Blog ausführlich dar, weshalb ich nochmal die Lektüre empfehle und nicht weiter darauf eingehe.
Damit versucht die FIFA ihren Fehler wieder zu korrigieren. Denn sie hat gegen den Markt gearbeitet. Natürlich ist Afrika im Kommen und diese Länder müssen, trotz der teilweisen Sicherheitsbedenken und anderer Kritikpunkte, Austragungsorte von Weltmeisterschaften sein, auch im Jugendbereich. Aber der Weltmarktführer spielt in Europa. Hier sind die großen Ligen, in denen die besten Fußballer der Welt spielen. Die Spielpläne der einzelnen Ligen (und selbstverständlich der CL und EL) decken sich weitestgehend. Und darauf muss die FIFA Rücksicht nehmen, wenn sie Weltmeisterschaften im Jugendbereich in die Saisonphase in Europa setzt. Zumal die FIFA darauf verzichtet hat, die entsprechende WM zu gegebener Zeit auf den internationalen Spielplan zu setzen (in diesem Fall hätten die betroffenen Ligen eine Woche Pause machen können...oder auch nicht).
Und wenn die FIFA hier keine Rücksicht nimmt, muss sie sich nicht Wundern, wenn verschiedene Nationalteams (es ist ja nicht nur Deutschland betroffen) mit Rumpfkadern anreisen. Um ein weit drastischeres Beispiel zu nennen: die Eishockey-WM findet stets zu einem Zeitpunkt statt, zu dem in der wichtigsten Liga der Welt, der NHL, die Playoffs laufen. Mit dieser Entscheidung verzichtet man bewusst auf große Stars bei der WM (die jedoch einen anderen Stellenwert hat als im Fußball). Wenn man das vermeiden will, muss man die Zeitpunkte anders wählen.
Ich verstehe, dass die FIFA sich nicht als Schuldiger sieht und versucht, alles auf die "bösen Clubs" abzuwälzen. Ich verstehe auch, dass die FIFA Wettbewerbe nicht nur in Europa stattfinden lassen will.
Aber die FIFA muss verstehen, dass sie, bei allen verschiedenen Saisonzeiträumen der Welt, auf den Zeitraum in Europa Rücksicht nehmen muss.
Denn noch ist Europa der Weltmarktführer. Fußball ist, bei aller Verbreitung auf der Welt, ein europäischer Sport. Die Stars von Morgen spielen bei den großen Stars von Heute, in Europa. Und auch, wenn eine WM ein Erlebnis ist, nur eine A-WM ist für die meisten Spieler wichtiger als der Verein, der einem das täglich Brot finanziert. Für die Vereine sowieso.
Darum muss die FIFA umdenken und sich an den Plänen orientieren, die in Europa gelten. Denn sonst ist wirklich irgendwann WM und keiner geht hin.
Die Idee, diesen Blog zu verfassen, kam mir bei der Lektüre dieses Blogs von Zac, den ich jedem Leser ans Herz lege (2-teilig, also Zeit nehmen)!
Seit Wochen geistert die U20-WM durch die Medien, ohne begonnen zu haben. Fast täglich werden Absagen von Spielern publik, die sich für den Wettbewerb abmelden. Zumeist durch ihre Clubs, die die Freigabe verweigern. Warum? Und warum ist das etwas besonderes?
Die U20-WM findet in Ägypten statt, einem Land, das viele Menschen aus dem Urlaub kennen. Ägypten ist ein beliebtes Reiseziel nicht nur wegen der kulturellen Sehenswürdigkeiten, sondern auch wegen des Wetters, oder besser: der Hitze im Sommer. Eben diese Hitze sorgt dafür, dass in Ägypten (wie in vergleichbaren Ländern) in weiten Teilen des Sommers kein Fußball gespielt wird.
Der Zeitpunkt, zu dem wieder Fußball gespielt wird, ist der, an dem die U20-WM startet. Und dieser Zeitpunkt fällt in die Saison aller europäischen Ligen, besser noch: die Austragung der WM überschneidet sich mit einem CL-Spieltag. Da geht es um Geld, Macht und Frauen. Gut, um Frauen nicht so, aber ihr wisst, was ich meine...
Der vermeintliche Schuldige ist schnell gefunden: die FIFA.
Schließlich hat die FIFA unter Kenntnis der Wetterverhältnisse in Ägypten (und damit der langen Sommerpause) dieses Land zum Gastgeber gemacht. Dies geschieht im Rahmen der generellen Verlagerung von Austragungsorten heraus aus Europa in die Welt hinaus. Gerade Afrika ist lange zu kurz gekommen und wird jetzt, durch die WM in Südafrika, die U20-WM in Ägypten und die U17-WM in Nigeria "entschädigt". Zumal nicht nur der afrikanische Markt im Kommen ist, sondern auch die afrikanischen Nationalteams in die Weltspitze vordringen.
