Und schon sind sie auch wieder vorbei, die erholsamen Feiertage in der sog. besinnlichen Zeit vor und nach Weihnachten. "Erholsam, besinnlich?" Für uns Fans der Indians, denen ich auf diesem Wege auch noch einmal ein frohes neues Jahr wünsche, mag das sicherlich gegolten haben. Für das Team der Indians jedoch standen in dieser Zeit fünf enorm wichtige Punktspiele innerhalb von nur zehn Tagen auf dem Programm. Mit vier Siegen nach zum Teil ganz starken Leistungen und der Ausbeute von 12 Punkten sind die Indians nach dem Punktspielmarathon völlig berechtigt wieder ganz dick im Geschäft um die Playoffplätze. "Hier kommt der ECH!" und "Der ECH ist wieder da!" Diese von den Fans der Indians in der Nordkurve berechtigt wieder entdeckten und voller Stolz vorgetragenen Klassiker aus dem Repertoire der "Greatest Hits vom Pferdeturm" sollen nun auch zwei Teams aus Sachsen "um die Ohren bekommen", wenn es am kommenden Wochenende in zwei ganz wichtige Duelle gegen Konkurrenten aus der direkten Tabellennachbarschaft geht.


Am Freitagabend ist um 20 Uhr das Team der Lausitzer Füchse aus Weißwasser Gast am Pferdeturm. Mit drei Punkten Rückstand bei allerdings auch zwei Spielen weniger liegen die Füchse derzeit in der Tabelle knapp hinter den Indians. Wir starten am Pferdeturm also auch gleich im neuen Jahr mit dem nächsten sog. "6-Punkte-Spiel"!

Das Team der Lausitzer Füchse um ihren sympathischen Chefcoach und ehemaligen Spieler des ECH Dirk Rohrbach beendete im Dezember eine zweimonatige Serie mit sieben glatten Auswärtsniederlagen. Die Erfolge in Landshut und zuletzt beim Kantersieg in Crimmitschau dürften den bisher eher als heimstark geltenden Füchsen neues Selbstvertrauen für den Kampf um die Playoffplätze gegeben haben. Zeitgleich fällt der kleine Aufschwung der Lausitzer Füchse mit zwei wichtigen Personalien zusammen: Der Rückkehr des Kanadiers Jonathan Boutin nach überstandener Verletzung in das Tor der Füchse und der doch etwas überraschenden Verpflichtung des früheren tschechischen Nationalspielers Pavel Vostrak. Der unlängst 40 Jahre jung gewordene Angreifer kann mit der Erfahrung aus rund 700 Spielen in den Topligen in Tschechien, Finnland, Norwegen, der Slowakei und der Schweiz regelrecht wuchern und hat mit bereits 14 in 12 Spielen für die Lausitz erreichten Scorerpunkten gezeigt, dass er auch im Herbst seiner Karriere mehr als nur mithalten kann. Als weiterer Dreh- und Angelpunkt im Offensivspiel der Füchse erweist sich auch diese Saison wieder Center Matt McKnight, der besonders zusammen mit dem Lausitzer Eigengewächs Robert Bartlick sowie den beiden Deutschkanadiern Richard Müller und Kevin Lavallee und natürlich dem dänischen Nationalspieler und Topscorer Christoffer Kjaergard für die Torproduktion verantwortlich ist. Defensiv hat das Team aus der Lausitz gerade auswärts bei eigener Unterzahl immer wieder größere Probleme und vielleicht gilt es für das Team von Christian Künast, genau dort "den Hebel anzusetzen".


Am Sonntag reisen die Indians dann zu den Dresdner Eislöwen. Aufgrund der Hallenproblematik in Dresden zu Beginn der Saison haben die Eislöwen noch immer ein paar Spiele Rückstand und rangieren in Sichtweite der Indians derzeit auf Tabellenplatz 7. Lange Zeit schwächelte das Team von Cheftrainer Thomas Popiesch ausgerechnet bei den Spielen in heimischer Halle und wusste stattdessen eher auswärts zu überzeugen. Dieses Problem scheint man nun aussortiert zu haben, wie zuletzt nacheinander erzielte glatte Erfolge gegen Heilbronn, Ravensburg und Rosenheim eindrucksvoll belegen. Grund hierfür ist sicherlich auch, dass die Eislöwen auf eigenem Eis ein überragendes und ligenweit das erfolgreichste Unterzahlspiel haben.

Mit insgesamt 10 Toren in den Spielen seit Mitte Dezember ist der finnische Ausnahmestürmer Sami Kaartinen inzwischen der torerfolgreichste Spieler der Liga und fast jeder dritte Treffer der Eislöwen wurde von ihm erzielt. Als gewohnt treffsicher erweist sich bisher auch Carsten Gosdeck, während der kanadische Mittelstürmer und frühere Berliner Eisbär Patrick Jarrett auch in seiner vierten Spielzeit in Dresden mit großem Erfolg das Angriffsspiel organisiert und der überragende Torvorbereiter ist. Gleichwohl gibt es dieses Jahr in Sachen Produktivität hinter diesem stürmischen Trio einen deutlicheren Leistungsabfall im Kader und die mangelnde Entlastung der Spitzenkräfte lässt die Torproduktion der Eislöwen häufiger als sicherlich gewünscht ins Stocken geraten. Gelingt es den Indians die Topstürmer der Dresdner Eislöwen "ruhig zu stellen" und mit der zuletzt gerade bei eigenen Schnellangriffen klar verbesserten Effizienz selbst zu Toren zu kommen, könnten vielleicht ein paar Pünktchen die Heimreise an den Pferdeturm mit antreten.