Kann man also der FIFA einen Vorwurf machen? Ich sage: ja!
Die FIFA stellt sich jetzt hin und denkt über Abstellungspflichten nach. Die Vor- und Nachteile der Abstellungspflicht stellt Zac im oben genannten Blog ausführlich dar, weshalb ich nochmal die Lektüre empfehle und nicht weiter darauf eingehe.
Damit versucht die FIFA ihren Fehler wieder zu korrigieren. Denn sie hat gegen den Markt gearbeitet. Natürlich ist Afrika im Kommen und diese Länder müssen, trotz der teilweisen Sicherheitsbedenken und anderer Kritikpunkte, Austragungsorte von Weltmeisterschaften sein, auch im Jugendbereich. Aber der Weltmarktführer spielt in Europa. Hier sind die großen Ligen, in denen die besten Fußballer der Welt spielen. Die Spielpläne der einzelnen Ligen (und selbstverständlich der CL und EL) decken sich weitestgehend. Und darauf muss die FIFA Rücksicht nehmen, wenn sie Weltmeisterschaften im Jugendbereich in die Saisonphase in Europa setzt. Zumal die FIFA darauf verzichtet hat, die entsprechende WM zu gegebener Zeit auf den internationalen Spielplan zu setzen (in diesem Fall hätten die betroffenen Ligen eine Woche Pause machen können...oder auch nicht).
Und wenn die FIFA hier keine Rücksicht nimmt, muss sie sich nicht Wundern, wenn verschiedene Nationalteams (es ist ja nicht nur Deutschland betroffen) mit Rumpfkadern anreisen. Um ein weit drastischeres Beispiel zu nennen: die Eishockey-WM findet stets zu einem Zeitpunkt statt, zu dem in der wichtigsten Liga der Welt, der NHL, die Playoffs laufen. Mit dieser Entscheidung verzichtet man bewusst auf große Stars bei der WM (die jedoch einen anderen Stellenwert hat als im Fußball). Wenn man das vermeiden will, muss man die Zeitpunkte anders wählen.
Ich verstehe, dass die FIFA sich nicht als Schuldiger sieht und versucht, alles auf die "bösen Clubs" abzuwälzen. Ich verstehe auch, dass die FIFA Wettbewerbe nicht nur in Europa stattfinden lassen will.
Aber die FIFA muss verstehen, dass sie, bei allen verschiedenen Saisonzeiträumen der Welt, auf den Zeitraum in Europa Rücksicht nehmen muss.
Denn noch ist Europa der Weltmarktführer. Fußball ist, bei aller Verbreitung auf der Welt, ein europäischer Sport. Die Stars von Morgen spielen bei den großen Stars von Heute, in Europa. Und auch, wenn eine WM ein Erlebnis ist, nur eine A-WM ist für die meisten Spieler wichtiger als der Verein, der einem das täglich Brot finanziert. Für die Vereine sowieso.
Darum muss die FIFA umdenken und sich an den Plänen orientieren, die in Europa gelten. Denn sonst ist wirklich irgendwann WM und keiner geht hin.
Aufrufe: 2358 | Kommentare: 4 | Bewertungen: 7 | Erstellt:23.09.2009
ø 8.7
KOMMENTARE
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23.09.2009 | 15:07 Uhr
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Zyrock :
Anmerkungen, Anfeindungen, Bewertungen, Besserwissereien und sonstige Kritik wie immer gerne an dieser Stelle.
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23.09.2009 | 15:43 Uhr
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Zac :
Ich antworte dir mal in deinen Comments. Klar, ist das okay mit der Verlinkung. Freut mich, dass ich Leute inspirieren kann 
.Zu deinem Blog: Gefällt mir, hast noch mal einen Aspekt mit der Afrika-Problematik aufgegriffen, den ich etwas in den Hintergrund gestellt habe (ich tendiere eh immer schon zu viel zu langen Blogs :-P). Der Vergleich mit anderen Sportarten ist auch angebracht, wobei es da halt noch schlimmer ist und bei Weltmeisterschaften der A-Mannschaften die Stars fehlen. Ich bedauere das, da gerade eine WM doch mit Spielern durchgeführt werden soll, die den Sport repräsentieren.
Naja wie auch immer, guter Blog.
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24.09.2009 | 12:51 Uhr
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25.09.2009 | 20:57 Uhr
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jasi2106 :
Sehr schöner Blog. 10PDie FIFA ist selber dran Schuld, wenn die WM nicht mit den Topstars stattfindet. Sie hätten damit wirklich Werbung für die U-Turniere machen können, denn es ist heutzutage einfach so, dass die meisten Spieler schon in den 1. Ligen Stammspieler sind.
Das schauen sich dann auch viele Fans an. Doch so wird es sich der ein oder andere noch überlegen.
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